Handwerk im Winter vom 9. Dezember 2006 - page 12

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Leckere
Weihnachtsfleischerei
Pia Hillen und ihre Mannschaft setzen auf persönlichen Kontakt zu den Kunden
Süße
Köstlichkeiten
Konditormeister und Bäcker
Rudolf Clauß aus Kastellaun
hat ein ganz beson- deres Hobby.
In seiner Freizeit durchforstet er
Archive und sucht dort nach der
Vergangenheit seiner Stadt und den
Wurzeln seiner Familie. „Mich
treibt die Neugier und wie ein Puzzle
füge ich die Teile zu einemGanzen
zusammen“, erklärt der 59-jährige
Hobbyhistoriker, der seit 15 Jahren
imStadtrat aktiv ist.
Reise durch Jahrhunderte
So vertiefte Clauß sich in mühevoller
Kleinarbeit in den Archiven Koblenz
und Karlsruhe in Kirchenbüchern und
historischen Stadtrechnungen. Die Er-
mittlungen ergaben, dass seineVorfah-
ren bereits seit neun Generationen in
Kastellaun das Bäcker- und Kondi-
torenhandwerk betreiben. Stammvater
der Familie war Schuhmachermeister
Christoph Clauß. Dessen beiden Söh-
ne arbeiteten seit 1715als selbstständige
Bäcker. Seitdem vererbte sich der Be-
ruf desVaters auf den Sohn.
In der Stadtrechnung von 1746 ist ver-
merkt, dass Johann Peter Clauß für die
Benutzung des Backhauses einen
Reichstaler in den Stadtsäckel abführ-
te. In den Protokollen des Frucht- und
Getreidemarktes aus dieser Zeit sind
die Bäcker Clauß als ständigeAbneh-
mer vonWeißmehl eingetragen.
Konditormeister und Hobbyhistoriker Rudolf Clauß auf Spurensuche
Steckbrief: Konditorei Clauß, Kastellaun
Meisterbetrieb
|
gegr. 1715
|
1 Mitarbeiter, 4 Lehrlinge
|
Café mit 60 Plät-
zen
|
Spezialitäten nach überlieferten Rezepten
|
Tel.: 06762/ 74 16
Backwaren für Betuchte
„Bereits 1871 wurde
der Bäckerei ein klei-
nes ‚Kaffeestübchen’
angegliedert“; erzählt
Rudolf Clauß, der
auch heute einCafémit
60 Plätzen, im Sommer
kommen 60Außenplätze
hinzu, betreibt.
Mit glän-
z e n -
denAugen zeigt er ein gut erhaltenes
Tageskassen- und Bestellbuch aus
dem Jahr 1907. Es gibt Aufschluss
über Kunden, die damals hergestell-
ten Backwaren und Preise. Aufge-
führt sind Lieferungen von Weiß-
brot an ein Lager italienischerArbei-
ter in Hasselbach, die zum Eisen-
bahnbau eingesetzt waren. Die Be-
stellung von Apfelsinen-, Punsch-,
Nuss- oder Senatorentor-
ten, die Lieferung
von Pasteten und
sogar Vanilleeis
warnurwenigen
betuchtenKun-
den vorbehal-
ten.
Abgerechnet: Dank
gründlicher Buch-
führung in alter Zeit
konnte Konditor-
meister Clauß die
Gründungszeit des
von ihm in der 9.
Generation ge-
führten Familien-
betriebes recher-
chieren. Bereits
1746 wurden
Stadtrechnun-
gen auf den
Namen Clauß
ausgefüllt.
Geschichtsinte-
ressierter Kondi-
tormeister Rudolf
Clauß.
„Stress und stundenlangeVorberei-
tungen beimZubereiten des
Weihnachtsbratens müssen nicht
sein. Die Fleischereifachbetriebe
bieten eine große Auswahl an
küchenfertig zubereiteten Festtags-
essen“, so Fleischermeisterin Pia
Hillen, Inhaberin der gleichnami-
gen Fleischerei inNeuwied-Irlich.
Jüngst kamen zum Tag der offenen
Tür in dieWeihnachtsfleischerei über
300 Interessierte und nutzten das be-
sondere Highlight derVorweihnachts-
zeit. Im festlich geschmücktenAmbi-
Idee undVerantwortung: Dr. h.c. mult. Karl-JürgenWilbert
Redaktion: Jörg Diester, Markus Gaida, Beate Holewa, Rouven
Wangelin; Layout: Jörg Diester, Markus Gaida
Mitarbeit an dieser Ausgabe: Katja Vogt, Maren Willms
Fotos: G. Juraschek (Titel), Focus Fotostudio, Piel media, HwK Koblenz
Herausgeber: Handwerkskammer Koblenz, Friedrich-Ebert-Ring 33, 56068 Ko-
blenz, Tel.: 0261/ 398-0, Internet:
erbindung mit dem
Mittelrhein-Verlag Koblenz;Anzeigen: Hans Kary (verantwortl.), Rudolf Speich,
Informa RZ-Anzeigenservice (Tel.: 0261/ 892-115), 56070 Koblenz; Technische
Herstellung: rz-Druck GmbH, 56070 Koblenz
Impressum
Steckbrief: Fleischerei Hillen, Neuwied
Meisterbetrieb
|
gegr. 1903
|
12 Mitarbei-
ter, 1 Lehrling
|
Tel.: 02631/ 73 363
ente ließen sie sich von lukullischen
Köstlichkeiten verwöhnen. Bei Enten-
brust mit Bratapfelsoße,Wildschwein-
rücken imSchinkenmantel oderLamm-
filet mit Feigen fällt dieAuswahl fürs
ofenfertigeWeihnachtsgericht schwer.
Absoluter Renner der
Verkostung beim Tag
der offenen Tür waren
die indische Ge-
flügelsuppe
u n d
die
Begrüßten zum Tag der offenen Tür in der Fleischerei über 300 Gäste: Pia
Hillen (2.v.r.) und einige ihrer insgesamt 12 Mitarbeiter.
Meisterkurs für
Fleischer
Die nächsten HwK-Meistervorberei-
tungskurse für Fleischer beginnen
am 8.1. (Teile 3 und 4 in Vollzeit),
am 12.2. (Teilzeit) sowie für die Tei-
le 1 und 2 am 22.10., alle Koblenz.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie, Tel.:
0261/ 398-415, E-Mail:
Lachsschnitte „Malo“, ein in Blätter-
teig gehüllter Lachs im Gemüsebett.
„Wir wollten unseren Kunden Dan-
keschön für ihre Treue sagen und den
persönlichen Kontakt pflegen“, so die
Obermeisterin der Fleischerinnung
Neuwied.
Stimmen von Handwerkern zur Winterausstellung:
Carolin Schwarz präsentiert Unikate aus Glas
„Glas lebt vom Licht. Man muss wissen, wo
man ein Glasobjekt, beispielsweise in derWoh-
nung, platziert“, weiß Glasermeisterin Carolin
Schwarz aus Holzappel. Seit 1999 ist die 32-
Jährige selbstständig und bringt ihre Glas-
schalen und Schmuck aus Glas in dieWinter-
ausstellung. „In derAusstellung findet der
Besucher ein großes Spektrum an Kunst-
handwerklichem und sieht, was Handwerk
Schönes kann“, sagt sie. „Ich möchte gestalte-
risch tätig sein, bin offen fürArchitektur,
Kunst am Bau, möchte aber vorher wissen,
was entsteht, das heißt, ich versuche den
Schmelzprozess des Glases zu beeinflussen
und überlasse nichts dem Zufall.“
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