Handwerk Special Nr. 113 vom 4. September 2006 - page 15

Filialen in Dierdorf, Westerburg, Idstein gegr.: 1946 91
Mitarbeiter, 20 Lehrlinge Internet:
Steckbrief: Autohaus Sattler, Neuwied
Die Mannschaft um Che-
fin Ruth Sattler (3.v.r.): 91
Mitarbeiter zählt das
Unternehmen an vier
Standorten, in dem aktuell
20 Lehrlinge ausgebildet
werden.
Kfz-Handwerk: Spezialisten für den Alltag wie auch im Rennsport
4. September 2006
Nr. 113
Ruth Sattler leitet mit 26 Jahren Autohaus an vier Standorten
Jeden Tag Gas geben
„Ich setze auf Teamar-
beit und Komplett-
service rund ums
Auto. Ein gutes Ver-
hältnis zu meinen Mit-
arbeitern und zu den
Kunden unseres Auto-
hauses ist mir sehr
wichtig“, sagt Ruth
Sattler. Seit 2004 ist
die heute 26-jährige
Dipl.-Betriebswirtin
(FH) Geschäftsführerin
im Autohaus Sattler in
Neuwied.
Das 1946 von Kfz-Mechaniker-
meister Helmut Sattler sen. in
einer alten Schmiede gegründe-
te Unternehmen ist heute Ford-
Vertragshändler und beschäftigt
91Mitarbeiter, darunter 20Lehr-
linge, die im Stammhaus und
drei Filialen in Dierdorf (Nutz-
fahrzeugzentrum), Westerburg
(zusätzlich Suzuki-Vertretung)
und Idstein (Hessen) arbeiten.
Menschlich, leidenschaft-
lich, visionär
„Der Erfolg wird nicht allein
durch hochklassige Technik be-
stimmt, sondern vor allem da-
durch,wiedieKundendenHänd-
lererleben“,istRuthSattlerüber-
zeugt. „Jeder Tag ist ein neuer
Anfang“, sagt die junge Unter-
nehmerin und macht mit ihrem
Auftreten deutlich, dass sie zu
den Menschen gehört, die von
sich und ihrem Umfeld erwar-
ten, dass „Gas gegeben“ wird.
Sie verrät schmunzelnd auch,
dass sie „gut schlafen kann, auch
wennnichtimmerallesreibungs-
los läuft“. „Vor allem die Zeit
nach dem frühen Tod meines
Vaters, der das Familienunter-
nehmen von 1990 bis 2003 ge-
leitet hat, war sehr schwer.“ Sie
erzählt, dass sie noch im Studi-
um der Betriebswirtschaft -
Schwerpunkte Automobilmar-
keting, Handel und Unterneh-
mensführung - davon betroffen
wurde. „Ich hätte mir einen an-
derenUnternehmenseinstiegge-
wünscht“, sagt sie nachdenklich.
Sie hebt den unterschiedlichen
Führungsstil hervor, bekennt
aber, dass sie sich trotzdemnoch
immer oft die Frage stellt, wie
der Vater entschieden hätte. Ihre
Lebensphilosophie beschreibt
sieals„menschlich,leidenschaft-
lich und visionär“. Sie sorgt für
jugendlichen Schwung und Dy-
namikundüberträgt dies auf ihre
Mitarbeiter.
Zwischen Privatleben und Job
kann sie nur schwer trennen.
„Eins geht in das andere über.
Das Autohaus bestimmt mein
Le-
ben. Es ist
inOrdnung so, trotzdem
versuche ich, nicht unentbehr-
lich zu sein“, betont sie.
Den Kunden etwas
mehr bieten
Autoverkauf und Betreuung der
Kunden inszeniert Ruth Sattler
alsbesonderesErlebnis.Imlicht-
durchflutetenAusstellungsraum
sollen sich die Kunden wohl-
fühlen und das Autohaus „als
freundlich empfinden“. „Wir
bieten in jeder Filiale ein Früh-
stück an“, sagt sie und spricht
von besonderen Aktionen, bei-
spielsweise einen Reifenwech-
sel für 60 Cent. Eine Computer-
anlage in allen Bereichen des
Unternehmens vereinfacht nicht
nur dieArbeit - sie gewährleistet
aucheineoptimaleBeratungund
Information der Kunden.
18.500 Handwerksbetriebe haben derzeit ihren Sitz im nördlichen
Rheinland-Pfalz. 4.157 Betriebe werden von Frauen geführt, das ist
in etwa jeder vierte Betrieb und entspricht ca. 22,5 Prozent. Diese
Zahl ist in den letzten 25 Jahren kontinuierlich gestiegen. 1981
leiteten lediglich 8 Prozent Frauen einen Handwerksbetrieb. Bei
den von Frauen geführten Betrieben dominieren die Friseurunter-
nehmen und Schneidereien. Selbstständige Meisterinnen gibt es
aber auch in Berufen, die lange Zeit den Männern vorbehalten
waren. Dazu gehören das Kfz-Handwerk, der Installateur und der
Heizungsbauer, Tischler oder auch Gebäudereiniger.
Die HwK unterstützt Existenzgründerinnen durch ein umfassendes
Informations-, Beratungs- und Qualifizierungsangebot, so bei be-
triebswirtschaftlichen Fragen, bei der Erstellung des Unterneh-
menskonzeptes, den Möglichkeiten der Inanspruchnahme öffentli-
cher Fördermittel, der betrieblichen und privaten Versicherung.
Infos gibt die HwK-Betriebsberatung, Tel.: 0261/398-257,
Fax: -994, E-Mail:
Immer öfter leitet die „Chefin“ den Betrieb
Frauen-Power
Mit „Handwerk Special“ zur DTM auf dem Nürburgring
Mehr als 200 Handwerk
Special-Leser haben
beimPreisausschreiben
mitgemacht undwollten
Tickets zur DTM gewin-
nen. Die gingen schließ-
lich nach Berlin.
Bert Beutlich (im Bild rechts),
frisch gebackener Karosserie-
und Fahrzeugbauermeister, ist
regelmäßig auf den Internetsei-
ten unseresMagazins unterwegs
hier las der leidenschaftliche
Motorsportfan auch vom Preis-
ausschreiben, gewann und setz-
te sich zusammen mit Freund
Marko Saß ins Flugzeug und
kam zum DTM-Rennen an den
Nürburgring. „AbsoluterWahn-
sinn. Das hat sich wirklich ge-
lohnt!“, so das Fazit der beiden,
die nicht nur ein spannendes
Rennen erlebten, sondern von
der „Phoenix Racing“-Mann-
schaft auch zu einemexklusiven
Besuch in die Box eingeladen
wurden. Neben allerlei „Renn-
Latein“ durften sie auch in die
Wagen von Pierre Kaffer und
Christian Abt - beides gelernte
Kfz-Handwerker - reinschauen.
Die richtige Lösung lautete üb-
rigens: Der Phoenix-Getriebe-
spezialist ist Tischlermeister.
Frau am Steuer:
Unternehmerin Ruth
Sattler aus Neuwied.
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