Handwerk Special Nr. 113 vom 4. September 2006 - page 12

Das Handwerk engagiert sich in Ausbildung und Ehrenamt
4. September 2006
Nr. 113
„Danke fürs Engagement“
Bundesminister Michael Glos würdigt in Koblenz das Ehrenamt
Die HwK Koblenz wür-
digt am 20. Oktober
das beständige Enga-
gement des Hand-
werks in Ausbildung
und Ehrenamt mit ei-
ner besonderen Aner-
kennung.
Der Bundesminister für Wirt-
schaft und Technologie, Mül-
lermeister Michael Glos, wird
gemeinsam mit Landeswirt-
schaftsminister HendrikHering
die Ehrennadel an Betriebe ver-
leihen, die seit zehn Jahren und
länger ausbilden und aktuell ei-
nen Lehrling haben, sowie an
langjährige Ehrenamtsträger in
der handwerklichen Aus- und
Weiterbildung.
„Die Arbeit, die das Handwerk
in der Ausbildung junger Men-
schen und im Ehrenamt leistet,
ist für die Heranführung und
Bindung des Berufsnachwuch-
ses und für die Gesellschaft ins-
gesamt unverzichtbar“, betonen
HwK-Präsident Karl-Heinz
Scherhag und Hauptgeschäfts-
führer Dr. h.c. mult. Karl-Jür-
gen Wilbert. „Die Handwerks-
kammer Koblenz ist sich des-
sen mehr als bewusst“, so Wil-
bert. „Ausbildung ist auch Her-
zenssache. Es gehörtmehr dazu,
alsWissenweiterzugeben.Wer-
teerziehung zählt dazu.Wer aus-
bildet, trägt eine große Verant-
wortung, denn manches wird
Tagwerk sein, andereswirdviel-
leicht bleiben“, unterstreicht
Scherhag.
Ehrfahrungen aus
langjähriger Tätigkeit
Zentralheizungs- undLüftungs-
bauer- sowie Gas- und Was-
serinstallateurmeister
Dirk
Schmidt
ist seit 1994Lehrlings-
wart in der heutigen Sanitär-
Heizung-Klimatechnik-Innung
Rhein-Westerwald und Kreis-
handwerksmeister für den
Westerwaldkreis. „Ich möchte
die Stimme des Handwerks in
der Öffentlichkeit stärken. Das
kann ich am besten, wenn ich
selbst in vorderster Front aktiv
bin. Ein Ehrenamt ist innere
Überzeugung. Für mich gehört
es zu einem erfüllten Leben“,
betont Schmidt, der seit 1993 in
Benningen selbstständig ist.
Zehn Lehrlinge hat er bisher
ausgebildet und ist überzeugt,
dass „eine solide Ausbildung
die Basis für motivierten Nach-
wuchs ist“.
„Durch die Arbeit mit jungen
Leuten bin ich jung geblieben“,
sagt der 69-jährige Kfz-Me-
chanikermeister
Willi Storm
,
Lehrlingswart der Kfz-Innung
Mittelrhein. Seit 1966 übt er
sein Ehrenamt aus. „Ständige
Weiterbildung trainiert den
Geist. Wer im Handwerk auf
demLaufenden bleiben und mit
der jungen Generation mithal-
ten will, muss auch im Alter
aktiv bleiben“, so Storm, der
mit Sohn Gerd einen Kfz-Be-
trieb in Kobern-Gondorf führt.
So sieht es auch Damenschnei-
dermeisterin
KarinScheidt
, seit
1990 Lehrlingswartin der
Schneider- und Modisten-In-
nung Bad Kreuznach und Bir-
kenfeld. An die 20 Lehrlinge
hat sie ausgebildet. „Es ist mir
nachwie vor einHerzensbedürf-
nis den jungen Leuten mit Rat
und Tat zur Seite zu stehen, für
sie da zu sein. Das, was man
Gutes tut, kommt zurück“, ist
sie überzeugt.
Heizungsbauermeister
Dieter
Hillingshäuser
, seit 1994 im
Ehrenamt aktiv, möchtemit sei-
ner Arbeit „etwas bewegen“.
„Ich bilde seit 20 Jahren aus.
Die Investition in einen Lehr-
ling lohnt sich. Es ist ein gutes
Gefühl, einemjungenMenschen
beim Start in das Berufsleben
zu helfen. Für mich ist Ausbil-
dung nicht nur Pflicht, sondern
auch Freude. Diese Einstellung
lebe ich.“ Hillinghäuser ist seit
2001 Obermeister der Installa-
teur- und Heizungsbauer-In-
nung Rhein-Lahn.
Informationen zum Festakt,
Tel.: 0261/ 398-203
Fax: -983, E-Mail:
Seine Wurzeln
liegen im Hand-
werk. Bundes-
wirtschaftsminis-
ter und Müller-
meister Michael
Glos kommt am
20. Oktober zur
Ehrung in der
Aus- und Wei-
terbildung ver-
dienter Hand-
werker und Be-
triebe nach Ko-
blenz.
Ausbildung liegtArnulfBecker amHerzen
„Wir haben ein sehr harmonisches Miteinander. Die
positive Stimmung strahlt auf unsere Gäste aus“, so
Bäckermeister Arnulf Becker aus Alken. Seit 1987
betreibt er Backstube, Café und ein kleines Hotel. Im
liebevoll gestalteten Gastraum gibt Ehefrau und
Raumausstatterin Ulrike den Ton an.
Für seine drei Lehrlinge ist Arnulf Becker mehr als der Lehrmeis-
ter. „Ihre gute Ausbildung liegt mir amHerzen. Sie können sichmit
allen Problemen an mich wenden. Sie sollen das Gefühl haben,
dass ich ihnen vertraue und sie schätze. Das stärkt ihr Selbstwert-
gefühl.“
Arnulf Becker (l.) bildet aus:
Viktoria (M.) ist gerade in ihre
Lehre gestartet, der hörbehin-
derte Patrik vor einem Jahr.
Gegr. 1987 7Mitarbeiter (3 Lehrlinge) Bäckerei u. Konditorei
Café u. Hotel Tel.: 02605/ 96320
Steckbrief: Café Arnulf Becker, Alken
Seit 1994 ist er Lehr-
lingswart derBäcker-In-
nung Rhein-Mosel und
Mitglied im Prüfungs-
ausschuss für seinHand-
werk. „Ausbildung ist
Zukunft für die jungen
Leute, für dasHandwerk
und für mich. Durch
mein Ehrenamt bin ich
up to date. Ich kann mit-
reden und meinen Ein-
fluss geltend machen,
wenn beispielsweise
Ausbildungsinhalte und Prüfverfahren geändert werden“, betont
er. Für die Einstellung eines Lehrlings ist eine körperliche Beein-
trächtigung kein Hindernis. Der 17-jährige Patrick Probst ist
hörbehindert. „Er ist sehr engagiert, kompensiert mit den Augen,
was die Ohren nicht leisten“, so Arnulf Becker. Patricks Leistun-
gen während des Praktikums haben ihn überzeugt. „Seine Mutter
steht voll hinter der Ausbildung, achtet darauf, dass er immer
pünktlich ist.“ Das Engagement des Chefs wird auch deutlich,
indem er Bäckerlehrling Viktoria aus Moorshausen eine Unter-
kunft für die Wintermonate anbietet. „Jetzt kommt sie täglich mit
dem Roller. Das wird dann nicht immer möglich sein.“
Für den Lehrlingswart zählen Bereitschaft, Spaß am Beruf und
Einsatz mehr als Schulnoten. Das Praktikum vorab ist ein Muss.
„Dabei lernt man sich gegenseitig und der Jugendliche den Beruf
kennen. Viktoria hat ein Praktikum als Bäckereifachverkäuferin
gemacht. Gemeinsam haben wir festgestellt, dass sie für den
Bäckerberuf besser geeignet
scheint“, erzählt Arnulf Becker.
„Ich habe den Ausbildungs-
wechsel bisher nicht bereut“, freut
sich auch das Lehrmädchen.
NachtderTechnik
HwK bereitet einzigartiges Event vor
Eine einzigartige Veranstaltung, die „Koblenzer Nacht
der Technik und Wissenschaft“, geht am Freitag,
3. November, von 18 bis 24 Uhr in den Berufs-
bildungszentren der HwK Koblenz, August-Horch-Str.
6-8, über die Bühne.
„Wir wollen mit diesem Ereignis, einem Novum für die Stadt, zu
ungewohnter Zeit einer breiten Öffentlichkeit Einblicke in Tech-
nik und Technologie der Gegenwart und Zukunft geben. Dies
geschieht auch vor demHintergrund, dass unser neuesKompetenz-
zentrum für Gestaltung, Fertigung und Kommunikation am 6.
November eröffnet wird“, betonen HwK-Präsident Karl-Heinz
Scherhag und Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. mult. Karl-Jürgen
Wilbert. „Das Event könnte im kommenden Jahr auf den Groß-
raum Koblenz als einem hochrangigen Wirtschafts-,
Wissenschafts- und Hightech-Standort ausgeweitet werden.“ Ab
18 Uhr können die Besucher sechs Stunden lang in Werkstätten
und Labors, bei Experimenten und Gesprächen, Diskussionen,
Vorträgen und Führungen auf
unterhaltsame und informative
Weise überraschende Einsich-
ten erfahren und erleben.
Angesprochen ist jeder anTech-
nik Interessierte; Schüler, Lehr-
linge, Studenten. Hochkarätige
Prominente aus Wissenschaft
und Technik werden als Über-
raschungsgäste erwartet. Die
Koblenzer Nacht der Technik
und Wissenschaft ist eingebet-
tet in eine Reihe von Einzel-
veranstaltungen für Fachleute
und Technikinteressierte, die
sich über das ganze Wochenen-
de erstrecken. Der „Markt der
Möglichkeiten“ am Samstag
und Sonntag, 4. und 5. Novem-
ber, jeweils von 9 bis 17 Uhr in
den HwK-Berufsbildungs-
zentren imKoblenzer Industrie-
gebiet, wird wieder Anzie-
hungspunkt für Besucher weit
über die Region hinaus werden.
Hier dreht sich alles um Aus-
und Weiterbildung, Beratung
und Hightech zum Anfassen.
In der „Nacht der Technik und
Wissenschaft“ sind auch das
Landesmuseumauf der Festung
Ehrenbreitsteinmit der Ausstel-
lung „Meisterschaft!“ sowie das
Schängel- undLöhr- Center und
das Kundenzentrum von KE-
VAG und EVM geöffnet. Be-
gleitet wird sie von der Rhein-
Zeitung. Unternehmen, die sich
beteiligen und der Öffentlich-
keit Einblicke in ihre Arbeit
geben möchten, sind eingela-
den, dabei zu sein.
Info-Tel.: 0261/ 398-511
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