Handwerk Special Nr. 106 vom 16. Juli 2005 - page 21

Berichte, Reportagen, Tipps über und für Menschen ab 55
16. Juli 2005
Nr. 106
„Ich qualifiziere mich,
um auszubilden!“
„Ich qualifiziere mich, um
junge Leute ausbilden zu kön-
nen“, so Hans Wilhelm
Hoffmann, Zahntechniker aus
Asbach. Der 57-Jährige er-
wirbt in einem Crashkurs bei
der HwK Koblenz den Aus-
bildereignungsschein.
„Ich bin über eine
Ausnahmebewilli-
gung selbstständig
und habe zwei
Lehrlinge. Bis
vor kur-
Zahntechniker Hans Wilhelm Hoffmann lernt für die Ausbildung Jugendlicher
zemhabe ich die Firma nochmit
einemZahntechnikermeister ge-
führt. Jetzt bin ich sozusagen
allein für die Lehrlinge verant-
wortlich. Sie sollen ihre Lehre
bei mir ordentlich zu Ende brin-
genkönnen“,betontHoff-
mann. In40Unterrichts-
stunden, an zwei Wo-
chenenden, büffelte er
Berufs- und Arbeitspä-
dagogik. Er informierte
sich über Themen, die
unmittelbarmit derAus-
bildung im Zusammen-
hang stehen, wie bei-
spielsweise die Pla-
nung der Ausbil-
dung und die Förde-
rung des Lernpro-
zesses. Der Erwerb des Aus-
bildereignungsscheines ent-
spricht Teil IV der Meistervor-
bereitung. Im Anschluss an den
Lehrgang erfolgt die Prüfung.
DieHandwerkskammerKoblenz
bietet den Crashkurs speziell für
Teilnehmer an, die die Berechti-
gung zur Ausbildung erwerben
möchten. „Wenn man über 40
Jahre keine Schulbank gedrückt
hat, mussman erst einmal sehen,
was man noch packen kann. Als
ich von dem Crashkurs hörte,
wusste ich, das ist mein Weg“,
bringt es Hans Wilhelm Hoff-
mann auf den Punkt.
Er ist seit 18 Jahren selbstständig
und beschäftigt 12 Mitarbeiter.
Dass er im Lehrgang der älteste
Teilnehmerwar, störteweder ihn
noch seine Mitstreiter. „Ent-
scheidend ist es, ein Ziel zu ha-
ben. Man lernt bekanntlich nie
aus“, so der „Lehrgangssenior“.
Ausbildereignung
Info-Tel.: 0261/398-415
Die HwK Koblenz bietet den
Crashkurs zum Erwerb des
Ausbildereignungsscheins
erneut am 26. und 27.1. so-
wie am 2. und 3.9. an.
Infos & Anmeldung:
Tel.: 0261/ 398-415
E-Mail:
Weiterbildung
Idee und Verantwortung:Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert
Redaktion:
Jörg Diester, Beate Holewa, Markus Gaida,
Ruth Weidmann
Layout:
Jörg Diester, Markus Gaida
Mitarbeiter d. Ausgabe: Yvonne Mattes, Danielle Schmid, Gerrit Schade
Herausgeber:
Handwerkskammer Koblenz
Friedrich-Ebert-Ring 33, 56063 Koblenz
in Verbindung
mit dem Mittelrhein-Verlag Koblenz
Fotos:
Focus Foto-Studio, Godehard Juraschek
(Titel), HwK Koblenz
Anzeigen:
Hans Kary (verantw.), Informa RZ-
Anzeigenservice, 56070 Koblenz
Verkaufsleiter:
Rudolf Speich, Tel.: 0261/ 892-115
Technische Herstellung: Druckhaus Koblenz, August-Horch-Str. 28
Impressum
Werner Burggraf
(61) mit Lehrling in
der Produktion und
Sohn Volker, wie er
Bäckermeister und
Betriebswirt des
Handwerks. Über
60 Jugendliche
wurden im 100-
jährigen Familien-
betrieb in den
vergangenen 50
Jahren ausgebildet.
„Als mein Vater mir die Bä-
ckerei 1975 übergab, sagte er:
‚So, jetzt hast du dein Auskom-
men.’ Das kann ich heute
meinem Sohn so nicht mehr
sagen“, ist Bäckermeister
Werner Burggraf aus Staudt
im Westerwald überzeugt.
„Die Zeiten sind härter gewor-
den. Weitergeben kann ich aber
meine Devise dass, wer erfolg-
reich sein und bleiben will, sich
regen, Ideen haben und diese
umsetzen muss, dass er Neues
kreiert und imGespräch bleibt“,
In aller Munde
Seit 100 Jahren kümmert sich die Familie Burggraf um frische Backwaren
fügt er hinzu. Gemeinsam mit
seinem Sohn Volker ist der 61-
Jährige Geschäftsführer der
„bäcker burggraf GmbH“. 65
Mitarbeiter, darunter 4 Lehrlin-
ge, bilden das Team in der Pro-
duktion und imVerkauf in zwölf
Filialen. Die erste Filiale wurde
bereits 1978 eröffnet. Über 60
Lehrlinge wurden in den letzten
50 Jahren ausgebildet.
DieGründung der Bäckerei geht
auf das Jahr 1905 zurück. „Mein
Großvateröffnetedamalsgleich-
zeitig einen Kolonialwarenhan-
del. Hier bekam der Kunde alle
Produkte zum täglichen Ge-
brauch, vom Zucker bis zum
Schnürsenkel und Wagenfett.
Darüber hinaus wurde noch
Landwirtschaft betrieben. Also
morgens früh raus und abends
aufs Feld“, soWerner Burggraf.
Er erzählt, dass er 1958, wie sein
Vater vor ihm beim Großvater,
ebenfalls eine Bäckerlehre im
elterlichen Betrieb begann und
1966 die Meisterprüfung ableg-
te. Sohn Volker setzt die Fami-
lientraditionfort.Beidesindauch
„Betriebswirt des Handwerks“.
„Eine Qualifizierung, die durch
nichts aufzuwiegen ist, weil sie
wertvolle Hinweise zur erfolg-
reichen Führung eines mittel-
ständischen Unternehmens ver-
mittelt“,sindsichVaterundSohn
einig. Werner Burggraf war lan-
ge Sprecher des Arbeitskreises
UnternehmensführungundOber-
meister der Bäckerinnung Wes-
terwald.
12TonnenMehl proWochewer-
denverarbeitet.600bis1000Bro-
te und bis zu 12.000 Brötchen
gehen am Wo-
chenende über den La-
dentisch im Stammsitz der
Bäckerei in Staudt und in den
Filialen imunterenWesterwald.
Diverse Hotels, Kantinen und
Gaststätten zählen zu den Ab-
nehmern. „Wir lassen uns oft
besondere Aktionen einfallen“,
berichtet der Juniorchef und
nennt als Beispiel das Kinder-
backen, Tage der offenen Tür
und Spezialitätenwochen. Auch
damit bleibt dasTraditionsunter-
nehmen in „aller Munde“.
gegründet 1905 65 Mitarbeiter 4 Lehrlinge 12 Filialen Tele-
fon: 02602/9263-0 Internet:
Steckbrief: bäcker burggraf, Staudt
Hans Wilhelm Hoffmann
Fitness für den Geist
Info-Tel.: 0261/398-113
Der Kurs dient der Stärkung
des Gedächtnisses. „Trai-
niert“ wird für den privaten
wie auch betrieblichen All-
tag.
Infos & Anmeldung:
Tel.: 0261/ 398-415
E-Mail:
Weiterbildung
1...,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20 22,23,24
Powered by FlippingBook