Handwerk Special Nr. 91 vom 29. Januar 2003 - page 6

„Ausbildungsbetriebe der Woche“: Engagement auszeichnen
29. Januar 2003
Nr. 91
Handwerkskammer kürt „Ausbildungsbetriebe der Woche“
Info-Tel.: 0261/398-148
Handwerksbetriebe aus dem
nördlichen Rheinland-Pfalz,
die sich stark für die Ausbil-
dung engagieren, zeichnet die
HwK Koblenz als „Ausbil-
dungsbetrieb der Woche“ aus.
Für die Vergabe der Auszeich-
nung ist nicht nur die Zahl der
Lehrstellen wichtig, sondern
auch um die Qualität des Aus-
bildungsniveaus und zusätzli-
che Angebote für die jungen
Leute. Die Initiative hat bereits
ein Riesenecho hervorgerufen.
Bewerbungen sind auch wei-
terhin möglich.
Infos bei der HwK Koblenz:
Tel.: 0261/398-148
Fax: 0261/398-993
E-Mail:
Jetzt bewerben!
Info-Tel.: 0261/398-332
Antworten auf alle Fragen
rund um die Ausbildung im
Handwerk gibt es bei den 13
Ausbildungsberatern der
Handwerkskammer Koblenz.
Infos bei der HwK Koblenz:
Tel.: 0261/398-332
Fax: 0261/398-994
E-Mail:
Berater helfen
Malermeister Horst
Würzberger mit drei
seiner vier Lehrlin-
ge. Die jungen Leute
haben schon einige
Umwege in ihrer
beruflichen Karriere
genommen. Nun
haben sie die Chan-
ce, sich zu bewähren
und mit einer Aus-
bildung einen
Grundstein für ihre
berufliche Zukunft
zu legen.
Drei Jungen und ein Mädchen lernen derzeit bei Tisch-
lermeister Norbert Dinter in Neuwied ihr Handwerk.
„Es macht Spaß, mit den jungen Leuten zu arbeiten. Sie
identifizieren sich mit ihrem Handwerk und sind mit
großem Eifer bei der Sache.“
Sieben Lehrlinge hat Elektroinstallateurmeister Markus
Gohl derzeit in seinem Betrieb Elektro Hecken: Sechs
von ihnen lernen das Handwerk des Elektroinstallateurs,
eine siebte lernt Bürokauffrau. „Wir haben im Durch-
schnitt jedes Jahr zwei neue Lehrlinge.“
Rund 12.000 Jugendliche im nördlichen Rheinland-Pfalz legen
derzeit mit einer Ausbildung im Handwerk den Grundstein für ihre
berufliche Zukunft. Mit ihrer Initiative „Ausbildungsbetrieb der
Woche“ würdigt die HwK Koblenz das vorbildliche Ausbildungsen-
gagement ihrer 17500 Mitgliedsbetriebe. Dabei geht es nicht nur um
die Anzahl der bereitgestellten Lehrstellen, sondern auch um die
Qualität des Ausbildungsniveaus und zusätzliche Leistungen für die
jungen Leute. Die neue Initiative hat bereits ein Riesenecho hervor-
gerufen. Weitere Bewerbungen zum Ausbildungsbetrieb der Woche
sind möglich. Zu unseren aktuellen „Ausbildungsbetrieben der Wo-
che“ zählen Malermeister Horst Würzberger und Elektro Hecken
aus Koblenz sowie die Schreinerei Norbert Dinter aus Neuwied.
„Die vier denken mit, arbeiten
selbstständig und zuverlässig“,
beschreibt Horst Würzberger
anerkennend seine Lehrlinge.
„Dann macht das gemeinsame
Arbeiten auch Spaß.“ Das klingt
nach dem ganz normalen Alltag
in einem Handwerksbetrieb, hat
aber docheinenbesonderenHin-
tergrund: Seine vier Lehrlinge
sind bereits Mitte 20, sind
Russlanddeutsche und haben in
ihrer beruflichenKarrierebereits
ein paar Umwege genommen.
„Es reicht nicht, wenn die Jungs
in ihrer Arbeit gut sind, aber in
der Schule nicht mitkommen“,
so die Moti-
vation des
Chefs über
zehn Mitar-
beiter, etwas
mehr für seine
Lehrlinge zu
tun. Wenn
Sprachkurse
während der Ar-
beitszeit stattfinden, stellt er sie
für die Teilnahme frei, verlangt
dann aber auch entsprechenden
Einsatz. Oder er ermöglicht ih-
nen für die Vorbereitung zur
Abschlussprüfung zusätzlichen
Förderunterricht.
„Ausbildung hat für mich einen
sehr hohen Stellenwert“, sagt
Markus Gohl, Inhaber von Elek-
tro Hecken. Damit seine Lehr-
linge auch einmal über den
Tellerrand hinaus schau-
en können, ermög-
licht Markus Gohl
ihnen die Teilnahme
an speziellenWeiter-
bildungsseminaren.
Dafür werden die
jungen Leute auch
schon einmal wäh-
rend der Arbeits-
zeitfreigestellt,um
sich zusätzliches
Fachwissen anzueig-
nen. Das Konzept
geht auf, das Aus-
bildungsniveau bei
Elektro Hecken ist
sehr hoch: Bei den Abschluss-
prüfungen gehören die Lehrlin-
ge immer zu den Besten ihres
Jahrgangs. StillstandheißtRück-
schritt, das gilt auch für das Be-
rufsleben. Aus diesem Grund
unterstützt Markus Gohl die
Weiterqualifikation seiner Mit-
arbeiter. „Nur wenn meine Mit-
arbeiter mit den neusten techni-
schen Entwicklungen auf dem
Markt vertraut sind, kann der
Betrieb konkurrenzfähig blei-
ben. Gut qualifizierte Mitarbei-
ter sind für einen Betrieb wert-
volles Kapital.“
„Nur durch eine fundierte Aus-
bildung kann es qualifizierten
Nachwuchs im Handwerk ge-
ben“, sagt Tischlermeister Nor-
bert Dinter. Aus diesem Grund
nimmt die Arbeit mit dem
Handwerksnachwuchs inseinem
Betrieb großen Raum ein. Ne-
ben seinem Ausbildungsen-
gagement ermöglicht er Prakti-
kanten, sich einen Eindruck von
der Arbeit des Tischlers zu ver-
schaffen. „In 14 Tagen können
sich so alle einBildmachen. Der
Schüler weiß, ob ihm der Beruf
zusagt undwir alsBetrieb lernen
von der Vorstellung des Nach-
wuchses. Undwenn die Chemie
zwischen meinen Mitarbeitern
und dem Praktikanten stimmt,
steht einer Ausbildung eigent-
lich nichts mehr imWege.“Wer
als Wieder- oder Quereinsteiger
neue berufliche Perspektiven
sucht, verbindet dies oft mit ei-
nemPraktikum. Auch aus dieser
Gruppe hat Dinter häufig Prakti-
kanten in seinem Betrieb.
Für Fachkräfte von morgen
„Ausgebildet in die Zukunft“
lautet das aktuelle Thema des
Monats bei der Rhein-Zeitung
in Zusammenarbeit mit der
HwK, der IHK und dem Ar-
Tipps rund um die Ausbildung
auch ein Expertenforum, in
dem jeder Fragen stellen kann,
auf die es schnell Antworten
gibt.
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