Handwerk Special Nr. 87 vom 25. Mai 2002 - page 9

HwK aktuell: Nachrichten aus dem Handwerk
25. Mai 2002
Nr. 87
Finanzen für Meister-
BAföG verdoppelt
Bundesministerien starten
neue Infokampagne +++
100 Mio. Euro für Fortbil-
dung von Handwerkern
+++ Anträge für Meister-
BAföG bei zuständigen
Kreisverwaltungen ++
HwK-Informationen
zum Meister-BAföG:
Tel.: 0261/398-401,
Fax: -990
E-Mail
Interne
Nachrichten-Ticker +++ Nachrichten-Tic
Bund und Länder haben ihr fi-
nanzielles Engagement für das
zum 1. Januar 2002 in Kraft ge-
tretene Meister-BAföG verdop-
pelt. So stellen sie in diesemJahr
für die Fortbildung von Hand-
werkern 100 Millionen Euro
bereit. EinebesondereUnterstüt-
zung erhalten Alleinerziehende,
Familien und Existenzgründer.
In einer breit angelegten Kam-
pagne informieren die Bundes-
ministerien fürBildungundFor-
schung sowie fürWirtschaft und
Technologie über die Möglich-
keiten und Leistungen des neu-
en Meister-BAföG. Noch stär-
ker als bisher wird dabei hervor-
gehoben, dass die berufliche
Ausbildung als eine Alternative
zum Studium beste Karriere-
perspektiven bietet.
DieAnträge aufMeister-BAföG
sind bei den zuständigen Kreis-
verwaltungen erhältlich.
Bei den Handwerkern hat die
durch das Schuldrechtmoderni-
sierungsgesetz entstandene neue
RechtslageVerunsicherung aus-
gelöst.Miteinemumfangreichen
Informationsangebot geht die
HwK Koblenz auf die Situation
ein und berät in der HwK wie
auch auf Innungsversammlun-
gen oder direkt imUnternehmen
über die wichtigsten Änderun-
gen, die u.a. sind: Die Verjäh-
rungsfrist für Erfüllungsan-
sprüche aus Verträgen beträgt
nun 3 Jahre. Für die in Bauwer-
kenverarbeitetenMaterialiengilt
jetzt eine 5-jährige Gewährleis-
tungsfrist. Der Verzug bei Geld-
forderungen tritt nach spätestens
30 Tagen ein. Der Begriff des
Mangels erfährt eine wesentli-
che Ausweitung: So haftet nun
auch der Verkäufer für die öf-
fentlichen Ankündigungen des
Herstellers.
Zufriedene Kunden sind die Ba-
sis für den langfristigen Erfolg -
auch im Handwerk. Die HwK
befragte ihre Mitgliedsbetriebe,
welche Wege sie zur Kunden-
bindung gehen. Knapp 80 Pro-
zent der befragten Betriebe füh-
ren eine Kundenkartei, in der sie
u.a. persönlichen Geschmack,
Besonderheiten und Wartungs-
fälligkeiten festhalten. Kosten-
lose Serviceleistungen, Gruß-
karten zum Geburtstag oder an
Weihnachten sind für viele
selbstverständlich. Eine schrift-
liche Kundenbefragung haben
bishernuretwa10Prozentdurch-
geführt.DieHwKKoblenz emp-
fiehlt, stärker die neuenMedien,
sodasInternetundmobileDaten-
netze, zu nutzen.
Starkes Interesse am
neuen Schuldrecht
HwK mit breitem Informa-
tionsangebot zum neuen
Schuldrecht für Handwer-
ker und Kunden +++
Verjährungsfrist für Er-
füllungsansprüche nun 3
Jahre +++ für in Bauwer-
ken verarbeitete Materialien
jetzt 5-jährige Gewähr-
leistungsfrist +++ Verzug
bei Geldforderungen tritt
bereits nach 30 Tagen
ein ++
HwK-Informationen
zum Schuldrecht:
Tel.: 0261/398-203,
Fax: -904
E-Mail
Interne
HwK befragte Handwer-
ker zur Kundenbindung
80 Prozent der befragten
Unternehmen führen Kun-
denkartei +++ ca. 10
Prozent haben schriftliche
Kundenbefragung durchge-
führt +++
HwK-Informationen
zur Kundenbindung:
Tel.: 0261/398-248,
Fax: -994
E-Mail: beratung@
hwk-koblenz.de
Interne
Treffen zu Themen der Kooperation von Bundes-
wehr und Wirtschaft:
Zu einem Freundschaftsbesuch, wie er es aus-
drücklich betonte, kam der Befehlshaber Heeres-
führungskommando, Generalleutnant Axel
Bürgener, zu HwK-Hauptgeschäftsführer Karl-
Jürgen Wilbert. Im Gespräch unterstrichen beide
die Bedeutung der engen Zusammenarbeit: Die
Bundeswehr braucht das Handwerk als Auftrag-
nehmer in vielen Bereichen von der Instandset-
zung bis zum Frühstücksbrötchen. Die HwK setzt
sich gezielt für die Berücksichtigung kleiner und
mittlerer Betriebe bei der Auftragsvergabe ein.
Der Kommandeur des neu eingerichteten Heeres-
truppenkommandos Koblenz, Brigadegeneral
Ulrich Wolf (links im Bild), informierte sich im
HwK-Metall- und Technologiezentrum über die
Breite der Qualifizierungsmöglichkeiten im
Handwerk - und legte dabei in der Schweißer-
werkstatt selbst Hand an. Das Heerestruppen-
kommando untersteht dem Heeresführungs-
kommando und führt etwa 25.000 Soldaten in
sechs Brigaden.
Qualifikationen der Bundeswehr für die zivile
Wirtschaft transparent und nutzbar zu machen,
war Thema eines Gespräches, zu dem der Amts-
chef des Personalamtes Bundeswehr in Köln,
Generalmajor André Gubernatis (neben HGF
Karl-Jürgen Wilbert, rechts), und hochrangige
Vertreter aus dem Bundesverteidigungsministeri-
um zur HwK Koblenz gekommen waren. Der
hohe Ausbildungsstand, den die Bundeswehr
ihren Soldaten auf Zeit vermittelt, sollte nach
Vorstellungen der HwK in einem „Bildungspass
Soldat“ zertifiziert werden, um für Personalent-
scheider in der Wirtschaft bewertbar zu werden.
Höhere Qualifizierung bei geringeren Kosten
Bundeswehr & Kfz-Handwerk: Partner bei neuer Fahrzeugflotte?
Die Fahrzeugflotte der Bundes-
wehr ist mit einer durchschnitt-
lichenNutzungsdauer vonneun
Jahren überaltert, daran ließ
Frank Schlöder, zukünftiger
Leiter des Mobilitätscentrums
(MC) Koblenz, keinen Zweifel.
Doch alte Fahrzeuge binden
durch höhere Reparaturkosten
Haushaltsmittel, die wiederum
der Erneuerung des Fahrzeug-
bestandes fehlen. Abhilfe ver-
spricht sich die Bundeswehr
durcheinneuesFlottenmanage-
mentinZusammenarbeitmitden
Betrieben des Kfz-Handwerks.
Wie sich diese Zusammenarbeit
in Zukunft gestalten wird, lässt
sich heute noch nicht endgültig
absehen, so ein erstes Ergebnis
der Informationsveranstaltung,
die die HwK Koblenz gemein-
sam mit der bundeseigenen Ge-
sellschaft für Entwicklung, Be-
schaffung und Betrieb (g.e.b.b.)
als „Mutterunternehmen“ der
MC’sfürdieKfz-Betriebedurch-
führte. Klar ist aber, dass sich
die traditionellenWege der Part-
nerschaft zwischenBundeswehr
und insbesondere dermittelstän-
dischen Wirtschaft verändern
werden.
Das Interesse an diesem Thema
ist im Kfz-Handwerk groß, was
sich aus der Teilnahme von fast
50 Branchenvertretern an der
Infoveranstaltung ablesen lässt.
Umfangreich sind aber auch die
Fragen andasKonzept der g.e.b.b.,
diedengesamtenFahrzeugkreis-
lauf aus dem Bereich der Bun-
deswehr auslagern soll, umFrei-
räumefürdiemilitärischenKern-
aufgaben zu schaffen. Die Auf-
gaben von der Beschaffung über
Verwendung und Einsatz der
Fahrzeuge imAlltagsgeschehen
bis zuWartung, Pflege undWie-
derverkauf stehen somit zur Pri-
vatisierung an.
Die Vertreter des Kfz-Hand-
werksmachten deutlich, dass sie
erhebliche Verunsicherung ver-
spürtenangesichtsdernochnicht
erkennbaren praxisrelevanten
Konturen dieses Strukturwan-
dels. Vor allem eine Frage be-
wegte sie: Wie werden die poli-
tischen Bekenntnisse, der Mit-
telstand dürfe bei den Reformen
nicht auf der Strecke bleiben, in
die Tat umgesetzt? Wolfgang
Gottschalk, Geschäftsführer des
Kfz-Gewerbeverbandes Rhein-
land, verwies auf die „Knebe-
lung durch aufdiktierteHerstell-
erbedingungen“, die schon lan-
ge die Großen der Branche be-
günstigten. Er formulierte Be-
denken, dass kleinere und mitt-
lere Betriebe bei Ausschreibun-
gen außen vor bleiben könnten,
weil sie „Zulieferung auf Ab-
ruf“ nicht leisten könnten. Da
konkrete Ausschreibungs- und
Vergabemodalitäten über die
g.e.b.b. noch nicht letztendlich
festgeschrieben sind, setzt das
Handwerk auf die Politik, die
den Mittelstand mit Rahmenbe-
dingungen stärken will.
HwK-Infos unter Tel.:
0261/398-249,
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