Handwerk Special Nr. 75 vom 17. Mai 2000 - page 7

1767: Bäckerzunft vor den Koblenzer Rat zitiert.
Trotz verstärkter Kontrol-
len beschwert sich die Ko-
blenzer Bevölkerung nach
wie vor über Gewicht und
Qualität des Brotes. Der
Rat zitiert die Bäckerzunft
der Stadt und fordert sie
auf, sich an die festgeleg-
ten Gewichte und Preise
zu halten. Am nächsten
Tag erklären die Bäcker
das Abkommen für ungül-
tig und drohen mit Streik,
der Rat lässt daraufhin
alle Landbäcker auf dem
Markt zu.
Welcher Bauherr träumt nicht
davon, in aller Ruhe zu Hause
bei einer Tasse Kaffee seine
Baustelle jederzeit überwachen
zu können?! - Dieser Traum
wird vielleicht schonbaldWirk-
lichkeit.
Über das Internet soll der Auf-
traggeber am eigenen Compu-
ter die Baustelle imBlick behal-
ten können. An Ort und Stelle
wird dann eine Kamera instal-
liert, die die Bilder überträgt.
Will man wissen, wie weit die
Arbeiten vorangeschritten sind,
genügt ein Klick um die Ver-
bindung herzustellen.
Neue Medien
Solche Ideen schweben Man-
fred Schug,Metallbauer in Idar-
Oberstein, schon seit einiger
Zeit vor. Er selbst ist studierter
Maschinenbauingenieur. Nach
demAbschluss seines Studiums
hat er drei Jahre in anderen Be-
trieben gearbeitet, bevor er 1985
in den familieneigenen Betrieb
zurückgekehrt ist. Sein Vater,
gelernter Huf- und Wagen-
schmied, hat das Unternehmen
gegründet.
1992 hat Manfred Schug dann
den Betrieb übernommen, in
dem heute 20 Mitarbeiter be-
schäftigt sind. Seither setzt er
sich unentwegt mit den neuen
Medien auseinander, umfür den
Kunden ein besseres Leistungs-
angebot zu gestalten.
Vielfalt im Metallbau
Wer sich auf seiner Homepage
msieht, er-
fährt vieles über Angebot und
Beruf desMetallbauers. Vonder
allgemeinen Bauschlosserei bis
zu besonders eleganten und
formschönenKunstschmiedear-
beiten übernimmt dasUnterneh-
men sämtliche Arbeiten. Dazu
gehört natürlich auch der Alu-
minium-Bau, zum Beispiel für
Konstruktionen aus Glas und
Aluminium, wie bei Winter-
gärten, oder ganz klassisch beim
Fensterbau.
Die Vielseitigkeit des Berufes
spiegelt sich in der Vielfältig-
keit der Arbeiten. Neben Fens-
tern kommen häufig auch Tür
und Tor vom Metallbauer. So-
gar kunsthandwerkliche Arbei-
ten sind imMetallbau gelegent-
lich gefragt. Manfred Schug
kann hier stolz auf ein Objekt
im Zentrum von Idar-Oberstein
verweisen - eine Metallkugel,
geziert von Edelstein-Bruch-
stücken - „schon beinahe ein
Wahrzeichen der Stadt“.
RAL-Gütezeichen
Die Internetpräsenz hat sich für
Manfred Schug bereits gelohnt.
„Wir haben schon erste Kun-
den, die über unsere Inter-
netseite auf uns aufmerksam
geworden sind und für die wir
heute Aufträge erledigen“, so
der Metallbauer.
ZudenLeistungsmerkmalendes
Unternehmens zählt aber nicht
nur die Internetpräsenz, sondern
auch das kürzlich erworbene
RAL-Gütezeichen. Deutsch-
landweit sind nur 42 Betriebe
Träger dieses Gütezeichens. Es
istAuszeichnungundVerpflich-
tung zugleich. Es spricht für die
hohe Qualität der gefertigten
und montierten Aluminium-
fenster der Firma Schug, es ver-
pflichtet das Unternehmen aber
auch dazu, sich ständig einer
neutralen Kontrolle durch ein
Prüfinstitut zu unterziehen.
„Hand-in-Hand-Werker“
Qualität und Service stehen für
Manfred Schug im Vorder-
grund. Er ist jedoch nicht nur
um eine gute Verbindung zu
seinen Kunden bemüht. Mit elf
weiteren Unternehmen der Re-
gion hat er sich zu einer „Hand-
in-Hand-Werker“-Kooperation
zusammengeschlossen. Hier ar-
beiten Dachdecker und Maler,
Elektroinstallateure und Raum-
ausstatter direkt zusammen.
„Für den Kunden entfällt da-
durch die mühsame Organi-
sationsarbeit und Termin-
planung“, weiß Manfred
Schug, „er hat nur noch
einenKontaktpartner,
Online mit
Die Zahl der Handwerksbe-
triebe aus dem Kammerbe-
zirk, die den kostenlosen
HwK-Service im Internet
nutzen, wächst täglich und
hat die Schwelle von 2.000
Einträgen erreicht.
ermöglicht die Suche nach
Handwerksbetrieben unter
denKriterien: Name, Hand-
werksberuf, Ort, Kreis oder
Telefonvorwahl. Frei wähl-
bare Suchbegriffe zum An-
gebot oder Leistungsprofil
überwelchen derAuftrag läuft“.
Die Koordination der beteilig-
tenHandwerksbetriebe funktio-
niert wesentlich besser.
Intranet-Konzept geplant
ImRahmender „Hand-in-Hand-
Werker“ entsteht derzeit auch
ein Intranet-Konzept. Der Kun-
de soll einmal den bereits er-
wähnten Einblick in seine Bau-
stelle über das Internet erhalten
und in Zusammenarbeit mit der
Verbindung optimale Koordi-
nation und Einsicht bei seinem
Auftrag gewährleistet bekom-
men. Manfred Schug arbeitet
dabei mit der Universität in
Kaiserslautern zusam-
men, um langfristig
tragfähige Kon-
zepte zu ent-
wickeln.
Wenn auch bis zur Verwirkli-
chung noch einige Zeit verge-
hen wird, so steht doch fest,
dass sich das Internet auch für
das Handwerk immer stärker
zum öffentlichen Raum für An-
gebot und Service entwickelt.
Manfred Schug
des Unternehmens können
eingegeben werden. Kun-
den finden so den zu ihrem
Auftrag passenden Hand-
werksmeister.
Nach wie vor können sich
dieHwK-Mitgliedsbetriebe
im Handwerks-Netz regi-
strieren lassen oder Ände-
rungsmeldungen einrei-
chen.
Informationen
unter
Tel.: 0261/ 398-165,
Fax: -996, Email:
Eine Welt von
Edelsteinen
und Metall
zeigt dieses
neue „Wahr-
zeichen“ im
Zentrum von
Idar: eine
Arbeit aus
dem Metall-
baubetrieb
Schug.
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