Handwerk geht neue Wege / Projekt widmet sich der Ausbildung
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Nr. 200
18. Juni 2016
www.handwerk-special.deTransparenz fürs Büro
Wer die Büroräume des
Gleeser Heizung- Sani-
tär-Klimatechnik-Unter-
nehmens Hilger betritt,
kommt zunächst aus
dem Staunen nicht raus.
Zuerst fallen die Akten-
regale ins Auge. Sie sind
so akkurat wie mit dem
Laser gezogen und ent-
locken dem Besucher so
manches „Ah“ und „Oh“.
1.000 Ordner sind hier in eigens
dafür angefertigten Regalen
übersichtlich nach Themen und
Farben geordnet sortiert. „Das
Meister Hilger setzt auf Dokumentenmanagementsystem
Reiner Hilger, Glees
Gegr. 1980 | 10 Mitarbeiter | Heizung, Sanitär, Energietechnik
Tel. 02636/ 3871 |
www.heizung-hilger.deHandwerk muss sich bewegen.
Das gilt für alle Bereiche und
schließt eine moderne Büroor-
ganisation ein“, ist Reiner Hil-
ger, stellvertretender Landesin-
nungsmeister Heizung-Sanitär
und Obermeister der Sanitär-
und Heizungstechnik–Innung
Ahrweiler überzeugt. Seit zwei
Jahren setzt er im Büro auf die
Arbeit mit einem Dokumenten-
center. Sowohl Mitarbeiter als
auch Kunden profitieren davon.
„Unser Dokumentencenter mit
den Bereichen Buchhaltung,
Kunden, Lieferanten und Wis-
sensspeicher ist der Weg zur ef-
fektivenundbetriebsorientierten
BürolösungundderEinstiegzum
papierlosen Büro“, so Gabriele
Hilger. Sie führt das Büro.
„Eine gut durchorganisierte
Bürostruktur ist auch im Hand-
werksbereich sehr wichtig.
Es kann nicht sein, das in der
Handwerksverwaltung nur der
Chef und die Chefin Bescheid
wissen. Diese Überlegung war
Triebkraft, denVerwaltungsauf-
bau in unserem Betrieb besser
und effizienter zu strukturie-
ren“, erklärt sie. Das Team des
Obermeister Reiner Hilger mit Kundin Melanie Run-
kel-Hilger an einer neu installierten Wärmepumpe.
Handwerksunternehmenswurde
entsprechend geschult.
Installateur- und Heizungstech-
nikermeisterManuel Schmitz ist
speziell für den Kundendienst
zuständig.AuchChanelKlee, die
im ersten Lehrjahr zur Kauffrau
für Büromanagement ausgebil-
det wird, macht die Ausbildung
imHandwerksbetrieb viel Spaß.
„Ich habe vorher einige Praktika
gemacht, aber mich nie so wohl
gefühlt wie hier“, sagt sie.
Speziell gefertigte
Regale und Ordner
„Natürlich muss man zunächst
in speziell für das System an-
gefertigte Regale und Ordner
investieren. Es bedarf auch Zeit,
die Kundendaten zu übertragen.
Wir haben allein 1.000 War-
tungskunden. Doch es rentiert
sich, im Handwerk neue Wege
zu gehen“, ist der Obermeister
überzeugt.
Seinen Innungskollegen macht
er Mut. „Für unser Image sind
wir selbst zuständig“, sagt er.
Und dafür steht er mit seinem
Betrieb. „Hilger. Und du fühlst
dich wohl, heißt der Leitspruch,
den alle Mitarbeiter täglich um-
setzen. Private, gewerbliche und
kommunale Kunden schätzen
den Service des Handwerks-
betriebes.
Seit Jahren übernimmt der
bekannte Familienbetrieb Ser-
vice- und Wartungsarbeiten
in der im Brohltal ansässigen
Industrie. „Die Arbeit an den
umfangreichen Projekten in
diesen Betrieben mit interes-
santenHerausforderungen, auch
im Lüftungsbereich, macht uns
besonders Stolz, und es freut
uns sehr, das wir als mittelstän-
dischesHandwerksunternehmen
hier unser Fachwissen einbrin-
gen dürfen“, so Reiner Hilger
Heizsysteme auf jeweiligen
Haustyp zugeschnitten
Generell verweist er darauf, dass
„der Einbauumweltfreundlicher
undenergiesparenderWärmean-
lagen dringender denn je ist“. In
der Warmwasserzentralheizung
sieht Hilger im konventionellen
und Niedrigenergie-Haus das
Heizsystem mit der höchsten
Komfortstufe. Im Passivhaus ist
eine kontrollierte Lüftungsanla-
ge mit Wärmerückgewinnung
und geringer Zusatzheizung die
richtige Wahl. Welche Lösung
sich für welches Haus bietet,
hängt vonmehrerenFaktorenab.
Er, betont, dass sich beispiels-
weise „mit geringem Aufwand
die vorhandene Heizung gegen
eine Hochtemperatur-Wärme-
pumpe austauschen lässt“.
EinengrößerenEingriffbedeutet
fürReinerHilger der zusätzliche
Austausch aller Heizkörper ge-
gen große Flächenheizkörper,
mit denendieVorlauftemperatur
gesenkt wird.
„Die dritte Option ist der Einbau
einer Fußbodenheizung plus
Niedertemperatur–Wärmepum-
pe. Sie senkt die Heizkosten
langfristig auf ein niedriges
Niveauund ist die besteVariante
zur Nutzung der alternativen
Umweltenergie“, so der Ober-
meister.
Reiner Hilger (Mitte) hat ein Dokumentenmanagementsystem in seinem Betrieb ein-
geführt. Davon profitieren auch Manuel Schmitz (links) und Chanel Klee.
Drehort Ausbildungswerkstatt: Studenten filmen bei der HwK
Berufsbildung und Aus-
bildungsinhalte im Film –
wo lässt sich das besser
mit der Kamera festhal-
ten, als in den HwK-Aus-
bildungswerkstätten für
Bauberufe.
Im Rahmen ihres Studiums
an der Universität Koblenz
produzieren Mirco Klein
und Christoph Basler als
angehende Berufsschullehrer
aktuell Kurzfilme zu Ausbil-
dungsberufen. Im Rahmen
des Seminars „Pädagogik goes
Video“ soll der Wandel der
beruflichen Fachbildung in
Deutschlandvon früher zuheu-
tedargestelltwerden.Dieduale
Ausbildung an verschiedenen
Standorten (Schule, Hand-
werkskammer, Betrieb) spielt
dabei eine besondereRolle und
die Studenten wandten sich an
dieHandwerkskammerKoblenz.
In der Folge verwandelten sich
die Ausbildungshallen der Bau-
berufe zum Set und Lehrlinge
rückten ins Rampenlicht. Dabei
Mirco Klein (links) und Christoph Basler beim Dreh in
den HwK-Ausbildungswerkstätten.
brachten Mirco und Christoph
fachlich ideale Vorausset-
zungen mit: Beide haben
eine handwerkliche Lehre
absolviert. Mirco ist Tischler,
Christoph Dachdecker.
Foto: privat