Previous Page  18 / 24 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 18 / 24 Next Page
Page Background

Handwerk, Hochtechnologie und weltweite Kunden

18

Nr. 200

18. Juni 2016

www.handwerk-special.de

Technik-Eldorado

„Wir investieren per-

manent in modernes

Equipment und sind tech-

nologisch sehr gut aufge-

stellt“, so Werkzeugma-

chermeisterin Ute Zander.

Zusammen mit Ehemann

Achim Zander führt

sie den Betrieb „Peter

Schmitz Formenbau und

Gravuren“ in Buchholz.

Ihr Vater, Graveurmeister Peter

Schmitz, hat 1957alsEin-Mann-

Betrieb mit einer gebrauchten

Graviermaschine angefangen

und ausschließlich Graveurar-

beiten angeboten. Kundenbe-

suchemachteermit demFahrrad.

Heute gehören 50 Mitarbeiter

zum Handwerksbetrieb, der ge-

schätzter und zuverlässiger Part-

ner der kunststoffverarbeitenden

Industrie ist und weltweit agiert.

Die Stammkunden kommen vor

allemausderAutomobilbranche.

Qualität über Jahrzehnte

erarbeitet

„Wir fertigen Blasformen für

Kunststoffhohlkörper, bei-

spielsweise für Sitzschalen,

Luftkanäle, Kraftstofftanks

oder Tankeinfüllrohre sowie

Schäumformen zumBeispiel für

Front- und Heckschürzen sowie

Seitenschweller. Vorrichtungen

zur Nachbearbeitung runden

unser Angebot ab“, umreißt

die Firmenchefin grob das

Aufgabenspektrum.AuchGroß-

werkzeugewieTraktorkotflügel

kommen aus dem Buchholzer

Betrieb. Dem Technikinteres-

sierten geht beim Gang durch

die Werkhalle das Herz auf.

Mehrere 5-Achsen Bearbei-

tungszentren mit integrierter

Dreh-Schwenktischeinheit las-

sen rund um die Uhr die Späne

fliegen.DieFirmenchefinbetont,

dasszuverlässigeMaschinenund

stabile Zerspanungsprozesse

bei der spanenden Bearbeitung

großer Formen das A und O

sind. „Bis zum Finish sind oft

mehrere 100Maschinenstunden

erforderlich.“

UteundAchimZander sindüber-

zeugt, dass die kontinuierliche

Erweiterung der Produktions-

fläche – erst im Oktober 2013

wurde ein neues Firmengelände

in Buchholz-Mendt bezogen –

Formenbau Schmitz setzt auf Investition in Technologie

Für Feinwerkmechani-

ker beginnt bei der HwK

Koblenz am 28. November

ein Vollzeit-Meisterkurs in

Koblenz.

Infos & Anmeldung bei der

HwK-Meisterakademie:

E-Mail

meister@hwk-koblenz.de www.hwk-bildung.de

Meisterkurs

Feinwerkmechaniker

Info-Tel. 0261/ 398-313

undder steteAusbaudesMaschi-

nenparks die Wirtschaftlichkeit

ihres Betriebes entscheidend

prägen. Wenngleich auch Auf-

träge für Kleinwerkzeuge gern

angenommen werden, tragen

doch vor allem Großwerkzeuge

zum Jahresumsatz von 7 Milli-

onen Euro bei. Der Exportanteil

liegt bei etwa 40 Prozent. Nicht

nur in der Zerspanung auch

als Engineering-Partner ist der

Handwerksbetrieb geschätzt.

„Es macht uns auch stolz, wenn

wir renommierte Automarken

sehen, an denen wir letztendlich

formgebend mitgewirkt haben.

Die Autoindustrie ist ein sehr

sensibler Kunde mit permanent

wachsenden Anforderungen an

die Zulieferer. Qualität ist kein

Zufall, sondern immer auch

das Ergebnis hoher Ziele und

geschickter Ausführung. Inve-

stieren statt zurück zu rudern,

war immer unser Anspruch“,

bekennen sie.

Präzisionsarbeit

ist gefragt

„Anpassen, polieren, montieren

und optimieren, Formenbau ist

und bleibt auch immer ein Betä-

tigungsfeld für geschickteHand-

arbeiter.ManuelleNacharbeiten

sind unverzichtbar. Wir bilden

regelmäßig Feinwerkmechani-

ker, FachrichtungWerkzeugbau

aus“, so Ute Zander. Ihr jüngster

Sohn Jan macht gerade seine

Lehre im elterlichen Betrieb. Er

gehört zu den insgesamt sechs

Setzt das Werk ihres Vaters erfolgreich fort: Werk-

zeugmachermeisterin Ute Zander.

Der Handarbeitsbereich

im Formenbauunterneh-

men aus Buchholz.

Eine

Fünf-Achsbe-

arbeitungs-

maschine im

Einsatz.

Bei der Fertigung ihrer

Produkte setzt der Be-

trieb modernste Bear-

beitungsmaschinen ein.

Lehrlingen. Wie er hatte damals

seine Mutter eine Ausbildung

zum Werkzeugmacher beim

Vater gemacht. „Wir waren

drei Mädchen, und ich wollte

das Lebenswerk meines Vaters

weiterführen“, erzählt sie. Als

Ute Zander 1984 ihren Meister-

brief erworben hat, war sie mit

22 Jahren nicht nur die jüngste,

sondern auch die einzige Frau in

ihrem Gewerk.

„Der Beruf ist vielseitig und

spannend. Wir bieten jungen

Leuten mit Interesse an moder-

ner Technik an, sich bei einem

Schnupperpraktikum davon

zu überzeugen. Mädchen sind

herzlich willkommen und si-

cher keine Exoten mehr wie ich

damals“, lacht die 54-Jährige.

P. Schmitz Formenbau + Gravuren, Buchholz

Gegr. 1957 | 50 Mitarbeiter | Blas- und Schäumwerkzeuge für die kunst-

stoffverarbeitende Industrie |

www.schmitz-formenbau.de