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Innovative Bäckereien / Partner des Handwerks

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Nr. 191

11. Juli 2015

www.handwerk-special.de

Experten-Tipp: Signal Iduna startet Kampagne „Belegschaft versorgen“ / Fachkräfte gewinnen mit Zusatzleistungen

Geeignete und motivierte Fachkräfte warten nicht an jeder

Straßenecke und im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklung

werden diese zunehmend zu einer seltener werdenden Spezi-

es. Mitarbeiter wollen zudem nicht nur ge-, sondern auch um-

worben sein. Sie achten nicht nur darauf, dass die Bezahlung

stimmt, sondern vermehrt auch auf Zusatzleistungen ihres

Arbeitgebers.

Dabei haben auch mittelstän-

dische Betriebe verschiedene

Möglichkeiten, um bei Mit-

arbeitern und Bewerbern zu

punkten. Hierauf macht die

Signal Iduna im Rahmen ih-

rer Kampagne „Belegschaft

versorgen“ aufmerksam, die

wichtige Produkte imRahmen

der betrieblichen Versorgung

bündelt.

MitdemAngeboteinerbetrieb-

lichen Altersvorsorge (bAV)

beispielsweise verschaffen

sichArbeitgeberVorteile beim

Wettbewerb um Fachperso-

nal. Alle sozialversicherungs-

pflichtigen Arbeitnehmer haben

einengesetzlichenAnspruch auf

Entgeltumwandlung für eine

bAV. Die Beiträge werden von

den Bruttobezügen einbehalten

und vom Arbeitgeber beispiels-

weiseineineDirektversicherung

eingezahlt. Der Arbeitgeber

profitiert von der verwaltungs-

armen und unkomplizierten

Handhabung. Wenn er zudem

einen Zuschuss zur Versorgung

zahlt, wird er nicht nur seiner so-

zialenVerantwortungbesonders

gerecht, sondern fördert auchdie

Motivation der Arbeitnehmer

und ihreBindungandenBetrieb.

Insbesondere kleine und mitt-

lere Betriebe sollten auch über

eine betriebliche Gruppenun-

fallversicherung nachdenken.

Diese ist ab drei versicherten

Personen, zu denen auch der

Arbeitgeberselbstgehörenkann,

abzuschließen. Die betriebliche

Gruppen-Unfallversicherung

ergänzt den gesetzlichenUnfall-

versicherungsschutz, der zudem

erst ab einer Minderung der

Erwerbsfähigkeitvon20Prozent

greift. Die private Unfallversi-

cherungerbringt ihreLeistungen

ab einem Invaliditätsgrad von

einem Prozent und schützt auch

in der Freizeit – rund umdie Uhr

und weltweit.

Schließlich kann auch die ar-

beitgeberfinanziertebetriebliche

Krankenversicherung (bKV)

ein attraktives betriebliches

Zusatzangebot sein. Mit einem

Kollektivvertrag lässt der Ar-

beitgeber seine Mitarbeiter

von einer umfangreichen Ge-

sundheitsvorsorge profitieren.

Die Tarif-Bausteine lassen sich

dabei miteinander kombinieren:

von Vorsorgeleistungen, wie

Schutzimpfungen,überAkutleis-

tungen nach Unfällen bis hin zu

umfangreichenLeistungenbeim

Zahnarzt.

Seit Januar 2015 könnenArbeit-

geber die Kollektivverträge und

die mitversicherten Mitarbeiter

einfach und sicher über das Ar-

beitgeberportal verwalten. Die

Leistungsabrechnung erfolgt

direkt und datensicher zwischen

demVersicherungsunternehmen

und dem Versicherten. Damit

entstehen dem Arbeitgeber

auch kein höherer Aufwand

oder zusätzliche Belastungen,

wennder versicherteMitarbeiter

seine bKV in Anspruch nimmt.

Seit dem 1. Januar 2015 haben

Arbeitnehmer die Möglichkeit,

Helmut Zeiß.

gegen eigenen Beitrag den

Versicherungsschutz für sich

und ihre Angehörigen um

weitere Leistungsbausteine zu

erweitern.

Weitere Informationen gibt

es auch im Internet unter:

www.belegschaftsversorgung.

de

Wir müssen uns bewegen

Ottmar Strüder aus Lan-

genhahn ist Bäckermei-

ster aus Leidenschaft. Er

hat die Gene von Großva-

ter und Vater, die mit die-

sem Handwerk ebenfalls

glücklich waren. „Mich

gibt es nur im Doppel-

pack“, hat der 59-Jährige

schon damals zu seiner

heutigen Ehefrau Carola

gesagt, die ihn einst lie-

ber ohne den elterlichen

Betrieb geheiratet hätte.

„Mein Herz hängt an der Bäcke-

rei, auchwennnichtsmehr so ist,

wie es war, als ich den Betrieb

1988 übernommen habe“, sagt

Strüder. Der Bäckermeister ist

aber überzeugt, dass es dieTradi-

tionsbäckerei Strüder nichtmehr

geben würde, hätte die Familie

sich nicht den Marktverände-

rungen gestellt.

Nach umfangreichen Umbau-

maßnahmen empfängt die Kun-

den ein freundlicher Verkaufs-

raum mit wohltuender Farbge-

bung,modernerBestuhlung. und

einladenderTheke.Dazukommt

ein großer Außenbereich. „Back

Live“ hat Strüder sein Geschäft

genannt, weil derKunde von sei-

nem Platz aus den Backvorgang

Wie sich Bäckermeister Strüder auf Veränderungen eingestellt hat

authentisch miterleben kann.

Strüber hat nichts zu verbergen.

Er legt seine Zutaten offen und

zeigt stolz seine Handarbeit.

Das neu entwickelte Logo sorgt

am Ladeneingang, auf dem

Lieferwagen, den Visitenkar-

ten und dem Briefpapier für

Wiedererkennungswert und

steht für Unverwechselbarkeit.

Darüber hinaus setzt Strüder auf

Bäckergastronomie. Der Kunde

kann mit allen Sinnen zu jeder

Tageszeit genießen. Sonntags

gibt es einen Brunch.

Moderne Technik

schafft Freizeitgewinn

Wer immer noch denkt, das

Bäckerhandwerk sei antiquiert

und verstaubt, wird beim Blick

in die Backstube eines Besseren

belehrt. Auch hier gilt für den

Bäckermeister, Veränderungen

mit Veränderungen zu begegnen.

Computergesteuert und in den er-

forderlichenTemperaturenaufden

Punkt gebracht ist beispielsweise

der Backofen. „Moderne Technik

darf in keiner handwerklichen

Bäckerei mehr fehlen“, ist er

überzeugt.ZusätzlicherGewinnist

ein freier Tag für Ottmar Strüder,

was eine echte Bereicherung für

ihn und seine Familie ist.

OttmarStrüderkonntevieleneue

Kunden gewinnen, die seinen

Lieferservicenutzen, der frühere

Verkaufsstellen in inzwischen

aufgegebenen „Tante-Emma-

Läden“ der Region ersetzt hat.

Zu den Kunden gehören bei-

spielsweise die Hochschule der

Deutschen Bundesbank und die

Firma Unimet in Hachenburg.

Die Zusammenarbeit mit dem

Brauhaus und der Abtei Marien-

statt hat bereits Tradition.

Ottmar Strüder erinnert sich

oft, wie einst alles begann. Sein

Großvater Anton hat die Bäcke-

rei nach dem Ersten Weltkrieg

gegründet. Sein Vater Willi

lernte auswärts und kehrte 1940

heim in den elterlichen Betrieb.

Dochbereits ein Jahr später starb

der Vater Anton, und Willi war

auf sich allein gestellt. 1942 kam

dann das vorläufige Aus für den

Betrieb. Willi musste wieder in

die Ferne ziehen, diesmal sogar

auf den tropischen Kontinent.

AlsTeilnehmerdesAfrika-Feld-

zuges geriet Willi Strüder 1942

in französische Gefangenschaft.

Seine Tätigkeit war nun eine

ganzandere.InNordafrikamuss-

teerinBergwerkenseintägliches

Brot verdienen, anstatt es zu

backen. Später wurde er dann

nach Frankreich gebracht und

musste auch dort Bergwerksar-

beitenverrichten. Endlich, 1948,

kamen dann die Entlassung und

dieRückkehr nachLangenhahn.

Der heutige Inhaber, Ottmar

Strüder ging beim Vater in die

Lehre und erwarb bereits mit 20

Jahren den Meistertitel. Damals

war er einer der jüngstenMeister

Deutschlands.

Neben Ehefrau Carola und

Tochter Franziska gehört auch

Marigona Shala zum Team.

Die 18-jährige Albanerin ist

im ersten Lehrjahr und wird

zur Fachverkäuferin im Nah-

rungsmittelhandwerk, Bäckerei

ausgebildet. Die junge Frau lebt

seit drei Jahren in Deutschland.

Aus persönlichen Gründen kam

ihre Familie nach jahrelangem

Aufenthalt in Brüssel nach

Rennerod. „Ich bin glücklich

mit meinem Lehrberuf. Er ist

kommunikativ und abwechs-

lungsreich“, freut sie sich.

Back Live, Langenhahn

Gegr. 1919 | 10 Mitarbeiter | Backen live erleben, Bäckergastronomie,

Holzofenbrot | Tel.: 02663/ 6805 |

www.baeckerei-strueder.de

Bäckermeister Ottmar Strüder mit Tochter Franziska

(links) und der Auszubildenden Marigona Shala.

Nur die Bäckerei wird er-

folgreich sein, die für ihre

Kunden der beste Anbieter

ist. Um dieses Thema ging

es beim Workshop Zukunft

für Bäcker im Zentrum für

Ernährung und Gesundheit

(ZEG) der HwK Koblenz.

Referent war Bernd Küt-

scher. Der Direktor der

Akademie des Deutschen

Bäckerhandwerks sprach

auch über veränderte Er-

nährungsgewohnheiten und

Konkurrenzdruck.

den kompletten Text

lesen Sie im Internet unter

www.hwk-koblenz.de

Workshop

Zukunft für Bäcker