Handwerk Special Nr. 180 vom 14. Juni 2014 - page 10

Sondertransport
zur Baustelle
Jüngstes Projekt imgut gefüllten
Auftragsbuch ist dasBürgerhaus
in Hirschhausen. „Es handelt
sich dabei um einen 35 mal
20 Meter großen kompletten
Holzrahmenbaumit integrierten
Fachwerkträgern. Der Baukör-
peristvomerstenTagantrocken.
Der Holzrahmenbau hat darüber
hinausdenVorteil,dasseinhoher
Grad an Vorfertigung außerhalb
der Baustelle erreicht wird. Die
einzelnen Wände entstehen in
der Zimmerei, dort werden sie
bereitsmit derWärmedämmung
versehen. Auf der Baustelle
Meister verwirklichen im Team ihre Unternehmensidee
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Nr. 180
14. Juni 2014
Pioniergeist: Bis 1. September bewerben
Zukunftsträchtige Ideen, Verantwortungsbewusstsein, Mut
und Leidenschaft – diese Eigenschaften benötigen Existenz-
gründer zum Start ihres neuen Unternehmens.
Im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs „Pioniergeist“ werden er-
folgreicheUnternehmensgründungen und guteGründungskonzepte
prämiert. Gefragt sind Personen, die imvergangenen oder laufenden
Jahr ein Unternehmen in Rheinland-Pfalz gegründet haben oder den
Schritt in die Selbstständigkeit gehen. Bei der gemeinsamen Aktion
von SWR Fernsehen, Volksbanken Raiffeisenbanken sowie Inves­
titions- und Strukturbank (ISB) Rheinland-Pfalz können Existenz-
gründer Preisgelder im Gesamtwert von 30.000 Euro gewinnen.
Bewerbungsunterlagen unter
nsende-
schluss ist am 1. September. Hilfestellung für Handwerksbetriebe
bei derHwK-Betriebsberatung, Tel. 0261/ 398-251, Fax-994, E-Mail
Herausforderung und Charaktersache
Als „Herausforderung
und Sache des Charak-
ters“ sieht Zimmerermei-
ster Benjamin Börger aus
Krunkel den Start in die
Selbstständigkeit. Er hat
ihn mit seinem Freund,
Zimmerermeister Benja-
min Dills, 2008 gewagt.
„Wir kennen uns seit der Lehre
und haben gemeinsamdieMeis­
terschule bei der Handwerks-
kammer Koblenz besucht. Da
reifte in uns der Entschluss zur
Existensgründung.Unseinteben
nicht nur der gleiche Vorname“,
lacht der 31-Jährige. Für ein Jahr
gingen die Zwei den Schritt al-
lein, bis sie vor sechs Jahren ihr
Unternehmen „B&D Holzbau“
eröffneten.
„Man muss risikobereit sein,
braucht den nötigen Biss, ein
gesundes Selbstvertrauen und
die Bereitschaft anzupacken.
Kaufmännisches und rechtliches
Wissen sowie eine gute Portion
Menschenkenntnis sind neben
dem Fachwissen Vorausset-
zungen für den Start. Wir haben
es bisher nie bereut“, schätzen
die beiden Jungmeister ein. Seit
2008habenBörger undDills ihre
damalsgebauteProduktionshalle
kontinuierlich vergrößert. Der
23-jährigeTimoDauer, ehemals
Lehrling im Betrieb, leitet heute
die Produktion und Jan Niklas
Schuhmacher, der ebenfalls bei
„B&D Holzbau“ gelernt hat,
komplettiert das inzwischen
auf 15 Mitarbeiter gewachsene
Team.„Timohabenwirwährend
Zimmerermeister Börger und Dills aus Krunkel stehen hinter B&D Holzbau
B&D Holzbau GmbH, Krunkel
Gegr. 2008 | 15 Mitarbeiter | Holzrahmenbau, Dachstühle, Holzverscha-
lungen | Tel. 02687/ 92 66 46 |
der Lehrzeit aus einem anderen
Betrieb übernommen. Er hat
seine zweiteChance gut genutzt.
Bei einigen fällt der Groschen
später undFreudebei derLösung
vonAufgabenkannvielesbewir-
ken“,wissendiebeidenChefs. In
der Regel werden die Lehrlinge
übernommen. „Sie kennen un-
seren Qualitätsanspruch und die
Arbeitsabläufe und
haben so einen opti-
malen Berufsstart.“
Eine vollautomati­
sche Zuschnitt-An-
lage und ein großes
Warenlager ermög-
lichen spontanes
und flexibles Agie-
ren.BörgerundDills
setzen auf faireVer-
handlungsweise,
Vertrauen, Qualität,
Know-howundZuverlässigkeit.
So sind sie immer obenauf! Zu
ihren Kunden zählen Privat-
personen wie auch öffentliche
Auftraggeber.
müssen sie dann nur noch zu-
sammengefügt werden“, so die
Westerwälder Fachmänner.
Er erinnert sich an einen Auf-
trag, bei dem die 30 Meter
langen Satteldachbinder für
die Brettschichtkonstruktion
einer Schüttguthalle in Alsfeld
via Sondertransport befördert
werden mussten. Auch die vor-
gehängte Holzkonstruktion an
Fassaden von drei Kindertages-
stätten imFrankfurterRaumwar
einebesondereHerausforderung
an das Team. „Das Holz wurde
mit Eternitplatten verkleidet, so
sind Brand- und Wärmeschutz
gewährleistet. Gleichzeitigwird
der Schallschutz des Gebäudes
verbessert.“
Die Spezialisten aus Krunkel
sind auch beim Bau von Fertig-
häuserninHolzrahmenbauweise
undDachstühlen gefragt. „Auch
energiesparende Passivhäu-
ser werden in Holzbauweise
errichtet. So wird der geringe
Restheizwärmebedarf mit einer
gesunden Bauweise vereint“,
betonen die Zimmerermeister.
Oben: Benjamin Dills, Timo
Dauer und Benjamin Börger
(v.l.) planen vor der vollau-
tomatischen Zuschnittan-
lage die nächsten Arbeits-
schritte.
Oben links: Vorfertigung
eines Dachstuhls.
Links: Einfamilienhaus in
Holzrahmenbauweise mit-
Schalung aus vorvergrauter
Weißtanne.
Unten: Lagerhalle aus
Brettschichtholz mit einer
Spannweite von 20 Metern.
Ein Anbau in Holz-
rahmenbauweise mit
Lärchenschalung
(oben) und eine Kinder-
tagesstätte in gleicher
Bauweise (rechts); die
Gruppenräume im Hin-
tergrund sind mit ver-
schiedenfarbigen Fas-
sadenplatten verkleidet.
Foto: privat
Fotos: privat
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