Handwerk Special Nr. 180 vom 14. Juni 2014 - page 5

Helmeshof in Berzdorf: Auf dem Gelände des historischen
Bauernhofes entstanden 24 Wohneinheiten.
Fotos: Theisen
Von der Planung über den Rohbau bis zur Übergabe des schlüsselfertigen
Wohnhauses: Theisen Bau übernimmt die vollständige Projektierung.
Tradition schafft Zukunft – Engagement im Ehrenamt
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Nr. 180
14. Juni 2014
Es muss nicht gleich eine Villa sein
„Es muss nicht gleich
der Bau einer Villa sein.
Wir stehen auch für die
Ausführung von kleineren
Bauaufträgen zur Verfü-
gung, wie beispielsweise
für nachträgliche Keller-
abdichtungen, Anbauten
und Aufstockungen oder
Hofbefestigungen“, so
Diplom-Ingenieur Alfred
Theisen, Geschäftsführer
des gleichnamigen Unter-
nehmens.
Der 56-jährige Obermeister der
Baugewerks-InnungRhein-Mo-
sel-Eifel und Mitglied der
Vollversammlung der Hand-
werkskammerKoblenzführtden
Betrieb inder drittenGeneration.
Seit über 80 Jahren gibt es das
Bauunternehmen in Kruft.
Aus der
Betriebschronik
Gegründet hat dasUnternehmen
MaurermeisterJakobTheisen.Er
machte sich 1932, in einemJahr,
in dem allein in Deutschland
über sechs Millionen Arbeits-
lose gezählt wurden, in seiner
Heimatgemeinde Bermel in der
Eifel selbstständig. Drei Jahre
später verlagerte er denSitz nach
Kruft. Hier gab es bereits eine
Bauunternehmen Theisen aus Kruft steht für über 80 Jahre individuelle Baulösungen
Theisen Bau GmbH, Kruft
Gegr. 1932 | 23 Mitarbeiter | Umbau und Sanierung, Gewerbeobjekte,
Ein- und Mehrfamilienhäuser | Tel. 02652/ 9 28 10 |
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nennenswerte Industrie und so-
mit mehr Arbeitsmöglichkeiten.
„In den ersten Jahren, auch noch
nach dem Krieg, hatte er mit
vielen Vorurteilen zu kämpfen,
die man so einem zojeezochene
Öfele Jung entgegenbrachte. So
wollten Krufter Maurer nicht in
der Firma arbeiten – me wust
jo net, off dat goot jäht“, weiß
AlfredTheisenausErzählungen.
Nach 1950 vergrößerte sich der
Betrieb stetig. Sohn Bernhard
lernte beim Vater das Maurer-
handwerk, absolvierte dieMeis­
terschule und trat 1965 in die
Geschäftsleitungein.Zusammen
bauten sie den Betrieb immer
weiter aus, der erste Kran, ein
Bagger sowie die ersten großvo-
lumigenMischmaschinenkamen
dazu. Der Fahrzeugpark wurde
ausgebaut.
Über die
Generationen hinweg
NachabgeschlossenemBauinge-
nieurstudium übernahm Alfred
Theisen 1990. Er berichtet, dass
der Betrieb in den folgenden
Jahren „von einem lang anhal-
tenden Bauboom aufgrund der
Wiedervereinigung profitierte“.
Seitdem sind das Erstellen von
Ein- und Mehrfamilienhäusern,
HallenundBürogebäuden sowie
Kommunalbauten Standbeine
des Bauunternehmens. Der
Umbau und die Sanierung von
Gebäuden kommt dazu. „Bauen
in schwierigenLagenwieBaulü-
cken und in zweiter Reihe, sind
eine große Herausforderung an
dashandwerklicheKönnen–und
immerHerzenssache“,betontder
Bauunternehmer.
Gern erinnert er sich an die Um-
strukturierung des Helmeshofes
in Berzdorf. Auf dem Gelände
des historischen Bauernhofes
entstanden 24 Wohneinheiten.
Der schlüsselfertige Neubau
eines Feuerwehrgerätehauses
in Rhöndorf, ein Schulanbau
in Siegburg mit Außenanlagen,
Umbau und Sanierung des
Altenzentrums in Mayen sowie
die Errichtung einer Klinik für
Gesichtschirugie zählen zu den
jüngeren Projekten.
„Für den Erfolg eines Familien-
betriebs über Generationen gilt,
dass alle Generationen über die
Jahre hinweg ein gemeinsames
Ziel verfolgen, eventuelleRück-
schläge wegstecken und immer
wieder neue Lösungen suchen“,
betont Theisen. Er sagt, dass
„eineEhefrau,fürdiedieVerkür-
zung des fest geplanten Urlaubs
Alfred Theisen leitet das Familienunternehmen in der
dritten Generation. Als Obermeister steht er der Bau-
gewerks-Innung Rhein-Mosel-Eifel vor.
keine Katastrophe und die ein
guter Zuhörer und Ratgeber
ist“, eine wichtige Stütze dar-
stellt. Ebenso wie „qualifizierte
Mitarbeiter, die mitdenken,
Schwierigkeiten erkennen und
wissen, dass jeder Fehler Geld
kostet. Mitarbeiter, für die die
Arbeit nicht nur ein Job ist“.
Und auf Kröfter Platt bekennt
der Chef: „Et micht me ümmer
noch Spass.“
Verantwortung
für Jung und Alt
BesondererWertwird immittel-
ständischenUnternehmenaufdie
Nachwuchsausbildung gelegt.
130 Lehrlinge wurden seit 1932
zuFacharbeiternausgebildet. Ja-
kobundBernhardTheisenwaren
langjährig als Lehrlingswarte
auch für die Abnahme der Ge-
sellenprüfungzuständig.Gegen-
wärtig erlernen vier Lehrlinge in
Kruft das Maurerhandwerk. „Es
ist immer wieder nett, wennman
jemanden aus dem Baubereich
trifft, der dann sagt: Theisen aus
Kruft? Ja, bei Ihrem Großvater
oder Vater habe ich damals die
Gesellenprüfung abgelegt“, so
Alfred Theisen.
Viele der 23 Mitarbeiter sind
Stammkräfte und schon viele
Jahre im Betrieb. Der Älteste,
Maurer und Vorarbeiter Bernd
Daub, hat bei Gründer Jakob
Theisen gelernt.
Ausschachten in den 1950er Jahren. Maschinen und
Technik erleichtern heute viele Arbeiten.
Foto: privat
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