Handwerk Special Nr. 180 vom 14. Juni 2014 - page 7

quer durch das Bundesgebiet“,
berichtet Unternehmer Löhr,
seit 2002 Meister seines Faches
und damit nach Einführung
der Meisterprüfung im Gerüst­
bauerhandwerk einer der ersten
Meister überhaupt.
Auftragsbücher sind über
acht Monate voll
Meisterprüfungen in seinem
Gewerk nimmt Löhr als Vor­
sitzender des Meisterprüfungs­
ausschusses bei der Handwerks­
kammer Koblenz heute selber
ab. Jürgen Löhr, 58 Jahre, kennt
sein Handwerk aus dem Effeff.
Das hat sich herumgesprochen
bei Partnerunternehmen und
Kunden gleichermaßen. Ent­
sprechend ist dieNachfragenach
Leistungen seines Betriebes:
„Wir haben momentan eine
Auftragsreichweite von acht
Monaten!“ Die Spezialisierung
aufverschiedeneGerüstbauarten
nennt er als Vorteil, von dem
nicht nur sein Betrieb profitiert.
Es geht aufwärts bei der Auftragslage und mit den Arbeiten
7
Nr. 180
14. Juni 2014
Unter Sternen
Eine Raumdecke verwandelt sich auf Knopfdruck in einen
Sternenhimmel. Die wie ein Dachsegel wirkende rundgeformte
und durch eine Lichtvoute indirekt leuchtende Deckenkons­
truktion zieht die Blicke nach oben. Beide tragen die Hand-
schrift von Maurermeister Lukas Jedrol aus Rennerod. Er hat
ein Faible für die besondere Form der Deckengestaltung in
Wohnräumen.
Meister bringt Decken zum Leuchten
Sichere Wege nach oben
Mit ihrer Arbeit geht es
sprichwörtlich aufwärts:
Gerüstbauer sorgen für
sichere Wege nach oben
und machen so für ande-
re Gewerke – so Dachde-
cker, Maurer oder Maler
– die Erreichbarkeit ihrer
Einsatzorte an Fassaden,
Kirchturmspitzen „oder
unter Autobahnbrücken
erst möglich“, ergänzt
Jürgen Löhr, der sich mit
seinen Spezialgerüsten
bundesweit einen erst-
klassigen Ruf erarbeitet
hat. Sie werden an Bau-
werken wie Brücken ab-
gehängt, um oben sicher
arbeiten zu können.
Manchmal bis zu 100 Meter
liegen unter diesen Spezial­
konstruktionen über Tälern,
Flüssen oder Ortschaften.
Der Gerüstbauermeister und
Sachverständige ausKoblenz ist
stellvertretender Landesbevoll­
mächtigter der Bundesinnung
Gerüstbau für die Länder Rhein­
land-Pfalz und Saarland und
pflegt einenengen Informations­
austausch zu den 53 Mitglieds­
betrieben. „Die Auftragslage in
unseremHandwerkistgut“,weiß
Löhr, der in seinem Betrieb 44
Mitarbeiter beschäftigt und vier
Jugendliche ausbildet.
„UnsereEinsatzortesindbundes­
weit und aktuell haben wir Ge­
rüste in Garmisch-Patenkirchen
stehenbeziehungsweisehängen,
in Erfurt oder Paderborn – also
Gerüstbauermeister Jürgen Löhr zur Lage in seinem Handwerk
„Die Sanierung und der Bau
vonBrücken, vonHochhäusern,
Kirchenrenovierungen oder der
Industriegerüstbaufordernvöllig
unterschiedliche Gerüstbauleis­
tungen unseres Handwerks. Ob­
wohl wir alles anbieten könnten,
bietet ein Schwerpunktbereich
in Ausführung und Etablierung
Vorteile.“
Auch der Bau-Boommacht sich
bemerkbar. „Niedrige Zinssätze
lassen Gelder von Sparkonten
abfließen, und da Baukredite
sehr günstig sind, wird daraus
Betongold.“ Davon profitieren
die Bauhandwerke insgesamt
– auch im Gerüstbau. „Doch
selbst dann, wenn der Neubau
rückläufig ist, haben wir gut zu
tun, denn dann wird verstärkt in
denBauerhalt investiert. Dächer
oderFassadenwerdenüberarbei­
tet, und das geht meist nur mit
Gerüsten.“ So sind Jürgen Löhr
und seine Gerüstbauer immer
gefragt.
Das war auch allgemeine Mei­
nung bei der jüngst in Rostock
durchgeführten Bundestagung
der Gerüstbauer, die in der
Bundesinnung und in einem
Bundesverbandorganisiert sind.
„Unsere 2.500Betriebe beschäf­
tigen 21.000 Mitarbeiter und
bilden980Lehrlinge aus“, nennt
Löhr aktuelle Zahlen, die für
ein Handwerk stehen, mit dem
es wirtschaftlich und im realen
Alltag aufwärts geht.
Ganz in seinem Element: Jürgen Löhr ist Gerüstbauer
und Unternehmer mit Leidenschaft.
Über Täler oder Flüsse hinweg – Art und Entfernung
des Untergrunds spielen keine Rolle, wenn das Löhr-
Team seine hängenden Gerüste aufbaut.
Traumhafte Gerüstbauerkulisse unter-
halb der Zugspitze: Arbeiten an
einer Autobahnbrücke bei
Garmisch-Patenkirchen.
Foto: privat
Foto: privat
Foto: privat
„Die Verzierung von Decken
war schon früh Gestaltungs­
element von Räumen. In der
Historie wurden besonders
Decken von repräsentativen
Bauten, beispielsweise durch
aufwendige Holzverklei­
dungen, kunstvolle Fresken
oder dekorative Stuckarbeiten
veredelt“, weißder 31-Jährige.
Heute bietet die abgehängte
Deckenkonstruktion unter­
Jahr ein. Etwa 20 Projekte hat
er bisher realisiert. „Es waren
auch kleinere Arbeiten dabei.“
Lukas Jedrol arbeitet im Be­
reich Baudekoration. „Darunter
versteht man die Gestaltung der
Dekoration an einem Gebäude.
Sie umfasst zahlreiche gestalte­
rische Arbeiten an Wänden und
Decken, zumBeispielmit Stuck.
Heute findet man in der Raum­
gestaltung oft eine Ornamentik
an den Wänden wieder, die mit
Hilfe von Styropor, Gips oder
Holz ausgearbeitet wird.“
EinenweiterenSchwerpunktsei­
ner Arbeit sieht der junge Hand­
werksmeister im Bereich der
Wärmedämmung. Er verweist
auf Fördergelder, mit denen der
Baudekoration Jedrol, Rennerod
Gegr. 2013 | Einzelunternehmer | Wärmedämmverbundsysteme, Putzarbei­
ten, Trockenbau | Tel. 0151/ 67 35 05 00 |
schiedlicheoptischeRaumerleb­
nisse. Kreatives Arbeiten hat es
Lukas Jedrol angetan. Hier kann
er seine Ideen umsetzen und
seine Phantasie spielen lassen.
Hier ist er ganz bei sich.
Baudekoration
kleidet Gebäude ein
Nach Lehr- und Gesellenjahren
als Maurer erwarb er 2009 den
Meisterbrief und qualifizierte
sich zum Hochbau- und Stahl­
betonbautechniker. Er sammelte
einige Jahre Erfahrungen in
einem Frankfurter Bauunter­
nehmen undmachte sich imMai
2013 selbstständig. „Ich würde
diesen Schritt immer wieder
gehen“, schätzt er nach einem
Maurermeister Lukas Jedrol
Staat effiziente Maßnah­
men unterstützt. „Eine
gute Wärmedämmung,
ob mit Verbundsystemen
an Fassade, Dachboden
oder Kellerdecke, sorgt
dafür, dass die Wärme
optimal genutzt wird“,
betont er. Auf Wunsch
erstellterfürseineKunden
Förderpläneundklärtüber
alle staatlichenVergünsti­
gungen auf.
Wohnen unterm Sternenhimmel
Vorher – nachher: Eine gelungene Frischzellenkur ...
Foto: privat
Fotos: privat
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12-13,14,15,16,17,18,...24
Powered by FlippingBook