Handwerk Special Nr. 180 vom 14. Juni 2014 - page 3

Ehrenamt im Handwerk . . . ausgezeichnet und mit Engagement
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Nr. 180
14. Juni 2014
Ulrich Ferber geehrt
Ulrich Ferber, von 1989
bis 2012 Mitglied der
Vollversammlung der
Handwerkskammer (HwK)
Koblenz und ab 1994
deren Vizepräsident, ist
Träger des Verdienstkreu-
zes am Bande des Ver-
dienstordens der Bundes-
republik Deutschland.
Der Kfz-Mechanikermeister
aus Bendorf erhält die hohe
Auszeichnungfürseinehrenamt-
lichesEngagementimHandwerk
und inderGesellschaft. „Sie sind
ein Mann des Friedens“, lobte
die stellvertretende Minister-
präsidentin Eveline Lemke bei
der feierlichen Verleihung in
Mainz und ging damit auf die
vermittelnde Rolle von Ulrich
Ferber ein, „die stets gekenn-
zeichnet war vom Willen, im
Sinne der gemeinsamen Sache
Entscheidungen einvernehm-
lich zu erzielen – selbst dann,
wenn auf den ersten Blick Ziele
unvereinbar schienen.“ Eveline
LemkeüberreichteUlrichFerber
die Auszeichnung im Auftrag
von Ministerpräsidentin Malu
Dreyer. Das Bundesverdienst-
kreuz am Bande wird von Bun-
despräsidentDr. JoachimGauck
verliehen.
Ehemaliger Vizepräsident erhält Bundesverdienstkreuz
Nachgefragt
Ehrenamtliches Engagement
DasgroßeSommerfestbeiderHandwerks-
kammer (HwK) Koblenz steht traditionell
ganz im Zeichen des Ehrenamtes. Mit
dem Fest dankt das Handwerk den vielen
tausend ehrenamtlich Engagierten und
stellt die Werte, die Verantwortung und
diewichtigeRolle dieser Tätigkeit heraus,
„ohne die dasHandwerk in seiner heutigen
Form undenkbar wäre“, stellt HwK-Prä-
sident Werner Wittlich deutlich heraus.
Dafür stehen auch die Auszeichnung des
ehemaligenHwK-VizepräsidentenUlrich
Ferber und die Initiative der Kfz-Innung
Mittelrhein um Obermeister Mark Scher-
hag (Beiträge auf dieser Seite).
Herr Wittlich, Ehrenamt bedeutet hohen persönlichen und
zeitlichen Einsatz, macht aber trotzdem Spaß?
Ohne Freude und Spaß geht es nicht. Das wurde auch auf dem
Sommerfest der HwK deutlich, zu dem fast 400 Gäste aus dem
Ehrenamt und ihre Familienangehörige kamen. Die Stimmung
war ausgelassen und fröhlich, es wurden viele gute Gespräche
geführt und ich denke, diese Möglichkeit Danke zu sagen wird
als das verstanden, was sie ist: Ehrenamt hat im Handwerk einen
hohen Stellenwert und ist unbezahlbar. Das Sommerfest mit sei-
nem feierlichen Rahmen soll ein wenig für den Aufwand unserer
Ehrenamtsträger, den sie für das Handwerk leisten, entschädigen.
Kann das Handwerk bei der Gewinnung für das Ehren-
amt die junge Altersgruppe erreichen?
Grundsätzlich erkennen junge Handwerker sehr früh, wie wichtig
Ehrenamt für das Handwerk und auch die eigene Entwicklung
ist – ich nenne nur die vielen Begleiter bei der Ausbildung, ob
das Prüfungsausschussmitglieder sind oder Lehrlingswarte. Wir
freuen uns über das Engagement Jüngerer, sagen aber auch ganz
deutlich: Es gibt nichts, was sich nicht verbessern ließe! Doch
wer einmal dabei ist, entdeckt auch ganz neue Seiten dieser Tä-
tigkeit. Es ist auch eine Aufgabe, die erfüllt, glücklich macht, mit
der das Bewusstsein verbunden ist, einen wichtigen Beitrag für
Andere und das Gesamthandwerk zu leisten. Das ist ein persön-
licher Zugewinn, der sicherlich auch für die Mühen entschädigt.
Dazu zählt auch – wie gerade durch die Kfz-Innung Mittelrhein
bewiesen – das selbst große Weltkonzerne wie der Autobauer
Hyundai regionales Ehrenamt und persönliches Engagement
ernst nehmen und tatkräftig unterstützen. Wäre es nicht so, würde
man nicht ein brandneues Fahrzeug imWert von ca. 30.000 Euro
für Schulungszwecke zur Verfügung stellen. Auch das steht für
Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeit.
Zu den Gestaltungsspielräumen des Ehrenamtes zählt
auch die Mitarbeit in der Vollversammlung, die im Herbst
neu gewählt wird. Wie ist das Echo darauf im Vorfeld?
Der Wille, sich auch in der Vollversammlung als dem Parlament
des Regionalhandwerks einzubringen, war und ist gut. Das macht
die Resonanz auf den Wahlaufruf deutlich. Natürlich freuen wir
uns über ein positives Echo darauf, wie auch auf die weitere
Gestaltung der Handwerkspolitik auf dieser ehrenamtlichen
Schiene über den Wahltag hinaus. Dass Handwerker aus dem
Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbereich gleichermaßen einen Sitz
in der Selbstverwaltung haben können, steht für demokratische
und ausgeglichene Gestaltungsmöglichkeiten der ‘Wirtschafts-
macht von nebenan’. Welchen Stellenwert die Mitarbeit in der
Vollversammlung hat, haben wir auch jüngst bei der Verleihung
des Bundesverdienstkreuzes an den ehemaligen Vizepräsidenten
unsererKammerUlrichFerbermit Freude erfahrendürfen. Eswa-
ren sehr persönlicheundanerkennendeWorteder stellvertretenden
MinisterpräsidentinEvelineLemke, die alsWirtschaftsministerin
dem Handwerk ja sehr nahe steht, und sie hat unterstrichen, dass
das Ehrenamt auch durch die Politik eine hohe Wertschätzung
erfährt. Zusammengefasst kannman also festhalten: Ehrenamt ist
extrem wichtig, Ehrenamtsträger genießen in der Öffentlichkeit
ein hohes Ansehen.
Foto: P!ELmedia
HwK-Präsident
Werner Wittlich
„Das Handwerk lebt vom Eh-
renamt und von Menschen
wie Ulrich Ferber“, ging auch
HwK-Präsident Werner Witt-
lich beim Festakt auf die Rolle
Ferbers für die Handwerkskam-
mer und das Gesamthandwerk
ein. „Treffen unterschiedliche
Meinungen aufeinander, sind
ein Blick auf das Ganze gefragt
und Partner, die gemeinsam ein
Ziel erreichenwollen – kompro-
missbereit, leidenschaftlich und
sachlichzugleich.“UlrichFerber
brachte das mit, als er 1989
in die Vollversammlung und
1994 in den Vorstand der Kam-
mer gewählt wurde. Seit 1974
Handwerksmeister im Kfz-Be-
reich, gehörte Ferber mehr als
15 Jahre dem Betriebsrat der
Mercedes-Benz-Niederlassung
in Koblenz an und war 13 Jahre
lang dessen Vorsitzender. Viele
Jahre brachte er sich für die In-
teressen der IG Metall ein und
war bis 2012 Mitglied im Orts-
vorstand der IGMetall Koblenz.
Neben dem ehrenamtlichen
Engagement für die Wirtschaft
war Ulrich Ferber jeweils acht
Jahre lang ehrenamtlicher Rich-
ter am Arbeitsgericht Koblenz
und am Landesarbeitsgericht
Rheinland-Pfalz. Seit 1998
macht er sich in einem Verein
für Arbeitslose in Bendorf stark.
In seiner Freizeit hängt das Herz
vonUlrichFerber an der Familie
und am Motorradfahren.
Innung, Hyundai und HwK sichern modernste PS-Ausbildung
Ein brandneuer Hyundai
i40 wurde jüngst durch
den Hersteller und die
Kfz-Innung Mittelrhein an
die HwK Koblenz für Aus-
und Weiterbildungszwe-
cke übergeben.
Null Kilometer auf demTacho
undalle erdenklichenExtras an
Bord: Das ist der neue Ausbil-
dungsträger auf vier Rädern
aus dem Hause Hyundai, der
ab sofort durch Lehrlinge,
Gesellen und Meister in den
Kfz-Bildungswerkstätten der
Handwerkskammer (HwK)
Koblenz genutzt werden kann.
Der Hyundai i40 Kombi geht
als Schenkung durch den Au-
tohersteller an die Kfz-Innung
Mittelrhein,derenObermeister
Mark Scherhag Wagen und
Schlüssel an HwK-Hauptge-
schäftsführerAlexanderBaden
weitergab. 136 PS Leistung,
die aus einem 1,7-Liter-Die-
selmotor gewonnen werden,
Sechsgangschaltung und alle
Ausstattungsmerkmale, die
ein Wagen dieses Modells
ab Werk bieten kann – so liest
sich das Datenblatt des neuen
Schulungsfahrzeuges, an dem
ab sofortWissenundKenntnisse
zu Motortechnik, Fahrzeug­
elektrikoderDiagnoseverfahren
vermittelt werden können. Den
weißen Kombi hat die Innung
neu gestaltet – ganz im Sinne
der Aus- undWeiterbildung wie
auch der Botschaft der Innung,
einestarkeGemeinschaftzusein,
die auch für hohe Qualität in
der Ausführung handwerklicher
Arbeit und für Qualifikation
steht. „Grundlage dafür ist
eine hochwertige Ausbildung
und ständige Weiterbildung“,
unterstrich Obermeister Mark
Scherhag.
Aktuellwerden inHandwerks-
betrieben amMittelrhein1.355
Jugendliche imKfz-Handwerk
ausgebildet undabsolvieren im
RahmenderdualenAusbildung
die Überbetriebliche Lehrun-
terweisung bei der HwK.
Feierliche Schlüsselübergabe des fabrikneuen
Hyundai i40 durch Frank Feld (l.), Hyundai-Verant-
wortlicher und Obermeister Mark Scherhag (r.) an
HwK-Hauptgeschäftsführer Alexander Baden.
Mit Ulrich Ferber (Mitte) und seiner Familie freuen
sich Eveline Lemke (3.v.l.) sowie die HwK-Spitze mit
Präsident Werner Wittlich (3.v.r.) und Hauptgeschäfts-
führer Alexander Baden (l.) über die Auszeichnung.
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