Handwerk Special Nr. 174 vom 6. November 2013 - page 11

Effizie
nz bei Fotovoltaikanlagen durch Akkus steigern
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Nr. 174
6. November 2013
Die Sonnensammler
„Wenn die EEG-Umlage
im Herbst neu berechnet
wird, was regelmäßig
der Ankündigung einer
Strompreiserhöhung
gleich kommt, steht bei
uns das Telefon nicht
mehr still.“ Für Elektro-
technikermeister Axel
Drefs ist es ein bekanntes
Ritual, das die Nachfrage
nach Fotovoltaikanlagen
(FVA) belebt.
Seit fast zehn Jahren haben
sich der Betriebsinhaber von
Elektrotechnik Hellenbrand in
Kaifenheim und sein Team auf
die Solartechnik spezialisiert.
Sie gehören zu den ersten, die
sich mit Speichertechniken für
Solarstrom befasst haben, und
verfügen deshalb heute über
einen reichen Erfahrungsschatz.
„Die beiden gängigen Strom-
speichersysteme funktionieren
inzwischen richtig gut“, versi-
chert Axel Drefs. Die Technik
der Blei-Gel-Akkus kennt jeder
von der Autobatterie. Sie kostet
nur etwa die Hälfte der Lithi-
um-Ionen-Technik,hataberauch
einengeringerenWirkungsgrad.
„Wer heute eine FVA installiert,
darf nicht mehr allein auf die
Erträge aus der garantiertenEin-
speisevergütung schauen. Sie ist
es ja, die über die EEG-Umlage
denStrompreisindieHöhetreibt.
Und politisch gewollt ist längst,
dass sie reduziert wird, damit
der Strom für Privathaushalte
und Gewerbetreibende noch
bezahlbar bleibt“, verweist der
Elektrotechnik Hellenbrand auf Solarstromspeicher spezialisiert
Elektrotechnik Hellenbrand, Kaifenheim
Gegr.1966 | 6Mitarb. | FotovoltaikmitSolarstrom-Akku,Neubauu.Nachrüs­
tung | Haustechnik, Lichttechnik | Tel.: 02653/ 3132 |
Die 8. Koblenzer
Nacht der Tech-
nik ist auch eine Informationsbörse für die Nut-
zung von Solarenergie und die dazu gehörenden
Techniken. Mehrere Vorträge innerhalb des Ener-
gieforums beleuchten unterschiedliche Aspekte.
Immer Solarstrom – mit der
Sonne und dem Batteriespei-
cher: Franz-Josef Zabel von
Elektrotechnik Hellenbrand
aus Kaifenheim stellt die
technischen Möglichkeiten
der Speicherung von Strom
aus Fotovoltaikanlagen (FVA) vor und
erläutert die Rahmenbe-
dingungen, an denen sich
die individuelle Planung
einer FVA ausrichten
muss: 16 Uhr, Raum 2.54,
Metall- und Technologie-
zentrum.
Energieforum: Zum Thema Solartechnik . . .
Installationsvoraussetzungen, zu erwar-
tende Lebensdauer und Ertragsberech-
nung: 18 Uhr, Raum 1.16, Bauzentrum.
Mein Solarstrom kommt in die Steck-
dose – Plug-&-Save-Fotovoltaik zum
Eigenverbrauch: Wolfgang Müller vom
Ingenieurbüro Solartechnik und Energie-
beratung aus Deidesheim stellt die Ein-
satzbedingungen des Plug-&-Save-Mo-
duls dar, das den Solarstrom direkt über
die normale Steckdose in das Hausnetz
einspeist. Er geht auf die Unterschiede
zu herkömmlichen Dachanlagen ein und
betrachtet die wirtschaftlichen Gesichts-
punkte: 20.15 Uhr, Raum 2.54, Metall-
und Technologiezentrum.
Infos zur Nacht der Technik unter Tel.:
0261/ 398-512, E-Mail: metz@hwk-koblenz.
de; das gesamte Programm im Internet:
Doppelte Energie vom Dach – Strom und
Wärme aus einem Modul: Christian Bre-
mer vom Dachziegelwerke Nelskamp in
Schermbeck stellt das 2Power-System als
innovatives Solarsystem für die gleichzei-
tige Erzeugung von Strom und Wärme vor.
Der Gewinn liegt in der Kombination von
Fotovoltaik und Solarthermie in ästhetisch
ansprechender Form: 17 Uhr, Raum 2.54,
Metall- und Technologiezentrum.
Machen Fotovoltaikanlagen überhaupt
noch Sinn? Dachdeckermeister Thomas
Meuter, Inhaber von K. Schlösser Be-
dachungen Neuwied, öffentlich bestellter
und vereidigter Sachver-
ständiger und Mitglied der
Dachdecker-Innung Neu-
wied, informiert in einem
Grundlagenvortrag über
die Funktionsweise einer
Fotovoltaikanlage, über
Elektrotechnikermeister auf
aktuelle Diskussionen. „Die
Stromerzeugung für den Eigen-
bedarf tritt daher immer stärker
in den Fokus.“
Im Blick: komplexe
Rahmenbedingungen
Je nach Standort, Umgebungs-
faktoren und Kapazität der FVA
lassen sich bis zu 40 Prozent
des Eigenbedarfs decken – mit
Akkutechnik sogar 60 bis 70
Prozent. Die erforderlichen
Investitionen rechnen sich – bei
konservativer Kalkulation –
nach zehn bis zwölf Jahren, oft
wesentlich früher. „Wir stellen
unserePrognoserechnungaufdie
Stromkosteneinsparungab,nicht
auf die Einspeisevergütung“,
erläutert Axel Drefs und räumt
ein, dass sich Kreditinstitute mit
der Risikobewertung oft schwer
tun, „weil sie nicht getätigte
AusgabenungernalsEinnahmen
werten“.
Weil der Informations- und
Beratungsbedarf hoch und indi-
viduell ganz unterschiedlich ist,
leistet sich Elektrotechnik Hel-
lenbrand mit Franz-Josef Zabel
einen eigenen „Außendienst“.
Der gelernte Dachdecker kennt
sich bestens mit den üblichen
MontageflächenfürdieFVAaus,
weiß aber auch, dass „sich jeden
Monat etwas an den rechtlichen
Rahmenbedingungenändert und
man hier konsequent dran blei-
benmuss.DiewenigstenKunden
wissen, dass sie bereits mit der
Anmeldung einer FVAbeimEn-
ergieversorger die Weichen für
die Einspeisequote stellen ...“
Das Technikteam ist „durch-
geschult“, wie Axel Drefs
betont. Zertifizierungen für den
Anschluss an das öffentliche
Stromnetz und als Wartungs-
technikerhabenalledurchlaufen.
„Nicht nur die von uns instal-
lierten Module unterliegen dem
strengen RAL-Gütesiegel. Wir
haben hier auch unser Qualitäts-
management prüfen lassen, was
in der Branche noch lange nicht
Standard ist.“
Ausflug in die
Unternehmensgeschichte
Seit 1999 führt Meister Axel
Drefs den Elektrobetrieb, den
sein Schwiegervater Norbert
Hellenbrand 1966 gegründet
hat. Vor seinem Wechsel in die
Elektrobranche hatte der heute
43-Jährige den Steinmetzberuf
erlernt, den er allerdings nach
einem Freizeitunfall nicht mehr
ausüben konnte. Der Solarspe-
zialist hat Projekte in Angola
und Mazedonien angestoßen,
wo er nicht nur deutsche Pro-
dukte verbaut, sondern auch
über Schulungen die Technik
bekanntermachenmöchte. „Das
geht mit entsprechenden Leuten
am Ort einfach schneller und
effizienter.“
Der heimische Markt steuert
nach Axel Drefs Meinung auf
eine Sättigung zu. „Der Anla-
genneubau wird mittelfristig
zurückgehen, die Nachrüstung
bestehender Anlagen mit Spei-
cherlösungen bleibt zunächst
noch als Option.“ Neben der
allgemeinenHaustechnik,diebei
aller Spezialisierung immer ein
Standbein geblieben ist, forciert
der Unternehmer die moderne
LED-Lichttechnik,dieinsbeson-
dere bei Industrieanlagen hohe
Sparpotenziale eröffnet.
Bei Familie Varges in Pillig hat Elektrotechnikermeister
Axel Drefs eine Fotovoltaikanlage mit einer Solarleis­
tung von 8,16 kWp installiert. Dazu gehört ein Solar-
strom-Akku mit einer Speicherkapazität von 8 kWh. Die
Erträge lassen sich jederzeit über ein Display verfolgen.
Elektroins­
tallateur
Jens Pier­
czinski bei
der Inbe-
triebnahme
einer Foto-
voltaikanla-
ge mit Ak-
kutechnik.
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