Handwerk Special Nr. 174 vom 6. November 2013 - page 8

Bautenschutz und mehr vom Fachhandwerk
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Nr. 174
6. November 2013
Alles muss dicht sein
In der Wellnessanlage
eines Hotels und in
der Duschanlage eines
Fitness-Centers kam es
zu erheblichen Wasser-
schäden. Auch in einem
vier Quadratmeter großen
Bad im Dachgeschoss
eines Wohnhauses drang
Wasser aus dem Entwäs-
serungsanschluss des
wandhängenden WC’s in
die nicht abgedichteten
Wände sowie in eine Holz-
balkendecke. Solche Fälle
sind für Stephan Bongartz
aus Koblenz Alltag.
„In allen Fällen wurden bei der
Sanitärinstallation die falschen
Einbauteile verwendet und die
Dichtung unsachgemäß ausge-
führt. Gerade in feuchtigkeits-
Stephan Bongartz sorgt für richtige Abdichtung von Nasszellen
beanspruchtenBereichenisteine
zuverlässige und fachgerechte
Abdichtung erforderlich. Die
Ursache von Schäden durch
Feuchtigkeit liegt häufig in der
nicht fachgerechtenAusführung
der Verbundabdichtung und
der Verwendung ungeeigneter
Abdichtungsprodukte“, so der
durch die HwK Koblenz für
das Bautenschutzgewerbe mit
Spezialisierung auf dieBereiche
Schwimmbad, Großküchen und
Feuchträume vereidigte Sach-
verständige.
Vor dem Schaden
klug sein
„Alles muss dicht sein, nur
ein bisschen dicht geht nicht“,
betont Bongartz. Der 47-Jäh-
rige betreibt ein Unternehmen
für Verbundabdichtungen und
Abdichtungen im Säurebau.
„Schäden durch fehlerhafte oder
falsche Abdichtung können im
Nachhinein nur sehr mühsam
und kostenintensiv beseitigt
werden. DahermüssenAbdicht-
arbeiten in Feuchträumen mit
großer Sorgfalt und Präzision
ausgeführt werden“, so Bon-
gartz. Ursachen für undichte
Stellen sieht er beispielsweise
auch in der Unterschreitung der
gefordertenMindestschichtstär-
ken. Er verweist darauf, dass
nicht jedes Abdichtungsband
mit jedem Abdichtungsstoff
kompatibel oder applizierbar ist.
Deshalb empfiehlt der stell-
vertretende Obermeister der
Fliesenleger-InnungMittelrhein
Bauherren bei Neubau oderMo-
dernisierung vonNasszellen im-
mer einenqualifiziertenFachbe-
trieb zu beauftragen. In Publika-
tionenvonFachzeitschriften, als
Referent oder bei der Mitarbeit
an verschiedenen Merkblättern
des Zentralverbands des Deut-
schen Baugewerbes hat er sein
detailliertes, praxisorientiertes
Wissen über Abdichtungen im
Verbund und zum Einsatz von
Abdichtungssystemen wieder-
holt weitergegeben.
Fachgerecht
abgedichtet
Bongartz verfügt über jah-
relange Erfahrungen in der
Bauchemie. 1998 übernahm
er den von seinem ehemaligen
Kunden Gerd Weber 1972 ge-
gründeten Verfugungsbetrieb.
Das Leistungsspektrum des
Bautenschutz-Fachbetriebes
umfasst heute die Applikation
von Verbundabdichtungen in
Schwimmbädern, Großküchen
und Feuchträumen, die Herstel-
lung von Beschichtungen auf
Industrieböden und Balkonen
sowie die Bereiche Mauer-
werks- und Betonsanierung.
Das zwölfköpfige Team ist
auf Baustellen zwischen dem
Rhein-Main-Gebiet und dem
Köln-Bonner Raum unterwegs.
Zu Bongartz’ Kunden zählen
vorrangig Fliesenleger, aber
auchBaubetriebeundöffentliche
Auftraggeber. „Gerade bei der
Arbeit des Fliesen-, Platten- und
Mosaiklegers geht es um Tätig-
keiten, die unmittelbare Aus-
wirkungen auf die Bausubstanz
haben. Verbundabdichtungen
gehören zu ihren anspruchs-
vollsten Aufgaben. Der Rat
des Abdichtungsspezialisten ist
deshalb immer gefragt“, weiß
er. Dem Betriebswirt kommen,
wenn es um die Verträglichkeit
der Materialien geht, seine
Kenntnisse aus der Bauchemie
zugute. Regelmäßige Fortbil-
dungen, Erfahrungen und sein
Engagement für die Materie
haben ihn zu einem über die
Grenzen von Rheinland-Pfalz
hinaus anerkannten Bauten-
schützer gemacht.
Stephan Bongartz ist ein von der HwK Koblenz verei-
digter Sachverständiger für das Bautenschutzgewerbe.
Probleme in Wellnessanlagen gehören zu den täglichen Herausforderungen für die
Gerd Weber GmbH. Das Foto entstand in einem Saunatrakt.
Foto: Gerd Weber GmbH.
Gerd Weber GmbH, Koblenz
Gegr. 1972 | 12 Mitarbeiter | Bauabdichtungen, Beschichtung |
Tel.: 0261/ 84162 |
Sowohl bei
Neubauvor-
haben als auch im Bereich Altbausanierung
steht eine bodenebene Dusche mittlerweile
auf oberster Position der Wunschliste. Denn
vom hohen Nutzungskomfort der begehbaren
Dusche profitieren nicht nur Senioren und
Behinderte, sondern ebenso
sportbegeisterte Singles, Fa-
milien mit Kindern oder die
aktive 50plus-Generation.
Diplom-Ingenieur Detlef
Börner, Sachverständiger für
das Fliesenlegerhandwerk und Vor-
stand des Fachverbandes Fliesen und
Naturstein im Zentralverband Deut-
sches Baugewerbe berät Bauherren
seit Jahren. Im Rahmen der Nacht
der Technk wird er über das Thema
„Bodenebene Dusche – Komfort ohne
Grenzen“ sprechen. „Optisch beson-
ders ansprechend sind begehbare Duschen
beim Einsatz verfliesbarer Duschtassen. Das
Bad wirkt einfach großzügiger, wenn die ge-
samte Bodenfläche einheitlich gestaltet ist.
Aber auch technische Gründe sprechen für die
ausgereiften Systemlösungen verschiedener
Anbieter, bei denen Duschtassen mit unter-
schiedlichen Entwässerungssystemen kombi-
niert werden können. Aufgrund der hohen An-
forderungen an die Abdichtung ist eine hohe
Qualität bei der handwerklichen Ausführung
unumgänglich“, betont Detlef Börner. Der
Vorsitzende Kreishandwerksmeister verweist
darauf, dass der „bequeme, schwellenlose Zu-
gang und das Plus an Platz gegenüber engen
Duschkabinen nicht nur beim Duschen ange-
nehm, sondern auch bei der Reinigung von
großem Vorteil ist. Architektonisch besonders
ansprechend wirken begehbare Duschen,
wenn sich der Bodenbelag des Badezimmers
optisch nahtlos bis in die Dusche fortsetzt.
„Mit keramischen Fliesen ist dies problemlos
möglich, da diese häufig in verschiedenen
Rutschhemmungsklassen erhältlich sind. Auf
der Standfläche der Dusche kann dann die
Bodenfliese in identischer Optik, jedoch mit
höherer Rutschhemmung verlegt werden“,
so Detlef Börner. Zahlreiche Fliesenserien
eignen sich heute zudem für die Umsetzung
gestalterisch anspruchsvoller Wand- und Bo-
denkonzepte.
In seinem Vortrag bei der Nacht der Technik
stellt der Vorsitzende Kreishandwerksmeister
die besonderen Anforderungen an die Bau-
werksabdichtung von bodengleichen Duschen
vor. Als Mitglied des Normenausschusses
beim DIN in Berlin gibt er Einblick in die
Entwicklung der Normvorgaben für die In-
nenraumabdichtung.
21 Uhr, Bauzentrum, Raum 1.16. Info-Tel.: 0261/
398-512, Internet:
Bodenebene Dusche – Komfort ohne Grenzen
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