Handwerk Special Nr. 162 vom 25. August 2012 - page 11

Effiziente Energietechnik aus dem Handwerk – heute für morgen
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Nr. 162
25. August 2012
Energiemanagement mit System
Michels Elektrotechnik steuert, überwacht, analysiert, optimiert
Steckbrief:MichelsElektrotechnik,Kammerforst
Gegr.2005 | 8Mitarb.(1Meister,3Lehrl.) | Elektro-,Netzwerk-u.Licht-
technik,Energiemanagement | 02624/945182 |
Handwerkeraktion
Tragende Rolle beim Firmenlauf
Die einen zeigen ihre Sport-
lichkeit bei einem Ereignis
wie dem 3. Bad Kreuznacher
Firmenlauf, die anderen zu-
sätzlich ihre Kreativität.
Foto: privat
So starteten Maschi-
nenbauermeister Rein-
hold Lorenz und seine
Mitarbeiter sowie ins-
gesamt rund 50 weitere
Handwerker aus Mit-
gliedsbetrieben der In-
nung Metallhandwerk
des Kreises Bad Kreuz-
nach, in der Kategorie
„Originellstes Team“.
Einheitliches
Aushänge-
schild waren
einerseits die
Kampagnen-
T-Shirt „Ich
bin Hand-
werker,
ich kann
das“, an-
dererseits
sechs nachgebaute
Wann und wo-
durch werden
Lastspitzen im
Strombedarf
verursacht?
Durch ein En-
ergiemonito-
ring ermittelt
Elektroin-
stallateur-
meister Mar-
tin Michels
nicht nur die
insgesamt
abgerufenen
Strommengen,
sondern auch
deren zeitliche
Verteilung.
Malte Erve, gerade ein-
mal im zweiten Lehrjahr,
empfiehlt sich bereits als
Spezialist für das Spleißen von Glasfaserkabeln.
Diese Arbeit erfordert eine ausgeprägte Fingerfer-
tigkeit – und anschließende Kontrollmessungen.
Waschmaschine plus Geschirrspüler plus Musikanlage plus
... Ist alles gleichzeitig eingeschaltet, fängt der Stromzähler
an zu glühen. Das ist in einem Haushalt bei intakter Elektro-
installation nicht weiter problematisch. Im Industriemaßstab,
wenn beispielsweise ein Hochleistungsschweißgerät sprung-
haft etliche Megawatt abruft, sieht das anders aus.
„Energieversorger,diefürsolche
LastspitzenStrommengensicher
bereitstellenmüssen, lassen sich
das gut bezahlen“, weiß Martin
Michels.DerHandwerksmeister
leitet mit seinem Bruder André
einen Elektrobetrieb mit Sitz
in Kammerforst und Werkstatt
in Höhr-Grenzhausen. „Solche
Spitzen durch ein Gebäudema-
nagement abzumildern, fordert
uns im gewerblichen Bereich
schon lange. Aber auch im Pri-
vathaushalt stellt sichdasThema
als entscheidendeKostenfrage“,
drückt der Betriebsleiter seine
Überzeugung aus, dass in ab-
sehbarer Zeit die Stromzähler
„intelligenter werden, also
nicht nur den Gesamtverbrauch
erfassen,sondernauchdenAbruf
pro Zeit“.
Anders gesagt: Wer Wäsche-
trockner und Bügeleisen gleich-
zeitig betreibt, wird zukünftig
mehr für die Kilowattstunde
bezahlen, als jemand, der die
Haushaltsgeräte nacheinander
und per Programmierung auch
in den Nachtstunden nutzt ...
Solche Steuerungen – für den
Wohnbereich Zukunftsmusik
–sindimproduzierendenGewer-
be längst Standard, umgesetzt
von Spezialisten, wie denen
um Elektroinstallateurmeister
MartinMichels.Produktionsma-
schinenund -abläufewerdenmit
Glasfasertechnik vernetzt und
über Zentraleinheiten geregelt
und gesteuert. „Den verlässlich
schnellen Datenfluss stellen wir
über die Systemtechnik KNX
sicher, ein Standard, der den
Europäischen Installationsbus
EIB fortschreibt.“
Die Zukunft
hat begonnen
Der eigentlichen Installation
solcher Netzwerksysteme geht
deren Konfektionierung voraus,
Verteilerknoten und Schaltstel-
len müssen definiert werden.
Das erfordert ein hohes Maß an
planerischer Leistung, aber auch
anhandwerklicherVorbereitung
insbesondere beim Spleißen
– dem Verschmelzen der Enden
–dereinzelnenLichtwellenleiter
der Glasfaserkabel. Und eine
Zertifizierung von Betrieb und
Mitarbeitern für diese Tätig-
keitsfelder. „In diesem Bereich
haben wir uns einen guten Na-
men erarbeitet“, bekräftigt der
51-jährige Michels, der seine
Berufslaufbahn als Groß- und
Außenhandelskaufmannbegon-
nenhatte, später zurElektrotech-
nikkamund1990 seinenMeister
gemacht hat.
Drei von fünf Aufträgen macht
die Errichtung und Betreuung
von Netzwerken bei Indus-
trieanlagen aus. Ein weiteres
Fünftel umfasst die alltägliche
Hausinstallation,dasfünftekom-
munale Einrichtungen. „Hierbei
spielt die Fernüberwachung
eine große Rolle. Noch bevor
ein Parkhausbetreiber selbst
merkt, dass seine Beleuchtung
ausgefallen ist, sind unsere
Servicekräfte bereits alarmiert
und unterwegs“, schmunzelt der
Elektrofachmann.
Im Privatbereich misst Meister
Michels demEnergiemonitoring
eine wachsende Bedeutung zu.
„Wennwir nicht nur Lastspitzen
vermeiden, sondern effektiv
Stromeinsparenwollen,müssen
wir die einzelnen Verbraucher
und ihr Nutzungsprofil analy-
sieren. Dazu überwachen wir
über einen längeren Zeitraum
die Abnahmestellen. So gewin-
nen wir in der Auswertung die
Daten für Einsparpotenziale, die
wir dann entweder durch Ände-
rungen inder Installationoder im
Nutzungsverhalten–dazugehört
beispielsweiseauchdieWahlder
Leuchtmittel – erreichen.“
Dass diese Maßnahmen eben
keine ferne Zukunftsmusik nur
für die Großen sind, unterstrei-
cht Martin Michels mit dem
Hinweis auf die immer kürzeren
Intervalle, in denen die Ener-
gieeinsparverordnung (EnEV)
verschärft wird.
IPE-Träger. Diese hatte
Lorenz Metallbautechnik
als Hauptsponsor aus Alu-
miniumblech angefertigt,
Stärke 1,5 mm, Ausmaße
800 mal 3.000 mm,
eine Gesamtlän-
ge von 18
Metern.
Start
und
Ziel war
nahe dem
Kurpark der
Salinenstadt,
dazwischen eine
rund fünf Kilometer lan-
ge Strecke, zurückgelegt
in 37:03 Minuten. Alle
Teilnehmer erklärten ei-
sern, dass sie im nächsten
Jahr wieder dabei sein
wollten.
Bereits zum Tag des
Handwerks im HwK-
Berufsbildungszentrum
Bad Kreuznach am 15.
September (
s. Seite 3
)
kommen die IPE-Träger
wieder zum Einsatz: als
Ausbildungsstand des
Metallbauerhandwerks.
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