Handwerk Special Nr. 155 vom 3. Dezember 2011 - page 17

Spezialist für Innen- und Außenwände: Der Stuckateurmeister
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Nr. 155
3. Dezember 2011
Wenn die Arbeit Spaß macht . . .
Stuckateurmeister Siegfried Schmitz aus Rübenach ist Unternehmer mit Leib und Seele
Steckbrief:Siegfriedu.MatthiasSchmitz,Koblenz
Gegr.1980 | 11Mitarb.(2Meister,1Lehrl.) | Stuckarbeiten,Fließestrich,
Trockenputz,Außendämmung | Tel.:0261/24734 |
ein erfolgreiches Arbeitsleben
bekommen“, bekräftigt er. Seit
über 30 Jahren bilden er und
sein Vater Lehrlinge aus. Dafür
wurden sie 2006 zusammen
mit anderen ausbildungsak-
tiven Handwerksbetrieben im
Rahmen eines großen Festaktes
von der HwK Koblenz mit ei-
ner Ehrennadel ausgezeichnet.
Sein jetziger Lehrling Dennis
Ronert,drittesLehrjahr,zeichnet
sich durch ein ganz besonderes
Hobby aus (Handwerk Special
149 berichtete
Das Handy ist mittlerweile zu Siegfried Schmitz’ treuestem Beglei-
ter geworden. Wenn es irgendwo auf einer seiner derzeit sechs
Baustellen klemmt, vibriert es in seiner Westentasche und schon
sitzt er wieder im Auto. Unterwegs zu einem neuen Fall.
die Chance geben, mit einer
Ausbildung im Handwerk seine
Karriere zu starten. Doch bisher
blieben Bewerbungen aus. „Das
Stuckateurhandwerk bietet so
viele Möglichkeiten, sich zu
entfalten“, versichert Schmitz
und sieht in den kommenden
Jahren gute wirtschaftliche Be-
dingungen für sein Handwerk.
Um alle Baustellen zügig abzu-
schließen, plant er tagesaktuell
den Einsatz seiner Mitarbeiter.
Nur die kalten Temperaturen
machen ihm schon mal einen
Strich durch die Rechnung:
„Bei minus fünf Grad kann
leider am Außenputz und der
Außendämmung nicht weiter
gearbeitet werden. Dann muss
ich spontan umplanen“, erklärt
der Stuckateurmeister.
Auch Sohn Uli-Oliver ist kürz-
lich in den Betrieb eingestiegen,
nachdem er in einem anderen
UnternehmenseineLehreerfolg-
reich beendet hatte. „In einem
fremdenBetrieblerntessichbes-
ser“,meint SiegfriedSchmitz. Er
möchte der Entwicklung seines
Sohnes ebenso wenig im Weg
stehenwie sievorherbestimmen.
„Mit 21 Jahren ist er noch zu
jung, um sich Gedanken über
einemöglicheBetriebsnachfolge
zu machen. Das hat noch Zeit,
denn so schnell denke ich noch
nicht ansAufhören“, schmunzelt
der aktive Handwerksmeister.
Kein Arbeitstag ist Siegfried
Schmitz zu lang. „Mir macht die
Arbeit einfach Spaß. Da zähle
ich keine Stunden“, lautet seine
Einstellung. Gründer des Stu-
ckateurbetriebs, den Siegfried
Schmitz in zweiter Generation
seit zehn Jahren weiterführt, ist
Vater Matthias – heute 71 Jahre
alt und am liebsten noch mitten
im Geschehen.
„Auch für mich war vom ersten
TagmeinerLehrzeit anklar, dass
ich mich später selbstständig
mache“, erinnert sich Siegfried
Schmitz. Als ehrgeiziger junger
Mann erlernte er zunächst das
Maurerhandwerk und plante, ei-
nen eigenen Betrieb zu gründen.
Doch als Vater Matthias dank
guter Auftragslage Unterstüt-
zung brauchte, stieg Siegfried
in den elterlichen Betrieb mit
ein und schloss eine Lehre
zum Stuckateur an. Heute ist
der 50-Jährige ein erfahrener
Handwerksmeisterunderprobter
Unternehmer.
Als solcher ist ihm die Ausbil-
dung von Lehrlingen besonders
wichtig. „Die Jugendlichen
sollen bei mir eine Chance für
Immer auf dem Sprung zum nächsten Einsatz:
Stuckateurmeister Siegfried Schmitz mit seinen
wichtigsten Arbeitsmaterialien.
Mobiles Solarlabor für das Handwerk auf dem Balkan – Unterstützung bei der Aus- und Weiterbildung
Über ein Partner-
schaftsprojekt unterstützt
die HwK Koblenz Hand-
werker in Südosteuropa
bei der Erschließung
eines Zukunftsmarktes.
Die Länder des Balkans sind
hierzulande in erster Linie
als Urlaubsländer bekannt
– auch, weil dasWettermit viel
Sonnenschein begeistert. Die
Intensität der Sonneneinstrah-
lung spielt wirtschaftlich aber
nicht nur wegen des Touris-
mus’einewichtigeRolle–auch
für dasHandwerk ergeben sich
Chancen.
DenndieSolarstromerzeugung
ist nicht nur ein großer und
lukrativerMarkt, sondern setzt
die Planung, Installation und
Wartung solcher Solaranlagen
voraus. Für das Handwerk und
seine Partner aus Industrie und
Wissenschaft ein Zukunfts-
markt mit viel Potenzial.
Die HwK Koblenz ist seit
nahezu 20 Jahren über Partner-
schaftsprojekte mit mehreren
Staaten des Balkans verbunden
undunterstütztdasdortigeHand-
werk – seit einiger Zeit auch bei
der Erschließung des Zukunfts-
marktes Solarstromgewinnung
und der Solarthermie zur Unter-
stützung von Heizungsanlagen.
Über das Mittelstandsbüro
Balkan – ein Zusammenschluss
von 34 mittelständischen Or-
ganisationen aus zehn Ländern
Südosteuropas – wurde ein
eigenes Weiterbildungsangebot
entwickelt. Ein Schwerpunkt
liegt auf Angeboten im Bereich
Umwelt und erneuerbare Ener-
gien.EinBaustein:DieSchulung
zum Solarfachexperten, die be-
reits umfangreich bei der HwK
in Koblenz stattfand.
Nach der jeweils 120-stündigen
Weiterbildung von 100 Hand-
werkern, Multiplikatoren, die
ihrerseits künftig schulen und
ausbilden, sowie Planern aus
Rumänien, Moldau, Bulgarien,
Mazedonien, Albanien, dem
KosovosowieSerbien,Kroatien,
Montenegro und Bosnien-Her-
zegowina zu Solarfachexperten,
wurde jetzt durch die HwK
Koblenz eine mobile und sta-
tionäre Schulungsmöglichkeit
entwickelt. Was dahinter steckt:
Ein Kleinbus ist mit allem aus-
und eingerichtet, was man zur
Schulung im Umgang mit mo-
dernster Solartechnik braucht.
Werkzeugschränke,hochwertige
Fachwerkzeuge für dieMontage
von Fotovoltaikanlagen und So-
larkollektoren,Computertechnik
und die notwendige Software
– all das ist an Bord des neuen
Solarmobils, das auf demWeg
Richtung Balkan ist und dort
künftig durch bei der HwK
Koblenz geschultes Fachper-
sonal für die Weiterbildung
von Handwerkern eingesetzt
werden soll.
Unterstützt durch Sponsoren
aus der Wirtschaft und weitere
Zuschussgeber – überwiegend
das Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenar-
beit und Entwicklung (BMZ)
– leistet das neue Solarmobil
einen wichtigen Beitrag bei
der weiteren Entwicklung des
handwerklichen Mittelstandes
und seiner Organisationen in
den Ländern Südosteuropas.
Das mobile Solarlabor ist Teil
des Projektes „Wirtschaftsko-
operation RLP-SOE“.
Infos unter Tel.: 0261/ 398-
net:
So sieht es aus das mobile Solarlabor für die Schu-
lung von Handwerkern auf dem Balkan.
): Er ist Boxer
im Koblenzer FLP Box-Team
und wurde im April Deutscher
Meister im Cruiser-Gewicht.
Undnoch eineBesonderheit gibt
es in Schmitz’ Team: Geselle
Tim Klamser errang beim dies-
jährigen Leistungswettbewerb
des Deutschen Handwerks den
Kammersieg im Stuckateur-
handwerk.
Sehr gerne würde Siegfried
Schmitz im nächsten Lehrjahr
wieder einem Jugendlichen
1...,6,7,8,9,10,11,12-13,14,15,16 18,19,20,21,22,23,24
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