Handwerk Special Nr. 155 vom 3. Dezember 2011 - page 9

Leckere Weihnachtszeit: Die Geheimrezepte des Handwerks
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Nr. 155
3. Dezember 2011
Das Bäckerhandwerk feiert: 90 Jahre Bäcker-Innung Ahrweiler
Am 3. und 4. Juni 2012
darf gefeiert werden: Die
Bäcker-Innung Ahrweiler
wird 90 Jahre alt!
Um dieses Jubiläum gebüh-
rend zu feiern, richtet die
Bäcker-Innung in diesem Jahr
erstmals den Verbandstag des
RheinischenBäckerhandwerks
aus. Nach mehreren Bewer-
bungen erhielt sie dieses Mal
den Zuschlag. „Unser runder
Geburtstag war ein kräftiges
Argument, denVerbandstag in
derKreissadtAhrweiler auszu-
richten“, ist sich Obermeister
Rolf Genn sicher.
Am Sonntag, 3. Juni, finden
die Festlichkeiten der Bä-
cker-Innung Ahrweiler mit
ihren 34 Innungsbetrieben und
zahlreichen Gästen statt. Am
Folgetag, 4. Juni, ist für den
Vormittag die Verbandsver-
sammlung geplant, während
es am Nachmittag zum ersten
Mal einen Unternehmertag mit
Vorträgen und Diskussionen
geben wird. Eingeladen sind
alle 1.050Mitgliedsbetriebe des
Rheinischen Bäckerhandwerks.
Der genaue Veranstaltungsort
wird noch bekannt gegeben.
AnlässlichihresJubiläumshaben
sich die Innungsbäckereien aus
dem Kreis Ahrweiler ein ganz
besonderes Geschenk für ihre
Kunden ausgedacht: Ein spe-
zielles Jubiläumsbrot wird im
nächsten Jahr die Gaumen im
Kreis Ahrweiler erfreuen.
WeitereInformationenzumJu-
biläum bei der Bäcker-Innung
Ahrweiler, Tel.: 02641/ 4035,
Fax: 36515, Internet:
Das Herz von Waldböckelheim
„Die Rezeptur für die
Waldböckelheimer Lebku-
chenherzen stammt von
einer alteingesessenen
Lebkuchenfabrik, die seit
1760 produziert und vor
über 40 Jahren den Ver-
trieb eingestellt hat“, er-
zählt Bäcker- und Kondi-
torenmeister Ralf Andrae
aus Waldböckelheim.
EinBäckermeisterimRuhestand
hatte der Familie Andrae 1970
die Niederschrift übergeben.
So wird diese Spezialität heute
genau so wie vor 250 Jahren ge-
backen. Auch die Herzform des
Lebkuchens ist überliefert.
„Der Teig ist ein Lagerteig. Wie
bei einem guten Wein entfaltet
sich das volle Aroma mit der
Zeit“, erklärt Andrae. Er spricht
von einer Reifezeit von bis zu
einem Jahr. Spezialmaschinen
sorgen dafür, dass der dann hart
gewordeneTeiggriffigwirdund
weiterverarbeitet werden kann.
Alle Jahrewieder ab Juli läuft die
Lebkuchenproduktion. 250 bis
400 Kilogramm Lebkuchenteig
werden täglichgebacken. Sieben
Tonnen der süßen Köstlichkeit
Lebkuchenspezialität der Bäckerei Andrae hat bundesweit Liebhaber
Steckbrief: Karl Andrae, Waldböckelheim
Gegr.1950 | 50Mitarb.(5Meister,2Lehrl.) | 8Filialen,1Verkaufsmobil,
Lebkuchenspezialität | Tel.: 06758/ 412 |
werden bis Weihnachten aus-
geliefert. „Der Lebkuchen ist
in unseren acht Verkaufsstellen
sowie in allen Globusmärkten
in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland zu finden“, erzählt
Andrae nicht ohne Stolz. Auch
in den Regalen anderer Super-
märkte findet der Kunde diese
Spezialität.
Nicht nur Lebkuchen verlassen
in der Vorweihnachtszeit die
Bäckerei Andrae. Bis zu 25
verschiedene Plätzchensorten
und traditioneller Stollen in
unterschiedlichen Geschmacks-
varianten werden angeboten.
Rohstoffe aus
der Heimat
„Eigentlich gibt es die Bäckerei
in Waldböckelheim schon über
100 Jahre. Mein Urgroßonkel
mütterlicherseits,Bäckermeister
Friedrich Neber, hat den Betrieb
kurz vor der Jahrhundertwende
gegründet. Im Besitz unserer
Familie ist er erst seit August
1950“, so der 38-Jährige. Er hat
denBetriebvor sechs Jahrenvon
seinemVaterKarl übernommen.
ImVertriebderProdukteüberdie
RegionalmarkeSooNahe,diefür
„Gutes vonNaheundHunsrück“
steht, sieht Andrae einen Aspekt
für seinen Erfolg. „Unser Mehl
stammt von regionalemGetreide
aus umweltschonendem Anbau
ohne Gentechnik. Eine Mühle
inderRegionmalt dasMehl für
unsereProduktemit regionalem
Bezug“, erklärt er.
Seine 50 Mitarbeiter nutzen
regelmäßigVeranstaltungen zur
Weiterbildung. „Das Kunden-
undVerkaufsgesprächbeispiels-
weisemuss trainiert werden“, ist
der stellvertretendeObermeister
derBäcker-InnungRhein-Nahe-
Hunsrück überzeugt. „Ständige
Fortbildung und der Blick über
den eigenen Gartenzaun
helfen bei der Qualitäts-
sicherung.“
Plädoyer für
Imagekampagne
Auch die Nachwuchs-
sicherung seines
Berufsstandes liegt
Andrae am Herzen.
„Ich informiere in Schulen über
unser Handwerk und biete re-
gelmäßigPraktika inProduktion
und Verkauf an“, sagt er. „Die
Imagekampagne ‘Das Hand-
werk. Die Wirtschaftsmacht.
Herzen am laufenden Band:
Der fertig gereifte Lebkuchen­
teig wird mithilfe einer Ma-
schine in Herzform gebracht.
Von nebenan.’ kam zur rechten
Zeit und wird langfristig erfolg-
reich sein!“
Präsentieren das Jubiläumsbrot der Bäcker-In-
nung Ahrweiler (v.l.): Alexander Zeitler, Rolf Genn,
Susanne Kosche, Gerd Weiler und Walter Dohr.
Foto: Gausmann
Sicher mit dem Elektrohandwerk
Lustiges Geplapper und Kinderlieder gehören zur normalen Ge-
räuschkulisse des Kindergartens in Hargesheim. Wenn der Rauch-
warnmelder schrillt, wird’s allerdings Ernst. Aus der übermütigen
Rasselbande von 103 Kindern in sechs Gruppen müssen dann
schnell disziplinierte Jungen und Mädchen werden, die eilig, aber
mit Ordnung über Fluchtwege die Räume verlassen. Daran haben
Erzieherinnen, Feuerwehr und auch Elektrotechniker der Kreuz-
nacher Innung gearbeitet. Acht autorisierte Fachbetriebe der Innung
für Elektro- und Informationstechnik des Kreises Bad Kreuznach
haben allein in diesem Jahr rund 200 modernste Rauchwarnmelder
in insgesamt 16 Kindergärten eingebaut.
„ImRahmen der Sonderaktion – die Kosten hierfür übernahm kom-
plett unsere Innung – überprüften wir auch alle Elektrogeräte in den
KindergärtenimE-CheckaufSicherheit,dennauchunserNachwuchs
istunssehrwichtig
und wird von uns
nicht in die letzte
Reihe gesetzt“,
erklärt Obermeis­
ter Rainer Wink
(r.). Zudem läuft
am 30. Juni 2012
die gesetzliche
Übergangsfrist für
die Montage von
Rauchwarnmel-
dern ab.
Foto: KHS
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