Handwerk Special Nr. 142 vom 4. September 2010 - page 11

Feuer und Flamme: Metallgestaltung für BUGA und Haushalt
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Nr. 142
4. September 2010
„Mein Herz gehört dem
Restaurieren und dem
Schmieden“, bekennt
Metallbauermeister Jür-
gen Berens aus Kail.
„An historischen Orten spüre
ich den Atem der Geschichte.
Vergangenem neuen Glanz zu
geben, treibt mich an“, philoso-
phiert der 44-Jährige aus dem
Kreis Cochem-Zell. Seit 1990
führt er seinen Betrieb in der
dritten Generation.
„RestaurierenundDenkmalpfle-
ge heißt fürmich, die historische
Bausubstanz zu erhalten oder
nach originalem Vorbild mit
zeitgemäßer Technologie herzu-
stellen“,fügterhinzu.Sowurden
imSchlossEngersinNeuwied60
Hommage an Design und Nutzen
Wenn es um die Reali-
sierung anspruchsvoller
Objekte geht, ist die
Firma Weiler in Kruft
im Landkreis Mayen-
Koblenz kompetenter
Ansprechpartner.
Das 1936gegründetemittelstän-
dische Unternehmen ist unter
anderem auf die Fertigung von
Aluminiumfassaden, Alumini-
umfenster sowie Kaltfassaden
spezialisiert. Die Planung, Her-
stellungundFertigungwirdüber
EDV-Zuschnitt- und CAD-Sys­
teme gesteuert.
„Wir führen von der Planung
über die Fertigung und Mon-
tage bis zur Baubetreuung alle
Aufträge mit unseren eigenen
Mitarbeitern aus“, betont Rainer
Weiler. Zusammenmit Schwes­
ter Edith, Diplom-Ingenieurin,
führt er den Familienbetrieb
in der dritten Generation. Zum
40-köpfigenTeamgehören auch
dreiMetallbauermeister undvier
Ingenieure. „Alles aus einer
Hand ist eine optimale Lösung,
weilsoÜberschneidungenunter-
schiedlicherBereichevermieden
werden“, so Weiler.
Metallbau Weiler ist Spezialist für Stahl- und Leichtmetallkonstruktionen
Steckbrief: Metallbau Weiler, Kruft
Gegr. 1936 | 40 Mitarb. (3 Meister, 6 Lehrlinge) | Stahl-Metall-
Fassadenbau | Tel.: 02652/ 9290-0 |
Bei dem Sanierungsobjekt Gör­
res-Carrée in bester Koblenzer
Altstadtlage hat Metallbau
Weiler Aluminiumfenster mit
transparenten Absturzsiche-
rungen eingebaut, die nicht nur
durch anspruchsvolles Design,
sondern auch eine optimale
Wärmedämmungbeischmalsten
Fensterprofilen bieten. „Bau-
herren und Mieter – ganz gleich
ob gewerblich oder privat – inte-
ressierensichzunehmendfürden
Energieausweis des Gebäudes
und möchten über den Ener-
gieverbrauch Bescheid wissen.
Fenster mit guten U-Werten
(Wärmedurchgangskoeffizient)
tragennebeneinemgutenRaum-
klima wesentlich dazu bei, den
Gebäudeenergieverbrauch und
damit dieBetriebskostenniedrig
zu halten“, weiß Weiler.
Ein weiteres Referenzobjekten
ist dasKoblenzer Schängel-Cen-
ter. Die Sanierung des Altbaus
ist eine Hommage an Design
und Nutzung. 70 Tonnen Stahl
wurden für Aufzugsturm, Trep-
penundGeländerkonstruktionen
verarbeitet, ca. 1.000 Quadrat-
meter Alu-Glasfassade mit
Kaltfassaden eingebaut.
Auch der Neubau des Debeka-
Servicecenters in Koblenz trägt
die Handschrift des Krufter
Betriebes.
„Wir bauenmit Engagement und
schaffenElementedermodernen
Architektur“; bringt Weiler die
Leistungspalette von Metallbau
Weiler auf den Punkt. Der
Betrieb verfügt über zahlreiche
Zulassungen zur Fertigung
von Türen, Fenstern,
Ve r g l a s u n g e n ,
Brandschutze-
lementen so-
wie über den
S c hwe i ß -
nachweis
Klasse
C.
Wörtlich
zur Imagekampagne
„Wir befürworten die Imagekampagne und sehen uns
als Teil der großen Handwerkerfamilie“, bekräftigt
Rainer Weiler, einer der Geschäftsführer der Weiler
GmbH & Co. KG mit Firmensitz in Kruft.
„Der Öffent-
lichkeit muss
bewusst werden,
was Handwerk
leisten kann.
Der Bäcker vor Ort wie das Metallbauunternehmen mit
Großaufträgen. ‘Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht.
Von nebenan.’ unterstreicht die Größe ebenso wie Nä-
he der Betriebe. Das macht Handwerk aus. Jeder hat
die Chance, sich zu positionieren. Die Kampagne wird
vermitteln, was die Handwerksbetriebe für die deutsche
Wirtschaft leisten.“
I
nfos
... zur Kampagne des Handwerks im Internet:
Rainer Weiler zeigt Flagge
mit den Aufklebern der
Imagekampagne.
Zur BUGA
Jürgen Berens: „Die BUGA
wird ein Highlight für die
Stadt Koblenz und Umge-
bung. Schön, dass ich als
HandwerksmeisterimVorfeld
historischen Plätzen zu neu-
emStrahlenverhelfenkann.“
Bei der Monta-
ge des Gelän-
ders am König-
stuhl: Jürgen
Berens.
GitternachVorgabendesLandes
für Denkmalpflege und dem
StaatsbauamtKoblenzrestauriert
und neu erstellt. Jüngste Arbeit
ist ein Geländer, das den Auf-
gang zum Königstuhl in Rhens
sichert. Um den historischen
Stein nicht zu beschädigen,
wurden die Stützen des Gelän-
ders in die Steinfugen gebohrt,
verankert und mit Bleiwolle
abgedichtet. Die 20 Lochungen
des Geländers hat Berens sechs
Stunden geschmiedet.„Beisom-
merlichen Außentemperaturen
und 1.200 Grad im Feuer fließt
der Schweiß“, lacht Schweiß-
fachmann Berens. Auch die
restaurierten Toranlagen auf der
Festung Ehrenbreitstein tragen
die Handschrift des Metallbau-
ermeisters. „Schweißerarbeiten
gab es nicht. Alles wurde mit
alten Techniken bearbeitet,
gelocht, gezapft und vernietet.
Wissen über Herkunft, Alter
und Verarbeitung sind ebenso
wichtig wie handwerkliches
Können.“
Auch alsMetallgestalter hat Jür-
gen Berens einen guten Namen.
„Schmieden ist die Wurzel des
Gestaltens. Im Feuer und am
Amboss bekommt der Rohling
seine Form. In der Schmiedear-
beit zeigt sich die wahre Hand-
schrift eines Gestalters, seine
Kreativität und Fantasie“, ist er
überzeugt. Bereits 1984 siegte er
beim Leistungswettbewerb der
Handwerksgesellen auf Landes-
ebene im Schmiedehandwerk.
Berens experimentiert und kom-
biniertverschiedeneMaterialien.
Selbst die filigransten Objekte
entstehen in reiner Handarbeit.
Jede Art von Serienfertigung ist
praktisch ausgeschlossen.
In der modernen Metallgestal-
tung kommt vor allem Edelstahl
zum Einsatz. „Er lässt sich her-
vorragend mit Naturmaterialien
kombinieren“, erklärt Berens.
Atem der Geschichte
Metallbauermeister gibt zur BUGA Vergangenem neuen Glanz
Steckbrief: Metallgestaltung J. Berens, Kail
Gegr. 1926 | 4 Mitarb. (2 Meister) | Treppen, Schmiedearbeiten, Res-
taurierung | Tel.:02672/9145-40/41 |
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