Handwerk Special Nr. 142 vom 4. September 2010 - page 15

Energiekosten effektiv senken mit dem SHK-Handwerk
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Nr. 142
4. September 2010
Schongewusst?
Entscheidung des Bun-
desverwaltungsgerichts
in Leipzig zum Waschen
mit Regenwasser:
DerBeschluss besagt, dass es
Verbrauchern frei steht, ihre
Wäsche imeigenenHaushalt
auch mit Brunnenwasser zu
waschen. Damit entsprach
das Gericht einer Reihe von
Gerichtsurteilen aus den
vergangenen Jahren, die
ebenfalls positiv über eine
Nutzung des Regenwassers
entschieden hatten.
Wo es Geld vom Himmel regnet
Wenn Regentropfen ans
Fenster klopfen, freuen
sich nicht nur die Blu-
men im Garten. Besitzer
einer Regenwassernut-
zungsanlage freut das
kühle Nass ebenfalls,
denn jeder Tropfen hilft
ihnen, Geld zu sparen.
„Wer einen Neubau plant,
sollte über den Einbau einer
Regenwassernutzungsanlage
nachdenken“, empfiehlt In-
stallateur und Heizungsbauer
Hermann Barbeln aus Beuren
im Kreis Cochem-Zell, der
sich auf regenerative Energien
spezialisiert hat. Mindestens die
Hälfte des täglich verbrauchten
Trinkwassers lasse sich mithilfe
einer solchen Anlage einsparen,
erklärter.„Sowerdennichtjeden
Tag viele Liter reines Trinkwas-
ser dieToilettenhinunter gespült
oder imGartenvergossen. Sogar
die Waschmaschine kann aus
einemsolchenRegenwassertank
gespeist werden.“
Grundvoraussetzung für die
Nutzung des Regenwassers
sind, neben der Installation
eines Wassersammelbehälters
auf dem Gelände, eine separate
Wasserleitung für WC, Urinal,
Ausguss, Waschmaschine, Gar-
tenzapfstelle. „Da gesammeltes
Regenwasser keine Trinkwas-
Steckbrief: Hermann Barbeln, Beuren
Gegr. 2002 | Einzelunternehmer | Erdwärme, Pelletheizung, Solarther-
mie,Regenwassernutzung | Tel.:02675/1438 |
die die Wasserqualität negativ
beeinflussen können. Zwischen
sechs- und zehntausend Liter
kann ein solcher Tank fassen.
In Regenzeiten wird das Was-
ser vom Dach aufgefangen und
gespeichert. „Kommt es im
Sommermal zu längerenRegen-
pausen, müssen die Regenwas-
sernutzer aber nicht befürchten,
auf dem Trockenen zu sitzen“,
lacht Hermann Barbeln und
erklärt, dass im Fall eines leeren
TankseinfachTrinkwassernach-
gespeistwird. „DerVerbraucher
merkt davon nichts – bis auf die
höheren Zahlen bei der nächsten
Wasserabrechung.“
serqualität besitzt, darf es nicht
an den Trinkwasserkreislauf
angeschlossen werden“, klärt
Hermann Barbeln auf. Das
mache die Nachrüstung einer
solchen Anlage in bestehenden
Gebäudenaufwendig,seiaber,je
nachArt der Leitungsverlegung,
machbar.
Für Häuslebauer hat der Beu-
rener Betriebsinhaber jedoch
ein spezielles Angebot: „Es
werden von vornherein zwei
getrennte Leitungen verlegt
und an die Trinkwasserleitung
angeschlossen, ohne jedoch
Wassertank und Pumpe im
Garten zu installieren. Später
wird die separate Leitung dann
ansRegenwasserangeschlossen.
Das ist eine optimale Lösung für
alle, die sich noch nicht direkt
für eine Regenwassernutzungs-
anlage entscheiden wollen, sich
aber die Option offen halten
möchten. Will man dann nach
ein paar Jahren doch etwas für
Umwelt und Geldbeutel tun,
kann ohne großen Aufwand der
zweiteWasserkreislauf aktiviert
werden.“
Der optimale Standort für den
Wassertank sei unter der Erde,
weiß der technikbegeisterte
Hermann Barbeln. Dort sei der
Behälter vor Licht und Tempe-
raturschwankungen geschützt,
Hermann Barbeln installiert Regenwassernutzungsanlagen
Packt den Werkzeugkoffer für den nächsten
Auftrag: Hermann Barbeln ist Spezialist für re-
generative Energien.
Veranstaltung
Fortbildung in Sachen
Lehm: Die „Westerwäl-
der Lehmbautage“.
Handwerker, Architekten
und interessierte Laien, die
sich über das Neuste beim
Baustoff Lehm informieren
wollen, können sich noch für
die„WesterwälderLehmbau-
tage“vom15. bis 16. Septem-
ber inHachenburganmelden.
Die Fachtagung findet inKo-
operation der HwK Koblenz
mit demDachverbandLehm,
derArchitektenkammerRLP
und der Verbandsgemeinde
Hachenburg statt.
Neben zahlreichen Fachvor-
trägen stehen auch Besich-
tigungen konkreter Baubei-
spiele auf dem Programm.
Infos beim HwK-Zentrum
für Restaurierung und Denk-
malpflege,Tel.:06785/9731-
Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks – Tischler und Maurer kürten ihren Kammersieger
Es ist wieder soweit. Seit
über fünf Jahrzehnten
stellt der Handwerksnach-
wuchs sein Können im
Leistungswettbewerb des
Deutschen Handwerks im-
mer wieder unter Beweis.
Die Besten der Sommerprü-
fung 2010 und der Winterprü-
fung 2009/2010 der verschie-
densten Handwerksberufe
beweisen, dass sie ihr Hand-
werk von der Pike auf gelernt
haben. Teilnehmen können
Junghandwerker, die zum
Zeitpunkt derGesellenprüfung
das 25. Lebensjahr noch nicht
überschritten haben und deren
Gesellenstück mindestens mit
derNote „gut“bewertetwurde.
Die jungen Gesellen zeigen
sich von ihrer kreativsten Seite
und testen ihre Leistungsfähig-
keit. Die Innungsbesten in den
Kammerbezirken qualifizieren
sich für denWettbewerb auf
Kammerebene.
Mit Tischlergeselle Domi-
nik Lehnen aus Koblenz
und Maurergeselle Marcel
Heimer aus Jammelshofen
an der Hohen Acht stehen
die ersten Kammersieger
fest. Die Tischler hatten die
Aufgabe, einenDreiecksho-
ckerzubauenunddieMaurer
mussten ein Ziermauerwerk
mit Rollschichten erstellen.
Tischler Dominik hat sein
Handwerk in der Firma
Theo Nollen in Brodenbach
gelernt und arbeitet als Geselle
imBetrieb. Spätermöchte er den
Meisterbrief erwerben und den
elterlichen Betrieb, die Schrei-
nerei Meerbothe in Koblenz,
die sein Vater, Tischlermeister
Wolfram Lehnen führt, über-
nehmen.
Maurer Marcel lernte sein
HandwerkimBauunternehmen
KM-Bau in Siebenbach. Nach
bestandener Gesellenprüfung
wurde er übernommen. Kon-
krete Zukunftspläne hat der
junge Mann bereits. „Ich
möchte die Meisterprüfung
machen, dann stehen mir alle
Wege offen“, sagt er.
Die Kammersieger nehmen
am Landeswettbewerb am 9.
Oktober in Koblenz teil. Wer
dort erfolgreich ist, kann seine
Innung beim Bundeswettbe-
werb in Bayreuth vertreten.
Weitere Infos zum Leistungs-
wettbewerb, Tel.: 0261/ 398-
Siegten erfolgreich auf Kammerebene: Maurergeselle
Marcel Heimer (l.) und Tischlergeselle Dominik Lehnen.
So wenig Platz beansprucht
eine Regenwasseranlage im
Haus: Die blaue Kugel und
der rote Wasserfilter sind Teile
der Anlage. Die dazugehörige
Pumpe ist außen im Regen-
wassertank installiert.
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