Handwerk Special Nr. 142 vom 4. September 2010 - page 21

Tradition fortgeführt: Familienbetriebe im Handwerk
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Nr. 142
4. September 2010
Seit 175 Jahren töpfern
Keramikwerkstatt in Oberdreis feiert seltenes Jubiläum
„Unser Motto ‘50 Jahre
und weiter geht’s’ ist
für uns Verpflichtung“,
betont Dipl.-Kauf-
mann Martin Kämpf.
Zusammen mit seinem Cousin,
Zentralheizungs- und Lüftungs-
bauermeister Achim Kämpf,
führt er das 1960 gegründete
mittelständische Unternehmen
Gebr. Kämpf in Müschenbach
im Westerwald in der zweiten
Generation.
„Unsere Väter haben im Hei-
zungs- und Lüftungsbau sowie
der Sanitär- und Elektroinstal-
lation den Grundstein gelegt
und sich in der Branche einen
gutenNamenerworben. 50 Jahre
erfolgreiches Agieren amMarkt
beweisen, dass wir ein zuverläs-
siger,kompetenterPartnersind“,
soKämpf. „Wirwissen, dasswir
in unserem technikorientierten
Handwerk bereit sein müssen,
jeden Tag Neues zu lernen, uns
auf die sichwandelndenBedürf-
nisse unserer Kunden einzustel-
len und uns stets der besonderen
Verantwortung fürUmwelt- und
Klimaschutz bewusst zu sein.
Schließlich hat alles, was wir
planen, installieren und warten,
mit demVerbrauch von Energie
Müschenbacher Handwerksunternehmen feiert 50-jähriges Jubiläum – Energietechnik und Wohlfühlbäder
Steckbrief: Gebr. Kämpf GmbH, Müschenbach
Gegr. 1960 | 120Mitarb., (3Meister, 8Lehrl.) | Energietechnik, Bäder-
ausstellung,Kundendienst | Tel.:02662/80090 |
zu tun. Diesen Energieeinsatz
effizienter, sparsamer und damit
umweltgerechter zugestalten, ist
für uns täglich neuer Ansporn“,
fügt er hinzu. Regelmäßige
Weiterbildungen des mitt-
lerweile auf 120 Mitarbei-
ter gewachsenen Teams
sind im Hause Kämpf
notwendige Selbstver-
ständlichkeit.
Regenerative Ener-
gien sparen Geld
Der Einsatz erneuerbarer
Energien wird im privaten
wie im gewerblichen Bereich
immer selbstverständlicher.
Steigende Energiepreise bewe-
gen Hausbesitzer immer mehr,
nach effizienteren Heizformen
zu suchen. „Mit der Nutzung
regenerativer Energien und der
richtigen Energietechnik lässt
sich auf Dauer viel Geld sparen.
Seit März 2009 gelten die neuen
Förderprogramme der Bundes-
regierung für den Einsatz von
Wärmepumpen im Wohn- und
Objektbereich“, weiß Kämpf.
DasWesterwälderUnternehmen
verfügt über das notwendige
Know-how bei der Umsetzung
innovativer Technikkonzepte.
So erfüllen die Mitarbeiter der
Firma Kämpf vielfältige Wün-
sche bei Neubau oder Sanierung
eines Badezimmers ebenso wie
die aktuellen Anforderungen
nach mehr Energieeffizienz.
„UnserLeistungsspektrumbein-
haltet eine kompetente Fachbe-
ratung für die Kunden, von der
Planung über die Installation bis
hin zur ständigen Erreichbarkeit
eines eigenen Notdienstes“, un-
terstreicht der Geschäftsführer.
Vor allem Privatkunden aus der
Region schätzen diesen Kun-
denservice.
„Warum nicht gleich richtig
machen?“, heißt das Erfolgs-
konzept von Achim und Martin
Kämpf. „Dieser Slogan ist eine
Verpflichtung nach innen, es in
jedem Arbeitsschritt und jedem
Detail gleich richtig zu machen,
damit am Ende unser Kunde
so zufrieden ist, dass er uns
weiterempfiehlt. Das ist unser
Qualitätsanspruch. Eine bessere
Werbung kann es nicht geben“,
erklärt Kämpf.Vor einem Jahr
wurde das Tochterunternehmen
„redblue energy GmbH & Co.
KG“ gegründet. Es ist speziali-
siert auf Installationen für Fer-
tigbauprojekte des Hartenfelser
Unternehmens Huf-Haus.
Bäder zum
Wohlfühen und
Entspannen: Martin (im
Bild) und Achim Kämpf führen ihren Kunden in ihrer
großen Badausstellung in Müschenbach vor Augen,
wie individuelle Traumbäder aussehen können.
Tradition und Innovation unter einem Dach
nutzt werden, vertragen jedoch
keinen Temperaturschock“,
so der Töpfermeister. Er stellt
hauptsächlich Kaffee- und Ess-
geschirr her oder Einzelstücke
nach Kundenwunsch.
Tradition
wird gefeiert
Am 11. September wird ab 14
Uhr inOberdreis das 175-jährige
Jubiläum gefeiert. „Die Familie
Schmidt ist schon im Jahre 1532
in den ersten Eintragungen der
Steckbrief: Töpferei Schmidt, Oberdreis
Gegr.1835 | 1Meister | MalereimitMalhorn,Kaffee-undEssgeschirr,
Einzelstücke | Tel.: 02684/ 979424 |
„Unsere Werkstatt wurde 1835 gegründet, weil im Wald
Ton gefunden wurde“, erzählt Töpfermeister Hans-
Werner Schmidt aus Oberdreis im Westerwald.
„Unsere Produkte werden noch
heute aus Oberdreiser Ton
mit Schamotte hergestellt und
mit Engobe bemalt,“ fügt der
66-Jährige hinzu. Nicht ohne
Stolz erklärt er die weit über
die Region hinaus einmalige
Malerei, mit der er die Gefäße
verziert. „Ich arbeite wie in den
frühen Jahrhunderten mit dem
Malhorn. Das ist ein kleines
Tongefäß mit einem Loch an
der Seite, woran ein Federkiel
befestigt ist. Die Farbmischung
muss genau angerührt werden.
Dann bedarf es viel Fingerspit-
zengefühls und einer ruhigen
Hand für die exakte Linien-
führung.“
So entstehen Blüten- und
Blütenblätter, Kreise und
Fantasieformen auf demvor-
her in die Farbe getauchten
Ton. Bevor die Produkte bei
1.220°C im Ofen gebrannt
werden, bekommen sie eine
bleifreie Transparentglasur,
keine Salzglasur. „Die ferti-
genWaren sindMikrowellen
undSpülmaschinengeeignet.
Sie können im Backofen be-
Kirchenbücher in Breitscheid
im Dillkreis erwähnt, wo in
den früheren Jahrhunderten 38
Töpferfamilien lebten. Damals
gehörten sie der Häfnersippe
an“, weiß Schmidt. Er führt den
Betrieb in Oberdreis seit 1981
in der fünften Generation. 21
Lehrlinge hat er in der Zeit aus-
gebildet. „Beim Töpfern heißt
es zupacken und in die Vollen
gehen – mit Leib und Seele. Es
braucht den gewissen Dreh, bis
aus der unförmigenMasse schö-
ne Gegenstände entstehen, die
auch den Töpfer immer wieder
freuen“, so der Meister.
Töpfermeister Hans-Werner
Schmidt beherrscht die alte
Technik des Malhorns.
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