Handwerk Special Nr. 138 vom 17. April 2010 - page 12-13

Alles für den perfekten Tag: Heiraten mit dem Handwerk
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Nr. 138
17. April 2010
Alles für den perfekten Tag: Heiraten mit dem Handwerk
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Nr. 138
17. April 2010
Für Friseure beginnt am 9.
August ein Vollzeit-Meis­
terkurs in Koblenz. Der
Unterricht findet montags
bis freitags von 8 bis 15
Uhr statt.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Meisterkurs
Friseur
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Das perfekte Kleid
„Früh übt sich, wer ein
Meister werden will“
– und so fing Tatjana
Welsch schon mit gerade
mal sieben Jahren an, ihre
Kleider selber zu nähen.
Gerne erinnert sich die heutige
Damen- und Herrenschneider-
meisterin an ihre ersten Ver-
suche, bei denen sie sich auch
schon mal einen blutigen Finger
an der Nähmaschine zuzog.
„MeineMutterundmeinebeiden
Tanten sind Schneiderinnen.
Bei ihnen habe ich mir früh
die Tricks abgeschaut“, lacht
Tatjana Welsch. Einmal auf den
Geschmackgekommen, Kleider
zutragen,diesonstkeinerhatund
die ganz den eigenenWünschen
entsprechen, ließ das Schneider-
handwerk sie nicht mehr los.
„Nach meiner Lehre habe ich
mich direkt dazu entschlossen,
mich zur Meisterin zu quali-
fizieren. Ich wollte unbedingt
eigene Schnittmuster anfertigen
könnenunddafür istMeisterwis-
sen nötig. Das lernt man in der
Ausbildung noch nicht“, erzählt
TatjanaWelsch, die nach Frank-
furt auf die Modeschule ging
und sich zwei Monate nach ihrer
erfolgreichenAbschlussprüfung
in Bad Kreuznach selbstständig
machte.
Zur beginnenden Hochzeitssai-
son entstehen in ihrem Atelier
momentan zwei Brautkleider,
„zwei weitere sind gerade in der
Abstimmungsphase“. Bei Tatja-
na Welsch kann die Braut alle
„Zutaten“ ihres Kleides selbst
auswählen, von der Farbe über
die Form bis hin zur Stickerei
– oder doch lieber aufgenähten
Blumen?
„Statt Kleider von der Stange
bekommt bei mir jede Frau das
für sie optimale Kleid, das ganz
ihren Vorstellungen und Pro-
portionen entspricht. Der Preis
liegt dabei nicht über dem, der
in den Brautmodengeschäften
verlangt wird“, betont die Bad
Kreuznacherin. Während bei ihr
jedoch nur die reine Handarbeit
und der Stoff den Preis bestim-
men, werde anderswo ein be-
trächtlicherTeildesKleidpreises
durch Markennamen bestimmt.
Stickereien, Gerafftes und Vo-
Bad Kreuznacherin schneidert Bräuten ihr Kleid auf den Leib
lumen – das sind die Trends der
Hochzeitsmode2010.Warinden
letzten Jahren schlichte Eleganz
gefragt, darf es in diesem Jahr
ruhig etwas mehr sein. „Die
Frauenmode ist allgemeinweib-
licher geworden, das schlägt sich
Symbole der Verbundenheit
Gelbgold, Weißgold,
Platin oder Silber, rund,
eckig, oval oder asym-
metrisch und schließlich:
Mit oder ohne Brillant?
Eine scheinbar unendlicheReihe
von Wahlmöglichkeiten stürzt
auf Hochzeitspaare bei der Su-
che nach ihrem Ring ein. Karin
Griesbach bringt Ordnung in
die Vielfalt.
Goldschmiedemeisterin Karin
Griesbach weiß, worauf es in
solchen Situationen ankommt:
„Die Kunden brauchen einen
gewissen Freiraum. Zwar wol-
len sie beraten werden, aber
es darf nicht aufdringlich oder
Bad Kreuznacher Goldschmiedemeisterin Griesbach kreiert Trauringe nach Wunsch
Steckbrief: Goldschmiede Griesbach, KH
Gegr. 1991 | 1 Mitarbeiter (1 Meister) | Schmuckstücke jeder Art,
Farbsteinunikate | Tel.: 0671/ 4835813 |
bevormundend wirken“,
schildert sie den Balance-
akt, der Einfühlungsver-
mögen erfordert. Immer
wieder sei sie begeistert,
mit welcher Energie und
Motivation die Paare die
Auswahl ihrer Ringe be-
trieben. „Man lässt sich
gerne von dieser Euphorie
anstecken“, verrät Karin
Griesbach, die seit über 18
Jahren in Bad Kreuznach
selbstständig ist.
Ideal ist es, meint Karin
Griesbach, wenn dieHoch-
zeitspaare sich spätestens
zwei bis drei Monate vor
ihrem großen Termin auf
die Suche nach ihrem Ehering
machen: „Bis klar ist,was beiden
gefällt und beiden steht, kann
schoneinigeZeitvergehen.Auch
wenn anfangs die Vorstellungen
von Mann und Frau weit ausei-
nander liegen, gleichen sie sich
imLaufe des Entscheidungspro-
zesses einander an“, weiß die
49-Jährige aus Erfahrung. Sie
Moderne Steckkunst
Steckbrief: Haarcreativ Marion, Koblenz
Übern. 1996 | 5Mitarb. (1Meister, 1 Lehrl.) | Brautfrisuren, aktuellste
Färbetechniken | Tel.:0261/ 14300 |
der 70er Jahre, allerdings sind sie
heutzutage nicht mehr so streng
und penibel gesteckt. Da dürfen
schonmalSträhnenherausfallen,
um alles etwas aufzulockern“,
fasst die amNiederrheingebore-
ne Friseurmeisterin zusammen.
Generell ist die Frisurenmode
2010 vom Retro-Style geprägt,
bringt Locken, Zöpfe, aber alles
in weicheren Formen, zurück.
„Puristische Looks sind nicht
mehr aktuell.“ Was aber zu
welcher Braut am besten passt,
entscheidet sich erst auf demFri-
sierstuhl. „Vor dem großen Tag
ist mindestens ein Probetermin
erforderlich. Dabei bespreche
ich die Wünsche der Kundin,
mache Vorschläge, die zum
Kleid und vor allem zur Frau
passen“, erklärt Marion
Schröder,diedabeiauchgerne
auf mitgebrachte Fotos vom
Hochzeitskleid zurückgreift.
Ihr Ziel: „Das ‚Ich’ der Braut
erhalten und durch die Frisur
so untermalen, dass es am Ende
heißt ‚Die Braut war schön’ und
nicht ‚Die Haare waren schön’.
Dann kann ich zufrieden mit
meiner Arbeit sein.“
DieschönsteHerausforderungan
ihrem Handwerk ist für Marion
Schröder das Färben. „Es gibt
immer wieder neue Techniken
zulernen.Mittlerweilekannman
eher von einem Designen der
Haarsträhnen sprechen“, weiß
sie und berichtet, dass bis zu drei
verschiedene Farben auf eine
Strähne aufgetragen werden,
um die perfekte Naturoptik zu
erzielen. „Der Vergleich vorher
- nachher begeistert mich immer
wieder“, gibt die Friseurmeis­
terin zu.
Bei ihr sitzt jeder Handgriff: Friseurmeisterin Mari-
on Schröder verleiht den Haaren ihrer Kunden, ob
jung, ob alt, für den großen Tag den richtigen Pfiff.
Friseurmeisterin Marion Schröder zaubert festliche Frisuren
Aufwendige Hochsteck-
frisuren liegen in der
diesjährigen Hochzeits-
saison voll im Trend.
selbst fertigt die Ringe
in ihrerWerkstatt dann
innerhalb von zwei bis
drei Wochen. Wenn es
in dringenden Fällen
schneller gehenmüsse,
sei auch das machbar.
„Einmal habe ich sogar
einen innerhalb einer
Nacht fertig gestellt.“
Das sei aber die große
Ausnahme, lacht sie.
Schon seit einigen Jahren geht
in Sachen Trauring bei Frau
nichts mehr ohne Brillant. „Es
funkelt immer am Finger der
Braut. Nur selten werden Ringe
ohne Stein gewählt und wenn,
dann kommen die Steinemit den
Ehejahren dazu, beispielsweise
als Geschenk zum Hochzeits-
tag“, berichtet Karin Griesbach,
die auch die Wünsche Silberner
oder Goldener Hochzeitspaare
erfüllt. Entweder wird dann
ihr Rat gesucht, um das „alte“
Schmuckstück aufzupolieren
und mit Brillanten oder Ähn-
lichem neu zu gestalten oder:
„Die alten Eheringe werden
eingeschmolzen und zusam-
men mit neuem Edelmetall zu
einem funkelnagelneuen Ring
verarbeitet, der dann wieder
die Finger des Hochzeitspaares
von einst schmückt“, so die
Bad Kreuznacherin, die an ih-
rer neuen Kollektion arbeitet.
Darunter auch Schmuckstücke
aus Ebenholz.
An ihrem Werktisch bringt Karin
Griesbach die Ringe langsam in
die gewünschte Form.
Für Gold- und Silber-
schmiede beginnt am 22.
Oktober ein Teilzeit-Meis­
terkurs in Koblenz. Unter-
richtstage des sechsmona-
tigen Kurses sind Freitag,
16 bis 20 Uhr, und Samstag,
8 bis 15.30 Uhr.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Meisterkurs
Goldschmiede
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Etwas anderes kam für
sie nie in Frage. Dass
Marion Schröder einmal
ins Friseurhandwerk
gehen würde, hatten
ihre Barbie-Puppen
schon früh am eigenen
Haarschopf erfahren
dürfen. Heute profitiert
ihre Kundschaft davon.
Steckbrief: Farb- & Stilberatung Welsch, KH
Gegr.2007 | 2Mitarb.(1Meister) | maßgeschneiderteKleider,Farb-und
Stilberatung | Tel.: 0671/ 4832428 | E-Mail:
auchimStilderHochzeitskleider
nieder“, weiß die Meisterin, die
die Figuren ihrer Kundinnenmit
hochwertigen Stoffen wie Seide
und Taft optimal zur Geltung
bringt. Farb- und Stilberatung
gehören natürlich dazu.
Genau die richtige Adresse ist
Tatjana Welsch auch für Bräu-
te, die nicht im üblichen Weiß
heiraten möchten, sondern ein
festlichesKleidoderKostümfür
den großen Tag suchen. Sie liebt
es,sichbeischickenFrauenroben
austoben zu können: „Da kann
ich zeigen, was alles möglich
ist, wenn man sein Handwerk
versteht.“ Auch für schwierige
AufgabenfindetsieeineLösung:
Das Kleid einer Opernsängerin
sollte nicht nur festlich um-
werfend aussehen, sondern,
trotz Korsage, das ausgiebige
Luftholen der professionellen
Sängerin nicht beeinträchtigen.
„Schwierig, aber mit Geduld
und einigen Tricks hat es am
Ende gesessen wie eine zweite
Haut undwie diesemitgeatmet“,
erinnert sie sich stolz.
Am Tag der
Hochzeit
muss am
Traumkleid
alles perfekt
sitzen – da-
für „feilen“
Damen- und
Herren-
schneider-
meisterin
Tatjana
Welsch (l.)
und ihre
Mitarbeiterin
Christine
Krick bis zur
letzten Mi-
nute an den
Kleidern.
„Mit 14 Jahren bin ich in meine
Lehregestartetundarbeiteheute
schon mal zwölf bis dreizehn
Stunden am Tag mit ungebro-
chenerBegeisterung inmeinem
Beruf“, erzählt die heute 49-
Jährige mit einer Energie, die
jedes ihrer Worte unterstreicht.
Über die Jahre hat sich Marion
Schröder einen erheblichen
Kundenstamm aufgebaut, der
die persönliche Atmosphäre
und den guten Service zu
schätzen weiß. „Weiterbildung
ist mir sehr wichtig. An bis
zu sechs Seminaren nehmen
meine Mitarbeiter und ich pro
Jahr teil, damit wir immer über
die aktuellen Haartrends und
Schneidetechniken informiert
sind“, betont die Koblenzer
Geschäftsinhaberin von „Haar-
creativ Marion“.
Mit Blick auf die bevorstehende
Hochzeitssaison hat sie bereits
die neuestenTrends aufgespürt:
„Die Brautfrisuren sind wieder
feiner, festlicher geworden.
Die Formen erinnern an die
pompösen Hochsteckfrisuren
Goldschmiede-
meisterin Karin
Griesbach
findet im Ge-
spräch mit den
angehenden
Brautpaaren
die perfekten
Ringe fürs
Eheglück.
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