Handwerk Special Nr. 138 vom 17. April 2010 - page 11

Meisterliche Verführung: Tortengenuss vom Konditorenhandwerk
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Nr. 138
17. April 2010
Süße Kunstwerke
Sie sehen aus, als wären
sie in einer Porzellan-
manufaktur hergestellt
worden, die kleinen
Hochzeitspaare, Pferde-
kutschen, Tauben, Rosen
oder Autos und Boote, die
die Torten der Konditorei
Luy zu ganz besonderen
Anlässen schmücken.
Mit ruhiger undgeduldigerHand
formt Konditorenmeister Hans-
Michael Luy die zahlreichen
Verzierungen, die ausMarzipan,
Zucker oder Schokolade beste-
hen. „Für denbesonderenAnlass
muss es eben auch eine beson-
dere Torte sein“, weißVater und
Lehrmeister Heinz Luy, der vor
über 50 Jahren die Konditorei in
Koblenz gründete. „Zu fast allen
wichtigen Ereignissen in und
um Koblenz haben wir Torten
gebacken. Ob das nun ein
Jubiläum der Rhein-Zei-
tung, desLöhr-Centers,
der Deinhard-Sekt-
kellerei oder für das
Prinzenpaar war,
Koblenzer Konditorei Luy steht für filigrane Tortenkunst
Steckbrief: Konditorei Heinz Luy, Koblenz
Gegr. 1959 | 6 Mitarbeiter (2 Meister) | Café, Hochzeitstorten, Ku-
chenspezialitäten | Tel.: 0261/ 47333 |
unsere Spezial-Torten waren
immer dabei“, erzählt der Senior
stolz. Und „spezial“ heißt auch
spezial: Ob vom Boden bis an
die Decke reichend, sechs- oder
achtstöckig oder mit aufwen-
digemBildaufdruckundZucker-
figuren, eine Durchschnittstorte
verlässt die Backstube der Luys
nie.
So treffen Hochzeitspaare, die
auf der Suche nach ihrer per-
sönlichen Festtagstorte sind,
bei der Konditorei Luy auf ein
riesengroßes Repertoire. „Man-
che Paare haben schon genaue
Vorstellungen und andere wie-
derum brauchen noch Beratung.
Mit denen treffe ich mich dann
mehrmals, bis die Lieblingstorte
feststeht“, erklärt Hans-Michael
Luy den üblichen Ablauf. Sind
dieDetails geklärt, geht
es für den Kondi-
torenmeister in
dieBackstube,
in der er drei
bis vier Stunden an einer Torte
arbeitet, bis alles perfekt ist.
Wenn zusätzlich zu dem Zu-
cker-Hochzeitspaar auch das
glückliche Brautpaar selbst die
GästevomKuchenausanlächeln
möchte, druckt Hans-Michael
Luy das Hochzeitsfoto auf
Zuckerpapier, „das kann ohne
Bedenkenmitgegessenwerden“.
Wonach sich das Äußere der
Hochzeitstorte richte, sei unter-
schiedlich, erzählen Vater und
Sohn. Mal soll sie zur Tischde-
koration passen, mal zum Kleid
der Braut und ein anderes Mal
spiegelt sich das Hobby der
Frischvermählten oder des Jubi-
lars in den Figuren wider.
„Alles ist machbar. Ich freue
mich auf jede neueHerausforde-
rung“, lacht Hans-Michael Luy,
dessen geschickte Hände schon
Schoko-Harfen, -Elefanten und
-Oldtimer formten. „Jede Torte
soll Individualität ausstrahlen
und ein Stück Persönlichkeit des
oderderGeehrtenwiedergeben“,
soseinGrundsatz.AucheinBuch
hat derHandwerksmeister schon
verfasst. In ihmsindalle imKon-
ditorenhandwerk verwendeten
Zusatzstoffe übersichtlich und
fürdenLaienverständlichaufge-
listet. „Mehr Infos, als gesetzlich
vorgeschrieben“ hält der Kunde
damit in Händen. Mittlerweile
liegt sein Werk, an dem er über
eineinhalb Jahre feilte, in 200
Konditoreien aus.
Um die Krone des Handwerks zu erlangen, muss
jeder Konditorenmeisterschüler zum Abschluss
ein Schaufenster mit Arbeitsproben gestalten.
Jedes steht unter einem anderen Motto und soll
die von den Prüfern gestellten Aufgaben erfüllen.
Sowohl das Meisterstück als auch Formtorte,
Anschnitttorte, Baumkuchen, Marzipanfiguren,
Pralinen, Petits Fours und Teegebäck müssen
auf das Thema, wie beispielsweise im oberen Bild
„Traumhochzeit“, abgestimmt sein.
Für Konditoren beginnt am
7. Juni ein Teilzeit-Meister-
kurs in Koblenz, mo & mi,
17 bis 21 Uhr.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Meisterkurs
Konditoren
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Kuchen und Torten sind
bei Konditorenmeister
Hans-Michael Luy in den
besten Händen. Je nach
Wunsch verzieren kleine
Meisterwerke aus Mar-
zipan oder Zucker seine
Leckereien.
Foto: privat
„Unterwasserwelt“ heißt
das Motto, für das diese
Kreationen als Meister-
stück entstanden.
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