Handwerk Special Nr. 122 vom 17. Mai 2008 - page 11

Der nächste Arbeitskreis
„Gebäude-Energieberater”
findet am 22. Oktober statt.
Infos & Anmeldung beim
HwK-Zentrum für Umwelt
und Arbeitssicherheit:
Tel.: 0261/ 398-653
E-Mail:
Geothermiebohrungen / Staatliches Förderprogramm
Nr. 122
17. Mai 2008
Energieberatung
Ständig steigende Energiekosten, die Suche nach Al-
ternativen, nach Möglichkeiten der Einsparung und
dank Kohlendioxidreduzierung einer Umweltentlastung
- es sind aktuelle Themen, die niemanden mehr kalt
lassen. In besonderem Maße sind die privaten Haus-
halte betroffen. Ein Drittel aller Energiekosten fallen
hier an. Doch gegen „Geld, das zum Fenster rausfliegt”
lässt sich etwas machen. Das Handwerk berät und
setzt um, der Staat hilft über finanzielle Zuschüsse.
Die Bundesregierung hat sich angesichts der Klimaproblematik
anspruchsvolleZiele bei derVerringerung desCO2-Austoßes ge-
setzt, die für dasHandwerkalsSchnittstelle zwischenVerbraucher
und derUmsetzung neuerUmweltrichtlinien einen neuen, großen
Markt eröffnen. Da fast 90%des Energieeinsatzes in Privathaus-
halten auf dieBereitstellung vonWärme undWarmwasser entfal-
len, kann hier Energie am wirkungsvollsten eingespart werden.
EinedeutlicheVerringerungdesVerbrauchsistabernurerreichbar,
wenn die Hauseigentümer umfassend und neutral beraten wer-
den. Um eine hohe Beratungsqualität zu sichern, hat der Bund
das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA),
eingesetzt.
Die BAFA lässt
nur Energiebe-
rater an ihrem
Programm„Vor-
Ort-Beratung“
teilhaben, die
über eine ausrei-
chende Qualifi-
kation verfügen
und eine unab-
hängige Bera-
tung anbieten.
Der Staat hat
die Förderbeträ-
ge für die „Vor-
Ort-Beratung“
deutlich erhöht.
Es gibt zusätzlich Bonusbeträge von 50 Euro für die Integration
vonStromsparhinweisenundbis zu100Euro für thermografische
Untersuchungen. Der Beratungszuschuss für Ein- bzw. Zweifa-
milienhäuser wird von 175 Euro auf 300 Euro angehoben, bei
Wohnhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten gibt es 360
Euro.Der Förderbetrag ist auf 50%derBeratungskostenbegrenzt.
Mindestens so beachtenswert wie die Zuschussbeträge ist, dass
nun auch Gebäude in die Förderung mit einbezogen wurden,
deren Bauantrag bis zum 31.12.1994 gestellt war. Bisher galt der
1.1.1984 als Stichtag. Auf den Internetseiten der BAFA können
sowohldieBeratungsrichtlinienalsauchdieListederzugelassenen
BAFA-Berater eingesehen werden. Infos im HwK-Zentrum für
Umwelt und Arbeitssicherheit, Tel.: 0261/ 398-651.
Fördererhöhung bei „Vor-Ort-Beratung“
Mit der HwK Koblenz innovativ in die Zukunft schauen: Fortbildung Solarteur
Auf der Suche nach alter-
nativen Energiequellen
rückt vor allem die Son-
ne mehr und mehr ins
Blickfeld des Interesses.
BeiderNutzbarmachungdieser
erneuerbaren Energien spielt
dasHandwerkeinebedeutende
Rolle. Deshalb bietet die HwK
Koblenz die Fortbildung zum
europaweit anerkannten So-
larteur an. Seit 2000 führt das
HwK-Zentrum für Umwelt und
Arbeitssicherheit regelmäßig
den Lehrgänge durch, die in 200
Unterrichtsstunden das Wissen
zum europaweit geschützten
Solarteurtitel vermittelt.
Kürzlich konnten 18 Kursteil-
nehmer aus den unterschied-
lichsten Gewerken stolz ihre
Zertifikateentgegennehmen.Als
einer der Besten schloss Marco
Villmann den Lehrgang ab. Der
Arbeitskreis
Gebäude-
Energieberater
Wärme aus der Erde
„Die Wärmegewinnung
der Zukunft liegt in der
Erde“, ist Brunnenbauer-
meister Harald Schenk,
Geschäftsführer der
TerraTech GmbH in Diez,
überzeugt. Er setzt dabei
auf die im zugänglichen
Teil der Erdkruste ge-
speicherte Wärme.
„DieErdwärme nenntman auch
Geothermie. Sie zählt zu den
regenerativen Energien. Die
Erdwärme kann direkt genutzt
werden, so zum Heizen und
KühlenineinemHeizsystemmit
einerWärmepumpe“,erklärtder
Fachmann.DieLeistungspalette
der 2007gegründetenFirmamit
Schwerpunkt Brunnenbau und
Geothermie reicht von der Pla-
nung der Wärmepumpen über
die Bohrung bis zur Inbetrieb-
nahme der fertigen Heizung.
„Immer mehr Bauherren setzen
auf regenerative Energien, so-
wohl beim Neubau als auch bei
Renovierung und Sanierung“,
weiß Schenk. Der gefüllte Ter-
minkalender mit Aufträgen von
überwiegend Privatkunden aus
der Region und darüber hinaus
bestätigt das.
Brunnenbaumeister setzt auf Energie aus Geothermie
Vorteil
Erdwärme
„Unter der Erde in ca. 30 m
Tiefe herrschen im Sommer wie
Winter konstante 10 bis 13 Grad
Wärme. Eine nach der Bohrung
eingeführte Erdsonde macht die
Energienutzbar.Die entwickelte
Wärme wird aufgenommen und
überWärmepumpenzumHeizen
eingesetzt“, erklärt Schenk. Je
nach Gelände kommen zwei
unterschiedliche Wärmepump­
systeme zum Einsatz, Was-
ser/Wasser oder Sole/Wasser.
„Als Brunnenbauer muss man
auch ein kleiner Geologe sein
oder zumindest das Bodenge-
stein kennen“, lacht er. „Nur
so lassen sich für Bohrungen
entsprechende Materialien und
Arbeitsgeräte richtigbestimmen
und eine einwandfreie Bohrung
durchführen.“
ÜbereineAusnahmebewilligung
besuchte der gelernte Verfah-
rensmechanikerdenMeisterkurs
der Brunnenbauer. „Ausmeinen
jahrelangen Erfahrungen als
Bauleiter für Horizontalbohr-
technik weiß ich, dass nicht nur
bei großen Bauprojekten die
Spezialisten vom Brunnenbau
gefragt sind. Der Meisterbrief
krönt mein Fachwissen.”
Kosten nach
Entzugsleistung
„Zunächst wird der Heizbedarf
des Hauses berechnet. Daraus
ergeben sich je nach Bodenver-
hältnisse die Bohrmeter. Mit
einem Meter Bohrung kann
man in etwa 50Watt entziehen“,
antwortet Schenk auf die Frage
nach den Kosten einer mittels
Brunnen installierten Wärme-
pumpe. Um die 15.000 – 18.000
EuroschlägteralsKostenfürden
Bau einer kompletten Anlage
an, die zur Wärmeversorgung
eines Einfamilienhauses dient.
Bei Einsparungen von 60 – 70%
der Heizkosten gegenüber stetig
steigenden Gas- und Heizölkos-
ten ist dies für Bauherren eine
lohnende Alternative.
Steckbrief: TerraTech GmbH, Wissen
Gegr. 2007 | Brunnen-, Geothermiebohrungen | 10 Mitarbeiter |
Tel.: 06432/ 9348555 | Internet:
Mit diesen Bohrköpfen geht es in die Tiefe hinab,
um die Erdwärme zum umweltfreundlichen Heizen
und Kühlen von Gebäuden zu nutzen.
Geschäftsführer Harald
Schenk ist von der En-
ergiegewinnung durch
Erdwärme überzeugt.
Schornsteinfegermeister aus
dem südlichen Westerwald rea-
giertemit dieser Fortbildung auf
dieVeränderungeninseinemBe-
rufsfeld: „ Das Solarteurzertifi-
kat ist ein wichtiger Baustein für
meine Zukunft.” Chris Dämgen
aus Mengerschied beendete im
vergangenen Jahr seine Ausbil-
dung zum Anlagenmechaniker
und ergriff die Chance, sich mit
demSolarteur eine wichtige Zu-
satzqualifikation zu erarbeiten:
„In meinem Betrieb arbeiten
wir mit Wärmepumpen und
Solaranlagen“, erzählt der
21-Jährige.
Der nächste Solarteur-Lehr-
gang startet am 12. Sept.
immer freitags 16.30 bis
20.45 Uhr und samstags von
8.30 bis 12.45 Uhr. Auf An-
frage ist eine modulweise
Belegung möglich. Weitere
Infos 0261/ 398-653.
Die Anbringung einer optimalen
Wärmedämmung spart Energie
und bares Geld.
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