Handwerk Special Nr. 122 vom 17. Mai 2008 - page 2

Nachlese
Dr. h. c. mult. Karl-Jürgen Wilbert
Schreiben Sie mir, wenn Sie Kontakt wünschen:
aus dem Inhalt
122
Druckfrische Infos
Ganz aktuell erschienen sind neue
Unterrichtsmaterialien für Schüler
zur Berufsfindung im Handwerk,
die aus vier Heften in Magazin-
form mit den Titeln „Profiling“,
„Berufsorientierung“, „Lehre“
und „Karriere“ bestehen. Sie ge-
hen den Schulen kostenlos zu.
„Mein Betrieb“
Mit der Gründung neuer Unterneh-
men oder Übernahme bestehender
Betriebe leisten Handwerker einen
wichtigen Beitrag für Wirtschafts-
kraft, Beschäftigung und Ausbildung.
Und verwirklichen sich oft „neben-
bei“ einen Lebenstraum - wie einige
frisch gebackene Chefs berichten ...
Junges Handwerk
Von der Schule ins Handwerk: Mit
über 350 freien Lehrstellen bietet
das Handwerk aktuell vielseitige
berufliche Perspektiven
enüpunkt „Lehr-
stellenbörse“). Die HwK-Ausbil-
dungsberatung berät und informiert
Schüler, Lehrlinge und Betriebe.
Mit dem Handwerk heiraten
Für viele ist es der schönste Tag
des Lebens - der noch etwas schö-
ner wird, dank Handwerk. Von den
individuell gefertigten Trauringen
bis zur einmaligen Hochzeitstorte,
den Partyservice oder den Fotograf,
der all das als Erinnerung fest-
hält, heiratet das Handwerk mit.
Es war ein Fest für alle Sinne und fürs Gemüt obendrein. Kurzum eine
Feier, die bleibt und sich in die Erinnerung eingräbt, so wie wir alle solche
ganz persönlichen Erinnerungsposten haben, die uns ein Leben lang beglei-
ten. Es war ein volles, ein sehr volles Haus, auch wenn es ein Sonntagmor-
gen war. Aber gerade deswegen konnten der Partner, die Eltern oder auch
Oma und Opa, vielleicht sogar der Chef, mit dabei sein, als 1.100 junge
Handwerker ihre großen Meisterdiplome aus den Händen der Mitglieder
der Prüfungsausschüsse entgegennehmen konnten. Gestern Lehrling. Heute
Geselle. Morgen Meister! - Heute Meister. Und die 30 Besten aus verschie-
denen Berufen erhielten die Meisterbriefe aus den Händen von Minister-
präsident Kurt Beck und Kammerpräsident Karl-Heinz Scherhag. Welch
schöner Sonntagmorgen und als Zeichen des Einverständnisses strahlte die
Frühlingssonne vom blauen Handwerkshimmel.
Die jungen Leute werden in Erinnerung behalten, dass zu ihren Ehren der
Ministerpräsident nach Koblenz gekommen ist, dass viele Gäste aus der
Politik und dem öffentlichen Leben ihnen applaudiert und ihnen Mut zum
Betrieb oder zur neuen Anstellung gewünscht haben. Sie mögen sich auch
dann noch daran erinnern, wenn die Wogen des Alltags gelegentlich etwas
höher schlagen. Und dass sie dies tun werden, wissen wir alle.
Ich bin sicher, dass uns erst in Jahren die Dimension bewusst werden wird,
dass am 20. April 2008 auf einer deutschen Meisterfeier der Vorsitzende der
Handwerksorganisation eines Balkanstaates die jungen Meisterinnen und
Meister in der Meister- und Handwerksfamilie willkommen geheißen hat.
Rangel Tscholakov aus Sofia, Präsident der Nationalen Handwerkskammer
Bulgariens, lud seine Kollegen ein, über die Grenzen zu gehen und am deut-
schen und internationalen Markt zu bestehen. Er kennt sich aus mit allen
Stürmen des Lebens, der Politik des dortigen Handwerks und mit seinem
noch kleinen, jetzt, nach fast 70 Jahren wiederbelebten Verband.
Sein Zentralverband ist ein guter und verlässlicher Bündnispartner für uns,
so wie die 25 Handwerkskammern in Bulgarien insgesamt oder auch das
Handwerk in anderen Ländern Südosteuropas. Sie sind stets zu jeder sinn-
vollen Kooperation mit Organisationen der mittelständischen Wirtschaft in
Westeuropa oder auch zur Unterstützung einzelbetrieblicher Kontakte bereit
und zu gewinnen. Zu Tscholakov gesellten sich dann an diesem Morgen
noch 40 führende Handwerksvertreter aus 12 südosteuropäischen Ländern.
Sie richten Handwerk in ihren Ländern nach dem deutsch-bulgarischen
Vorbild ein. Welch ein Tag!
Und um es zu erwähnen: Kein Betrieb im Kammerbezirk Koblenz bezahlt
mit seinem Kammerbeitrag nur einen Cent dazu. Wir sind meist auch noch
nicht einmal verantwortliche Projektpartner, wir sind „nur“ Ideengeber und
leben von der Überzeugungskraft dessen, was wir vortragen.
Die Meisterfeier 2008, meine fünfundzwanzigste und letzte mit Verlaub,
lebte aber auch und insbesondere von der faszinierenden Musik des Hee-
resmusikkorps 300 der Bundeswehr unter der Leitung von Oberstleutnant
Robert Kuckertz. Die 60 Musiker marschierten mit Swing und Gershwin
ein und spielten zum Schluss deutsch-afrikanischen Soul. Das war vom
Feinsten. Ich bin seitdem ein besonderer Fan von ihnen. Lebendiger Beweis
auch einer guten Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Handwerk.
Übrigens, 200 Kammermitarbeiter halfen kräftig, viele Tage und Wochen
vorher und am Festtag selbst mit, dass diese zwei Stunden der jungen Meis-
terinnen und Meister zum Erfolg werden konnte und auch ein Stück kurz-
weilige Unterhaltung mit Filmen von TV-Mittelrhein und eigenen Kreativ-
Mitarbeitern sowie bekannte Moderatoren vom SWR gehörten dazu.
Ja, richtig, Handwerk Special Nr. 122, Frühjahr 2008. HS ist ohne die
Rhein-Zeitung nicht denkbar. In dieser Ausgabe warten noch viele schöne
Themen auf Sie, verehrte Leserinnen und Leser. Aber trotz des themenglei-
chen Aufmachers auf Seite 3, also rechts von hier, musste dies zur Meis-
terfeier noch einmal gesagt werden! Sie wissen doch, wenn das Herz voll
ist, läuft der Mund über. Versprochen, das nächste Mal werde ich wieder
präziser.
Bis dahin
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