Handwerk Special Nr. 115 vom 10. Februar 2007 - page 6

aus an. „Der Lehrgang optimiert
die im Meisterkurs vermittel-
ten Kenntnisse. Ich kann ihn
nur empfehlen“, lobt sie und
verrät, dass ihr Ehemann plant,
sich im Bereich der Restaurie-
rung fortzubilden.
Auch kleine Aufträge
zählen
„Wir bieten beispielsweise Fas-
sadenreinigungen und Ge-
staltungen an, führen Be-
tonsanierungenundWär-
medämmungen durch,
fahren aber auch zu Kun-
den mit kleinen Aufträgen.
Die Wohnung nach Auf-
tragserledigung aufge-
räumt zu verlassen, gehört
zum Rund-um-Service“,
erzähltMonikaDeichsel.
Dass der junge Meister-
betrieb auf einemguten
Weg ist, belegen zu-
friedene Kunden und
„volle Auftragsbü-
cher“. Ab Februar
wird
Monika
Deichsel zusätz-
lich ein Ladenlo-
kal führen. Hier
wird sie mit ei-
ner Ausstel-
lung auch auf
diegroßeAn-
gebotspalet-
te
und
Dienstleis-
t u n g e n
i h r e s
H a n d -
werks
v e r -
we i -
sen.
10. Februar 2007
Nr. 115
Betriebswirtschaftliches Know-how und alte Werte verbinden
„Wir deichseln das!“
Gegr. 2004 Fassaden, Innenarbeiten, Bodenbeläge 4 Mit-
arbeiter, darunter 1 Lehrling Tel.: 02622/ 903 544
Steckbrief: Maler Deichsel, Neuwied
Stimmen von Betriebswirtinnen im Handwerk: Von Mutterglück bis Krankenschwester
Malermeister
Veling über
Freiland-
rutschen und
Handwerks-
kunst
„Manch-
mal muss
man in
unserem
Handwerk
auch
Akrobat
sein“,
lacht
Maler-
und
Lackierer-
meister
Andreas
Veling
Meisterkurs
Maler und Lackierer
Info-Tel.: 0261/398-415
Die nächsten Meistervor-
bereitungskurse für Maler
und Lackierer beginnen am
28. September (Teilzeit) und
am 15. Oktober (Vollzeit) in
Koblenz.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Vorgestellt
Manchmal ein Akrobat
Malerhandwerk gestaltet und erhält Werte / Betriebswirte vorgestellt
„Wir sind ein junges
Team, das neben
betriebswirtschaftli-
chem Know-how und
neuen Ideen auf alte
Werte wie Zuverlässig-
keit, Ehrlichkeit und
Pünktlichkeit setzt“, so
Malermeisterin Monika
Deichsel aus
Neuwied-Engers.
Gemeinsam mit ihrem
Mann, Malermeister Lutz
Deichsel, führt die 26-Jäh-
rige seit zwei Jahren den
Malerbetrieb Deichsel. Die
20-jährige Gesellin Diana
Faust und ein Lehrling
komplettieren das Team.
Meisterkrone plus
Zacken
„MeinMannund ich sind
uns einig, dass zum be-
ruflichen Erfolg Wei-
terbildung gehört. Sich
auf Erreichtem auszu-
ruhen, heißt Stillstand“,
ist Monika Deichsel
überzeugt. Die junge
Frau hat der Meister-
krone mit der Qualifika-
tion zur „Betriebswirtin
des Handwerks“ noch
einen Zacken aufge-
setzt. „Der Vollzeitkurs
bei der Handwerkskam-
mer Koblenz war Spitze.
Die Projektarbeiten ori-
entieren sich am indivi-
duellen Betrieb“, be-
tont sie. Als Beispiel
führt sie das Erstellen
eines Marketingplans,
Berechnungen für
einen günstigen Betriebswagen
inklusive Bankgespräch sowie
Ausarbeitun-
gen für ein
gerechtes
Lohnsys-
tem über
die Tarif-
entlohnung
hin-
Malermeis-
terin Monika
Deichsel und
Gesellin Dia-
na Faust (u.)
aus Mayen. Er erzählt von einer Freilandrutschbahn
im Gartenbad Mayen, die er im Niederdruckspritz-
verfahren lackiert hat. „Sie liegt sozusagen mitten
im Hang und hat zahlreiche Windungen, da ist
durchaus Sportlichkeit angebracht“, erklärt er.
„Hoher Anspruch an unsere Arbeit, Kontakt-
freudigkeit, Einfühlungsvermögen sowie
freundlicher, ruhiger Umgang sind der
Schlüssel für unseren Erfolg“, schätzt
Veling ein. Seit 17 Jahren führt er den
Betrieb, den sein Vater, Maler- und
Lackierermeister Andreas Veling
sen., vor 50 Jahren gegründet hat.
Zwei Malergesellen bilden mit
ihm das Team, das mit ganzem
Herzen bei der Sache ist. „Es
gehört zur Faszination
unseres Berufs, dass wir
immer alles schöner
verlassen, als wir es
betreten haben.“
Moderne
Gestaltungs- und
Dekorations-
techniken wie Wickel-, Stups-,
Schablonier-, Lasur- und Wisch-
technik, die viele Kunden in
letzter Zeit verstärkt nachfra-
gen, kommen ihm entgegen.
„Handwerkskunst ist Können.
Das muss man gelernt haben.
Damit hebt sich unser Handwerk von
den ‚Do-it-yourself-Heimwerkern’ ab.“
Das gilt auch und besonders für
Arbeiten im denkmalpflegerischen
Bereich, so bei der Gestaltung des
Innenhofs im Schloss Bürresheim.
Auch hier hat Malermeister Veling,
der auch Betriebswirt des Handwerks
ist, seine Spuren hinterlassen.
Der „Betriebswirt des
Handwerks“ ist eine
lohnende Qualifizie-
rung. Doch auch hier
gilt: Ohne Fleiß kein
Preis. Teilnehmer über
ihre Erfahrungen und
Perspektiven:
„Im September wurde mein
Sohn Paul geboren und im
Oktober und November konn-
te ichmeine Prüfung zum ‚Be-
triebswirt des Handwerks’ er-
folgreich beenden. Ich habe nur
an einemSamstaggefehlt“, freut
sich Petra Magard aus Idar-
Oberstein. „Der praxisnahe Un-
terricht hat Spaß gemacht und
wirklich etwas gebracht“, be-
tont sie. Da ihr Arbeitsplatz,
das Büro im Stuckateurbetrieb
ihres Mannes, imWohnhaus ist,
kann sie zukünftig ihre Pflich-
ten als „Mama“ und als „Mana-
gerin“ sehr gut vereinen.
117 Kilometer ist MariaMahlke
ausPfaffen-Schwabenheimzum
Unterricht nach Herrstein und
zurück gefahren, um sich zur
Betriebswirtin zu qualifizieren.
Kein leichtes Unternehmen für
die zweifache, berufstätigeMut-
ter, Familie, Arbeit und Qualifi-
zierung unter einen Hut zu brin-
gen. „Doch es hat sich gelohnt!“
Später möchte sie ihren Mann
im Büro seines Sanitärbetriebes
unterstützen.
Annette Böhnlein, Kranken-
schwester aus Niederwörres-
bach: „Mein Mann hat eine
Arztpraxis und ich wollte Ein-
blick in die Verwaltungsauf-
gaben nehmen. Während der
Qualifizierung werden Aufga-
ben gelöst, die sich an unter-
schiedlichen betrieblichen Ge-
gebenheiten orientieren. Man
muss nicht aus einem Hand-
werksbetrieb kommen, damit
sichdieseWeiterbildunglohnt!“
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