Handwerk Special Nr. 115 vom 10. Februar 2007 - page 15

10. Februar 2007
Nr. 115
Dieter Pfaff: Elektroinstallateurmeister, Bürgermeister und mehr
„Ich lebe das Ehrenamt!“
Dieter Pfaff (links), selbstständiger Handwerks-
meister aus Oberwies bei Nassau.
gegr. 1989 Elektroheizung, Klima, Solar, Hausgeräte Kun-
dendienst 5 Mitarbeiter, 1 Lehrling Tel.: 02604/5587
Steckbrief: Elektro Pfaff, Oberwies
„Es ist nicht nur Freu-
de, aber glücklich bin
ich schon“, sagt
Elektroinstallateur-
meister Dieter Pfaff
über seine Arbeit und
sein Engagement in
zahlreichen Ehrenäm-
tern. Er ist in Oberwies
bei Nassau zu Hause.
Hier ist er geboren und
aufgewachsen und
nunmehr seit acht Jah-
ren auch der Bürger-
meister des 180-See-
len-Ortes.
Seit 1989 ist Pfaff selbstständig,
nachdem er 16 Jahre in einem
Kälteanlagenbetrieb in Nassau
beschäftigt war. Es gibt fast nie-
mand, der ihn in der Gegend
nicht kennt. Erreichbar ist er
immer und für jedes Problem,
denn zumeinen läuft ohneStrom
nichts und zumanderen istHilfs-
bereitschaft in jeder Hinsicht
für ihn Ehrensache.
Dass jeder jeden kennt, hat für
Pfaff auch den Vorteil, dass er
keine Probleme mit der Zah-
lungsmoral seiner Kunden hat.
„Andererseits kann ich mir Un-
zuverlässigkeit und fehlerhafte
Arbeit im ländlich geprägten
Raumabsolut nicht leisten.Mei-
ne Arbeit ist gleichzeitig Wer-
bung“, schätzt Pfaff ein. Und zu
seinen zahlreichen nebenberuf-
lichen Aufgaben sagt er: „Es ist
mir ein Bedürfnis in einer Zeit,
in der Egoismus groß geschrie-
ben wird, etwas für Menschen
zu tun, denen es weniger gut
geht.“ Leere Worte? Mitnich-
ten! Pfaff lebt das Ehrenamt.
„Das ist mir wirklich wich-
tig: Der Mensch zählt!“
Seit 16 Jahren kümmert sich
Dieter Pfaff um die Integration
von Russlanddeutschen in der
umliegenden Umgebung. Seit
acht Jahren betreut er aktiv Fa-
milien aus Krisengebieten, bei-
spielsweiseKosovo-Albaner. Er
unterstützt sie bei Behörden-
gängen, ist bei der Arbeitssuche
behilflich. In zahlreichen Gre-
mien, sei es im Dekanatssyno-
dalvorstand, im Vorstand der
Diakonie, im VDK oder als
Schöffe beimAmtsgericht Diez,
zählt seine Stimme. Langzeit-
arbeitslosen und älteren Arbeit-
nehmern wieder zu sinnvoller
Beschäftigung zu verhelfen, ist
ein weiteres Anliegen, dem sich
Pfaff mit Herzblut annimmt.
Auch hier geht er mit gutem
Beispiel voran. Der 55-jährige
jahrzehntelange Kundendienst-
techniker JürgenObel fand nach
zweijähriger Arbeitslosigkeit
im Unternehmen Pfaff neue
Aufgaben.
Ehrenamt ist Familienan-
gelegenheit
Die Liebe zum ehrenamtlichen
Einsatz teilt er mit Ehefrau Hei-
ke, gelernte Bankkauffrau und
Finanzbuchhalterin. Sie managt
das Büro, hält ihm den Rücken
frei, bringt sich darüber hinaus
aber auch selbst in zahlreichen
Vereinen im Vorstand ein. „Ein
selbstständiger Handwerksmeis-
ter braucht eine starke Frau“, ist
Pfaff überzeugt. Die Söhne,
Christian und Michael, streben
beide dieMeisterkrone imElek-
trohandwerk an. Christian hat
bereits einen Betrieb in Sing-
hofen, für den Dieter Pfaff noch
als Betriebsleiter fungiert.
bei Dieter Pfaff,
Obermeister
der Elektro-
Innung Rhein-
Lahn
Seit November 2006 ist Die-
ter PfaffObermeister der Elek-
tro-Innung Rhein-Lahn. 37
Mitgliedsbetriebe zählt die In-
nung. Ihre Zahl zu erhöhen ist
ein Anliegen des 48-Jährigen.
„Die Innungsarbeit ist sehr
Nachgefragt
Modernes Innungsleben
I
nfos
wichtig. Erfahrungsaustausch und Weiterbildung stehen obenan.
Heute genügt es nicht, ein guter Handwerker zu sein. Man muss
betriebswirtschaftlich und rechtlich immer auf der Höhe der Zeit
sein. Deshalb werden in den Innungsveranstaltungen auch zahl-
reiche Fachleute referieren“, betont er. „Wir sind zwar berufliche
Mitbewerber, müssen aber gerade in der ‚Geiz-ist-geil-Zeit’ den
Zusammenhalt pflegen, uns unterstützen und fair miteinander
umgehen. Und Qualität muss unsere gemeinsame Mentalität
sein.“
zur Arbeit der Innung gibt Ober-
meister Dieter Pfaff, Tel.: 02604/ 5587.
Handwerk & Ehrenamt / neue Ahr-Akademie auf den Weg gebracht
Mit der Vorlage der Bauantragsunterlagen bei der Kreisverwaltung
in Bad Neuenahr-Ahrweiler geht die Realisierung der Ahr-Aka-
demie der Handwerkskammer Koblenz in der ehemaligen Post an
der Wilhelmstraße in Ahrweiler zügig voran.
„Uns ist die regionale Verwurzelung wichtig. Das Anbieten eines
umfangreichen Beratungs- und Dienstleistungsangebotes, die
Aus- und Weiterbildung vor Ort spielt im Leistungsspektrum der
HwK eine wichtige Rolle. In der Region sind die Unternehmen zu
Hause, auf den Einzelfall individuell abgestimmt bieten wir unser
umfangreiches Know-how“, unterstreichen Karl-Heinz Scherhag,
Präsident der Handwerkskammer Koblenz und Hauptgeschäfts-
führer Dr. h.c. mult. Karl-Jürgen Wilbert.
Mit der Ahr-Akademie will die HwK in Kooperation mit weiteren
Partnern nicht nur eine Schulungsstätte für Aus- und Weiterbil-
dung realisieren, sondern ein modernes, kundenorientiertes Ser-
vicecenter aufbauen. Neben der Kreishandwerkerschaft werden
mittelstandsnahe Unternehmen aus der Versicherungsbranche
und Steuer- sowie Rechtsberater das Angebot abrunden. „Sie sind
angesprochen, sich an unseren Überlegungen zu beteiligen und
beim Aufbau mitzuwirken. Ein umfassendes Angebot unter ei-
nem Dach vorhalten – das hat auch an diesem Standort unsere
Planungen bestimmt“, macht die HwK-Spitze deutlich.
Um die Pläne zügig umzusetzen, werden parallel zur Prüfung und
Bearbeitung des Bauantrags die weiteren Schritte mit den för-
dernden Stellen des Landes bearbeitet. Die Architektenge-
meinschaft Anette Barsch und Armin Schmitz aus Bad-Neuenahr
hat in ihren Entwürfen eine Synthese zwischen Alt und
Neu gefunden und das geforderte Raumprogramm von ca.
1.300 Quadratmetern in funktionalen und freundlichen
Räumen umgesetzt. Als Investitionssumme sind aktuell 4
Millionen Euro veranschlagt. Das Land Rheinland-Pfalz
beteiligt sich mit 25 Prozent an den bildungsrelevanten
Kosten. „Die Handwerkskammer nimmt mit ihrem Anteil
eine erhebliche finanzielle Herausforderung an und über-
nimmt hier eine überdurchschnittliche Verantwortung für
den Ausbau des Standortes. Doch wir denken, es ist gut
investiertes Geld, das langfristig einen Beitrag zur Stär-
kung der Wirtschaft in der Region leisten wird“, unterstrei-
chen Wilbert und Scherhag. „Wenn die Genehmigungs-
verfahren, die Öffentliche Ausschreibung, die wir bundes-
weit durchführen müssen, und die Beauftragung der Hand-
werker planmäßig laufen, können wir vielleicht noch vor
dem Sommer mit den Arbeiten beginnen.“
HwK setzt Pläne für neues Zentrum um
Ahr-Akademie
Mit der Umsetzung ihrer Pläne für die Ahr-Akademie will
die HwK Koblenz Mitte des Jahres beginnen.
Meisterkurs
Elektrotechnik
Info-Tel.: 0261/398-415
Für Elektrotechniker beginnt
am 7. Mai ein Meistervor-
bereitungskurs in Vollzeit
(Koblenz und Rheinbrohl).
Am29. Juni beginnt ein Teil-
zeitkurs in Koblenz.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
1...,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14 16,17,18,19,20
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