Handwerk Special Nr. 114 vom 3. November 2006 - page 12

Frisch, gesund und lecker – das Fleischerhandwerk tischt auf
3. November 2006
Nr. 114
Wildspezialitäten pur
Fleischer Sascha Rahn verarbeitet Wild aus heimischen Wäldern
„Nach dem Gammel-
fleisch-Skandal in den
letzten Monaten sind
immer mehr Kunden
für alternative Ernäh-
rungsformen offen.
Sie interessieren sich
für Wildfleisch aus
heimischen Wäldern“,
berichtet Sascha Rahn
aus Montabaur. Der
gelernte Fleischer und
passionierte Jäger ist
seit Oktober letzten
Jahres mit einem
Wildverarbeitungs-
betrieb selbstständig.
Er zerlegt und verarbeitet alle
Arten von Wild. Das frische,
portionsgerecht zubereitete
Fleisch von Wildschwein, Reh
undHirsch sowie diverseWurst-
spezialitäten verkaufen er und
Ehefrau Anja überwiegend auf
Wochenmärkten, beispielswei-
se in Frankfurt und Montabaur
oder auf Wochenendveranstal-
tungen, so auf dem Michels-
markt in Nassau. „Wildbret ist
sehr mager, reich an Eiweiß,
Vitaminen undMineralien. Das
Wild wird vor der Verarbeitung
vom Veterinär untersucht.
DurchdieseEU-Verordnunghat
der Käufer die Sicherheit, dass
das Fleisch auf Qualität geprüft
ist“, so Rahn.
Gegr. 2005 Fleisch- und Wurstspezialitäten vom Wild Tel.:
02602/ 838724 E-Mail:
Steckbrief: Wildherzog Rahn, Montabaur
Wildprodukte mit guten
Lagereigenschaften
„Das Gros unserer Wurst be-
inhaltet keine Konservierungs-
stoffe und Geschmacksverstär-
ker“, berichtet er. Leckeren
Hirsch-, Reh- undWildschwein-
schinken hat er ebenso im An-
gebot wie Rehsalami mit Nuss,
Rehmettwurst, Wildschwein-
leberwurst, Hirschknoblauch-
wurst, selbst gekochter Gulasch
in Dosen und andere ausgeklü-
gelteRezeptideen. „EinigeKun-
den kommen auch direkt zu
unserer Produktionsstätte in
Dernbach und kaufen auf Vor-
rat. Wild ist aufgrund bestimm-
ter Jagd- und Schonzeiten nicht
das ganze Jahr frisch zu haben,
eignet sich aber gut zum Ein-
frieren. Rehteile können bis zu
24 Monaten, Hirsch bis zu neun
Monaten und Wildschwein bis
zu sechs Monaten ohne Quali-
tätsverlust gelagert werden“, er-
zählt Rahn.
Der 31-Jährige ist in der Hand-
werksrolle der HwK Koblenz
als Ausbeiner und Fleisch-
zerleger eingetragen. In diesem
handwerksähnlichen Gewerbe
sieht er eine Marktnische. „Ich
habe mich mit den Betriebs-
beratern der HwK Koblenz vor
der Existenzgründung ausführ-
lich beraten. So wurde unter
anderem eine Marktanalyse
durchgeführt“, sagt der aus Ber-
lin stammende Fleischer. Seit
seinem14. Lebensjahr fasziniert
ihn die Jagd. Noch in Berlin
erwarb er den Jagdschein. Eine
Weiterbildung zum Tierpräpa-
rator führte ihn dann in den
Westerwald. Hier absolvierte er
auch die Ausbildung zum staat-
lich geprüften Jagdaufseher in
Rheinland-Pfalz.
Die Vermarktung des heimi-
schen Wildfleisches will Rahn
auch durch Kontakte zu Jägern
weiter optimieren. An die 7.000
Kilometer fährt er imMonat mit
seinem Verkaufswagen durch
die Gegend. „Es dauert mindes-
tens zwei Jahre, bis man sich
einen festenKundenstammauf-
gebaut hat. Erschwerend kommt
die weit verbreitete Annahme
hinzu, dass Wild ein typisches
Wintergericht ist. Dabei kann
Wild richtig zubereitet auch als
leichtes Sommeressen serviert
werden“, betont Rahn.
Fleischer Sascha Rahn
hat sich auf die Herstel-
lung von Wildprodukten
spezialisiert, die er auch
auf Märkten anbietet.
Französische Auszeichnung für Blutwurst aus Dickenschied
Die Blutwurst der Flei-
scherei Jakoby aus
Dickenschied im
Rhein-Hunsrück-Kreis
schmeckt am besten.
Darin waren sich die
Mitglieder der Blut-
wurstschmecker, ei-
ner Zunft aus Mortag-
ne au Perche in Frank-
reich, einig.
Ein Vertreter der Zunft kam in
diesenTageneigens ausFrank-
reich, umin traditionellerRobe
Urkunde undMedaille anFlei-
schermeister Uwe Jakoby zu
überreichen. „Wir haben uns
riesig über die dritteAuszeich-
nung in Folge gefreut“, so Ina
Jakoby. Die 43-jährige Di-
plom-Verwaltungsfachwirtin
hat nach ihrer Hochzeit mit dem
Fleischermeister nicht nur eine
Ausbildung zur Fleischereifach-
verkäuferin absolviert, sondern
sich auch noch zur Betriebswir-
tin im Handwerk und zur Fach-
wirtin für kaufmännische Be-
triebsführung qualifiziert. „Wir
haben damals Neuland betre-
ten. Der Lehrgang zur Fach-
wirtin wurde von der Hand-
werkskammer Koblenz als Pi-
lotprojekt durchgeführt“, erin-
nert sie sich.
Qualität steht für das Ehepaar
Jakoby und die 15 Mitarbeiter
nicht nur bei derBlutwurst oben-
an. „Wir haben eine eigene
Schlachtung und verkaufen fast
ausschließlich Produkte aus ei-
gener Herstellung“, erzählt Ina
Jakoby. Hausmannskost und
küchenfertige Gerichte werden
von den zahlreichenKunden aus
Meisterbetrieb, gegr.: 1932 15 Mitarbeiter eigene Schlach-
tung, Partyservice Tel.: 06763/ 2167 uwe-jakoby@t-onlinede
Steckbrief: Uwe Jakoby, Dickenschied
Dickenschied und der Umge-
bung gern angenommen. Mit
ihrem Verkaufswagen ist die
Fleischerei regelmäßig auf
Märkten in Kastellaun und
Simmern präsent. „Unser gu-
ter Ruf ist für uns immer wie-
der Ansporn und Verpflich-
tung zugleich. Das gilt für
unsere Produkte ebenso wie
für den Partyservice“, betont
Jakoby, der den von seinem
Großvater vor 74 Jahren ge-
gründeten Betrieb in der drit-
ten Generation führt.
Zunftmitglied
Eichelbrenner
(2.v.l.) gratu-
liert Uwe, Her-
bert, Wilma
und Ina Jako-
by (v.l.) zu ih-
rer ausge-
zeichneten
Blutwurst.
Meisterkurs
Fleischer
Info-Tel.: 0261/398-415
Für Fleischer startet am
22.10.2007 der nächste Teil-
zeit-Meisterkurs (mo&mi,
17-21 Uhr) in Koblenz.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Weiterbildung
Nahrungsmittelhandw.
Info-Tel.: 0261/398-113
Snacks für jede Jahreszeit
(Flammkuchen,Käselaugen-
stangen, Bruscetta, Pizzazun-
gen): 3.3.07, Sa, 8-15 Uhr.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Weiterbildung:
E-Mail:
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