Handwerk Special Nr. 114 vom 3. November 2006 - page 6

Gesundheitshandwerke leisten Beitrag für das Wohlbefinden
3. November 2006
Nr. 114
„Engagement von
Menschen für Menschen“
Sanitätshaus Krell: QM-System in Zusammenarbeit mit der HwK
„Wir können ein Kör-
perteil oder seine
Funktion nicht wirk-
lich ersetzen, aber das
Leben mit einer Beein-
trächtigung durch un-
ser Know-how deut-
lich erleichtern. Wir
leisten einen Beitrag
für die Lebensqualität
unserer Kunden - un-
ser ‘Engagement von
Menschen für Men-
schen’“, gibt Orthopä-
diemechanikermeister
Werner Krell den
Wahlspruch des Fami-
lienbetriebes wieder.
Mit der Einführung des Quali-
tätsmanagements (QM) nach
DIN EN ISO 9001 im Sommer
2006 hat das Sanitätshaus in
Altenkirchen seinem selbst ge-
stellten Anspruch eine neue
Grundlage geschaffen. „Wirwa-
ren und sind von der Qualität
unserer Arbeit und der Arbeits-
abläufe überzeugt. Dafür steht
nicht zuletzt der Meister im
Handwerk“, versichert der Lan-
dessieger im Praktischen Leis-
tungswettbewerb von 1977, der
seit 1987 den von seinem Vater
gegründeten Betrieb leitet.
„Aber uns Handwerkern macht
das Gesundheitssystem Vorga-
ben, auf die wir keinen Einfluss
haben.“
Vom Lehrling bis zum
Meister alle beteiligt
„Dazu gehört auch die Forde-
rung der Krankenkassen nach
einem QM-System, wenn wir
zugelassener Partner bleiben
wollen. Statt ein Modell einzu-
kaufen und unserenBetrieb dar-
auf anzupassen, haben wir uns
entschieden, ein System zu ent-
wickeln, das ganz individuell
auf unser Profil zugeschnitten
ist und das Bewährte weiterent-
wickelt“, erläutert Martina
Krell, die ihrenMann inMarke-
ting, Verkauf und Personalwe-
sen unterstützt und die Aufgabe
derQM-Beauftragten übernom-
men hat. „Dies war sicher nicht
der einfachere Weg, aber der,
von dem wir langfristig am
meisten profitieren.“
Vom Lehrling bis zum Meister
waren alle in den neunmonati-
gen Erarbeitungsprozess einge-
Hightech: Computergesteuert vermisst Orthopä-
diemechanikermeister Werner Krell die Füße einer
Kundin. Anschließend überträgt er die Daten zur
Herstellung der Einlagen an die CNC-Maschine.
Gegr. 1953 25 Mitarb. (2 M., 1 L.) in AK, Dierdorf, Wissen Orthopädie- u.
Reha-Technik, Fachhandel Tel.:02681/3052
Steckbrief: SanitätshausKrell, Altenkirchen
bunden - unterstützt durch die
Fachberater der HwK Koblenz.
„Das stellt sicher, dass sich auch
alle mit dem Qualitätsmanage-
ment identifizieren. Wir haben
unseren Betrieb selbst neu ken-
nen gelernt“, ziehen die Krells
ein positives Fazit. AlleArbeits-
abläufe undAufgaben,Materia-
lien undBauteile kamen auf den
Prüfstand, wurden erfasst und
optimiert. „Die Kommunikati-
on läuft jetzt deutlich flüssiger,
Kundenstammblatt und Doku-
mentation der einzelnen Ar-
beitsschritte schaffenmehr Ver-
lässlichkeit in der Weiterbear-
beitung. Jeder Mitarbeiter kann
zu jeder Zeit dem Kunden ver-
bindliche Auskunft über den
Stand eines Auftrags geben.“
Einwichtiger Aspekt, denn „wir
haben es regelmäßig mit Kun-
den zu tun, die völlig unvorbe-
reitet in einer Belastungssitua-
tion stehen. DieOrthopädietech-
nik fordert den Mitarbeitern
nicht nur handwerkliche Präzi-
sion, sondern auch viel Sensibi-
lität ab“, beschreiben die Unter-
nehmer das Berufsprofil.
Ausbildung seit
mehr als 50 Jahren
Eine „gute Mischung aus jun-
gen und alten, erfahrenen und
innovativen Mitarbeitern“ ge-
hört zum Team - einige bereits
seit ihrer Lehrzeit. „Mein Vater
hat bereits im Jahr der Betriebs-
gründung seinen ersten Lehr-
ling eingestellt. Seither bilden
wir kontinuierlich aus“, soKrell.
Bandagisten-
meister Mat-
thias Schulze
repariert eine
Prothese.
Bandagistin
Tina Hillen
stellt einen
Stützapparat
her.
Existenzgründung
Ästhetischer Zahnersatz
„Klein aber fein“ ist
die Devise von Zahn-
technikermeisterin Sa-
bine Wesp aus Brey.
Seit April ist die 33-
Jährige selbstständig
und empfiehlt sich als
Adresse für ästheti-
schen Zahnersatz.
„Nur ein Kleinunter-
nehmen, in dem alle Ar-
beiten vomersten bis zum
letzten Handgriff aus ei-
ner Hand gefertigt wer-
den, kann höchste Quali-
tätsanforderungen erfül-
len“, ist die junge Meiste-
rin überzeugt. Nach dem Abitur fand sie über ein Praktikum zu
ihrem Wunschberuf. Als langjährige Mitarbeiterin eines nam-
haften Referenten für Frontzahnästhetik sammelte sie Erfahrun-
gen für die Fertigung von perfektem Zahnersatz. „Zahnersatz ist
nicht nur Mittel zum Zweck, sondern bietet auch mehr Lebens-
qualität. Die Menschen sollen ihn nicht nur gern tragen, sondern
auch zeigen, ohne dass man ihn gleich erkennt“, betont sie.
Hoher Tragekomfort hat für die Zahntechnikermeisterin oberste
Priorität. In der mikroskopisch genauen Gestaltung der Kronen-
randbereiche sieht sie die Voraussetzung für lange Haltbarkeit.
Ihr besonderes Augenmerk gilt hier dem Weichgewebe. „Nur
Keramikkronen, die das Zahnfleisch nicht quetschen, erfüllen
höchste Ansprüche“, weiß sie.
Zahnärzte im Umkreis von bis zu 60 Kilometern zählen zu
Kunden von Sabine Wesp. „Persönlicher Einsatz und Ausdauer
sind für eine Existenzgründung wichtige Basis. Man muss ein
Ziel vor Augen haben und darf sich nicht entmutigen lassen,
wenn es nicht immer rund läuft.“ Bereut hat sie ihren Schritt in
die Selbstständigkeit noch keinen Tag. „Man kann sich die Zeit
gut einteilen und ist sein eigener Chef. Man muss für seine
Arbeit selbst einstehen“, sagt sie. Vergleiche kann die junge
Frau durchaus ziehen. Ihr beruflicher Weg führte sie durch
verschiedene Dentallabors in Deutschland. Als Meisterin hat sie
ein Praxislabor im Bonner Raum geleitet.
Zahntechnikermeisterin
Sabine Wesp hat sich mit
einem Dentallabor selbst-
ständig gemacht.
Zahntechnikermeisterin gegr. 2006 Frontzahnästhetik, Im-
plantatprothetik, Presskeramik Tel. u. Fax: 02628/ 986217
Steckbrief: SD-dental Sabine Wesp, Brey
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