Handwerk Special Nr. 114 vom 3. November 2006 - page 17

Angebot der HwK für Schüler zur Berufsorientierung
3. November 2006
Nr. 114
In „Juniortechnikerkursen“ sind Schüler als Handwerker aktiv
Tolle Ferien bei der HwK
Entspannung für Hals und Wangen: Teilnehmer
des Juniortechnikerkurses Kosmetik und junge Fri-
seurinnen tragen wohltuende Peelings auf.
Für mehr als 100
Schüler hieß es in den
Herbstferien: Rein in
die Arbeitsklamotten
und auf zur HwK. Die
Koblenzer Kammer
bot in den Ferien erst-
mals sogenannte
Juniortechnikerkurse
an. Ob sich die Ju-
gendlichen nun als
Friseurinnen oder
Tischler probierten:
Begeistert waren alle.
Zugegeben: Allzu lange aus-
schlafen konnte Theresia Lan-
gen in den Herbstferien nicht.
Und Freundinnen treffen oder
eine DVD gucken war auch nur
abends möglich. Aber ansons-
ten? Ansonsten zauberte die 13-
jährige Schülerin in der schul-
freien Zeit gleichaltrigen Mäd-
chen modische Frisuren auf den
Kopf, „verpasste“ ihnen ein far-
benfrohesNageldesign und ver-
wöhnte sich und andere junge
Damen mit entspannenden Ge-
sichts- und Hals-Peelings. Ihr
persönlichesResümee nachdem
dreitägigen Kosmetik-Work-
shop in der schulfreien Zeit:
„Mir hat der Lehrgang prima
gefallen. Ich kannmir sogar vor-
stellen, nach der Schule Kos-
metikerin zu werden“, sagte die
13-Jährige.
Wo Theresia ihre Praxiserfah-
rungen her hat? Wie mehr als
100 andere Jugendliche aus dem
nördlichen Rheinland-Pfalz
nahm die Schülerin in den Feri-
en erstmals an einem „Junior-
technikerkurs“ der Handwerks-
kammer Koblenz teil. Das An-
gebot: In verschiedenen Lehr-
werkstätten der HwK in Ko-
blenz, Rheinbrohl, Bad Kreuz-
nach und Herrstein konnten
Schüler der Klassen sieben bis
zehn handwerkliche Techniken
kennen lernen und zeigen, was
sie in Sachen Technik, Metall-
bau oderWandgestaltung schon
alles drauf haben.
Vorgestellt
Katharina liebt Autos
Drei Tage Juniortechnik, drei fertige CD-Regale
aus Holz. Auch im Berufsbildungszentrum Bad
Kreuznach waren Siebt- bis Zehntklässler in den
Herbstferien sehr aktiv.
Elektronik war in
Rheinbrohl angesagt.
Wie man aus Fichtenholz Stellplätze fürs eigene
Fahrrad herstellt, lernten Juniortechniker im HwK-
Bauzentrum in Koblenz. Die fertigen „Bikeports“
nahmen die Jungs mit nach Hause.
Die Schüler waren
voll motiviert
Daniel Zorn aus Beltheim im
Hunsrück gehörte ebenfalls zum
Kreis der Schüler, die sich in
den Herbstferien nicht nur ent-
spannen, sondern auch hand-
werklich aktiv sein wollten.
Unter professioneller Anleitung
von Zimmerermeister Tobias
Allmoslöchner fertigten er und
die übrigen Jungs imKoblenzer
Bauzentrum aus Fichtenholz
und einigen anderen Materiali-
en Fahrrad-Garagen an. „Das
ist viel schöner, als in den Feri-
en nur auf der Couch zu liegen“,
meinte der Zwölfjährige, der
nach der Schule im Beltheimer
Meisterbetrieb seines Vaters
eine Dachdeckerlehre machen
will. „Ich bin echt überrascht,
wie gut mir der Workshop ge-
fallen hat.“
Wie Kursleiter Allmoslöchner
war auch Elektro-Ingenieur
Rino Pellicciotta sehr zufrieden
mit den Teilnehmern seines
Juniortechnikerkurses. „Die
Jungen sind sehr motiviert“,
betont der Leiter desMechanik-
und Elektronik-Kurses. Durch-
weg positiv auch das Fazit von
Bernd Hammes, Leiter der Päd-
agogischen Anlaufstelle der
HwK Koblenz: „Die Jugendli-
chen waren begeistert davon,
praktisch arbeiten zu können.
Pünktlichkeit, konzentriertes
Mitarbeiten mit hohem Enga-
gement zeichneten die Teilneh-
mer der Juniortechnikerkurse
aus“, lobt er die Schüler. Und
wie geht es mit den Junior-
technikerkursenweiter? „In den
Osterferien starten wir wieder
durch mit neuen Themen und
vielen aktiven Schülern“, kün-
digt HwK-Hauptgeschäftsfüh-
rer Dr. h. c. mult. Karl-Jürgen
Wilbert an. Bei der Kammer ist
man sich sicher: „Juniortechnik“
ist Berufsorientierung auf pra-
xisnahe und spannende Weise.
I
nfos
Einen Schraubenschlüssel hielt sie schon als Zweijährige in den
Händen und im Alter von fünf Jahren schaute sich Katharina Fritz
zum ersten Mal in einer Autowerkstatt um. Als Schülerin half sie
dann häufig in einem Kfz-Betrieb in der Nachbarschaft aus. „Ich
bin mit Autos groß geworden. Kfz-Mechatronikerin zu werden,
war immer mein Kindheitstraum“, erzählt die 17-jährige
Bopparderin, die ihren Wunschberuf nun im zweiten Lehrjahr im
Autohaus Tumbi Schmidt in Bad Salzig und im Metall- und
Technologiezentrum der Handwerkskammer Koblenz (Foto) er-
lernt.
Bremsen wechseln? Kleinere Inspektionen durchführen? Kein
Problem für die Auszubildende. „Einige kompliziertere Dinge wie
die Fehlersuche bei Schwierigkeiten mit der Lichtanlage muss ich
aber noch lernen“, räumt sie ein. Dennoch: Ihre Entscheidung für
den Beruf der Kfz-Mechatronikerin hat Katharina nicht bereut. Im
Gegenteil: „Die Ausbildung macht mir unheimlich viel Spaß“,
versichert sie.
... zur Lehre bei den HwK-Ausbil-
dungsberatern, Tel.: 0261/ 398-323
Weiterbildung
Juniortechniker
Info-Tel.: 0261/398-323
Für die nächsten Junior-
technikerkurse bei der HwK
Koblenz stehen bereits die
Termine fest: Die dreitägi-
gen Workshops finden vom
3. bis 5. und vom 10. bis 12.
April 2007 in den Osterferi-
en statt.
1...,7,8,9,10,11,12,13,14,15,16 18,19,20
Powered by FlippingBook