Handwerk Special Nr. 114 vom 3. November 2006 - page 8

Steckbrief: HwK-Kompetenzzentrum
Kompetenzzentrum für Gestaltung, Fertigung undKommunikation
3. November 2006
Nr. 114
Start frei für HwK-Zentrum
4. – 6. November: Eröffnung mit großem Aktionsprogramm
Vorhang auf für ein
Bildungszentrum, das
über die Landesgren-
zen hinaus neue Maß-
stäbe setzt: Nach
zweieinhalbjähriger
Bauzeit geht das
„Kompetenzzentrum
für Gestaltung, Ferti-
gung und Kommuni-
kation“ der HwK Ko-
blenz am Montag, 6.
November, um 15 Uhr
an den Start.
Es verfügt über eine Nutzfläche
von mehr als 3.000 Quadratme-
tern, bietet Platz für bis zu 200
Lernende gleichzeitig und steckt
voller Spitzentechnologie, der
man bei einemRundgang durch
das futuristische Gebäude auf
Schritt und Tritt begegnet. „Mit
unserem neuen Kompetenz-
zentrum stoßen wir in neue Di-
mensionen der Berufsbildung
und des Handwerks insgesamt
vor“, betonen HwK-Präsident
Karl-Heinz Scherhag und
Hauptgeschäftsführer Dr. h.c.
mult. Karl-Jürgen Wilbert.
An der Schnittstelle von Ge-
staltung und neuen Verfahren
in der Produktentwicklung, Au-
tomatisierung und Fertigung
gelegen stärkt das Zentrum die
Fähigkeiten der darin lernen-
Nachgefragt
bei HwK-Präsident Scherhag
Zweieinhalb Jah-
re hatten die
Bauhandwerker
das Sagen im Be-
reich zwischen
HwK-Metall- und
Technologie- so-
wie Bauzentrum
im Koblenzer In-
dustriegebiet. Ab
Montag steht das
neue „Kompe-
tenzzentrum für
Gestaltung, Ferti-
gung und Kom-
munikation“ allen
Gewerken offen.
Präsident Karl-Heinz Scherhag
Handwerk Special sprach mit HwK-Prä-
sident Karl-Heinz Scherhag über denNeu-
bau und seine Bedeutung für das Hand-
werk.
HerrScherhag, dasneueKompetenzzentrumbesticht reinäußerlich
durch durch dieGestaltung des Baukörpers.Was drückt dieser aus?
In der Planungsphase haben wir mit namhaften Partnern als
architektonisches Konzept einen zeitlos funktionalen Baukör-
per in der Tradition des Bauhaus-Stils entwickelt. Der kubische
Bau bedient sich moderner Stilelemente, die in Edelstahl, Glas
und Beton ausgeführt wurden. Das Äußere spiegelt die Funktion
des Innerenwider. Das neueKompetenzzentrum ist eine Schnitt-
stelle zwischen Gestaltung und Fertigung - deshalb steht es auch
zwischen den bisherigen Bildungszentren -, es schlägt die Brü-
cke von der Idee zur produzierten Wirklichkeit - unter Nutzung
modernerKommunikationsmittel. Dabei wird dasGebäude selbst
zum Lehr- und Lernmaterial. Die Energiefassade mit intelligen-
ter Leittechnik demonstriert modernste Gebäudesystemtechnik:
Sonnenschutz, Tageslichtnutzung, Photovoltaik, winterlicher
Wärmeschutz, natürliche Belüftung und Nachtkühlung unter-
streichen die Funktion des Neubaus als eine Einrichtung, in der
Hightech-Anwendungen für den betrieblichen Alltag vermittelt
werden. Wir nutzen die erforderlichen Einrichtungen der haus-
technischen Versorgung gleichzeitig als pädagogisches Arbeits-
material.
Welche Bedeutung kommt der Gestaltung im Handwerk zu?
Gestaltung ist so untrennbar mit handwerklichem Schaffen
verbunden wie die meisterliche technische Fertigung. Das sind
zwei Seiten einer Medaille. Ohne gestalterische Auseinander-
setzung erreichen handwerkliche Produkte und Leistungen kei-
ne Eigenständigkeit und Weiterentwicklung. Ohne manuelle
Fertigkeiten und technischesKnow-how lassen sich die kreativs-
ten Ideen und Entwürfe nicht verwirklichen. Ohne Kommunika-
tion in ihren vielfältigen Erscheinungsformen erreicht das Pro-
dukt nicht den Kunden. Gestaltung im Handwerk bedeutet
Vereinigung von Form und Funktion, sie ist Ausdruck von
Individualität undKreativität.Gestaltung istMarketinginstrument
und Verkaufsargument. Genau das drückt der Baukörper aus.
Neben dem Handwerk im Kammerbezirk haben auch Bund und
Land für den Neubau des Kompetenzzentrums hohe Investitionen
gestemmt ...
Zu den Kernaufgaben einer Handwerkskammer gehören die
Förderung von beruflicher Qualifikation und betrieblicher Ent-
wicklung. Beidem dient das Kompetenzzentrum. Mit dem Bau
leisten wir - damit meine ich jeden einzelnen unserer Mitglieds-
betriebe - eine nachhaltige Investition in die Zukunftsfähigkeit
des Handwerks in unserem Kammerbezirk. Sehr dankbar sind
wir für die Unterstützung durch die öffentliche Hand, der gerade
in Zeiten knapper Haushaltsmittel eine besondere Bedeutung
zukommt. Handwerk, Handwerkskammer, Bund und Land -
gemeinsam investieren wir in die Zukunft der jungen Leute, die
sich als Lehrling, Geselle oder Meister den Herausforderungen
des Marktes stellen und sich das erforderliche Know-how aneig-
nen wollen. Das Kompetenzzentrum ist unser Beitrag zum
Erhalt und zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit des Hand-
werks und des Mittelstandes.
14.05.04: Spatenstich; 18.03.05: Richtfest; 06.11.06: Einweihung
172 Theorie- und 24 Werkstattplätze; Fläche ca. 3.000 m
2
Planung:
ArchitekturbüroHeinrichundSteinhardt, Bendorf; Promati
GmbH,Mannheim(Projektsteuerung);BüroH.P.Müller,Neuwied
(Tragwerksplanung); Prof. Dr. Ing. Gerd Ambos, Koblenz (Prüfin-
genieur); Ingenieurbüro P-B-P Reuber, Koblenz (Elektro); HPI
Himmen Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG, Andernach (H-L-
S); Prof. Heiko Bartels, Düsseldorf (Lichtgestaltung / Innenausbau
/ Gebäudegrafik); Prof. Axel Kufus, Berlin (Gestaltung); Thomnet
Media Engineering, Berlin (Mediendesign-Technik); TÜV Indus-
trie Service GmbH, Koblenz (SiGeKo)
Gebäudekonzept:
HwKKoblenzinZusammenarbeitmitdemHeinz-
Piest-Institut, Hannover
BaurechtlicheAbstimmung:
LandesbetriebLiegenschafts-undBau-
betreuung (LBB) und Stadt Koblenz
Baukosten:
12 Millionen Euro: Bundesinstitut für Berufsbildung,
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Land Rheinland-
Pfalz, Eigenmittel der HwK Koblenz
Informationen
unter Tel.: 0261/ 398-602, Fax: -991
E-Mail:
den Handwerker und hilft ihnen
bei der Optimierung betriebli-
cherAbläufe.Dankmodernstem
Equipment in den Unterrichts-
räumen machen sich Lehrlinge,
Gesellen und Meister zudem fit
für die Anforderungen des Me-
dien- und Informationszeital-
ters. Der Bereich Marketing
sowie die individuelle Beratung
in der Gestaltung sind weitere
Schwerpunkte bei der künfti-
gen Arbeit im Kompetenz-
zentrum. Nach europaweiten
Ausschreibungen waren mehr
als 50 verschiedene Gewerke
amBau des Zentrums beteiligt -
der überwiegende Teil aus dem
Handwerk.
CNC- und Laserwerkstätten,
Automatisierungs-, Informa-
tions- undGebäudesystemtech-
nik, Ateliers, Foto- und Film-
studio, Mediatheken und Kon-
ferenzräume: Insgesamt 172
Theorie- sowie 24 Werkstatt-
plätze stehen den Lernenden im
Kompetenzzentrum zur Verfü-
gung. Gelegen zwischen dem
Bauzentrum und dem Metall-
und Technologiezentrum der
Kammer im Koblenzer Gewer-
begebiet ist es eine ideale Er-
gänzung des Lehrangebots am
HwK-Standort in der August-
Horch-Straße.
Bei Jazzmusik - gespielt von
Stipendiaten der Zukunfts-
initiative Rheinland-Pfalz - und
einem kräftigen Imbiss aus den
überbetrieblichenLehrwerkstät-
ten der Fleischer, Bäcker und
Konditoren wird das HwK-
Kompetenzzentrum am 6. No-
vember offiziell seiner Bestim-
mung übergeben.
Erste Einblicke für die Öffent-
lichkeit gibt es am 4. und 5.
November, wenn das neue
Kompetenzzentrum und das
benachbarte Metall- und Tech-
nologiezentrum zum Markt der
Möglichkeiten und der ersten
Koblenzer Nacht der Technik
(s. Seite 3) geöffnet sind.
Highlight für die Aus- und Weiterbildung im Hand-
werk: das neue HwK-Kompetenzzentrum.
Am PC konstruieren ...
... visualisieren ...
... medial präsentieren.
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,...20
Powered by FlippingBook