Handwerk im Sommer vom 13. Juli 2006 - page 4

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40 Jahre
„frisches Denken“
In den vier Jahrzehnten seiner Tä-
tigkeit als Kfz-Mechaniker hat sich
die Arbeit von Karl-Otto Schneider
stark gewandelt. Während er früher
oft die Fettspritze zur Hand nahm,
ist es heute der technisch hoch ent-
wickelte Handtester, der seinen Ar-
beitsalltag prägt.
Mit diesem Gerät werden die in je-
dem modernen Kraftfahrzeug vor-
handenen Steuerkanäle auf ihr Funk-
tionieren überprüft. „Wie sehr sich
unser Beruf im Laufe der Zeit ge-
wandelt hat, macht ein Beispiel deut-
lich:Aktuelle Modelle der Oberklas-
se haben mehr Elektronik an Bord
als die erste Generation des Space
Shuttles. Um den hohenAnforderun-
gen im Bereich der Elektronik ge-
wachsen zu sein, sind eine guteAus-
bildung und ständige Weiterbildung
erforderlich - also ‘frisches Denken’,
ganz wie unser Markenslogan es
besagt. Ohne fundiertes Fachwissen
kommt man da nicht aus“, so die
Erfahrung von Karl-Otto Schneider.
Offen und freundlich
Was - über allen technischen Zeit-
geist hinaus - geblieben ist, sind die
Offenheit und Freundlichkeit, mit
denen der Altgeselle den Kunden
begegnet. Seit 33 Jahren arbeitet er
imAnnahmebereich des Bad Kreuz-
nacher Familienunternehmens. Er ist
der Erste, dem der Kunde sein Pro-
blem schildert. Dann nimmt er den
Wagen auf die Hebebühne, schaut
ihn sich gemeinsam mit dem Besit-
zer an und bleibt auch weiterhin des-
sen Ansprechpartner für alle Fragen
zur Reparatur. Auch die Begeiste-
rung für so alte Klassiker wie die
Karl-Otto Schneider als Kfz-Mechaniker bewährt imAutohaus Kreuznach
Opel-Modelle Rekord, Olympia,
Diplomat, Kapitän oder Admiral hat
Karl-Otto Schneider nicht verlassen.
„Der 6-Zylinder Opel Kapitän war
immer ein Traum von mir.“ Dieser
Traum blieb unerfüllt, stattdessen
war sein erstes Auto ein Kadett.
Nach der Lehre im damals noch von
Friedrich Leydecker geführten Au-
tohaus Kreuznach war Schneider
zunächst vier Jahre im Werkstatt-
bereich beschäftigt, bevor er in den
Kundendienst wechselte. Dort arbei-
tet er seit 22 Jahren mit TomAcker-
mann zusammen. Der Kfz-Me-
chanikermeister und Werkstattleiter
desAutohauses Kreuznach sieht den
54-Jährigen als „absolute Führungs-
kraft“. Loyalität, Engagement und
sein enormes Fachwissen sind die
Eigenschaften, die er am meisten an
Schneider schätzt. „Er ist der Erste,
der morgens kommt, und der Letz-
te, der abends geht. Und er kennt
Gott und die Welt“, sagt Ackermann
und lächelt Karl-Otto Schneider an-
erkennend zu. Das Arbeitsklima ist
gut im Autohaus Kreuznach, daran
besteht kein Zweifel. Auch zum Ge-
schäftsführer Oliver Leydecker, der
das Bad Kreuznacher Traditions-
unternehmen in der dritten Genera-
tion leitet und seinen Mitarbeitern
immer mit Rat und Tat zur Seite
steht, hat Schneider ein sehr gutes
Verhältnis.
Technik-Trends
Dass bei den Kunden der Trend im-
mer mehr zum Dieselfahrzeug geht,
erklärt Kfz-Meister Ackermann da-
mit, dass „die effektive Leistung pro
Liter Hubraum steigt und man da-
durch ein spritziges Fahrverhalten zu
relativ günstigen Energiekosten“ er-
hält. Das Autohaus Kreuznach ist
immer am Puls der Zeit. Ackermann
rechnet mit einer bald steigenden
Nachfrage nach Rußpartikelfiltern
zum Nachrüsten des Diesels. Denn
es gibt Gesetzentwürfe, wonach in
Die Zusammenarbeit zwischen Karl-Otto Schneider (r.) in der Kundenannah-
me und TomAckermann als Werkstattleiter klappt seit Jahren reibungslos.
Steckbrief: Autohaus Kreuznach, Bad Krzn.
Gegr. 1960
|
Filialen in Bad Sobernheim u. Kirn
|
Reparatur u. Verkauf
|
109
Mitarbeiter (4 M., 14 L.)
|
Tel.: 0671/ 88400
|
Zukunft von den Kommunen Fahr-
verbote für Dieselfahrzeuge ver-
hängt werden können, wenn die ört-
liche Feinstaubbelastung ein gewis-
ses Maß übersteigt. Auf diese Ent-
wicklung hat sich das Autohaus
technisch wie auch personell einge-
richtet.
„Familie gehört dazu und ist durchaus vereinbar mit dem Beruf und das so-
wohl für Frauen als auch für Männer“, davon sind Ursula und Lothar Jachnik
überzeugt. Der Kfz-Mechanikermeister und seine Ehefrau sind Inhaber des
vor 25 Jahren gegründeten gleichnamigen Autohauses in Koblenz. Dieses
Motto bestimmt Leben und Arbeit des Ehepaares und der derzeit fünf Mitar-
beiter.
Jetzt wurde demmittelständischen Unternehmen ihr familienfreundliches En-
gagement offiziell belohnt. Das Autohaus Jachnik erhielt von Bundeswirt-
schaftsminister und Müllermeister Michael Glos das Auditzertifikat
„berufundfamilie
®
“. Das Audit ist ein strategisches Managementinstrument
zur kontinuierlichen Verbesserung einer familienbewussten Personalpolitik.
„Familienfreundlichkeit bedeutet Zukunftssicherung“, so Ursula Jachnik. Seit
1986 engagiert sie sich in unterschiedlichen Funktionen imArbeitskreis der
„Unternehmerfrauen im Handwerk“. Sie weiß aus eigener Betroffenheit, wie
wichtig die Rolle der im Handwerksunternehmen mitarbeitenden Ehefrauen
ist.
Übrigens:
Der Bundeskongress der Unternehmerfrauen im Handwerk mit Auszeich-
nung der „Meisterfrau 2006“ findet am 13./14. Oktober in Koblenz statt.
Informationen zumAudit „Beruf und Familie“ bei der HwK-Betriebsberatung,
Tel.: 0261/ 398-251, Fax: -994, E-Mail:
Audit „Beruf und Familie“
für Koblenzer Autohaus Jachnik
Wirt-
schaftsmi-
nister und
Müller-
meister
Michael
Glos über-
reichte in
Berlin das
Audit-Zer-
tifikat
„Beruf
und Fami-
lie“ an
Ursula
Jachnik.
Seit einigen Jahren macht die
HwK Koblenz Ganztagsschulen
das Angebot, sich mit handwerk-
lich orientierten Projekten zu pro-
filieren und in einemWettbewerb
zu messen. Die Themen sollen aus
den Bereichen Handwerk - Wirt-
schaft - Arbeitswelt kommen.
Im Rahmen des Grundschulfestes
wurden die Bestplatzierten von
Heinz Willi Räpple, Ministerium
für Bildung, Frauen und Jugend,
Ref. Ganztagsschulen, Helmut
Fetz, ADD Außenstelle Koblenz,
Ref. Hauptschulen, und Dr. Mar-
tin Fislake, Universität Koblenz,
Fachgebiet Techniklehre, ausge-
zeichnet.
Der 1. Preis und 500 Euro gingen
an die Schüler der 9. und 10. Klas-
sen der Hauptschule Remagen für
ihre Tisch-Bank-Kombination in
solider handwerklicher Ausfüh-
rung und gelungener Gestaltung.
„Das partnerschaftliche Handeln
kommt im Projekt zum Tragen“,
hieß es im Urteil der Jury.
400 Euro des 2. Preises gingen an
die Hans-Zulliger-Schule Koblenz
für ihr Geschicklichkeitsspiel aus
Holz. Die Schüler der Klassen 5 bis
Preise für handwerkliche Projekte in der Ganztagsschule
Ihre Tisch-Bank-Kombination brachte den Neunt- und Zehntklässlern aus
Remagen den ersten Platz ein. Im Hintergrund das Geschicklichkeitsspiel der
Zweitplatzierten aus Koblenz.
8 hatten es unter Anleitung von
Tischlermeister Hans-Peter Höfer
von der HwK Koblenz gebaut. Die
Jury lobte auch hier die solide hand-
werkliche Umsetzung und das part-
nerschaftliche Werken.
Den 3. Preis teilten sich die Regio-
nale Schule Vallendar für ihreAkku-
ladegeräte und die Duale Oberschu-
le Betzdorf für ihre aufwändige
Wandgestaltung für den St.-Barba-
ra-Tunnel. Die ausgezeichneten
Projektgruppen konnten sich über
150 Euro freuen.
Informationen zu den Hand-
werksprojekten in der Ganztags-
schule bei der Pädagogischen
Anlaufstelle der HwK Koblenz,
Tel.: 0261/ 398-324, Fax: -989,
E-Mail:
Das Lebenswerk in andere Hände legen
HwK-Betriebsbörse hilft bei der Nachfolgersuche
Das eigene Lebenswerk zu über-
geben ist ein Schritt, der reiflich
überlegt und vorbereitet sein will.
Betriebsinhaber, die keinen geeig-
neten Nachfolger in der Familie
haben, sind unschlüssig, ob sie ih-
ren Betrieb gänzlich aufgeben oder
an einen Nachfolger übergeben
sollen. In diesen Fällen hilft die
HwK-Betriebsberatung bei der
Entscheidungsfindung. Sie infor-
miert über die verschiedenen Mög-
lichkeiten von der Firmenwerter-
mittlung bis zu Finanzierungskon-
zepten.
Auch wenn die Betriebsinhaber ra-
tional eine Betriebsübergabe als
notwendig erachten, unterschätzen
sie oft die emotionale Komponente.
Die HwK-Betriebsberater begleiten
deshalb eine Betriebsübergabe von
der Kontaktaufnahme mit einem
potenziellen Nachfolger bis zur end-
gültigen Betriebsübertragung. Sie
nehmen bei Bedarf auch an Bank-
gesprächen teil.
Bei der Suche nach einem passen-
den Nachfolger hilft ein Blick in die
Betriebsbörse im Internetangebot
zu finden ist. Diese Betriebsbörse ist
eine Schnittstelle für „Übergeber“
und „Übernehmer“. Jeder, der ein
Unternehmen sucht oder ein Unter-
nehmen abgeben möchte, hat die
Möglichkeit, sich in diese Online-
börse aufnehmen zu lassen.
Mancher junge Meister ist froh,
wenn er einen gut eingeführten
Betrieb mit Kundenstamm über-
nehmen kann. Wenn der Übergeber
auch noch eine begleitende Einar-
beitung anbietet, ist ein erfolgrei-
cher Start in die Selbstständigkeit
vorprogrammiert.
Informationen und individuelle
Beratung bei der HwK-Betriebs-
beratung, Tel.: 0261/ 398-251,
Fax: 0261/ 398-994, E-Mail:
Internet:
„Hier ist der
Kunde
wer!“
Wer die Gemeinde Waldböckelheim
nahe Bad Kreuznach besucht, stößt
im Ortskern auf ein besonderes
Schmuckstück: das modern und
freundlich gestaltete Geschäft Sutor
Uhren-Schmuck / Optik Pitzer. Der
äußere Eindruck trügt nicht.
Freundlichkeit und Aufmerksam-
keit für jeden Kunden haben Tradi-
tion in dem Familienunternehmen.
„Hier ist man noch wer“, sagen die
treuen Kunden der Ehepaare Erika
und Edmund Sutor und Sabine
und Michael Pitzer.
Das Unternehmen, das Uhrmacher-
meister Edmund Sutor 1956 grün-
dete, wuchs stetig. 1963 zog er auf
die gegenüberliegende Straßenseite
in größere Räumlichkeiten, Anfang
der 1980er Jahre stand mit demKauf
des Nachbarhauses die nächste Er-
weiterung an. 1994 eröffnete Sutors
Neffe, Uhrmacher- und Augen-
optikermeister Michael Pitzer, dort
einen Optikerbetrieb. Drei Jahre spä-
ter übernahm er von seinem Onkel
das angesehene Uhren- und
Schmuckfachgeschäft. Das heutige
Erscheinungsbild schuf man ge-
meinsam 2003, richtete dabei auch
eine Kinderspielecke ein, die mit ein
Grund dafür war, dass der Betrieb
2004 von der Rhein-Zeitung für sei-
ne Familienfreundlichkeit ausge-
zeichnet wurde.
Engagiert im Ehrenamt
Edmund Sutor, der am 9. Novem-
ber von der HwK Koblenz den Gol-
denen Meisterbrief erhalten wird,
hat sich immer für sein Handwerk
stark gemacht. Von 1976 bis 1991
war er Obermeister der Uhrmacher-
innung Bad Kreuznach/Birkenfeld
und von der HwK öffentlich bestell-
ter und vereidigter Sachverständiger.
Auch das Thema Ausbildung war
ihm immer wichtig. Unter den Lehr-
50 Jahre Sutor Uhren-Schmuck in Waldböckelheim
lingen galt er als freundlicher und
fairer Prüfer bei der Gesellenprü-
fung, der stets bemüht war, ihnen die
Angst zu nehmen. In seiner Freizeit
spielt Edmund Sutor leidenschaft-
lich gern Tennis. Seine Ehefrau Eri-
ka, die bis heute tatkräftig im Ge-
schäft mithilft, besuchte die Fach-
schule des Zentralverbandes für
Uhren-, Schmuck- und Zeitmess-
technik in Königstein und legte 1966
die Prüfung zur Fachverkäuferin ab.
Auch eine Ausbildung zur Dekora-
teurin und zur Edelsteinfachfrau mit
dem Schwerpunkt Brillanten absol-
vierte sie.
Start für 2. Generation
Beim Ehepaar Sutor entdeckte Mi-
chael Pitzer als kleiner Junge seine
Freude am Uhrmacherhandwerk.
Von 1981 bis 1984 ging er bei sei-
nem Onkel in die Lehre und schloss
nach bestandener Gesellenprüfung
erfolgreich eine zweite als Optiker
an. 1990 bestand er die Meisterprü-
fung als Uhrmacher, vier Jahre spä-
ter auch die als Augenoptiker. Ge-
meinsam mit seiner Frau Sabine, die
sich nicht nur um die beiden Kinder
kümmert, sondern „mit ihrer freien
offenen Art auch aus dem Betrieb
nicht wegzudenken“ ist, führt Pitzer
nunmehr seit acht Jahren das
Familienunternehmen.
Einen Trend sieht Michael Pitzer
sowohl beim Schmuck als auch bei
Sehhilfen in der neuen Lust an Far-
ben. Anstelle von randlosen Brillen-
gestellen werden immer öfter farbi-
ge gewünscht. „Vielfalt und Indivi-
dualität stehen wieder höher im
Kurs. Die Brille entwickelt sich zum
Schmuckstück“, stellt er fest. Bei
Sonnenbrillen gilt: je größer, desto
besser. Dekorteile wie beispielswei-
se Strasssteine im Bügel erfreuen
sich großer Beliebtheit.
Mit der Auftragslage ist Michael
Pitzer zufrieden. Bei Uhren und
Schmuck, die bisher eher rückläu-
fig waren, erwartet er einen Auf-
wärtstrend. Seit dem Umbau 2003
ist die Nachfrage im BereichAugen-
optik größer geworden. Sogar ein
Saudi-Araber gehört zu seinen Kun-
den. Dessen Frau stammt nämlich
aus Waldböckelheim ...
Steckbrief: Sutor-Pitzer, Waldböckelheim
Gegr. 1956
|
Meisterbetrieb
|
Uhren, Schmuck und Augenoptik
|
4 Mitarbei-
ter (1 Meister, 1 Lehrling)
|
Tel.: 06758/ 430
|
Erika und Edmund Sutor
sowie Sabine und Micha-
el Pitzer (v.l.) blicken auf
50 Jahre Erfolg im Hand-
werk zurück.
Edmund Sutor
legte vor 50 Jah-
ren seine Meis-
terprüfung als
Uhrmacher ab.
Sein Meister-
stück hält er bis
heute in Ehren.
1,2,3 5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,...16
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