Handwerk im Frühjahr vom 5. April 2006 - page 13

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Wärme
und
Strom
für das
Reich der Mitte
Mittelständisches Unternehmen aus Altenbamberg baut Biogasanlagen in China
Steckbrief: Ruhl Gebäudetechnik,Altenbamberg
Gegr. 1957
|
Gebäudetechnik, Industrieanlagen- u. Energiemanagement, SHK-
Handwerk, Ingenieurbüro
|
60 Mitarbeiter, 10 Lehrlinge
|
Tel.: 06708/
63330
|
Internet:
Steckbrief:Henkel Heizung&Sanitär, Hochstätten
Gegr. 2005
|
Meisterbetrieb für Heizung, Sanitär, Lüftung
|
1 EQJ-Prakti-
kant
|
Tel.: 06362/ 994926
|
E-Mail:
„Wir sehen uns als mittelständi-
sches Familienunternehmen, das in
der Region verwurzelt ist“, so Dr.
Stephan Ruhl, Geschäftsführer der
Ruhl Gebäudetechnik GmbH in
Altenbamberg/Pfalz. Zusammen
mit seinem Bruder Michael, Di-
plom-Wirtschaftsingenieur, leitet er
das vor 50 Jahren von seinemVater
gegründete Unternehmen.
Mit rund 60 Mitarbeitern, darunter
10 Lehrlinge, werden hier im Raum
Rhein/Main/Nahe gebäudetechni-
sche Anlagen für Kunden aus
Industrie, Gewerbe, Verwaltung
und Wohnungswirtschaft ge-
plant, gebaut und gewartet. Die
Referenzliste der erbrachten
Leistungen auf dem Gebiet
der Gebäudetechnik und
des Industrieanlagen- und
Energiemanagements er-
scheint endlos. „Private
Kunden soll sie aber nicht
abhalten, uns zu rufen,
wenn die Heizung defekt
ist oder die Wasserleitung
undichte Stellen hat“, ist
den Firmenchefs wichtig.
„Wir bieten das volle
Leistungsspektrum eines
Sanitär-, Heizungs- und
Klimatechnik-Fachbetriebes. Bei al-
len Objekten, gleich welcher Grö-
ßenordnung, erarbeiten wir indivi-
duelle Lösungen und ein optimales
Kosten-Nutzen-Verhältnis“, versi-
chert Ruhl.
Regionale Verbundenheit
und fernöstliche Aufträge
Die regionale Verbundenheit betont
Ruhl gerade deshalb, weil das Un-
ternehmen bereits seit zehn Jahren
auch in China arbeitet. „Wir haben
mit dem China-Engagement ein
zweites Standbein geschaffen. Der
Standort Altenbamberg kann davon
nur profitieren. Was wir in China
verdienen, hilft dabei, hier Arbeits-
plätze zu sichern“, unterstreicht
Ruhl. Jüngstes Beispiel ist der Bau
einer Biogasanlage zur Entsorgung
der Abfälle eines Schweinemastbe-
triebes mit etwa 30.000 Tieren in
Qingdao. Neben der Entsorgung der
Abfälle werden hochwertige Dünger
sowieWärme und Strom produziert.
Außerdem errichtet Ruhl in der
rheinland-pfälzischen Partnerpro-
vinz Fujian eine Pilotanlage zur Bio-
gasnutzung. Damit soll die Umwelt-
belastung, insbesondere der Gewäs-
ser, aufgrund der dortigen intensi-
ven Tierhaltung vermindert werden.
Geduld trotzAufbruchstimmung
„Angefangen hat eigentlich alles
schon viel früher. Nach dem Studi-
um sind mein Bruder und ich als
Rucksacktouristen nach China ge-
reist und mit der Transsibirischen
Eisenbahn von Moskau nach
Peking gefahren. Schon damals wa-
ren wir fasziniert von dem riesigen
Land, der Begeisterungsfähigkeit
der Menschen und ihrem Einsatz“,
erinnert sich Michael Ruhl. 1996
wurde das Unternehmen dann erst-
mals in Asien aktiv. Zusammen mit
Siemens plante der Altenbamberger
Betrieb ein Fernwärmenetz mit
Übergabestationen in Zentralchina.
„In dieser Zeit haben wir auch auf
private Initiative eine Fußboden-
heizung im Hotel eines Bekannten
zusammen mit Chinesen installiert“,
beschreibt er die Anfänge der fern-
östlichen Aktivitäten. „Mithilfe von
Empfehlungen und Beziehungen
kommt man in China am weitesten“,
weiß er aus dieser Zeit. Auf einer
Messe mit einem deutschen Gemein-
schaftsstand entstanden dann weite-
re Kontakte. „In China herrscht Auf-
bruchstimmung und eine ungeheu-
re Dynamik. Trotzdem benötigen
deutsche Investoren jede
Menge Geduld. Die Chi-
nesen legen großen Wert
auf eine persönliche
Beziehung“, betont
Ruhl und berichtet
von „langen, oft
zähen Verhand-
lungen, die not-
wendig waren,
bis sich das not-
wendige Ver-
trauen aufge-
baut hatte.“
Rund-um-Paket für
Existenzgründer
Gründertag von HwK, Sparkasse und Volksbank war voller Erfolg
Der
Chef
erledigt alles
persönlich
Installateur- und Heizungsbauermeister Simon Henkel startet in die Selbstständigkeit
Mit großem Interesse wurde der
Gründertag 2006 von Existenz-
gründern und Jungunternehmern
angenommen, zu dem die HwK Ko-
blenz in Zusammenarbeit mit der
Sparkasse Koblenz, der Volksbank
Koblenz Mittelrhein eG und der
Steuerberaterkammer Rheinland-
Pfalz eingeladen hatte.
Sie begleiten die Gründer Hand in
Hand und haben für sie ein Rund-
um-Paket an Informationen und Hil-
festellungen zum erfolgreichen Start
geschnürt. Welche Stolpersteine gilt
es zu vermeiden?Wie kann die HwK
bei der Gründung und darüber hin-
aus Unterstützung bieten? Diese Fra-
gen standen im Mittelpunkt des ers-
tenVortrags der HwK-Betriebsbera-
tung. Welche kaufmännischen Qua-
lifikationen muss ein Unternehmer
besitzen, welche rechtliche Frage-
stellung ergibt sich in der Selbst-
ständigkeit?Auch hierzu gab esAnt-
worten von den HwK-Experten.
Im Vortrag der Sparkasse Koblenz
ging es um die Erstellung eines Ge-
schäftsplans. Worauf kommt es an,
was will die Bank von einem Grün-
der oder Jungunternehmer wissen?
Mit griffigen Tipps aus der Praxis
wurde die Erstellung eines Business-
plans in acht Bausteinen aufgezeigt.
Danach machte die Volksbank Ko-
blenz Mittelrhein die vielfältigen
Möglichkeiten und Vorteile der öf-
fentlichen Finanzierungshilfen in
Form von Darlehen, Beteiligungen
oder Bürgschaften an Beispielen
transparent. Auch hier hieß die Emp-
fehlung der Banken an die Jung-
unternehmer, sich mit Unterstützung
von HwK-Berater und Steuerberater
gründlich auf das Gründungsvor-
haben vorzubereiten und die Bera-
tungsleistungen zu nutzen.
Die Steuerberaterkammer Rhein-
land-Pfalz machte zum Abschluss
darauf aufmerksam, was ein
Existenzgründer im Bereich des
Steuerrechts beachten muss. Welche
Steuerarten gibt es? Welche Steuern
belasten mein Unternehmen, wie
sind die Anforderungen am besten
zu handhaben? Aber auch steuerli-
che Fragen zur richtigen Wahl der
Rechtsform wurden beantwortet.
Die aktuelle Wirtschaftslage stellt
sich für Existenzgründer und
Jungunternehmer nicht gerade ein-
fach dar, dennoch suchen viele in der
eigenen Selbstständigkeit die Chan-
ce, ihre Ideen zu verwirklichen. Eine
intensive Vorbereitung und die In-
anspruchnahme der Beratungsleis-
tungen der HwK Koblenz sind maß-
gebliche Bausteine einer erfolgrei-
chen Gründung. So wurden in den
anschließenden Einzelgesprächen
die individuellen Fragen der Teilneh-
mer erörtert und Informationsmate-
rial an die Hand gegeben. Die Part-
ner des Aktionstages stehen auch
zukünftig für Fragen rund um die
Selbstständigkeit zur Verfügung.
Informationen für Existenz-
gründer bei der HwK-Betriebs-
beratung, Tel.: 0261/ 398-251,
Fax: -994, E-Mail:
Internet:
„Man braucht den nötigen Biss, ein
gesundes Selbstvertrauen und die
Bereitschaft anzupacken, um den
Schritt in die Selbstständigkeit zu
wagen. Kaufmännisches und recht-
lichesWissen und eine gute Portion
Menschenkenntnis sind neben dem
Fachwissen Voraussetzung für den
Start“, schätzt Installateur- und
Heizungsbauermeister Simon Hen-
kel aus Hochstätten/Pfalz ein. Vor
einem halben Jahr gründete der
26-Jährige seinen Betrieb „Henkel
Heizung & Sanitär“.
Simon Henkel setzt auf faire Ver-
handlungsweise, Vertrauen, Qualität,
Know-how und Zuverlässigkeit.
„Der Kunde weiß die Vorzüge eines
Jungunternehmers durchaus zu
schätzen. Er hat von der Beratung
über die Planung bis zur Montage
nur einenAnsprechpartner. Der Chef
erledigt sozusagen alles selbst“, ist
er überzeugt.
Breite Angebotspalette
Zum Leistungsspektrum des Fach-
betriebs zählen der Neubau und die
Sanierung von Heizungs-, Sanitär-
und Solaranlagen. Von der einfa-
chen, funktionalen Heizanlage bis
zur Pufferspeicherung mit Solar-
nutzung und alternativen Energien
(Wärmepumpen/Pellets) reicht die
Angebotspalette des Existenzgrün-
ders. „Man darf nicht aufhören, sich
zu qualifizieren und zu informieren,
um stets auf dem neusten Stand der
Technik sein. Immer ein bisschen
mehr tun als andere, lautet mein
Konzept“, so Henkel, der sich bereits
parallel zur Lehre bei der HwK Ko-
blenz zum Betriebsassistenten aus-
bilden ließ.
„Sicher macht man sich immer wie-
der Gedanken, ob der Schritt in die
Selbstständigkeit richtig war. Auch
schlaflose Nächte gehören dazu.
Trotzdem sehe ich meine Zukunft
sehr optimistisch. Wenn man im
Vorfeld gründlich recherchiert und
solide plant, bleibt der Erfolg nicht
aus. Auch wenn er nicht direkt sicht-
bar ist. Gut Ding will Weile haben.
Aber eine Portion Risikobereitschaft
gehört natürlich auch dazu“, so sein
erstes Fazit. Kundenbindung ver-
spricht er sich auch durch zusätzli-
che Aktivitäten, beispielsweise dem
Einführen einer Warengutschrift
oder Bonuskarte.
Gelungene Symbiose
Tobias Weiß aus Hochstätten ist sei-
nem Wunschberuf Anlagenmecha-
niker für Sanitär-, Heizungs- und
Klimatechnik, ein ganzes Stück nä-
her gekommen. Er unterschrieb jetzt
bei Simon Henkel einen Praktikums-
vertrag im Rahmen einer Einstiegs-
qualifizierung für Jugendliche (EQJ)
im Handwerk. Die von der Agentur
für Arbeit geförderte Einstiegs-
qualifizierung erleichtert denWeg in
eine geregelte Ausbildung.
Der Jungunternehmer betont, dass
auch er von EQJ profitiert. „Die Kos-
tenfrage bei der Ausbildung spielt
gerade bei Existenzgründern eine
entscheidende Rolle. Darüber hinaus
bietet EQJ uns beiden die Chance,
uns umfassend kennen zu lernen und
zu sehen, ob die Chemie stimmt.
Tobias stellt sich geschickt an, ist
neugierig und wissbegierig. Das sind
gute Voraussetzungen für einen
Lehrvertrag“, ist er optimistisch. Seit
April dieses Jahres unterstützt Büro-
kauffrau Heike Wilhelmy ihren Le-
bensgefährten. Sie managt das Büro.
Heike
Wilhelmy
unterstützt
ihren Le-
bensgefähr-
ten, Instal-
lateur- und
Heizungs-
bauermeis-
ter Simon
Henkel, im
Büro.
Nach der Bundeswehr zum eigenen Betrieb
Michael Berens aus Bad Münster-
Ebernburg gehört ebenso zu den
Existenzgründern im Handwerk.
Vor zwei Jahren hat der 34-jährige
Energieelektroniker nach acht Jah-
ren als Soldat über den Berufs-
förderungsdienst der Bundeswehr
seinen Meister als Elektrotechniker gemacht. Seit Sommer letzten Jahres
ist er selbstständig. „Dank der ausgezeichneten Unterstützung durch das
Beratungszentrum Bundeswehr-Wirtschaft konnte ich meine berufliche
Laufbahn nach der Bundeswehr hervorragend planen. Jetzt starte ich noch
einmal durch“, freut er sich. Michael Berens bietet seinen Kunden die ge-
samte Leistungspalette des Elektrohandwerks an. „Ich bin rund um die Uhr
für die Kunden da“, betont er. Mit seinem Freund Simon Henkel bietet er
Kunden einen Rundumservice an. Alle anfallenden Heizungs- und Elektro-
arbeiten werden auf Wunsch im Team koordiniert und erledigt.
Neu: Freiwillige Arbeitslosenversicherung
für Selbstständige
Für Betriebsinhaber gibt es jetzt die Möglichkeit, sich bei der Agentur für
Arbeit freiwillig gegen Arbeitslosigkeit zu versichern.
Unternehmer, die ihre Existenz nach dem 1.2.2006 gründen, können die frei-
willige Arbeitslosenversicherung nur innerhalb eines Monats nach Aufnah-
me der Selbstständigkeit beantragen. Ausgenommen sind Unternehmer, die
schon vor dem 1.2.2006 selbstständig waren, sie können den Antrag bis zum
31.12.2006 stellen, sofern sie diese drei Voraussetzungen erfüllen:
Der Antragsteller muss innerhalb der letzten 24 Monate vor Aufnahme
der selbstständigen Tätigkeit mindestens 12 Monate in einem Versiche-
rungspflichtverhältnis gestanden haben.
Die Zeit zwischen dem Arbeitsverhältnis oder dem letzten Bezug von
Arbeitslosengeld I und dem Beginn der Selbstständigkeit darf maximal
einen Monat betragen.
Die freiwilligeArbeitslosenversicherung ist nur für hauptberuflich Selbst-
ständige möglich.
Im Jahr 2006 kostet der monatliche Beitrag 39,81 Euro unabhängig vom
Gewinn des Unternehmens. Die Höhe des Arbeitslosengeldes berechnet sich
nach den während sowie vor Aufnahme der Selbstständigkeit eingezahlten
Beiträgen. Das Arbeitslosengeld kann den Selbstständigen maximal ein Jahr
gezahlt werden. Der Versicherungsschutz beginnt mit dem Tag, an dem der
Antrag bei der Agentur für Arbeit eingeht und alle Voraussetzungen für die
Weiterversicherung erfüllt sind. Die freiwillige Arbeitslosenversicherung ist
beendet bei Aufgabe der Selbstständigkeit, wenn die selbstständige Tätig-
keit weniger als 15Wochenstunden beträgt, bei Bezug vonArbeitslosengeld,
wenn mehr als 3 Monate keine Beiträge gezahlt wurden oder nach der der-
zeitigen Rechtslage am 31.12.2010.
Der Antrag ist schriftlich bei der für den Wohnort zuständigen Agentur für
Arbeit zu stellen. Diese benennt in einem individuellen Beratungsgespräch
die einzureichenden Unterlagen, entscheidet über den Antrag und klärt die
Zahlungsmodalitäten.
Informationen bei der HwK-Betriebsberatung, Tel.: 0261/ 398-251, Fax:
-994, E-Mail:
ternet:
Berens Elektrotechnik, Bad Münster-Ebernburg, Tel.: 06708/ 3762.
Wer seine Steuererklärung 2005 in Form einer Gewinnermittlung bei sei-
nem Finanzamt einreicht, muss dies ab dem Wirtschaftsjahr 2005 mit dem
amtlich vorgeschriebenen Vordruck tun. Dadurch soll die Einnahmenüber-
schussrechnung vereinheitlicht und die Auswertung vereinfacht werden.
Der neue Vordruck gilt für Steuerpflichtige, die für ihren Betrieb den Ge-
winn durch eine Einnahmenüberschussrechnung gemäß § 4 Abs. 3 ESTG
ermitteln. Ausgenommen sind Steuerpflichtige, deren Betriebseinnahmen
unter 17.500 Euro liegen. Diese können ihre Steuerklärung weiterhin als
formlose Gewinnermittlung beifügen. Die wichtigsten Informationen hat
der Zentralverband des Deutschen Handwerks im Informationsflyer „Amt-
licher Vordruck zur Einnahmenüberschussrechnung“ zusammen- und ins
Internet gestellt
Informationen bei der HwK-Betriebsberatung, Tel.: 0261/ 398-251, Fax:
-994, E-Mail:
ternet:
Vordruck zur Einnahmenüberschussrechnung
Dr. Stephan
Ruhl (l.) und
sein Bruder
Michael ha-
ben für ihr
Unternehmen
die wachsen-
den Märkte
Chinas ent-
deckt.
Meisterkurse für
Installateure
Die nächsten HwK-Meistervor-
bereitungskurse für Installateure und
Heizungsbauer beginnen am 30. Juni
in Teilzeit (fr, 15.30-20.15 Uhr & sa,
8-15 Uhr) und am 4. Dezember in
Vollzeit (mo-fr, 8.15-15.30 Uhr) je-
weils in Koblenz.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie, Tel.:
0261/ 398-415, Fax: -990, E-
Mail:
1...,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12 14,15,16
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