Handwerk im Frühjahr vom 5. April 2006 - page 14

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Kfz
-Mechatronik auf
Spanisch
Patricia Marra-Garcia nimmt an Modellausbildungsprojekt teil
Kfz-Mechatronikerlehrling Patricia
Marra-Garcia aus Betzdorf nimmt
parallel zu ihrer Ausbildung am
Modellprojekt „Berufliche Bildung
und Eingliederung/Wiedereinglie-
derung spanischer Jugendlicher“
teil. „Es ist eine Zusatzqualifika-
tion, die es mir ermöglicht, auch in
Spanien als Kfz-Mechatronikerin
zu arbeiten“, erklärt die 17-jährige
Spanierin, die im Autohaus August
Kamp in Betzdorf ausgebildet wird.
Die spanische Botschaft in Deutsch-
land führt dieses Projekt seit 1991
durch. Es ist eine Initiative des spa-
nischen Ministeriums für Arbeit und
Sozialwesen mit Unterstützung des
Europäischen Sozialfonds durch ein
Leonardo-Programm. Spanische Ju-
gendliche, die eine dualeAusbildung
hauptsächlich in kaufmännischen
und gewerblich-technischen Berufen
machen, können dabei parallel zur
deutschen Ausbildung einen berufs-
bezogenen Unterricht in spanischer
Sprache absolvieren.
Patricia Marra-Garcia fährt immer
samstags nach Frankfurt in die
Sprachschule „Vamos“ und lernt
dort spanische Fachinhalte. Darüber
hinaus absolviert sie im April ein
vierwöchiges Betriebspraktikum in
einer Werkstatt in Madrid. Aus der
Hauptstadt Spaniens kommt ihre
Familie. Sie selbst ist in Deutschland
geboren. „Den spanischen Männern
fällt es schwerer als den deutschen,
zu akzeptieren, dass eine Frau eine
Ausbildung zur Kfz-Mechatronike-
rin macht“, weiß sie zu berichten.
„Mädchen müssen vor einer Ausbil-
dung im Kfz-Handwerk nicht zu-
rückschrecken“, betont die junge
Frau. Auch Thomas Peter, Betriebs-
leiter im Autohaus Kamp, hat gute
Erfahrungen mit der Ausbildung
weiblicher Lehrlinge gemacht:
„Mittlerweile kommt es auf körper-
liche Kraft nicht mehr so sehr an.
Das übernehmen heute vielfach
Maschinen. Genauigkeit ist jedoch
nicht nur im Bereich der Elektronik,
sondern auch bei der Führung der
Berichtshefte erforderlich. Hier
überzeugen die Mädchen.“ Patricia
Marra-Garcia hat sich mit den Män-
nern im Betrieb gut arrangiert. „Sie
sind sehr rücksichtsvoll“, betont sie.
Thomas Peter begrüßt die spanische
Zusatzausbildung seines Lehrlings.
„Wir fördern Jugendliche, die ehr-
geizig sind und zusätzliche Kennt-
nisse erwerben möchten. Eine gute
Ausbildung kommt schließlich auch
uns zugute.“ „Um eine Ausbildung
im Bereich Kfz-Mechatronik ma-
chen zu können, braucht man in
Mathematik und Physik mehr als
Grundkenntnisse. Englischkenntnis-
se sind ebenfalls Voraussetzung“,
sagt er. „Im Kraftfahrzeugbereich
hat in den letzten drei bis vier Jah-
Steckbrief: AutohausAugust Kamp, Betzdorf
Gegr. 1938
|
Meisterbetrieb
|
VW/Audi-Vertragshändler
|
28 Mitarbeiter,
4 Lehrlinge
|
Tel.: 02741/ 92010
|
Internet:
ren ein rasanter Wandel stattgefun-
den. Es gibt immer mehr Elektronik
in den Fahrzeugen. Die zur Fehler-
diagnose eingesetzten Computer
sind Hochleistungsrechner, die im
Milliamperebereich Tests durchfüh-
ren.“ Patricia Marra-Garcia fühlt
sich in dieser Welt wohl ...
Patricia Marra-Garcia erlernt im Betzdorfer Autohaus Kamp das Kfz-Hand-
werk und startet in Kürze zu einem vierwöchigen Praktikum nach Madrid.
Girls’Day 2006 – Mädchen-Zukunftstag
HwK Koblenz ruft zum Mitmachen auf
Am Donnerstag, 27. April, öffnen sich zum Girls’Day wieder die Türen
von Werkstätten und Bildungseinrichtungen, um gezielt Mädchen Einbli-
cke in die verschiedensten Bereiche der Arbeitswelt zu gewähren. Auch in
diesem Jahr wird sich die HwK Koblenz mit eigenen Aktionen beteiligen.
Ziel des Aktionstages ist es, eine Trendwende in der Berufsorientierung
von Mädchen hin zu technischen und naturwissenschaftlichen Berufen zu
erreichen. Interessierten Mädchen der Klassen 5-10 wird an diesem Tag
Einblick in die Vielseitigkeit der Ausbildungsberufe im Handwerk gegeben.
Mit einer Beteiligung am Girls’Day erschließen sich Unternehmen wichti-
ge Potenziale für den zukünftigen Nachwuchs. Die Angebote können ab
sofort auf der Internetseite
der Aktionslandkarte ein-
getragen werden.
Informationen zum Girls’Day bei der HwK-Betriebsberatung,
Tel.: 0261/ 398-257, Fax: -994, E-Mail:
Internet:
Denise Bender und Jennifer
Bockmühl möchten Fleischer wer-
den. Zurzeit lernen sie in der über-
betrieblichen Lehrlingsunter-
weisung bei der HwK Koblenz
ausbeinen, Teile zuschneiden und
Edelteilstücke vonWurstfleisch zu
trennen. Für die 20-jährige
Jennifer, die im Petz-Markt inWis-
sen ausgebildet wird, ist es der
Denise Bender (l.) und Jennifer Bockmühl gehören zu
den sechs Mädchen unter 168 jungen Leuten, die im Be-
zirk der HwK Kobenz das Fleischerhandwerk erlernen.
Mädchen im Fleischerhandwerk: Es geht um mehr als die Wurst ...
Wunschberuf. „Mein Onkel ist Flei-
scher. Der Beruf liegt in der Fami-
lie“, lacht sie. Nach der Gesellenprü-
fung schließt sie vielleicht eine
Kochlehre an. Die 24-jährige Denise
hat bereits eine Gärtnerlehre abge-
schlossen. Die junge Frau, die bei
Fleischermeister Siegbert Rheingans
in Argenthal lernt, schließt die spä-
tere Meisterprüfung nicht aus. De-
In Koopera-
tion mit der
Gewerkschaftli-
chen Unterstützungs-
einrichtung für Ver-
kehrsteilnehmer GUV
fand kürzlich im HwK-
Berufsbildungszentrum
in Bad Kreuznach ein
Verkehrserziehungstag
statt. Schwerpunkt für
die 80 Jugendlichen war
dabei das Thema Alko-
hol im Straßenverkehr.
GUV-Regionalbeauf-
tragter Markus Delnef
zeigte auf, wie Alkohol
im Körper wirkt und
welche rechtlichen
KonsequenzenAlkohol-
konsum beim Führen von Privat-, Dienst- und Baustellenfahrzeugen nach sich ziehen kann. Am Fahrsimulator konnten
die Lehrlinge sich dann selbst davon überzeugen, wie sich ihr Fahrverhalten unter Alkoholeinfluss verändert.
nise und Jennifer
wissen, dass es in
ihrem Beruf nicht
nur um die Wurst
geht. Sie müssen
über die verschie-
denen Fleischqua-
litäten und -eigen-
schaften genau Be-
scheid wissen.
Beide zeigen, dass
der von Männern
bestimmte Beruf
keine Männerdo-
mäne sein muss.
Moderne Maschi-
nen erleichtern in
vielen Produk-
tionsabschnitten
dieArbeit. Von den
168 Jugendlichen,
die im HwK-Be-
zirk den Fleischerberuf erlernen,
sind sechs Mädchen. 204 junge
Leute werden Fleischereifach-
verkäufer - hier liegen die Mäd-
chen mit 186 deutlich vorne.
Infos zur Lehre im Handwerk bei
der HwK-Ausbildungsberatung,
Tel.: 0261/ 398-323, Fax: -989,
E-Mail:
1...,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13 15,16
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