Handwerk Special Nr. 105 vom 21. Mai 2005 - page 10

Handwerk rund ums Automobil / Zweirad für Rennstrecke und Straße
21. Mai 2005
Nr. 105
„Nehmen uns alles vor, was rollt ...“
Benzin im Blut und ein Herz für die Kunden: Bolkenius aus Dieblich
Wir suchen den Fehler so lange, bis
wir ihn gefunden haben. Dauert es
mal länger, wird der Kunde das nicht
in der Rechnung feststellen.“
Peter Bolkenius, selbstständiger
Handwerksmeister aus Dieblich
gegründet 1971 freie Werkstatt; Reparatur aller Marken
5 Mitarbeiter Internet:
Steckbrief: Kfz-Werkstatt Bolkenius, Dieblich
Seit mehr als 30 Jahren
repariert er Autos: Kfz-
Meister Peter Bolkenius.
Die Werkstatt-Mannschaft
um Peter Bolkenius (von
rechts): Sohn Kai, Neffe
Arnd - alle drei sind Hand-
werksmeister - und Geselle
Jörg Hoffmann.
Der Gedanke, auf der Winnin-
ger Autobahnbrücke mit einer
Panne liegen zu bleiben, zählt
sicher nicht zu den angeneh-
men. 140 Meter tiefer liegt im
Moseltal der kleine Ort Die-
blich – und damit die Rettung
des automobilen Havaristen.
„Wenn das Fahrzeug noch rol-
len kann und es bis zur Auto-
bahnausfahrt Dieblich geschafft
hat, geht es von da an bergab.
Auf direktem Weg landet man
dann bei uns imHof“, sagt Peter
Bolkenius. So ist die Kfz-Werk-
statt der FamilieBolkenius nicht
nurwegen ihrerLeistungen, son-
dern auch aufgrund der geogra-
fischen Lage die „erste Anlauf-
stelle“ in Dieblich. Hier wird
alles, was rollen kann, wieder
zumFahren gebracht. Das reicht
vom Zweitakter des Rasenmä-
hers über Fahrräder,Mofas,Mo-
torräder,Kfz, Lieferwagen, Lkw
bis zum Traktor. „Wir kriegen
alleswieder hin, obbei der Tech-
nik oder der Karosserie“, stellt
Kfz-Mechanikermeister Peter
Bolkenius (56) klar, der sein
Unternehmen 1971 gründete.
Dabei greifen er und die fünf
Mitarbeiter nicht nur auf mo-
dernste Technik zurück, „es ist
aucheineFrage, die sich imKopf
abspielt. Was sage ich einem
Kunden, der fünf Minuten vor
Feierabend in die Werkstatt
schaut? Er soll morgen wieder-
kommen? Nicht bei uns!“
VonGenerationzuGeneration
Zusammen mit Sohn Kai, Kfz-
Technikermeister und Betriebs-
wirt des Handwerks, dem Nef-
fenArnd,Kfz-Mechanikermeis-
ter und wie Peter Bolkenius Ge-
schäftsführer, sowie einem wei-
teren Meister plus Gesellen hat
das Team eine eigene Unterneh-
mensphilosophie entwickelt.
„Für denKunden endet derKon-
takt zum Unternehmen nicht an
der Annahme, er ist auch in der
Werkstattwillkommenundkann,
wenn er will, uns bei der Arbeit
über die Schulter schauen.“
Transparenz spielt einewichtige
Rolle und darüber entsteht auch
der ganz persönliche Kontakt
zwischen Mechaniker und Kun-
de. „95 Prozent aller Aufträge
kommenvonStammkunden. Ei-
nige kamen vor 25 Jahren an der
Hand ihrer Eltern in denBetrieb,
heute haben sie ihre Kinder an
der Hand.“ Kein Wunder also,
dass der Kundenkreis ständig
wächst. Kein Wunder auch, das
die Auftragslage gut ist.
Ein Erfolg, der nicht vom Him-
mel fällt: „Wir arbeiten ständig
an unserer Weiterbildung, denn
die Technik der Fahrzeuge ver-
ändert sich in rasantem Tempo.
Mittlerweile steckt ineinemPkw
der Oberklasse genauso viel
Elektronik wie im ersten Space
Shuttle.“
Partner bei der Weiterbildung
ist für die freie Werkstatt neben
den Herstellern von Diagnose-
geräten auch die Handwerks-
kammer Koblenz.
Außerdem investiert der Betrieb
kräftig in seine Zukunft: Im Ge-
werbegebiet von Dieblich wur-
de eine neue Halle gebaut, stän-
dig wird die technische Ausrüs-
tung auf den neuesten Stand ge-
bracht, Updates der Software in-
klusive.
„Das alles hat sich gelohnt“, so
Peter, Kai und Arnd Bolkenius,
die den Betrieb fit für die Zu-
kunft gemacht haben.Dazupasst
auch, dass ab 2006 wieder Ju-
gendliche ausgebildet werden.
Kfz-Techniker 27.8.
0261/ 398-415
Am 27.8. beginnt bei der HwK
KoblenzeinMeisterkursfürKfz-
Techniker inTeilzeit (Koblenz).
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
Tel.: 0261/ 398-415
E-Mail:
HwK-Meisterkurs
Gerade sind er und sein Team
aus China zurück. Als nächs-
tes steht Frankreich auf dem
Terminkalender, Länder wie
Malaysia, Australien oder
Katar folgen. Jochen Kiefer,
selbstständiger Zweiradme-
chanikermeister aus Idar-
Oberstein, bringt sein Hand-
werk rund um die Welt.
Der37-Jährigeleitetzusammen
mit Bruder Stefan (39) nicht
nur ein Handwerksunterneh-
men, dass sich mit Motorrä-
dern aller Klassen, Typen und
Markenbeschäftigt,sondernist
auch Teamchef in der Motor-
rad-Weltmeisterschaft. Inzwei
KlassenstartetdasKiefer-Team:
Bei den 125-ccm-Rennbikes
sitzt Sandro Cortese hinterm
Lenkrad, bei den 250ern ist es
Dirk Heidolf, ein gelernter
Auf zwei Rädern um die Welt
Kiefer´s Motorräder für die „normale“ Straße und die Rennstrecke
Maurer, der in China seinen ers-
ten WM-Punkt einfuhr.
Die Leidenschaft für den Renn-
sport und das Handwerk haben
die Kiefer-Brüder als Unterneh-
mer zusammengebracht. 1992
machten sie sich selbstständig,
1996 kam die Rennsportabtei-
lungdazu. „DieLeidenschaft für
flotteMaschinen habenwir vom
Onkel, der in der Deutschen und
EuropäischenMeisterschaftmit-
fuhr.“ Später stieg Stefan Kiefer
auf die Rennmaschine, Jochen
kümmerte sich um die Technik.
Der Erfolg des jungen Teams
ließ nicht lange auf sich warten:
ZweiMal gewannman die Inter-
nationale Deutsche Meister-
schaft, seit 2003 fährt das „Kie-
fer-BOS-Castrol-Honda-Team“
in der WM mit. Parallel vergrö-
ßertsichinder„Zivil-Abteilung“
laufend der Kundenstamm,
reicht bald der Platz inWerkstatt
und Verkauf nicht mehr aus.
Dem sportlichen Erfolg schließt
sich der unternehmerische an.
Im Februar 2002 zieht der Be-
trieb und seine sechs Mitarbei-
ter in eine neue, moderne und
größere Halle um. Technisch
werden viele Erkenntnisse aus
dem Rennsport übernommen.
So tunt die Firma zahme Mo-
torräder für eine flotte Gang-
art. Dafür wurde u.a. ein Mo-
torrad-Prüfstand eingerichtet.
Ein Aufwand, der lohnt: Rund
3000BikerkommenalsStamm-
kundschaft regelmäßig zum
Kiefer-Team, lassen hier ihre
Zweiräder warten, reparieren,
umbauen oder kaufen sich ei-
nen rollenden Traum auf zwei
Rädern.
gegründet 1992 Verkauf, Wartung, Reparatur und Umbau von
Motorrädern 5 Mitarbeiter, 1 Lehrling Tel.: 06784/98 33 56
Steckbrief: Kiefer GmbH. , Idar-Oberstein
Kümmern sich um Motorrä-
der für den „zivilen“ Straßen-
einsatz: Handwerksmeister
Jochen Kiefer, Lehrling Kai-
Dominik Schmidt und Gesel-
le Mario Henke (v.r.).
1,2,3,4,5,6,7,8,9 11,12,13,14,15,16,17,18,19
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