Westerwälder Messebauer weltweit erfolgreich / Lehrlingsaustausch
21. Mai 2005
Nr. 105
„Bauen Messestände in aller Welt!“
Westerwälder Tischler arbeiten auf internationalem Messe-Parkett
Mein erster Messeauftrag kam 1967
aus Düsseldorf. Bauen wir heute
Messestände, gehen die Mitarbeiter
oft auf Weltreise.“
Heribert Neuhaus, Tischlermeister
und Unternehmer
„
gegründet 1964 37 Mitarbeiter, 5 Lehrlinge spezialisiert auf
Messe-, Laden- und Dekorationsbau Tel.: 02626/1221
Steckbrief: Heribert Neuhaus GmbH, Selters
Paris, Hongkong, Mailand,
Bologna - die Spezialisten des
Tischlermeisterbetriebes
„Heribert Neuhaus GmbH“
aus Selters im Westerwald sind
auf den Messen der Welt zu
Hause. Sie stellen zwar nicht
aus, aber sie sind die Koryphä-
en für den Bau der Messestän-
de. „Wir liefern Komplettlö-
sungen, von der Anfertigung
bis zum Aufbau“, so Tischler-
meister Heribert Neuhaus.
„Die Zeichnungen bekommen
wir von einem Planungsbüro,
bieten denKunden aber auch an,
dass sie direkt zu uns kommen
und deutlich machen können,
was der Messestand aussagen
soll“, erklärt Tischlermeister
Heribert Neuhaus, der die Firma
1964 gegründet hat. „Damals
habe ich mit zwei Gesellen als
Bauschreinerei und Firma für
Innenausbau begonnen. Als
1967derBau in einerwirtschaft-
lichen Krise steckte, habe ich
michnacheinemweiterenStand-
bein umgehört. Da bekam ich
eine Anfrage von der Messe
Düsseldorf und baute meinen
ersten Messestand. Der war
1.100 Quadratmeter groß. Von
da an ging es bergauf“, erinnert
er sich. Vor zwei Jahren hat der
68-JährigedieFirmenleitungauf
seinen Sohn Stefan übertragen,
ist aber noch täglich stunden-
weise aktiv.
Große Mitarbeiterfamilie
37 Mitarbeiter, darunter fünf
Lehrlinge, bilden das Team der
Firma Neuhaus. Fast alle haben
in der Firma gelernt. Auch der
erste Lehrling hat hier nach 40
Jahren immer noch seinen Ar-
beitsplatz. „Wir sind wie eine
großeFamilie.EingutesArbeits-
klima fördert die Leistung der
Mitarbeiter“, sind sich Heribert
und Stefan Neuhaus einig.
„Wir sind nicht nur im Messe-,
sondern auch im Ladenbau na-
tional und international präsent“,
erklärt Kaufmann Stefan Neu-
haus. Der 37-Jährige nennt den
bekannten französischenMode-
zar Louis Feraud, der seine La-
denausstattung für Paris, New
York und St. Petersburg in Sel-
ters anfertigen ließ.
„Unsere Mitarbeiter sind alle
Tüftler, nichts ist unmöglich,
jeder Auftrag ist machbar“, sagt
erstolz.„SohabenwirbeiFeraud
aus den Materialien Birnbaum,
EdelstahlundMattglaseinShop-
system entwickelt. Besonders
kompliziert war die Herstellung
des Hauptelements ‚Regal’ in
Form eines ‚C’“.
Fast 100 Messestände von 12
bis 650 Quadratmeter wurden
imJahr 2004 ausgestattet. Tisch-
ler, Elektriker und Metallbauer
arbeiten in einer großen Werk-
statt, die im Verlauf der Jahre
stetig erweitert wurde. Ein gro-
ßes Materiallager kam hinzu.
Hier ist vom Fußboden über
Mietmöbel und Beleuchtung bis
zur kompletten Küchenausstat-
tung mit Spülmaschine, Warm-
wassergerät, Kaffeekannen und
Geschirr alles vorrätig, was für
denFullserviceeinesMessestan-
des benötigt wird.
Die Ausstattung von Ausstel-
lungsräumen für verschiedene
Firmen bundesweit zählt ebenso
zu den Aufgaben des Unterneh-
mens wie der exklusive Innen-
ausbau im privaten und gewerb-
lichen Bereich.
Tischler 1.12. Vollzeit
Info-Tel.: 0261/398-407
Im Tischlerhandwerk startet
am 1. Dezember bei der
HwK-Meisterakademie ein
Meisterkurs in Koblenz in
Vollzeit.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
Tel.: 0261/ 398-407
E-Mail:
HwK-Meisterkurs
„Unsere Mitarbeiter sind Tüftler. Alles ist machbar,
kein Auftrag unmöglich“, lobt Handwerksmeister
Heribert Neuhaus (rechts) sein Team.
Junge
Wiener
Hand-
werker
brachte
ein
Lehrlings-
aus-
tausch
nach
Koblenz.
„Werte zu erhalten durch das
Reparieren, Umarbeiten und
Pflegen von Schmuckstücken
ist einfach faszinierend“, so
Franziska Weißkircher, Gold-
und Silberschmiedelehrling
aus Wien. Ein internationales
Lehrlingsaustauschprogramm,
an dem sich die HwK Koblenz
beteiligt, brachte sie in das
Koblenzer Unternehmen C.W.
Müller.
Andreas Gras, Goldschmiede-
meister in der Firma, zeigte der
jungen Frau verschiedene Tech-
niken der Edelmetallbearbei-
tung. Mit neuen Erfahrungen im
SandstrahlenkehrtGlasergeselle
Matthias Landt, der in seiner
Heimat hauptsächlich Bauver-
glasung macht, nach Wien zu-
rück. Er hat sein Praktikum in
der Glaserei Julius Caspary ab-
solviert. Leopold-Markus Stein-
böck, Metalldesigner, ist dop-
pelt zufrieden. Er hat ein Prakti-
kum bei Schlossermeister Franz
Bollinger in Waldesch und bei
Jens Nettlich, Metallgestalter in
Dieblich,gemacht.„HerrBollin-
gerwolltmichglatt behaltenund
zu Herrn Nettlich kehre ich be-
reits im Juni für ein halbjähriges
Praktikumzurück“,schwärmter.
Aus Wien nach Koblenz
Internationale Erfahrung dank Lehrlingsaustausch
Franziska, Matthias, Leopold-
Markusundsiebenweitereöster-
reichische Lehrlinge aus ver-
schiedenen Handwerken nah-
men an einem Ausbildungs-
austauschderHwKKoblenz und
der Wirtschaftskammer Wien,
Sektion Gewerbe und Hand-
werk, teil. Es ist bereits der sieb-
teLehrlingsaustauschmitÖster-
reich. Ziel der Austauschpro-
gramme ist, in der Ferne Land
und Leute sowie das regionale
Handwerk kennen zu lernen.
Zurzeit bietet die HwK ihren
Lehrlingen die Möglichkeit, in
verschiedenenLändernEuropas
Leben und Arbeiten kennen zu
lernen und hier bei der berufli-
chen Bildung über den heimi-
schen Tellerrand hinaus zu
schauen. Austauschprogramme
gibt es u.a. nach Cork in Irland
und nach Thessaloniki/Grie-
chenland.
Informationen zu den Lehr-
lingsaustauschprogrammen
bei der Handwerkskammer
Koblenz:
Tel.: 0261/398-223, Fax: -994,
Offene Türen für Lehrlingsaustausch
Dental-Labor Lubberich
, Koblenz;
Jul. Caspary Glas und
Fensterbau
, Koblenz;
Goldschmiede und Kunstwerkstätte der
Schönstätter Marienbrüder
, Vallendar;
Josef Anheuser Glas-
handel und Glasverarbeitung
, Koblenz;
Schreinerei Eckstein
,
Koblenz;
Schlosserei Franz Bollinger
, Waldesch;
Juwelier C.W.
Müller
, Koblenz;
Glasveredlung Michael Flicka
, Koblenz;
Auto-
lackierzentrum Mittelrhein
, Koblenz;
Horst Schulz Bauunter-
nehmung
, Koblenz;
Atelier Metallformen Jens Nettlich
,
Dieblich;
Autohaus Foerster
, Koblenz;
Rudolf Fetz Bedachun-
gen
, Koblenz. Die Lehrlinge und die HwK Koblenz bedanken sich
bei den Unternehmen, die oft nicht zum ersten Mal einen Praktikums-
platz zur Verfügung gestellt haben.
Hier absolvierten die österreichischen Lehrlinge ihr
Praktikum:
