Handwerk Special Nr. 105 vom 21. Mai 2005 - page 5

HwK-Präsident Scherhag im Interview / Fußball-Pokal „Meisterschuss!“
21. Mai 2005
Nr. 105
Die HwK Koblenz warnt vor
einem Lehrstellenschwund
2005. Ausschlaggebend ist die
zurückhaltende Konjunktur-
bewertung, die das Ausbil-
dungsverhalten beeinflusst.
Die Folge: Momentan werden
weniger Lehrstellen durch die
Betriebe zur Verfügung ge-
stellt. Die Handwerkskammer
Koblenz hat die Situation
frühzeitig erkannt und steuert
ihr in Kooperation mit weite-
ren Partnern entgegen.
Herr Scherhag, die HwK
Koblenz hat in deutlichen
Worten vor einem drohen-
den Lehrstellenschwund
gewarnt. Wie kommen Sie
zu dieser Beurteilung?
Die aktuellen Zahlen der HwK-
Lehrstellenbörse liegen unter
demAngebot an freienLehrstel-
len der Vorjahre. Ein Signal, das
mit Blick auf die zurückhalten-
den Konjunkturaussichten sehr
ernst genommen werden muss.
Beurteilt ein Unternehmen die
Marktlage kritisch, hat das Fol-
gen für Beschäftigung und Aus-
bildung.
Als Reaktion darauf hat
die Kammer ihre Aus-
bildungskampagne 2005
früher gestartet. Was er-
warten Sie davon?
Die Erwartungen in die HwK-
Ausbildungskampagne, in die
sich auch Kirchen, Kommunen,
die Politik und das Ehrenamt
einbringen, sind nach den Erfol-
gen der Vorjahre auch in diesem
Jahr hoch. Gerade im persönli-
chen Kontakt, dem direkten Ge-
spräch vor Ort, sehe ich gute
Chancen,Unternehmen, die sich
jetzt noch zurückhalten, für ein
erneutes Ausbildungsengage-
ment zu gewinnen. Wir werden
alles daran setzen, wieder jedem
Ausbildungswilligen und -fähi-
gen ein konkretes Lehrstel-
lenangebot zu unterbreiten. Je-
der soll eine Chance bekommen
Situation am Lehrstellenmarkt
ist angespannt
Im Interview: HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag zur Ausbildung 2005
- wie es schon der Name der
Kampagne „Chancengarantie“
sagt. Dass dies nicht einfach
wird, wissen wir, sehen es aber
als Herausforderung und nicht
als Frusterlebnis.
Frust könnte allerdings ein
erneutes Auftischen der
Lehrstellenabgabe durch
die Bundesregierung aus-
lösen.
Ich befürchte, dass früher oder
später die Drohung mit dieser
Strafabgabe wieder aus der
Schublade geholt wird. Nur gilt
2005 noch deutlicher als im
HwK-Präsident
Karl-Heinz
Scherhag:
„Schwächelnde
Konjunktur hat
negative Auswir-
kungen auf das
Ausbildungs-
engagement“.
ISB-Darlehen unterstützt Ausbildung
HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag sieht für das neue Ausbil-
dungsjahr wegen der konjunkturellen Lage eine schwierige
Ausgangslage und ruft deshalb alle Handwerksbetriebe auf,
„trotzdem neue und zusätzliche Lehrstellen zu schaffen“.
Ausdrücklich begrüßt Scherhag die Anstrengungen des Landes
Rheinland-Pfalz zur Förderung neuer Lehrstellen und versichert,
dass auch die HwK-Berater mit Rat und Tat den Betrieben zur
Seite stehen, wenn sie Lehrlinge einstellen. So weist die HwK-
Ausbildungsberatung darauf hin, dass Handwerksbetriebe
innerhalb des Ausbildungsplatzprogrammes der landeseigenen
Investitions- und Strukturbank (ISB) wieder eine Förderung bei
der Schaffung von Ausbildungsplätzen beantragen können.
Antragsberechtigt sind u.a. Existenzgründer, die sich erstmalig
selbstständig machen, sowie Unternehmen mit bis zu 250 Beschäf-
tigten innerhalb der ersten fünf Jahre nach Gründung. Sind
Unternehmen länger als fünf Jahre selbstständig, kann unter
bestimmten Voraussetzungen ebenfalls eine Förderung beantragt
werden, etwa wenn der zusätz-liche Ausbildungsplatz mit einem
Teilnehmer des schulischen Berufsvorbereitungsjahres oder der
Einstiegsqualifizierung der vergangenen Ausbildungsinitiative
„Chancengarantie“ besetzt wird. Des weiteren können Auszubil-
dende gefördert werden, die aus einem Betrieb übernommen
werden, der sich in Insolvenz befindet und deren Ausbildung nach
der Übernahme im neuen Betrieb noch mindestens ein Jahr dauert.
Die Förderung wird als zinsgünstiges Darlehen durch die ISB
gewährt. Das Darlehen beträgt pro zusätzlichen Ausbildungsplatz
bis zu 35000 Euro und pro erneuerten Ausbildungsplatz 25000
Euro. Die weiteren Konditionen und Antragsmodalitäten finden
sich im Internet unter
Informationen und Beratung durch die HwK-Ausbildungsberater,
Tel.: 0261/ 398-323, Fax: -989, E-Mail:
Vorjahr: Die Betriebe wollen
ausbilden,wenndieWirtschafts-
lage es erlauben würde. Eine
Abgabe würde die Situation zu-
sätzlich verschärfen. Ich bleibe
dabei: Sie schafft keine einzige
Lehrstelle und um die geht es!
Was wir brauchen, sind wirt-
schaftsfreundliche Rahmenbe-
dingungen.
Das neue Ausbildungsjahr
steht vor der Tür. Wie
kann den Jugendlichen
geholfen werden?
DieHwK-Ausbildungsberatung
bietet einen umfangreichen Ser-
vice - für Jugendliche und Un-
ternehmen.Hier gibt es alle Infos
zur Ausbildung und freien Lehr-
stellen.DenBetriebenhelfenwir
mit der Beratung zu Förderpro-
grammen für neue Lehrstellen,
vermitteln den geeigneten Be-
werber, beantworten alle Fragen
rund um den Ausbildungsver-
trag – kurzum: Unkompliziert
und effektiv soll der Weg zu
neuen Lehrverträgen sein.
Jetzt zum Fußball-Pokal des Handwerks anmelden!
Infos unter
chirmherren sind DFB-Präsident Zwanziger und Minister Bauckhage
Ein Jahr vor der Fußball-
WM ist Deutschland längst
im Fußballfieber. Eine Stim-
mung, die auch das Hand-
werk gepackt hat. Im Rah-
men der Kampagne „Morgen
Meister!“ dreht sich ab Mitte
September beim Fußball-
Pokal des Handwerks unter
dem Namen „Meisterschuss“
alles um das runde Leder, das
ins „Eckige“ muss ...
Mit DFB-Präsident Dr. Theo
Zwanziger und dem rheinland-
pfälzischen Wirtschaftsminis-
ter Hans-Artur Bauckhage er-
fährt die sportlicheAktion „pro
Meisterbrief“ prominente Un-
terstützung.Beide sindSchirm-
herren beim „Meisterschuss!“.
„Ich freuemich auf das Turnier
undwerde sicher bei demeinen
oder anderen Spiel als begeis-
terter Fußballfan dabei sein“,
so Hans-Artur Bauckhage.
„Die Idee,HandwerkundSport
so zu verbinden, findet meine
volle persönliche Unterstüt-
zung“,macht auchTheoZwan-
ziger deutlich.
Ausge-
r i c h t e t
wird das
Turnier in
Zusammenarbeit
mit dem Fußballverband Rhein-
land e.V. und demSüdwestdeut-
schen Fußballverband e.V. ab
Mitte September. Finanziell un-
terstützt wird es durch die lan-
deseigeneInvestitions-undStruk-
turbank Rheinland-Pfalz. Spiel-
berechtigt sind Handwerker -
vomLehrling über den Gesellen
bis zumHandwerksmeister. Ge-
spieltwirdmitsechsFeldspielern
und Torhüter auf einem Klein-
feld. Zu gewinnen gibt es eine
Reihe von Preisen - nicht nur für
das Siegerteam.
Der „Meisterschuss!“
hat bereits kurz nachStart
der Aktion viele Fans. So
unterstütztWalter Strutz, Staats-
sekretärimMainzerWirtschafts-
ministerium, denFußball-Pokal:
„Ich finde die Idee super und bin
mir sicher, dass der ‘Meister-
schuss!’ landesweit ein Erfolg
wird.“ Davon ist auch Horst
Mück, Geschäftsführer der
Werbeagentur „Die Insel“, die
die Kampagne „Morgen Meis-
ter!“umsetzt, überzeugt: „Mor-
gen Meister! hat sich durchge-
setzt undwie Fußball kommt es
gut bei den Leuten an. Beides
zu verbinden ist Klasse!“
Anmeldungen von Mann-
schaften und weitere Infos
bei der HwK Koblenz, Tel.:
0261/398-223, E-Mail:
,
Wirtschaftsminister
Hans-Artur Bauckhage
DFB-Präsident
Dr. Theo Zwanziger
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