Handwerk Special Nr. 105 vom 21. Mai 2005 - page 7

Ausstellung „Weggefährten 55+“ in Koblenz und Herrstein
21. Mai 2005
Nr. 105
Alle gehören zu den Spitzen-
gestaltern in ihrem Handwerk,
sind mit Auszeichnungen und
Preisenmehrfachausgezeichnet.
Zu sehen sind Schmuck, Kera-
mik, Malerei, Metallgestaltung,
Möbel- und Stoffdesign.
„Danke, dass ihr gekommen seid!“
Ausstellung „Weggefährten 55+“ noch bis 26. Mai in der Galerie Handwerk Koblenz
„Es ist beeindruckend und schön, wenn ich auf die Arbeiten derer
sehe, die mich beruflich und persönlich über mehr als 30 Jahre
begleitet haben“, macht Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert beim Weg
durch die Ausstellung „Weggefährten 55+“ in der Koblenzer Galerie
Handwerk deutlich und sagt über die 43 Kunsthandwerker, Designer
und Künstler, allesamt 55+: „Die Begegnung mit ihnen, die vielen
Gespräche haben mich ein anderes, neues, viel tiefgründigeres
Sehen gelehrt!“
Malerin Veronika Hagen
Glasgestalter Reiner Keller
aus Höhr-Grenzhausen
„Kunsthandwerk hilft dank sei-
nerVielschichtigkeit, seiner Far-
bigkeit etwas von der oft tristen
Alltagswelt zu verwandeln und
erlaubt demBetrachter, seine ei-
gene Individualität zu bewah-
ren“, fährt Wilbert fort.
Er verweist beispielsweise auf
dieKeramikschaffendenimKan-
nenbäckerland, die Edelstein-
gestalter in der Idar-Obersteiner
Region. „Ich erinnere mich an
viele Diskussionen, die ich mit
Ihnen,meinenWeggefährtender
letzten 35 Jahre, hatte. Ich denke
auch daran, dass wir bei aller
Reibung, die nicht ausgeblieben
ist,schließlichimmereinenKon-
sens gefunden haben. VomDia-
log haben wir alle profitiert.“
ZweiweitereAusstellungen sol-
len dieser ersten folgen, eine mit
„denen, die ich gern eingeladen
hätte, die aber nicht mehr kom-
men können“, eine weitere mit
„jungen Gestaltern und Hand-
werkern um die 30“.
„Das Wort ‚Weggefährten’ sagt
eigentlichalles.Ichfindeeswun-
derbar“, sagt Keramikermeister
Norbert Stahl aus Höhr-Grenz-
hausen. „Weggefährten schließt
schöne und schwierige Augen-
blicke ein, die es nunmal gibt im
Leben. Karl-Jürgen Wilbert hat
sich um die Keramik sehr ver-
dient gemacht. Oft war er bei
uns in Höhr-Grenzhausen und
hatte immer ein offenes Ohr für
unsere Sorgen. Ist doch gerade
die Keramik von der schwieri-
gen wirtschaftlichen Situation
betroffen.“
Veronika Hagen, Malerin aus
Koblenz, die seit vielen Jahren
in Südfrankreich lebt und arbei-
tet, erinnert sich an ihre erste
Einzelausstellung mit Hinter-
glasmalerei 1976 in
derGalerieHandwerk
und daran, dass es
„Wilbert war, der die
ersteLifestylestory im
Magazin ‚Kunst und
Handwerk’ über mich
geschrieben hat.“
„Die Aussteller sind zum Teil
auch meine Freunde“, so Glas-
gestalterReinerKeller ausHöhr-
Grenzhausen. Er bekennt, dass
er sich über die „sensible Einla-
dung“ von Wilbert „ehrlich ge-
freut“ hat. Keller gilt als Impuls-
geber und Realisator für neue
Techniken. In der Ausstellung
zeigt er, welcher Effekt durch
dasZusammenschmelzenunter-
schiedlicher Farbgläser entsteht.
Steinmetz- und Steinbildhauer-
meisterHans-GerhardBiermann
ausWassenach,langjährigerLei-
ter der Steinmetzwerkstatt des
Klosters Maria Laach, begrüßt
das „hohe Niveau“ der Ausstel-
lung.„Niveau,Arbeiten,dievom
Gestalter Kopf- und Handarbeit
gleichermaßen erfordern“, sind
Wilbert immerwichtig. Ihmliegt
am Herzen, dass sich die beiden
Bereiche Kunst und Handwerk
imKunsthandwerk austauschen
und berühren.
So sieht es auch Helmut Wolf,
Gestalter für Edelsteingefäße
und Kunstobjekte aus Kirsch-
weiler. „Meine Arbeiten sind
eine Symbiose aus der Schöp-
fung der Natur, künstlerischer
Gestaltungundhandwerklichem
Können.“ Seine 8-teilige Zoisit-
Rubin-Kreation, die er in der
Ausstellung zeigt, nennt er „Ma-
gie der aufgehenden Sonne“.
„Die Rohsteine für dieses Ob-
jekt habe ich jahrzehntelang ge-
sammelt, um später eine solche
Gruppe zu gestalten“, erzählt er.
„Karl-Jürgen Wilbert hat mich
bestärkt in meiner Suche nach
immer neuenAusdrucksformen,
um die Schönheit des Edelsteins
offen zu legen“, sagt er.
BerndMunsteiner, Edelsteinge-
stalter aus Stipshausen, selbst
Wegbereiter inder Formgebung,
fühlt sich inderAusstellung „un-
ter seines gleichen“. Er denke an
viele Begegnungen mit Wilbert
und anderen Ausstellern, die
„nicht immer einfach, aber stets
von gegenseitigem Respekt und
Wertschätzung“waren. „Solche
LeutewieWilbertbrauchenwir“,
betont derMaler Heinz Kassung
aus Koblenz. „Es ist wichtig,
sich immer wieder einzumi-
schen, eingefahrenen Pfaden
entgegenzuwirken.“
bis26.5. GalerieHandwerk
Info-Tel.: 0261/398-277
Die Ausstellung „Weggefähr-
ten 55+“ ist noch bis zum 26.
Mai in der Galerie Handwerk
Koblenz, Rizzastraße 24 – 26,
zu sehen. Geöffnet ist montags
bis freitags von 10 bis 18 Uhr,
samstags, sonntags sowie an
Feiertagen von 11 bis 17 Uhr.
Infos bei der HwK:
Tel.: 0261/ 398-277
E-Mail:
55+ in Koblenz
18.6. - 16.7.
Info-Tel.: 06785/97 31-760
Nach demErfolg inKoblenz ist
die Ausstellung „Weggefähr-
ten 55+“ vom 18. Juni (Eröff-
nung 16 Uhr) bis 16. Juli in der
die Galerie des Zentrums für
Restaurierung und Denkmal-
pflege in Herrstein zu sehen.
Infos bei der HwK:
Tel.: 06785/97 31-760
E-Mail:
55+ in Herrstein
Erstklassige
Arbeiten von 43
Ausstellern zeigt
die Präsentation
„Weggefährten
55+“ in der
Galerie Hand-
werk noch bis
zum 26. Mai.
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