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75 Jahre Korbion aus Simmern / Veranstaltungen in Herrstein

9. März 2005

Nr. 104

Die schönen Augen des Hauses

Gut aus- und durchsehen: Fensterbauer vereinen Design und Funktionalität im Holzrahmen

Es sind die Augen eines Hau-

ses – die Fenster. Von

drinnen sorgen

sie

für

den richtigen

Ausblick, von außen gese-

hen prägen sie das Erschei-

nungsbild. Entscheidenden

Anteil daran haben die Rah-

men.

1660 in einem gutbürgerlichen

Haus der Stadt Nördlingen: C.

Hubel verewigt sich im Holz-

rahmen des Fensters mit einem

Dankesspruch und tut so sein

Glück kund, durch „Heirat in

diesesHaus gekommen zu sein“.

Eine Information, die den Ei-

chenrahmen bis zum heutigen

Tag schmückt.

Gebaut um 1600, kann das Fen-

ster samt Rahmen auf eine über

400-jährige Geschichte zurück-

blicken. Doch nicht nur der Lie-

besspruch plus Fenster ist erhal-

ten geblieben: Holz als Material

für den Rahmen erfreut sich bis

zum heutigen Tag großer Be-

liebtheit. Dank neuer Bearbei-

tungsmethoden, moderner La-

cke und einem Rundumservice

durch das Handwerk hat das

Holzfenster nicht nur eine lange

Vergangenheit, sondernhat auch

gute Perspektiven für die Zu-

kunft.

Mit Holz alles machbar

Dafür stehen auch Hans-Peter

Korbion und seine 50 Mitarbei-

ter, darunter sieben Lehrlinge:

Das Tischlerunternehmen aus

Simmern im Hunsrück hat sich

Rund 10.000 Fenster

werden bei Korbion

jährlich hergestellt.

auf die Herstellung von Holz-

rahmen im Fensterbau speziali-

siert. Rund 10.000 Fenster jähr-

lich stellt der 75-jährige Betrieb

her. „In allen Farben, in allen

Formen und auf jeden Kunden-

wunschzugeschnitten“,soTisch-

lermeister und Geschäftsführer

Korbion. Die großen

Vorteile sei-

ner Holz-

fenster: „Egal, was der

Kunde wünscht – wir bauen es.

Das ist der große Vorzug gegen-

über dem Kunststofffenster, das

gerade bei der Farbauswahl Ein-

schränkungen hat.“

Auch bei der Gestaltung spielt

der Rohstoff Holz seineVorteile

aus. „Es ist ein ideales Material

für die Bearbeitung, mit dem

sichwegen der Natürlichkeit ein

besonderesWohngefühl verbin-

det.“ Mit modernsten Anlagen

bringen es die Handwerker im

Familienunternehmen, unter ih-

nen sechsMeister, inForm. „Com-

putergesteuerte Maschinen und

ein traditioneller Werkstoff sind

längst kein Widerspruch mehr.“

Bunte Fenstertrends

Das reicht vom Zuschnitt über

die Lackiererei bis zurMontage.

Auf 2500 qm Fläche entsteht

das, was der Auftraggeber - un-

ter ihnen Kommunen, Architek-

ten, Unternehmen bis zum pri-

vaten Bauherren - wünscht. Ne-

ben Fenstern werden hier auch

Türen und Wintergärten gefer-

tigt. „Im Trend liegen aktuell

farbige Rahmen, besonders in

Taubenblau,Rottönen,Grünund

Grau. Auch die Mehrfarbigkeit

ist im Kommen. Außen und in-

nen werden dabei unterschiedli-

che Farbkompositionen ge-

wünscht.“

Gerade in puncto Farbig-

keiträumtHans-

Peter Korbion,

der das Unternehmen

in der dritten Generation führt,

mit einem alten Klischee auf:

„Die Zeiten, in denen alle zwei,

drei Jahre das Fenster gestrichen

werden musste, sind dank mo-

dernerLackeundMehrfachgrun-

dierungund -lackierungvorbei.“

Wer sich heute für ein Holz-

fenster entscheidet, muss sich

im folgenden Jahrzehnt keine

Sorgen um die Farbenpracht

machen. „Und wem selbst das

nicht genügt, kann ein Holz-

Metall-Fenster bei uns bestel-

len.“ Den Beweis bleiben die

Fensterspezialisten nicht schul-

dig: Im Hof hängt ein Holz-

rahmen, dem Wind und Wetter

bisher nichts anhaben konnten.

Form und Farbe auf Kundenwunsch:

Beim Rahmenbau mit Holz gibt es

kaum Einschränkungen.

Führt das Familien-

unternehmen in

dritter Generation:

Tischlermeister

Hans-Peter Korbion.

Fertigung und Montage von Fenstern, Türen und Wintergärten aus

Holz gegründet 1930 50 Mitarbeiter, 7 Lehrlinge, 6 Handwerks-

meister Internet:

www.fenster-korbion.de

Steckbrief: Fa. Korbion, Simmern (Hunsrück)

22.4.: Fenster in der Denkmalpflege

Historische Fenster weisen je nach Epoche und Region spezifische

Gestaltungsmerkmale auf. Sie sind prägender Bestandteil eines

Baudenkmals. Die Reparatur bzw. die Umrüstung schadhafter his-

torischer Fenster bedeutet gegenüber der heute üblichen Isolier-

verglasung keinen Nachteil. In einem Seminar der HwK Koblenz

vermitteln hoch qualifizierte Dozenten, historische Holzfenster zu

erkennen, sie stilistisch und zeitlich einzuordnen, Schäden zu erfas-

sen und Reparaturkonzepte zu entwickeln.

Termin: 22.-24. April im Zentrum für Restaurierung und Denk-

malpflege, Herrstein. Infos unter Tel.: 06785/9731-761

Herrstein: Ausstellung in Galerie Handwerk

Handwerker präsentieren ihre Spitzenleistungen in der Galerie

Handwerk im Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege in

Herrstein: „Töne, Klänge, Schwingungen“ heißt es ab dem19.März

(Eröffnung 16 Uhr). Die Musikinstrumentenmacher-Innung der

Kammerbezirke Koblenz und Trier präsentiert historische Instru-

mente, deren handwerkliche Fertigung für hohe Qualität wie auch

die Vielseitigkeit eines Berufes steht - ob Gitarren-, Geigen- oder

Klavierbau. Dabei werden seltene Stücke zu sehen sein, darunter ein

Schiffsklavier, ein Plagel, Harmonium wie auch ein großes

Steingruber Klavier, das der Neuwieder Handwerksmeister und

Innungs-Obermeister Siegfried Thilemann zur Verfügung stellt.

Das Unternehmen Musik Mathias aus Idar-Oberstein wird in der

Ausstellung ein zwei-manualiges Harmonium aus Kanada sowie

weitereModelle zeigen, Oberlinger Orgelbau ausWindesheimstellt

u.a. Modelle von Orgelentwürfen des Kölner Doms aus.

Ausstellungen vonHandwerkern und ihren Leistungen finden in der

Galerie Handwerk Herrstein regelmäßig statt. Ab 30. April werden

„Meisterstücke“ gezeigt, ab 2. Juli heißt es „Tradition und Innova-

tion rund um´s Dach“.

Weitere Infos imZentrum für Restaurierung und Denkmalpflege,

Herrstein. Infos unter Tel.: 06785/9731-761.