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Existenzgründungsbüro

Seit sechs Jahren betreiben HwK und IHK Koblenz ihr

durch die Agentur für Arbeit Mayen gefördertes Existenz-

gründungsbüro (EGB). 2004 wurden ca. 100 Handwerker

von der HwK im EGB beraten, insgesamt wurden 482 Stel-

lungnahmen zur Bewilligung oder Ablehnung von Überbrü-

ckungsgeld ausgefertigt. Von September 2003 bis Januar

2005 wurden von den HwK-Betriebsberatern 1532 Existenz-

gründungen begleitet. Mehr als 92 Prozent der durch das

EGB geförderten und betreuten Existenzgründer sind auch

sechs Monate nach der Förderung mit ihrem Unternehmen

am Markt und haben teilweise schon Personal und Auszu-

bildende eingestellt. Nach drei Jahren liegt die Quote immer

noch deutlich über 80 Prozent. Jede Woche findet eine Info-

veranstaltung zur Existenzgründung statt.

Informationen zum Existenzgründungsbüro Mayen:

Tel.: 02651/ 9474-50, Fax: 02651/ 9474-51

E-Mail:

exis-bueromy@rz-online.de www.handwerk-special.de

Das Handwerk pflegt den Dialog mit den Agenturen für Arbeit

9. März 2005

Nr. 104

„Man braucht den nötigen

Biss, ein gesundes Selbstver-

trauen und die Bereitschaft

anzupacken, um den Schritt

in die Selbstständigkeit zu

wagen. Kaufmännisches und

rechtliches Wissen und eine

gute Portion Menschenkennt-

nis sind neben dem Fachwis-

sen Voraussetzung für den

Start“, schätzt Tischlermeis-

ter Norbert Graf aus Plaidt

ein. Seit Oktober 2003 ist er

selbstständig.

AlsWerkstatt nutzt Graf derzeit

die Garage seines Einfamilien-

hauses. An Maschinen verfügt

er über die Grundausstattung

einer Tischlerei. In Kooperati-

on mit Partnerfirmen nutzt er

Spezialmaschinen zur Holzbe-

arbeitung. „Ein Erfolgsrezept

für den Neubeginn gibt es nicht.

Aus der ersten Erfahrung weiß

ich aber, dass man klein anfan-

gen und den Kundenstamm erst

aufbauen muss“, sagt er. So be-

handelt Graf auch den kleinsten

Reparaturservice, beispielswei-

se an Fenstern und Rollläden,

wie einen Großauftrag.

Klein, aber mein

„Ich fahre auch abends und

samstags ohne Aufpreis zu den

Kunden“, betont er. „Oft ent-

wickelt sich aus einer Reparatur

ein größerer Auftrag.“ Graf

möchte sich im Innenausbau

spezialisieren. Erfahrungen eig-

nete sich der 36-Jährige in lei-

tenden Tätigkeiten in verschie-

denen Tischlereien und in wei-

terführenden Lehrgängen an.

Es braucht den nötigen Biss

Tischlermeister Norbert Graf über den Start in die Selbstständigkeit

Meisterbetrieb Möbel nach Maß, Küchen, Innenausbau

gegründet 2003 Tel. & Fax: 02632/ 300072

Steckbrief: Schreinerei Norbert Graf, Plaidt

„Klein, aber mein“: Tischlermeister Norbert Graf be-

ginnt seine Selbstständigkeit zunächst in der Garage.

gründungsbüro, das die HwK

Koblenz gemeinsam mit der

IHK und der Agentur für Arbeit

Mayen trägt. „In einem vierwö-

chigen Seminar habe ich den

Feinschliff für die Selbststän-

digkeit erhalten. Das war sehr

wichtig, denn zwischen einem

angestelltenTischlermeister und

einem selbstständigen ist ein

großer Unterschied.“

Ausschlaggebend war aber das

„intensive Beratungsgespräch

mit der Betriebsberaterin der

HwK Koblenz, die mich auf die

wichtigsten Aspekte bei der

Unternehmensgründung hinge-

wiesen und diese speziell für

meinen Fall aufgearbeitet hat.

Die Betreuung durch die Bera-

ter geht auch über die Existenz-

gründungsphase hinaus“, be-

richtet er.

Norbert Graf berichtet, dass die

Tischlerlehre nach dem Abitur

eine „glückliche Alternative

zum Studium der Forstwirt-

schaft“ gewesen ist. Er beendet

die Lehre am damaligenWohn-

ort Trier mit sehr guten Noten

und wird in den „Stipendiaten-

kreis der HwK“ übernommen.

So erhält er drei Jahre Förde-

rung und nutzt die Gesellenzeit

zur fachlichen Weiterbildung.

Starthilfe durch HwK

Nach Abschluss der Meister-

schule zieht es ihn der Liebe

wegen an den Rhein. Er findet

eine Meisterstelle in Koblenz

und arbeitet dort bis zur Insol-

venz bedingten Auflösung des

Betriebes. Arbeitslos und auf

der Suche nach einer neuenStel-

le erfuhr er vom Existenz-

Zu einem Gedankenaustausch

über Fragen des Arbeitsmark-

tes und die bisherige und vor

allem zukünftige Zusammenar-

beit in Fragen der Aus- und

Weiterbildung trafen die Leiter

der fünf Arbeitsagenturen aus

dem Kammerbezirk Koblenz

mit HwK-Hauptgeschäftsführer

Dr. h.c. Karl-JürgenWilbert und

leitenden Mitarbeitern zusam-

men. Sie stimmten darin über-

ein, dass eine solide Grund-

bildung der erste und wichtigs-

te Baustein für den späteren

Erfolg am Arbeitsmarkt sei.

Schwerpunkte der Gespräche

waren unter anderem die Bilan-

zierung der gemeinsamen Aus-

bildungskampagne „Chancen-

garantie 2004“ und der Aus-

blick auf 2005. Diese erfolgrei-

cheZusammenarbeit inderAus-

bildungsoffensive wolle man

fortsetzen. Dazu gehören auch

gemeinsame präventive Maß-

nahmen zur Verringerung der

Ausbildungsabbruchquote wie

das „AzubiMentoring“, die aus-

bildungsbegleitendeHilfe (abH)

oder ein praktisches Profiling

in verschiedenen Berufsfeldern

im Vorfeld der Lehrstellen-

findung. Das Sek-I-Fest für

Schüler ab Klasse 7 und der

Eltern-Infotag am 15. Juni sind

weitere Highlights in der Zu-

sammenarbeit der HwKmit den

Arbeitsagenturen zur Stärkung

des regionalen Arbeitsmarktes

und Verbesserung der Ausbil-

dungschancen.

Die HwK-Experten informier-

ten über aktuelle Schwerpunkte

in den Qualifizierungs- und

Dienstleistungsangeboten der

Kammer. Karl-HeinzHuth, Lei-

ter der Agentur für Arbeit in

Koblenz, sprach noch einmal

die Ausschreibungspraxis im

Bereich der berufsvorbereiten-

den Maßnahmen an. Der Preis

dürfe nicht alleine ausschlagge-

bend sein. Das hohe Leistungs-

potenzial der HwK bei der Qua-

lifizierung von Arbeitssuchen-

den spiele eine wichtige Rolle.

Gemeinsame Verantwortung für den Arbeitsmarkt

Die Direktoren der fünf Arbeitsagenturen im Bezirk der HwK (v.r.) Karl-Ernst Starfeld

(NR), Ralf Giel (MY), Dr. Carola Voelkel (KH), Karl-Heinz Huth (KO) und (2.v.l.)

Günter Tull (MT) interessierten sich in ihrem Gespräch mit HwK-Hauptgeschäftsführer

Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert für die Hightech-Anwendungen in der CNC-Werkstatt.