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Page Background www.handwerk-special.de

Grund zum Feiern bei Unternehmerfrauen und Friseur-Innung

9. März 2005

Nr. 104

Der Koblenzer Arbeitskreis

„Unternehmerfrauen im

Handwerk“ (UFH) feiert am

7. März sein 20-jähriges Be-

stehen. Die Feier findet am 8.

April, 16 Uhr, im HwK-Be-

rufsbildungszentrum in der

Koblenzer St.-Elisabeth-Stra-

ße statt.

Vor 20 Jahren war das öffentli-

che Ansehen der „Co-Pilotin-

nen“ in den Handwerksbetrie-

ben längst nicht so hoch wie

heute. Den Betriebsinhabern

und Meistern war jedoch schon

immer klar: Ohne die Frauen

geht es nicht! Mit der Gründung

eines Arbeitskreises auf Initia-

tive der Handwerkskammer

Koblenz wurde ein Forum initi-

iert, in dem den Meisterfrauen

das erforderliche Führungs-

wissen in Form von Weiterbil-

dung vermittelt werden konnte.

Der Arbeitskreis ist sozusagen

die „Tankstelle“ für die Co-Pi-

lotinnen. Auf dem Laufenden

bleiben, regelmäßige Treffen

untereinander, Gedankenaus-

Tankstelle für die Co-Pilotin

Arbeitskreis „Unternehmerfrauen im Handwerk“ feiert 20-Jähriges

Friseur-Innung Bad Kreuznach feierte 100-jähriges Jubiläum

tausch mit Persönlichkeiten aus

dem öffentlichen Leben sowie

berufliche Weiterbildung - dies

waren und sind seither die we-

sentlichen Ziele und Absichten

des Arbeitskreises.

DieMeisterfrauen sind „Power-

frauen“. Sie sind die „guten

Seelen“ im Unternehmen und

der „Spoiler“, der den Rennwa-

gen „Betrieb“ windschnittig

macht und ihm den vielleicht

entscheidenden Wettbewerbs-

vorteil im rauen Gegenwind der

Konkurrenz verleiht.

Ihre Aufgaben sind vielfältig

und erstrecken sich nicht nur

auf die Buchhaltung. Die Zu-

sammenarbeit mit Steuerbera-

ter, Betriebsprüfer, Versiche-

rungen und Banken, die Aus-

wahl, Einstellung, Führung und

Entlohnung der Mitarbeiter, die

Beteiligung an Ausschreibun-

gen, dieNeukundengewinnung,

Marketing undWerbung gehört

ebenso dazu. Neben fachlicher

Kompetenz haben sie vor allem

aber auch Schlüsselquali-

fikationen (z.B. Organisa-

tion, Planung, Zeitma-

nagement, EDV) und so-

ziale Kompetenz geprägt.

Seit 24. Juni 1998 ist Do-

ris Bollinger Vorsitzende

des Arbeitskreises. Er hat

36Mitglieder, davon noch

6 aus der Gründungsver-

Infos zum Arbeitskreis Ko-

blenz bei der Vorsitzenden

Doris Bollinger:

Tel.: 02628/ 2543

Fax: 02628/ 1552

E-Mail:

ufh.koblenz@web.de

Internet:

www.unternehmerfrauen-rlp.de

oder im HwK-Berufs-

bildungszentrum in

Bad Kreuznach:

Tel.: 0671/ 894013-0

Fax: 0671/ 894013-888

E-Mail:

kreuzn@hwk-koblenz.de

Internet:

www.hwk-koblenz.de

sammlung. Zahlreiche Aktivi-

täten zeichnen den Arbeitskreis

aus. So gründete ein Teil der

Arbeitskreismitgliederinnen

1991 einen „Investment-Club“,

der sich erfolgreich in Börsen-

spekulationen versucht.

1995 wurden Kontakte zum

Deutschen Bundestag in Bonn

und zum Landtag in Mainz ge-

knüpft, eine Satzung für den

Koblenzer Arbeitskreis verab-

schiedet und 1996 eine gut be-

suchte Vortrags-Diskussion

über die „Scientology-Sekte“

mit der Autorin Renate Hartwig

veranstaltet. Ein rasantes Fahr-

sicherheitstraining auf demNür-

burgring 1997 schloss sich an.

Bollingers Vorgängerin Ursula

Jachnik, heuteLandesvorsitzen-

de der Unternehmerfrauen in

Rheinland-Pfalz, engagierte

sich stark bei der Installation

einer neuen Fortbildungs-

prüfung zur „Fachwirtin für

kaufmännischeBetriebsführung

imHandwerk“, die 1998 alsMo-

dellversuch in Bayern und

Rheinland-Pfalz gestartet wur-

de. Heute ist sie fester Bestand-

teil der HwK-Weiterbildung.

Seit Mitte 2004 ist der Arbeits-

kreis im Internet präsent.

Die Unternehmerfrauen wissen zu feiern, wie sie zu ihrem 15-

Jährigen bei einer Schifffahrt auf dem Rhein zeigten.

„Ich gebe zu, ich war erst beim Friseur, bevor

ich zu Ihrer Feier gekommen bin“, so Landrat

Karl-Otto Velten in seiner Laudatio. „Man

sieht einem Menschen nun mal zuerst ins Ge-

„Keimzelle der Handwerksorganisation“

Das Lob der Obermeisterin galt

ihrem Vorgänger, Kreishand-

werksmeister Jürgen Günster,

von dem sie ein „gut bestelltes

Feld“ übernommen habe.

Günster hob die Rolle der In-

nung „als Keimzelle der Hand-

werksorganisation hervor“, die

innovativ und kreativ geführt

werden muss. „Mir ist um die

Zukunft der Innung nicht ban-

ge, weil wir auf unsere 86

Meisterbetriebe bauen können.

Der Ausdruck Konkurrenz ist

für uns ein Fremdwort. Alle

Mitgliedsbetriebe ziehen an ei-

nem Strang. Innungsfahrten,

Modepräsentationen und Preis-

frisieren haben innerhalb der

Friseurfamilie in unseremKreis

über die Kollegialität hinaus zu

Freundschaftengeführt“, beton-

sicht und die Frisur fällt ins Auge. Sie soll zum Typ, zum ganz

persönlichen Erscheinungsbild passen“, fügte der Landrat hinzu

und betonte, dass er sich von „Gabriele Maurer, Obermeisterin

der Friseur-Innung Bad Kreuznach, gut betreut fühle.“

te Günster. In einem kurzen

Rückblick ging er auf die histo-

rische Entwicklung der Innung

ein. In diesem Zusammenhang

verwies er auf die „dritte Ver-

ordnung über den vorläufigen

Aufbau des deutschen Hand-

werks vom 18. Januar 1935“,

die dem Handwerk den „Gro-

ßen Befähigungsnachweis“

brachte.

Hans Walter Reichle, Vor-

standsvorsitzender des Landes-

verbandes Friseure Rheinland,

unternahm eine modische Rei-

se. Er erinnerte an dieBubikopf-

schneider und den Erfinder der

Dauerwelle Karl Nessler. Er

sprach von der Glockenblumen-

linie nach Christian Dior und

dem Pferdeschwanz, der An-

fang der 50er Jahre den modi-

schen Kopf schmückte. „Auch

in technischer Hinsicht ist in

unserem Handwerk viel pas-

siert“, soReichle. In diesemZu-

sammenhang betonte er, „wenn

sich auchmodische Tendenzen,

Produkte und Behandlungs-

verfahren im Lauf der Zeit ver-

ändert haben, so ist der Friseur-

beruf doch immer einhandwerk-

licher Beruf geblieben. Ein Be-

ruf ganz nah am Kunden.“

Bernd Hammes, Leiter der Päd-

agogischen Anlaufstelle der

HwK, überbrachte die Grüße

der Kammer. „Das Friseur-

handwerk ist zahlenmäßig das

stärkste Handwerk im Bezirk

der Handwerkskammer Ko-

blenz. 1.474 Betriebe sind in

der Handwerksrolle der HwK

eingetragen. Das Friseurhand-

werk ist gleichzeitig einer der

größten Ausbilder. 718 junge

Leute lernen derzeit im nördli-

chen Rheinland-Pfalz dieses

kreative Handwerk“, sagte er

und erwähnte, dass es gelang,

allen jungen Leuten, die dies

wünschten, eine Friseurausbil-

dung zu ermöglichen.

Mit einer Rezitation aus einem

Lied der Bläck Föös begann

Oberbürgermeister Andreas

Ludwig sein Grußwort. „Minge

Frisör weiß stets das neuste

grand Mallör. Minge Frisör dä

es op Zack, dä grand Schamör.

Hä weiß jenau, wat en d‘r Stroß

su all passeet, weil hä si Fach

versteit.“ „Der Friseur muss

zuhören können, soll Stimmun-

gen erkennenund sie beimHaar-

formen entsprechend umsetzen.

Der Kunde vertraut dem Fri-

seur, was bedarf es der Wert-

schätzung mehr“, so Ludwig.

Feierten 100 Jahre Friseur-Innung (v.l.): Geschäftsführer

Gerhard Schlau (Kreishandwerkerschaft), Kreishandwerks-

meister Jürgen Günster, Obermeisterin Gabriele Maurer,

Bernd Hammes (HwK) und Landrat Karl-Otto Velten.