Handwerk Special Nr. 102 vom 11. Dezember 2004 - page 17

HwK-Partnerschaftsprojekte mit Laos und Kambodscha
11. Dezember 2004
Nr. 102
Handwerk „made in koblenz“
ein Exportschlager
Deutsches Wissen spielt bei Gesetzgebung Kambodschas wichtige Rolle
Hoher Besuch aus Kambod-
scha in Koblenz, ein Vize-
premierminister beim Schwei-
ßen, ein Prinz, der sich mit
Lehrlingen über ihren Beruf
unterhält, Gespräche zwischen
Regierungsvertretern und
deutschen Handwerksexperten
über die Selbstverwaltung des
Handwerks im Königreich
Kambodscha, in dem die
Handwerkskammer Koblenz
seit 1997 ein Partnerschafts-
projekt unterhält – so lassen
sich die Höhepunkte des
Besuchs einer hochrangigen
Regierungsdelegation bei der
HwK Koblenz zusammenfas-
sen.
Unter LeitungvonVizepremier-
minister Sok An informierten
sich dieMinister Prinz Sisowath
Panara Sirivuth, Nady Tan und
Sok Chenda Sophea sowie vier
Staatssekretäre und einMiniste-
rial-Generaldirektor über das
Handwerk in Deutschland.
Der Visite der kambodschani-
schen Regierungsdelegation bei
der HwK Koblenz gehen Jahre
erfolgreicher Zusammenarbeit
im südostasiatischen Land vor-
aus: Seit über sieben Jahren en-
gagiert sich dieHwKdort für die
StärkunghandwerklicherUnter-
nehmen und begleitet politische
Entscheidungen für eine Selbst-
verwaltung aktivmit. HwK-Prä-
sident Karl-Heinz Scherhag und
Hauptgeschäftsführer Dr. h.c.
Karl-Jürgen Wilbert begrüßten
Vizepremier Sok An
(sitzend) probiert sich
erfolgreich im Schwei-
ßen. Über die Schulter
sah ihm dabei u.a. Dr.
Pen Darith (2.v.r.),
Staatssekretär im Justiz-
ministerium Kambod-
schas, der den Deutsch-
land-Besuch im Vorfeld
mit HwK-Hauptge-
schäftsführer Dr. h.c.
Karl-Jürgen Wilbert in
Phnom Penh vorbereitete.
Bei den Gesprächen mit Vizepremier Sok An
(Mitte) ging es auch um kambodschanische
Regierungsverordnungen für das Handwerk.
Es ist einer der höchstenOrden
des Landes, der Dr. h.c. Karl-
Jürgen Wilbert durch die Re-
gierung der Demokratischen
Volksrepublik Laos verliehen
wurde. Aus den Händen von
Handelsminister Soulivong
Daravong erhielt der HwK-
Hauptgeschäftsführer bei einer
Visite des Landes den „Orden
der Arbeit“. Die Verleihung
der hohen Auszeichnung hat
Seltenheitswert. Wilbert ist ei-
ner der wenigen Ausländer, an
die derOrden bisher überhaupt
vergeben wurde. Mit der Aus-
zeichnung dankt die laotische
Regierung dem HwK-Haupt-
geschäftsführer für „die Ver-
dienste bei der geleisteten Hil-
fe im Rahmen eines Partner-
schaftsprojektes der HwKKo-
blenzmit laotischenPartnern“,
so die offizielle Begründung
Hohe laotische Staats-Auszeichnung
geht nach Koblenz
HwK-Hauptgeschäftsführer Wilbert wurde „Orden der Arbeit“ verliehen
aus der Kanzlei des
Premierministers.
„Die fachliche und
materielle Unterstüt-
zung war vorbildlich
und stellt über das
Projektende hinaus
eine nachhaltige Un-
terstützung hand-
werklicher Betriebe
dar“.
Karl-Jürgen Wilbert
sieht in der hohen
Auszeichnung eine
Anerkennung für
„viele Jahre Projekt-
arbeit, die von Erfolg
Der Handelsminister Soulivong Da-
ravong überreichte Karl-Jürgen
Wilbert die hohe Auszeichnung.
Wilbert betont ausdrücklich,
„dass wir uns dabei immer auf
ein gutes Miteinander mit un-
seren Partnern wie auch der
laotischenRegierungverlassen
konnten“ und dankt der Staats-
führung für die Verleihung.
gekröntwaren,dersichabernicht
als Selbstlauf einstellte. Sieht
man das Land und seine Ge-
schichte, haben wir in einer Zeit
dieZusammenarbeitgesucht,die
in eine politische undwirtschaft-
liche Neuerungsphase fiel.“
herzlich die Gäste, die sich bei
der HwK Informationen aus ers-
terHandüberdasdeutscheHand-
werk, die Selbstverwaltung so-
wie die Aus- undWeiterbildung
wie auch die Verbindung zwi-
schen Hightech und Tradition
holten. Neben den Gesprächen
über die aktuelle Entwicklung
und anstehende Entscheidungen
in Hinblick auf handwerks-
politischeGesetze interessierten
sich die Gäste für handfeste
Arbeit in den Ausbildungs-
werkstätten des HwK-Metall-
und Technologiezentrums.
Nach einer Modenschau junger
Friseurlehrlingeging es zuLehr-
lingen, Meisterschülern und
Ausbildern indieKfz-Werkstät-
ten sowie in den Bereich für
Sanitär- und Heizungsbau.
Im CNC-Bereich ließen sich
VizepremierSokAnunddieMit-
glieder der Regierungsdelegati-
onüberdenEinsatzvonHightech
im Handwerk informieren. Be-
eindruckt waren die Gäste von
der Verbindung des Handwerks
mit dem Einsatz modernster
Bearbeitungsverfahren.
Idee und Verantwortung:Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert
Redaktion:
Jörg Diester, Beate Holewa, Markus Gaida
Layout:
Jörg Diester, Markus Gaida, Danielle
Schmid, Gerrit Schade
Herausgeber:
Handwerkskammer Koblenz
Friedrich-Ebert-Ring 33, 56063 Koblenz
in Verbindung
mit dem Mittelrhein-Verlag Koblenz
Fotos:
Godehard Juraschek (Titel), HwK Koblenz
Anzeigen:
Hans Kary (verantw.), Informa RZ-
Anzeigenservice, 56070 Koblenz
Verkaufsleiter:
Rudolf Speich, Tel.: 0261/ 892-115
Technische Herstellung: Druckhaus Koblenz, August-Horch-Str. 28
Impressum
Im Schweißbereich konnte der
Vizepremierminister dann zei-
gen, dass ein Politiker auch in
der handwerklichen Praxis ein
gutes Händchen hat: Sok An
nahmdieEinladungzum„Crash-
Kurs“ im Gasschweißen an und
sorgte für eine dauerhafte Ver-
bindung zweier Bleche.
Das deutsche Ausbildungssys-
temunddiehandwerklicheSelbst-
verwaltung, somachte der Vize-
premier ineinemPressegespräch
mit zahlreichen Medienvertre-
tern deutlich, seien ein wichti-
ger Teil funktionierender Wirt-
schaft. Dem weiteren Aufbau
einer rechtlichen Basis für den
handwerklichenBerufsstandste-
he die Regierung optimistisch
gegenüber. Zusammen mit den
Experten der HwKKoblenz sol-
le an den handwerkspolitischen
Rahmenbedingungen weiter ge-
arbeitet werden, die Gründung
einer Handwerkskammer stehe
unmittelbar bevor.
Für die HwK Koblenz ein Rie-
senerfolg: „Uns geht es nicht
darum, deutsche Rezepte im
Ausland zu verkaufen. Wir se-
hen unsere Arbeit als Hilfe zur
Selbsthilfe, als Beitrag, dass ein
gestärktes Handwerk als wirt-
schaftlicher Stabilitätsfaktor das
Leben der Menschen vor Ort
verbessert“, machten Scherhag
und Wilbert abschließend deut-
lich.
Königlicher Erfahrungsaustausch: Prinz Sisowath Siri-
vuth, Minister für Kultur und Künste (rechts), im Ge-
spräch mit deutschen Lehrlingen zu Leben und Beruf.
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