Handwerk Special Nr. 99 vom 2. Juni 2004 - page 9

Erfolgsstory eines Metallbauunternehmens / Messe am Rhein 2005
2. Juni 2004
Nr. 99
Präzisionsmaschinen von
individuellem Zuschnitt
„Metallbau Stühn“ erstellt komplette Anlagen
DieWerkhallenderFirma„Me-
tallbau Stühn“ im Industriege-
biet Weitefeld sind riesig. 8.500
qmHallenflächestehenzurVer-
fügung. Mit modernsten CNC-
gesteuerten Maschinen werden
hier Maschinenteile von bis zu
40 Tonnen, von 16 bis vierein-
halbMetern hergestellt oder be-
arbeitet.
„Wir bauen komplette Anlagen,
beispielsweise für den Maschi-
nenbau, Kraftwerktechnik, För-
dertechnik, Holz- und Kunst-
stofftechnik, führen aber auch
Schweißarbeiten und Oberflä-
chenveredlungen durch“, um-
reißt Schossermeister Hartmut
StühndieAngebotspalette. „Un-
sere Auftragsgeber sind kleine-
reBauschlossereien,Maschinen-
baubetriebe und Konstruktions-
büros sowie die Großindustrie.
WirfertigennachZeichnungund
Auftrag des Kunden.Wir stellen
kein eigenes Produkt her, son-
dern fertigen ganz individuell
und einzigartig, sei es eine Ver-
packungsmaschine, Zerkleine-
rungsmaschine oder eineAbfüll-
anlage. Manchmal sind es auch
Einzelteile, die in eine bereits
erstellteAnlagepassenmüssen“,
erklärt Stühn. Er hat sich in der
SchweißtechnischenLehranstalt
derHwKKoblenzzumSchweiß-
fachmann qualifiziert.
Von der Schmiede zur
Firmengruppe
„DieAnfänge unseres Familien-
unternehmens gehen ins Jahr
1931 zurück“, erzählt Stühn.
SeinGroßvaterErnstStühn,Huf-
undWagenschmied,eröffneteim
Ort Weitefeld eine Schmiede.
DerSohn,SchmiedemeisterWal-
demar, gründete 1971 die Firma
„Metallbau Stühn“. „Hier wur-
den zunächst Bauteile für den
heimischen Berg- und Unterta-
gebau gefertigt. Im Laufe des
späterenStrukturwandelsimSie-
gerland erfolgte eine Neustruk-
turierung zum Maschinen- und
Anlagenbau“, soHartmut Stühn.
Er bekennt, seinen Traumberuf
auszuüben. „Ich habe bei mei-
nem Vater gelernt, obwohl er es
eigentlich nicht wollte. Schon
während meiner Schulzeit war
ich ständig in der Firma und
einen anderenBeruf habe ich nie
inErwägunggezogen.“Zur heu-
tigenUnternehmensgruppeStühn
gehören neben der „Metallbau
Stühn GmbH“, auch die „Stahl-
verarbeitung Weitefeld GmbH“
und die „ASW Stühn Anlagen-
bauGmbH“. Gesellschafter sind
jeweils die drei Brüder Hartmut,
Thorsten undRainer. „Jeder von
uns ist Geschäftsführer in einer
Firma, erklärtHartmut Stühndie
Firmenstruktur des Familien-
unternehmens.
Bis zu 40 Tonnen wiegen die Maschinenteile, die im
Unternehmen der Familie Stühn hergestellt werden.
Allen Maßstäben gerecht
„Wir werden allen Maßstäben
gerecht“, heißt das Firmenlogo.
„Wir haben es von unserem Va-
ter übernommen“, betont Hart-
mut Stühn. Das macht er auch
seinen Lehrlingen von Anfang
an klar. Acht sind es insgesamt.
„Im letzten Jahr hatten wir 36
Bewerbungen für drei Ausbil-
dungsplätze“, erzählt er. „Wir
machen einen schriftlichenTest,
gehen aber mit den Bewerbern
auch durch die Werkhallen. Sie
sollen dann Fragen stellen und
einfacheVorschlägeentwickeln,
wie sie an eine Aufgabe heran-
gehen würden. Daraus lässt sich
viel ableiten. Auch ein Prakti-
kum vor der Lehre ist hilfreich“,
so Stühn. 2004 sollen drei junge
Leute ausgebildet werden.
Sucht drei Lehrlinge für
2004: Handwerksmeister
Hartmut Stühn.
„Wir haben unser Ziel auf der
9. Handwerksmesse, die Ver-
braucher über Produkte und
Dienstleistungen zu informie-
ren, voll erreicht. Der Bera-
tungsbedarf hat all unsere
Erwartungen übertroffen“,
schätzt Christoph Hansen aus
Koblenz, Obermeister der
Elektroinnung Koblenz, ein.
Er verweist auf eine Befra-
gung unter 500 Messebesu-
chern, die die Innung gemein-
sam mit der FH Koblenz,
Fachrichtung Betriebswirt-
schaft, durchgeführt hat.
Schwerpunkte dabei waren
unter anderem die Verbrau-
cherfreundlichkeit der Pro-
dukte, Kenntnis des Dienstlei-
stungsangebots der Elektro-
fachbetriebe und die Marken-
kenntnis der Besucher. „Das
Handwerk ist keine Dienst-
leistungswüste“, ergab die
Befragung. Die Kunden sind
mit ihrem „Stammhand-
werker“ zufrieden und halten
ihm die Treue. „Begriffe aus
unserem Handwerk sind je-
doch erklärungsbedürftig“,
weiß Marco Kraus, Geschäfts-
führer der Firma Elektro
Künster und stellvertretender
Obermeister der Innung. Er
betont, wie wichtig die Ge-
spräche mit den Partnern aus
der Industrie sind.
Elektro-Innung auf der MESSE AM RHEIN 2005
Auf der 10. Handwerksmesse
Koblenz steht Verbraucher-
beratung der Besucher durch
die Innung erneut im Vorder-
grund. Mit ihren 54 Mitglieds-
betrieben tritt sie geschlossen
auf. „Die Messe ist ein Schau-
fenster unseres gesamten
Dienstleistungsangebots. Die
Besucher schätzen die direkte
Information von Fachleuten“,
so Hansen. „Wir werden Bera-
tungsschwerpunkte haben. So
zu den Bereichen Kommunika-
tion und Fotovoltaik, aber
auch zu Ausbildung und Nach-
wuchswerbung“, ergänzt der
Obermeister. „Überzeugender
können wir unsere Stärke im
Dienstleistungsbereich einem
breiten Publikum kaum de-
monstrieren.“ Ihm erscheint
es sehr wichtig, junge Leute
auf die neu entstandenen Be-
rufe in seinem Handwerk und
die Anforderungen hinzuwei-
sen, die auf einen zukünfti-
gen Lehrling zukommen.
„Die Monteure sind nicht
selten mit dem Laptop auf
der Baustelle und program-
mieren.“ Ein guter Haupt-
schulabschluss oder mittlere
Reife sind für ihn die schuli-
schen Voraussetzungen für
einen Start in die Lehre.
Infos zur Messe am Rhein:
Tel.: 0261/398-131, Fax: -
Obermeister der Elektroinnung Koblenz Christoph
Hansen und sein Stellvertreter Marco Kraus.
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