Handwerk Special Nr. 89 vom 19. Oktober 2002 - page 14

HwK-Betriebsberatung hilft / neues Programm der KfW
19. Oktober 2002
Nr. 89
Basel II als Chance nutzen
HwK-Betriebsberatung hilft den Betrieben bei Fragen zum Rating
DieHandwerkskammerKoblenz
empfiehlt ihren Mitglieds-
betrieben „Basel II“ als Chance
zu nutzen und sich schon heute
das aktuelle „Rating“ seiner
Hausbank vorlegen zu lassen.
ZwarsollnachdemjetzigenZeit-
plan„BaselII“erstAnfang2006
in Kraft treten, aber so bleibt
dem Handwerksunternehmer
genügend Zeit, sichmit den zum
Teil neuen Bewertungskriterien
vertraut zu machen, um recht-
zeitig auf die veränderten
Kreditvergabe-
bedingungen
durch
„Basel
II“ vor-
bereitet
zu sein.
Ein
Unter-
nehmen
benötigt Ka-
pital, um arbeiten
zu können, Arbeitsplät-
ze zu sichern, Jugendliche aus-
zubilden und Innovationen im
Handwerk zu realisieren. Neben
dem vorhandenen Eigenkapital
istmeist eineFinanzierungdurch
Dritte unverzichtbar.Mit „Basel
II“ werden die zukünftigen
Kreditvergabemöglichkeiten
von Banken und Sparkassen neu
geregelt. Der Baseler Ausschuss
hat die Eigenkapitalanfor-
derungen an Banken neu gestal-
tet. Danach wird zukünftig die
Bonität des Unternehmens eine
zentrale Rolle für die Höhe der
Eigenkapitalunterlegung spie-
len. Die Höhe der Unterlegung
wird sichwiederumauf dieHöhe
desZinssatzesdesUnternehmer-
kredites auswirken. Die Bonität
der Handwerksbetriebe soll
durch ein sogenanntes „Rating“
festgestellt werden.
Rating als Chance
Was bedeutet dies konkret für
den Handwerksbetrieb? Je bes-
ser ein Unternehmen „geratet“
wird, desto weniger zahlt der
Unternehmer zukünftig für sei-
nen Kredit, desto mehr Gewinn
verbleibt für geplante Investi-
tionen. Wie kommt der Hand-
werksbetrieb zu einem guten
„Rating“?DieBankenundSpar-
kassen bewerten ihre Kunden
bereits seit vielen Jahren nach
unterschiedlichen
Modellen. Dies erfolgte in der
Vergangenheit vorwiegend auf-
grund sogenannter „harter“ Fak-
toren, die sich über die betriebs-
wirtschaftlichenKennzahlenaus
dem Jahresabschluss ergeben.
Hinzu kommen jetzt verstärkt
sogenannte „weiche“ Faktoren,
d.h. zukünftig wird eine gute
Qualifikation der Führungskräf-
te, die eingesetzten Planungs-
und Steuerungsinstrumente etc.
bei der Bewertung von Betrie-
ben immer mehr an Bedeutung
gewinnen. Jeder Unternehmer
sollte jetzt Kontakt mit dem
Firmenkundenberater seiner
Hausbank aufnehmen und sich
sein „Rating“ vorlegen lassen.
Auch wenn dieses nicht so gut
ausfällt wie gewünscht, liegen
hier dieChancengemeinsammit
der Bank Stärken und Schwä-
chen imUnternehmenaufzuspü-
ren und die Erkenntnisse hieraus
für die zukünftige betriebswirt-
schaftliche Gestaltung im Un-
ternehmen zu nutzen. DieHand-
werkskammer Koblenz unter-
stützt ihre Mitgliedsbetriebe
hierin durch ein kostenfreies in-
dividuelles Beratungsangebot.
Betriebsberatung
Die Beratungsprofis der
HandwerkskammerKoblenz
stehen jedem Mitglieds-
betriebund jedemInteressen-
ten, der eine Neugründung,
Betriebsübernahme oder Be-
teiligung im Handwerk an-
strebt, mit Rat und Tat zur
Seite.
Infos bei der Betriebs-
beratung,Telefon0261/398-
248, Fax -994, E-Mail
Die Kreditanstalt für Wieder-
aufbau (KfW) bietet nach
Vereinbarungen mit der Bun-
desregierung ab 1. November
ein neues Finanzierungs-
programm für die mittelständi-
sche Wirtschaft. Dieses Ange-
bot ist ein Teil der Vorschläge
der Hartz-Kommission. Das
Programm soll Beiträge zum
Abbau der Arbeitslosigkeit und
zur Verbesserung der Finanz-
ierungssituation in der mittel-
ständischen Wirtschaft leisten.
Wichtiger Bestandteil, so die
HwK-Betriebsberatung, ist da-
bei ein Finanzierungspaket für
Unternehmen, das Arbeitslosen
den Wiedereinstieg in die Be-
schäftigung bietet. Das Hand-
werk als einer der stärksten Ar-
beitgeber kann von der Umset-
zung der Hartz-Vorschläge pro-
fitieren.
Erste Informationen
Nach ersten Informationen er-
halten Unternehmen, die dauer-
haft Arbeitslose einstellen, eine
Option auf ein Finanzierungs-
paket vonmaximal 100000Euro
pro neu beschäftigtenArbeitslo-
sen. Voraussetzungen sind eine
ausreichende Bonität und eine
Bestätigung der Hausbank über
die positiven Zukunftsaussich-
ten des Unternehmens. Sa-
nierungskredite sind damit aus-
geschlossen.
Zwei Kredite unterstützen
Das Finanzierungspaket besteht
aus zwei gleich großen Krediten
unterschiedlicher Qualität. Die
KfW-Mittel nutzen
Handwerk kann von neuem Programm profitieren
ersteHälfteentsprichteinemher-
kömmlichenDarlehenmit bank-
üblichenSicherheiten.Der zwei-
teTeil des Finanzierungspaketes
besteht aus einem Darlehen mit
Nachranghaftung. Das bedeutet,
fürdieseMittelsindkeineKredit-
sicherheitenzustellen.DieHaus-
bank erhält eine Haftungsfrei-
stellung und wird vomBund ga-
rantiert. Somit bekommt dieser
Teil des Finanzierungspaketes
den Charakter von Eigenkapi-
tal.
Eigenkapital verbessern
Die Laufzeit beider Finanz-
ierungskomponenten beträgt bis
zu 10 Jahren und das Zinsniveau
wird am unteren Rand des
Marktzinses angesiedelt. Durch
die Haftungsfreistellung des
zweitenTeilsdesFinanzierungs-
paketes verbessert sich die
Eigenkapitalsituation, die Haft-
ungsbasis der Unternehmen.
Damit werden auch Hemm-
schwellenfürzusätzlicheFremd-
mittel zur Finanzierung notwen-
diger Investitionen abgebaut.
Weitere Informationen und An-
tragsunterlagen werden in Kür-
ze von der KfW zur Verfügung
gestellt.
Informationen zu dem
neuen KfW-Programm
gibt die Betriebsberatung
der HwK Koblenz,
Telefon: 0261/398-249,
Fax: -983,
Auch bei dem neuen Programm aus den Vorschlägen
der Hartz-Kommission hilft die Betriebsberatung der
HwK Koblenz ihren Mitgliedsbetrieben weiter.
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