Handwerk im Sommer vom 29. Juni 2002 - page 12

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„Ungeheuerliches“ aus der Keramikwerkstatt Dietz, Königswinter
Von guten, bösen und
tönernen Drachen
Die meisten von ihnen speien Feuer
und sind entweder ganz brav oder
schrecklich böse. Als Inkarnation
des Bösen sind sie seit Jahrhunder-
ten gefragte Gegner von Heiligen
und Helden in Legenden und Mär-
chen. Zu ihrer Gattung gehört
auch das Ungeheuer, gegen das
Siegfried im „Nibelungenlied“
kämpfte. Genau jener Drache soll
auf dem Drachenfels hoch droben
über Königswinter seinen Unter-
schlupf gehabt haben.
Wer von Kindesbeinen
an wie Keramikermeis-
terin Veronika Dietz-
Bosselmann so dicht am
Drachenfels wohnt, der
kommt an Drachen gar
nicht vorbei. Tatsächlich
Keramik im Gen:
Vater Heinz Theo
Dietz und Tochter
Veronika Dietz-
Bosselmann, die ihre
Meisterprüfung 2000
als Jahrgangsbeste
ablegte.
Steckbrief: Keramik Dietz, Königswinter
Entwurf und Anfertigung von Keramiken aller Art 1969 gegründeter Fa-
milienbetrieb Tel.: 0 22 23 / 2 32 02
haben sie auch das Schaufenster der
Dietzschen Werkstatt in der Rhein-
allee 17 erobert, dieVater Heinz Theo
1969 hier einrichtete. Keramik liegt
bei den Dietz im Blut, Mutter Katha-
rina aus der Töpferfamilie der Müh-
lendycks in Höhr-Grenzhausen ist
ebenso Keramikerin wie die Schwe-
stern von Veronika Dietz-Bossel-
mann, die im Oktober 2000 bei der
HwK Koblenz ihren Meister als
Jahrgangsbeste machte und 2003 die
Werkstatt übernehmen
wird. „Vielleicht haben
meine Schwestern und
ich uns auch deshalb alle
für den Beruf entschie-
den, weil unsere Eltern
uns nie dazu gedrängt
haben.“
Keramik gehörte halt
von Kindesbeinen zum
Alltag („Mit selbstgemach-
ten Tellern habe ich mir mit
zwölf, dreizehn Jahren meinen Ur-
laub allein verdient!“), genauso wie
die Drachen. Die sind, auf Tellern,
Bechern und Krügen oder als figura-
tives Objekt aus feinem Westerwäl-
der Ton, nicht nur bei Touristen als
Souvenir, sondern auch bei Einhei-
mischen als Sammlerstück begehrt.
Kaum einer gleicht ganz dem ande-
ren, man merkt ihnen den Spaß an,
mit demVater und Tochter sie gestal-
ten.
Gerade die Mischung aus Kunst und
Handwerk ist es, die ihr in der Kera-
mik so gut gefällt. „Natürlich arbeite
ich gerne einmal ganz frei, beispiels-
weise bei Wettbewerben für „Kunst
am Bau“, aber mir macht es anderer-
seits auch genauso viel Freude, mal
fünfzig Teller oder Becher zu drehen
und zu dekorieren“. Muss man ei-
gentlich noch erwähnen, dass auch
bei ihrem Meisterstück (Glück brin-
gende) Drachen mit im Spiel waren?
Besuch bei Drachen aus
Fleisch und Blut
Die Dietzschen Drachen gibt’s
nicht nur im Geschäft in der
Rheinallee, sondern auch beim
Drachenfest in Königswinter
am 20. und 21. Juli, das man
mit dem Besuch der im benach-
barten Siebengebirgsmuseum
zu sehenden Ausstellung über den
„Drachenfels als romantisches Rei-
seziel“ verbinden könnte. Oder mit
einem Aufstieg zum Schloss Dra-
chenburg, mit Nibelungenhalle und
Reptilienzoo. Da sind die „Drachen“
dann nicht mehr aus Ton, sondern
wirklich aus Fleisch und Blut.
Arbeitsplatz mit traumhaftemAusblick auf die Mosel und die Weinberge:
Monika und Thomas Künster betreiben seit 1995 ihr Café in Kattenes.
Während der Gaumen frische
Früchte, ein leckeres Stück Sah-
netorte oder einen erfrischen-
den Eisbecher genießt, er-
freut sich das Auge am
Anblick der ruhig vorbei-
fließenden Mosel, der sich
am gegenüberliegenden Ufer
erhebendenWeinberge, überragt
von der Burg Thurant. Eine tolle
Aussicht, die das Panorama-Café in
Kattenes zu Kaffee und Kuchen
gratis bietet.
1995 haben es Thomas und Monika
Künster im Elternhaus des Konditor-
meisters eingerichtet. „MeinVater hat
dieses Haus anstelle des urgroßelter-
lichen Bauernhofs schon unter dem
Aspekt gebaut, dass ich hier einmal
ein Café eröffnen würde“, erzählt
Künster.
Gelernt hat er in Koblenz, 1984 sei-
nen Meister gemacht und an ver-
schiedenen Orten gearbeitet. Dann
aber zog es ihn wieder zurück an die
Mosel: „Ich war halt gewöhnt, jeden
Tag Wasser zu sehen“.
Panorama-Café von Konditormeister Thomas Künster in Kattenes
Super-Aussicht als
Sahnehäubchen
Steckbrief: Panorama-Café, Kattenes
Kuchen und Teilchen, auch für Diabetiker Gastronomie und Übernachtungs-
möglichkeit Tel.: Tel.02605 / 96 01 37
Internet:
Meisterkurs für
Konditoren
Im Konditorenhandwerk startet bei
der HwK-Meisterakademie im
Oktober in Koblenz ein Meistervor-
bereitungskurs in Teilzeit.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie: Tel.:
0261/398-400, Fax: -990
Absolute Frische ist ihm oberstes
Gebot. Da nehmen es die Kunden
auch in Kauf, dass nicht immer alles
zu haben und an besonders heißen
Tagen auch das in bis zu 14 Sorten
selbst zubereitete Eis schon mal auf-
geschleckt ist. Länger als zwei Tage
wird es ohnehin nie aufbewahrt, auch
Kuchen und Torten werden nicht tief-
gekühlt, sondern stets frisch zuberei-
tet, Eis und Sahnetörtchen für Dia-
betiker nicht ausgenommen. Auf Be-
stellung liefert Thomas Künster für
sie 90 Prozent aller Gebäcke im Sor-
timent mit speziellen Zutaten und
genauen Analyseangaben.
Wem es auf der Terrasse des Panora-
ma-Cafés gar zu gut gefällt, der kann
imHaus auch übernachten, in den im
ersten Stock eingerichteten gemütli-
chen Hotelzimmern. Dafür, dass ihm
nicht langweilig wird, sorgen die
Künsters mit vielen Ausflugstipps.
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