Handwerk im Sommer vom 29. Juni 2002 - page 3

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Hochgenuss: Kühles „handgemachtes“ Bier im heißen Sommer
Mehr als nur
Für die meisten ist es das Non-
Plus-Ultra des wohlverdienten
Feierabends: Wenn endlich genug
Zeit und Muße ist, die lauen Som-
merabende zu genießen, gehört das
gut gekühlte Bier einfach dazu.
Man merkt es der gebrauten Köstlich-
keit an, dass viel handwerkliches
Können und Zeitaufwand es erst zum
wahren kulinarischen Genuss ma-
chen kann. Zum richtigen Hochge-
nuss wird hierbei „handgemachtes“
Bier, wie es in handwerklichen
Brauereien auch im nördlichen
Rheinland-Pfalz nach alter
Tradition hergestellt wird. Da-
bei geht es nicht um die Men-
ge, sondern um Qualität und
den Geschmack, die das hand-
gemachte Bier auszeichnen.
Drei Unternehmen sind zur
Zeit bei der HwKKoblenz ein-
Biersoße auf dem Speiseplan steht.
Für diejenigen, die das Bier der Brau-
erei einmal auf andere Art erleben
wollen, hat die Bäckerei Lung, eben-
falls aus Mendig, Vulkanbierbrot im
Angebot.
Traditionsreiches Handwerk
Bevor das Bier Kehlen und Gaumen
erfreuen kann, hat Eberhard Krüppel
viel zu tun. Der Sudprozess, bei dem
ein
Bier
Er sorgt mit seiner Arbeit in
der Mendiger Vulkan- Brau-
erei für den Hochgenuss des
handwerklich hergestellten
Bieres: Diplom-Brau-
meister Eberhard Krüppel.
getragen, so dieVulkan-Brau-
erei in Mendig. Deren Brau-
meister Eberhard Krüppel beschreibt
die Kunst des Brauens und sommer-
liche Gaumenfreuden rund ums Bier
so...
Facettenreich und köstlich
Wer den Gerstensaft der Vulkan-
Brauerei genießen will, hat grund-
sätzlich dieWahl zwischen einer hel-
len und einer dunklenVariante, wahl-
weise abgefüllt in Halb-, Drittel der
Zwei-Liter-Flaschen oder auch in
Fässern. Das eine, so der Diplom-
Braumeister, sei geschmacklich eine
„Mischung zwischen Kölsch und
Weizenbier“, das andere, malzbetont,
„tendiert eher in Richtung Altbier“.
Beide Biersorten sind unfiltriert und
naturbelassen. Probieren ist hier die
einzige Möglichkeit um herauszufin-
den, welche Richtung man bevor-
zugt. Der Tipp vom Experten: „Das
Helle ist sehr süffig, das Dunkle ist
dafür kräftiger und eignet sich dar-
über hinaus besonders gut, um defti-
gen Gerichten die richtige Note zu
verleihen. Zu gegrilltem Fleisch pas-
sen beide Sorten hervorragend.“ Zum
Testen kann man direkt hinüber zum
angeschlossenen Restaurationsbe-
trieb gehen, wo z.B. Spanferkel mit
der Braumeister Malz, Wasser und
Hopfen richtig abstimmen muss, dau-
ert einen Tag, in der darauf folgen-
den Woche reift das Gemisch zum
Endprodukt. Dazwischen muss der
Braumeister darauf achten, dass al-
les seinen richtigenWeg geht. Schließ-
lich wird das Bier in allen gängigen
Gebinden abgefüllt. Auch hier ist
handwerkliches Geschick gefordert
und auf die hygienische Ausführung
zu achten.
Gelernt hat er sein traditionsreiches
Handwerk, das des Brauers und Mäl-
zers, bei einer größeren Brauerei im
Norden der Republik, sein Studium
absolvierte er imAnschluss an seine
Ausbildung im bayerischenWeihen-
stephan, der „Kultstätte“ der Bier-
brauer. „Ich bin durch meinen Beruf
viel rumgekommen, habe dadurch
auch viel gesehen und gelernt. Für
jeden, der das Handwerk erlernen
will, sollte Mobilität kein Fremdwort
sein“, kommentiert er seine „Wander-
schaft“. Bier ist auch für ihn eine will-
kommene Feierabend-Erfrischung.
„Ganz abgesehen davon wäre es sehr
auffällig, wenn der Braumeister sein
eigenes Produkt abends am Tresen
nicht anrühren würde...“
Steckbrief: Vulkan-Brauerei, Mendig
Handwerkliche Herstellung von Bier Gastronomie inklusive Felsenkeller-
besichtigung Tel.: 0 26 52 / 52 03 90
Internet:
Bier vom Brauer- und Mälzer-Handwerk
Diese Handwerksbetriebe gibt es in der Region
Drei Brauereien sind zur Zeit bei der HwK Koblenz eingetragen. Sie stellen
nicht nur ein „gut Gezapftes“ her, in der Regel bieten sie in „kultiger“ Brauhaus-
atmosphäre auch die Möglichkeit, das „Handgefertigte“ vor Ort zu kosten.
Namen und Adressen der Handwerksunternehmen:
Vulkan Brauerei, Laacher See Strasse 2, 56743 Mendig
Max-Peter Ohlig „Maximilians Brauwiesen, Didierstrasse 25,
56112 Lahnstein
Karl-Heinz Genz, Zur Katzenlai 1, 56130 Bad Ems
Die leckeren
Düfte
sind erwacht
Lecker & gesund: Wurst und Fleisch vom Handwerk für den Grill
DieWetterfrösche versprechen
strahlenden Sonnenschein und
laue Sommerabende? Beste Voraus-
setzungen, mal wieder zu einem
richtig schönen Gartenfest einzula-
den, bei dem allein schon der wür-
zige Duft von Gegrilltem dasWas-
ser im Mund zusammenlaufen
lässt.
Wenn man nur die Zeit für die not-
wendigen Vorbereitungen hätte! Da-
mit es auch ohne die geht, gibt es
Fleischermeister wie Eckard Kleppel
in Nauort und ihr appetitanregendes
Angebot rund um alles, was auf den
Grill wandern kann.
Seine Frau Jutta ist gerade dabei eine
Grillplatte zu dekorieren - und auch
wenn die Grillkohle noch nicht glüht,
versprechen Fleisch und Wurst kuli-
narische Höchstgenüsse.Verschieden
eingelegte Steaks, Aschenbraten (ei-
neArt Spießbraten in Scheiben), bunt
mit Paprika, Zwiebeln oder Ananas
aufgespießte Fleisch- oder Wurst-
stücke, herzhaft gewürzte Hacksteaks,
mit feurigem Paprika geschärftes ma-
geres Bauchfleisch, zu langen Spie-
ßen aufgewickelt, kleine Kartöffel-
chen, deftig in Dörrfleisch verpackt.
„Zu uns kommen gerade auch unse-
res Grillangebots wegen die Kunden
teilweise von weit her“, erzählt Jutta
Kleppel, die als gelernte Fleischerei-
fachverkäuferin aus der Branche
kommt und mit ihren Schwägerinnen
Gabi und Petra u. a. den immer be-
liebteren Partyservice betreut. „Wo-
chenenden fallen deshalb meistens
flach“, kommentiert sie sachlich, ar-
rangiert in der Theke noch die lecke-
ren Salate und Saucen, die man bei
Kleppels ebenfalls gleich fertig mit-
nehmen kann, entweder im Haupt-
geschäft in Nauort oder in einer der
vier Filialen.
23 Mitarbeiter, darunter zweiAuszu-
bildende, beschäftigt Eckard Klep-
pel, der die Metzgerei 1983 von Va-
ter Paul übernahm und seit einigen
Jahren auch als Obermeister die Flei-
scherinnungWesterwald leitet, in sei-
nem Betrieb. Sein Unternehmen
schlachtet und produziert mit und aus
Fleisch von Tieren der Region
auch heute noch in Nauort.
Inzwischen hat die Grillplatte
eine solche Gestalt angenom-
men, dass ihr nur noch schwer
zu widerstehen wäre. Noch ein
paar knackig-frische Peperoni
zur Garnitur, und der Grillpar-
ty steht auch bei Zeitknappheit
nichts mehr im Wege!
Auch wenn für die Vorbe-
reitung zur Grillparty wenig
Zeit ist, muss sie dank der
Vorbereitung durch das
Fleischerhandwerk nicht
ausfallen. So gibt es auch
bei Jutta Kleppel in Nauort
fertige Grillleckereien zu
kaufen.
Steckbrief: Fleischerei Kleppel, Nauort
Party-Service zu jedem Anlass 23 Mitarbeiter, darunter zwei Lehrlinge
schlachtet und produziert selbst Tel.: 02601/9 40 30
Gerade für die Jüngsten ist die Grillparty im Garten ein großes Erlebnis. Wenn das Warten dann auch noch mit Leckerem
belohnt wird, macht das Grillen richtig Spaß.
Gebackenes
zum
Gegrillten
Ginge es um Hitparaden, würde
man ihn so etwas wie einen
„shooting star“ nennen: Wolfgang
Geisen, gerade mal 28 Jahre alt,
Diplom-Betriebswirt und Bäcker-
und Konditormeister.
Vor zwei Jahren, einen Monat nach
der Meisterprüfung, übernahm er den
Betrieb vonVater Erich; seitdem ver-
größerte er die Zahl der Filialen von
drei auf sieben, die der Mitarbeiter
auf 65 (darunter zehn Auszubilden-
de) und errichtete dazu ein rund 1400
Quadratmeter großes, modernst aus-
gestattetes Produktions- undVerwal-
tungsgebäude im Industriegebiet von
Heimbach-Weiss. „Nebenbei“ struk-
turierte er eine kleine Bäckerei zum
mittelständischen Unternehmen mit
konsequent durchdachtem Führungs-
und Marketing-Konzept um.
Dazu gehören auch ständig wech-
selndeAktionen undAngebote. Noch
geht’s jahreszeitgemäß um Erdbeer-
süßes, die nächste Aktion steht be-
reits vor der Tür, herzhaftes Gebäck
für die sommerliche Grillparty. Her-
gestellt, wie alles bei Geisen, ohne
Zusatz- und Konservierungsstoffe
und Fertigmischungen.
Schwergewicht in Brotgestalt
Olivenölduftendes Ciabatta beispiels-
weise, für das der Teig über Nacht
„reifen“ darf, Baguettes und Bröt-
chen in allen Variationen, krosse
Schösschen, bei 300 Grad schön dun-
kel „gebrannt“, saftige Mehrkorn-
brote und für den großen Hunger
oder die große Gästeschar der bereits
preisgekrönte „Neuwieder Wakkes“,
ein drei Kilo schweresWeizenmisch-
brot mit Dinkelvorteig.
Die „Handarbeit“ spielt im Bäcker-
handwerk nach wie vor eine erheb-
liche Rolle.Auchwenn etwa der Plun-
derteig für die Schoko-Croissants der
gleichbleibenden Qualität halber
computerunterstützt geknetet und
ausgewalzt wird: Geformt werden die
leckeren Dinger mit dem schokola-
digen Innenleben nach wie vor per
Hand. Und das wird auch so bleiben!
Knackiges Backwerk zur Grillparty vom Bäcker
Ob knackiges
Backwerk zum Gril-
len oder süße Teil-
chen zur nachmittäg-
lichen Café-Runde:
Nicht nur der Neu-
wieder Bäckermeister
Wolfgang Geisen
bietet das Passende in
seinen sieben Filia-
len, grundsätzlich hält
das Bäckerhandwerk
zu jedemAnlass das
Richtige bereit.
Steckbrief: Bäckerei Geisen, Neuwied
Besonderheit: „Neuwieder Wakkes“ 65 Mitarbeiter, darunter zehn Lehr-
linge Tel.: 02622/90 380
Internet:
Ein Bier und seine
natürlichen Rohstof-
fe: Hopfen, Malz und
Hefe.
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