Handwerk im Sommer vom 29. Juni 2002 - page 6

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Steckbrief: Hahl-Gitarren, Mudershausen
Anfertigung von hochwertigen Konzertgitarren gegründet 1994 1 Lehrling
Tel.: 06430 / 64 76
Internet:
Alles reine Handarbeit:
der Zuschnitt des
Gitarrenhalses (oben
rechts), das Verleimen
der zahlreichen
Einzelelemente
(links) und das
Spiel auf der
fertigen
Meistergitarre.
Zupfinstrumentenmachermeister Stefan Hahl und
seine „maßgeschneiderten“ Gitarren
Handgemachte
Klänge
Wer eine Gitarre nicht von der
Stange, sondern sozusagen ein
„maßgeschneidertes“ Instrument
sucht, ist bei Stefan Hahl an der
richtigen Adresse. Idyllisch gelegen,
in Mudershausen bei Limburg im
Taunus, findet man die Werkstatt
des 36-jährigen Meisters. „Hahl-
Meistergitarren“- ein kleines dezen-
tes Schild an der Hauswand eines
Einfamilienhauses weist darauf
hin, dass hier ein Fachmann lebt
und arbeitet. Stefan Hahl baut
Profigitarren und hat sich europa-
weit einen Namen gemacht.
Hobby zum Beruf gemacht
Hahl ist selbst leidenschaftlicher Gi-
tarrist. Seine Ausbildung zum Zupf-
instrumentenmachermeister, so die
offizielle Berufsbezeichnung, obwohl
Gitarrenbauer Hahls Tätigkeit eher
trifft, begann er En-
de der 80er Jahre.
Während der Gesel-
lenjahre in mehre-
ren etablierten Fir-
men erwarb er sich
ein breites Wissen.
Nach der Meister-
prüfung 1994 wagte er
den Schritt in die Selbstständigkeit.
Klang nach Edelhölzern
Selbst Musiker, kennt er dieWünsche
und Anforderungen seiner Kunden.
„Nur die
Zusammenarbeit von Gitarrist und
Gitarrenbauer führt zum optimalen
Instrument“, sagt Hahl. Deshalb
nimmt er sich für die Beratung viel
Zeit. In seiner Werkstatt
kann sich der Spieler aus
einer Vielzahl von Mög-
lichkeiten sein Instru-
ment zusammenstellen.
ZurAuswahl stehenmeh-
rere Korpusgrößen, Men-
suren, Halsbreiten, Ac-
cessoires und eine reiche
Auswahl an erstklassi-
gen Tonhölzern. Die
meisten stammen aus ei-
nem 30 Jahre alten La-
gerbestand, den Hahl
von einemKollegen über-
nehmen konnte. Er ver-
wendet Fichte und Ze-
der, Palisander und Ma-
hagoni. „Meine Gitarren
sollen nach den Hölzern
klingen, aus denen sie ge-
baut sind und nicht nur
nach verstärkten Saiten,
wie viele Mas-
senprodukte“,
sagt Hahl.
In der Tat
hat jedes Ins-
trument ent-
sprechend der
Konstruktion
und der Höl-
zer seine ei-
gene Klang-
farbe.
Topmodelle haben ihren Preis
Hahls Spezialität sind die Archetop-
Jazzgitarren. Als Topmodell rangiert
die „Jazz-Supreme Deluxe“. Sie be-
steht aus einemAhorn-Korpus sowie
einer abgelagerten Fichtendecke.
Darüber hinaus bietet Hahl eine brei-
te Palette verschiedener Konzertgitar-
ren. So bekannte Gitarristen wie Bire-
li Lagrene aus Frankreich, Bob Broz-
man aus Hawaii oder Manfred Dirkes
aus Berlin spielen eine „echte Hahl“.
Natürlich haben die handgefertigten
Gitarren ihren Preis, 2.700 Euro nennt
der Meister als „untere Grenze“. Für
die Qualität seinerArbeit spricht sein
Auftragskalender, der bis Mai nächs-
ten Jahres randvoll gefüllt ist.
Handwerksmeister Hahl bildet einen
von zwei Lehrlingen aus, die derzeit
im nördlichen Rheinland-Pfalz den
Beruf des Zupfinstrumentenmachers
lernen.
Aus Farbholzschnitten gestaltet die
Koblenzer Künstlerin Editha
Pröbstle ihre „Klappraden“, das
sind dreidimensionale Bilder. Diese
gibt es seit 1988. 1992 hat sie sich
die Künstlerin patentieren lassen.
Seit kurzem arbeitet sie für den
„Ausschnitt“ mit dem Laser-
zentrum der HwK Koblenz zusam-
men - mit großem Erfolg.
Allen „Klappraden“
gemeinsam ist das
Spiel mit der Kunst,
die Einladung zum
Mitgestalten, die
Förderung des Krea-
tiven. Zusammen-
hängendes wird zer-
schnitten und neu
zusammengefügt,
Getrenntes passt im-
mer wieder in unterschiedlichen
Kombinationen zusammen. Bisher
waren die „Klappraden“ von Editha
Pröbstle zu vielfältigen Themen im-
Künstlerin Editha Pröbstle nutzt HwK-Laserzentrum für
Zuschnitt von Holzarbeiten in großer Auflage
Heißer
Laser
schneidet
Holz
Spaß an der Realisation und dem Ergebnis der Zusammenarbeit: Künstlerin
Editha Pröbstle und Diplom-Physiker UdoAlbrecht im HwK- Laserzentrum.
mer Unikate. Zum ersten Mal plant
die Künstlerin jetzt, dieArbeit „Auto-
motische Beziehungskiste, Auto und
Straßenbahn“ in einer 88er Auflage
anzubieten. „Die Formen mit der
Hand vorzusägen ist mühsam und
dauert ewig. So kammir die Idee, das
Angebot der Service GmbH der HwK
Koblenz zu nutzen und die Lasertech-
nik einzusetzen“, erklärt Pröbstle.
Der Laser über-
nimmt das Aussä-
gen. Mit demErgeb-
nis ist die Künstlerin
voll zufrieden.
Infos zur Service-GmbH bei der
HwK Koblenz, Tel.: 0261/398-131,
Fax: -935, E-Mail: service@ hwk-
koblenz.de
„Klappraden“
bestehen aus Ein-
zelteilen und lassen
sich beliebig zu-
sammenstecken.
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