Handwerk im Sommer vom 29. Juni 2002 - page 5

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Koblenzer Traditionsbetrieb vergrößert sich in der Altstadt
Ein klares
Ja
zur Stadt
Steckbrief: Firma Zerwas, Koblenz
Zwei Unternehmensbereiche: Uhren & Schmuck Beratung, Reparatur, Anferti-
gung & Verkauf gegründet 1964 8 Mitarbeiter Tel.: 0 261 / 38443
Handwerkerfamilie
Zerwas (v.l.): Uhrmacher-
meister Anton und Ehefrau
Karin, Goldschmiedemeister Tho-
mas und Ehefrau Martina.
„Schaufenster-
bummel macht
man in der In-
nenstadt, nicht
auf der grünen
Wiese.“
Argument der
Handwerker-
familie Zerwas
für ihre
Geschäfts-
erweiterung in
Koblenz.
Das Geschäft ist ihr Leben. Sie
würden alles noch einmal genau so
machen. Darin sind sich der Ko-
blenzer Uhrmachermeister Anton
Zerwas und seine Frau Karin einig.
Deshalb haben die beiden 63-Jähri-
gen auch nicht gezögert, ihr Ge-
schäft jetzt noch einmal zu vergrö-
ßern, als die Immobilie am Plan
neben ihrem Eigentum in der
Görgenstraße frei wurde.
„Die Räumlichkeiten waren einfach
perfekt, schon früher habe ich immer
damit geliebäugelt“, schätzt er ein.
Seit Januar diesen Jahres präsentiert
sich das neu eröffnete „Uhrenstudio
by Juwelier Zerwas“ am Plan/Ecke
Görgenstraße, im Herzen der Alt-
stadt. Neben der Vergrößerung ergab
sich gleichzeitig eine räumliche Ver-
bindung mit dem von Anton Zerwas
bereits 1964 gegründeten Juwelier-
geschäft. Der damals 25-Jährige er-
öffnete es im Haus der Schwiegerel-
tern in der Görgenstraße. Das Uhren-
studio imEntenpfuhl kam 1978 dazu.
Sohn Thomas, Goldschmiedemeister,
staatlich geprüfter Edelstein- und
Schmuckgestalter, mit demVater Ge-
schäftsführer, sowie dessen Ehefrau
Martina, Fachberaterin im Verkauf,
unterstützten das Vorhaben.
„Wir verstehen uns als innenstadtre-
levantes Unternehmen und so ist un-
sere Entscheidung auch ein klares Ja
zur Innenstadt und zur Stadt Ko-
blenz“, betont Thomas Zerwas. „Die
Leute machen ihren Schaufenster-
bummel nun mal in der Innenstadt,
nicht auf der grünen Wiese“, fügt
Karin Zerwas hinzu. Fündig werden
sowohl trendige als auch traditions-
bewusste, klassische Kunden imUh-
renstudio by Juwelier Zerwas. Auf
240 Quadratmetern bietet sich ein
wahres Uhren-Paradies. Großuhren,
wie man sie sonst in der Region nir-
gendwo findet, fallen im hellen, mit
viel Liebe zum Detail ausgestatteten
Verkaufsraum ins Auge. In der inte-
griertenWerkstatt kann man Uhrma-
chermeisterAnton Zerwas bei Repa-
raturarbeiten über die Schulter sehen.
Wie sieht das Zerwas-Team die ge-
schäftliche Zukunft? „Erfolg hat nur
derjenige, der sich mit ganzem Her-
zen und großem Engagement einer
Sache verschreibt“, so die Antwort.
Dennoch appellieren sie an die Kom-
munalpolitik, wünschen sich eine Be-
lebung der Innenstadt auch durch
bessere Verkehrsanbindung.
Kunden können UhrmachermeisterAnton
Zerwas bei der Reparatur über die Schulter
schauen.
„Ich freue mich sehr über die Gold-
medaille im Benvenuto Cellini
Wettbewerb. Sie ist eine Bestätigung
meiner Leistung“, freut sich
GoldschmiedemeisterWolfgang
Wild aus Idar-Oberstein. Die Aus-
zeichnung wurde dem 51-Jährigen
für sein Flacon aus Aquamarin-
Kristall mit einem saphirbesetzten
Goldknauf verliehen.
„Souverän verkörpert dieses Flacon
klassischen Luxus. Sein gläsernes In-
nenleben vermittelt das Flair selten
anzutreffender Eleganz. Eine zurück-
haltende Rahmengestaltung aus Gold,
die den in Korpus und Haube unter-
Goldschmiedemeister Wolfgang Wild gewann Cellini-Wettbewerb
Goldmedaille für
Aquamarin-Flacon
teilten Kristall schwenkbar
zusammenhält, verfügt über
einen stilvoll dezenten Dia-
mantbesatz“, heißt es in der
Laudatio der Jury aus nam-
haften Vertretern der Gold-
und Edelsteinbranche.
FürWolfgangWild, der 1978
vor der HwK Koblenz die
Meisterprüfung ablegte und
seit 1978 in Idar-Oberstein
selbstständig ist, war es die
zweite Teilnahme am Wett-
bewerb, der zum 12. Mal
ausgetragen wurde. Ein Ziel
des Wettbewerbs, der in drei
Kategorien ausgeschrieben
wurde, ist es, Schmuck des
Gold- und Silberschmie-
dehandwerks zu präsentieren, der
sich in Qualität, Ausführung und Ge-
staltung deutlich vommarktorientier-
ten Klischeeprodukt abhebt. Insge-
samt haben sich 28 Handwerker der
Branche am Wettbewerb beteiligt.
„Schmuck als Wertanlage erlebt ge-
genwärtig eine neue individuelleWer-
tigkeit. Neben der sicheren Beherr-
Zum Wettbewerb:
Wer war Cellini?
Im Jahr 2000 hatte der Gold-
schmied und Bildhauer Ben-
venuto Cellini aus Florenz sei-
nen 500. Geburtstag. Schon
Goethe schätzte den Florentiner
und übersetzte seine Autobio-
graphie ins Deutsche. Cellinis
Lebensgeschichte steht auch für
die Bedeutung der Goldschmie-
dearbeiten in der europäischen
Kunst- und Kulturgeschichte.
Der vom Zentralverband der
Deutschen Goldschmiede,
Silberschmiede und Juweliere
e.V. ausgeschriebene Wettbe-
werb hat das Ziel, den Berufs-
stand zu fördern und mit der
Präsentation der Wettbewerbs-
arbeiten das Berufsbild und den
Leistungsstand der Gold- und
Silberschmiede darzustellen.
Infos zum Wettbewerb auch im
Internet unter
schung der technischen Aufgaben-
stellung erhält die Gestaltung, der
Umgang mit zeitloser Formensprache
zunehmend Bedeutung“, soWild. Er
beschäftigt drei Mitarbeiter und bil-
det zwei Lehrlinge aus.
Goldmedaille: Flacon aus Aqua-
marin-Kristall und dezentem
Diamantbesatz.
Meisterkurs für
Goldschmiede
Für Goldschmiede startet bei der
Meisterakademie der HwK Ko-
blenz am 13. September 2003 ein
Meistervorbereitungskurs in Teil-
zeitform in Herrstein.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie: Tel.:
0261/398-400, Fax: -990
Weiterbildung
Vergoldungstechniken
Ab 15. Juli bietet die HwK-
Weiterbildung in Herrstein einen
Kurs zu Vergoldungstechniken
an. Er dauert vier Tage und
findet jeweils von 9 bis 17 Uhr
statt.
Infos und Anmeldung bei der
HwK Koblenz, Tel.: 0261/398-
113, Fax: -990, E-Mail:
1,2,3,4 6,7,8,9,10,11,12
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