Handwerk im Winter vom 9. Dezember 2000 - page 9

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Die Rahmenbedingungen für das Meister-
Bafög sollen nach einer Entscheidung der
Bundesregierung verbessert werden. Sowohl
beim Antragsverfahren als auch bei den
Rückzahlungsmodalitäten soll den angehen-
den Handwerksmeistern entgegengekommen
werden. Die Reform wird voraussichtlich im
Frühjahr 2001 auf denWeg gebracht.
„ImAnsatz gut, aber nicht zu Ende gedacht“,
so schätzt HwK-Präsident und Bundestagsab-
geordneter Karl-Heinz Scherhag die Ände-
rungspläne der rot-grünen Regierung ein. „Es
ist der erste Schritt in die richtige Richtung,
doch hierbei muss nachgelegt werden. Es darf
einfach nicht sein, dass Existenzgründer mit
dicken Schulden in die Selbständigkeit star-
ten.“
Die wichtigsten Eckpunkte der BaföG-Rege-
lung für angehende Handwerksmeister erläu-
tert Karl-Heinz Scherhag im Gespräch.
Herr Scherhag, welche grundsätzlichen
Änderungen bringt die Änderung dem jun-
gen Handwerker?
Der Etat für´s Meister-BaföG ist jetzt von
70 Mio. Mark auf 80 Mio. aufgestockt wor-
den. Mehr Handwerker sollen von einer
größeren finanziellen Unterstützung profi-
tieren. Zugleich soll das Antragsverfahren
erleichtert werden, die Rückzahlung ebenso.
Wie sieht das im Detail aus?
Gründet der frisch gebackene Handwerks-
meister nach erfolgreichem Abschluss seiner
Prüfung ein Unternehmen, werden ihm 75
Prozent des Darlehens erlassen. Bisher war
es die Hälfte. Hier hat die Bundesregierung
eine wichtige Forderung des Handwerks
berücksichtigt, ebenso bei der Kostenerstat-
tung des Meisterstückes. Positiv zu bewer-
ten ist auch die verbesserte Unterstützung
für Familien von Antragstellern, Frauen,
Alleinerziehende oder ausländische Hand-
„Im
Ansatz
gut...“
HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag (MdB) zur neuen Regelung des Meister-BaföG
werker. Hier werden unterschiedliche indivi-
duelle Voraussetzungen berücksichtigt.
Die Welle der Unternehmensübergaben
rollt; kann das Handwerker-BaföG noch
rechtzeitig die Rettung bringen?
Mit dem Meister-BaföG wird der Anreiz für
den Meisterbrief als Voraussetzung für die
Selbständigkeit sicher erhöht. Doch dies ist
nur ein Aspekt, einen Betrieb zu überneh-
men oder zu gründen. Die steuerlichen Be-
dingungen für den handwerklichen Mittel-
stand müssen komplett überarbeitet werden.
Hier sehe ich ein viel größeres Problem, den
Nachwuchs zur Unternehmensübernahme zu
motivieren. Man kann nicht auf der einen
Seite den Mittelstand für sein Beschäfti-
gungs- und Ausbildungsengagement loben,
auf der anderen Seite mit ungünstigen wirt-
schaftlichen Rahmenbedingungen, und da
standen in jüngster Vergangenheit einige auf
der Tagesordnung, die betriebliche Mehrbe-
lastung ignorieren.
HwK-Präsident
Karl-Heinz Scher-
hag ist in der zwei-
ten Legislaturperi-
odeAbgeordneter
des Deutschen Bun-
destages. In seine
politischeArbeit
fließen nicht nur
kommunalpolitische
Inhalte ein - auch
für die Interessen
des Handwerks hat
sich der Koblenzer
in Bonn und Berlin
stark gemacht.
Wer sich zum Besuch der Meisterschule entschlossen hat, und finanzielle Hilfe in Anspruch
nehmen möchte, muss rechtzeitig bei der zuständigen Kreis- oder Stadtverwaltung einen An-
trag auf BaföG stellen. Die Kreisverwaltung ist auch beim Ausfüllen der Anträge behilflich.
Die Meisterabteilung der Handwerkskammer Koblenz unterstützt ebenfalls. Der Antrag sollte
ungefähr zwei Monate vor Kursbeginn ausgefüllt und der Kreisverwaltung zur Bearbeitung
zurückgegeben werden. Die Höhe des Meister-BaföGs hängt natürlich von den persönlichen
Vermögensverhältnissen des Antragstellers ab, die offen zu legen sind. Die Kursgebühr ist in
der Regel vor Beginn des Meisterkurses zu entrichten.
Infos: Tel.. 0261/398-401, Fax: -990, email:
Weg zum Meister-BaföG
8. Messe auf Rekordniveau
„Messe-Mann“ Michael Herdam hat gut Lachen mit
Blick auf die Anmeldungen zur achten Handwerks-
messe Koblenz. Am 27. April öffnet die Messe ihre
Tore, und bereits heute läuft sie auf Rekordniveau: Fast
alleAusstellungsflächen sind vergeben.
DieVorbereitungen zur 8. MESSEAMRHEIN:
Handwerksmesse Koblenz vom 27. April bis
3. Mai 2001 laufen auf Hochtouren, und die
Standflächen sind weitgehend ausgebucht.
Wie in den vergangenen Jahren ist der Fach-
markt Haus+Raum eindeutiger Spitzenreiter
bei der Belegung. Hier finden die Besucher
Konzepte zum Bauen mit Stein, Holz und Be-
ton, Komplettlösungen von Handwerksbetrie-
ben oder Architekten zum ökologischen Bau-
en und zum preisgünstigen Starterhaus. An-
spruchsvoller Innenausbau aus Holz und Me-
tall, Edelstahl und Stein, Stoff und Keramik.
Der Landesinnungsverband des Raumausstat-
ter- und Sattlerhandwerks Rhein-
land-Pfalz schreibt für den Berufs-
nachwuchs im Vorfeld zur MESSE
AM RHEIN den rheinland-pfälzi-
schen Gestaltungswettbewerb im
Raumausstatter-Handwerk 2001
aus; die eingereichtenArbeiten wer-
den während der Handwerksmesse
präsentiert und prämiert.
Erfreulich ist insgesamt das Enga-
gement von Innungen und Fachver-
bänden, die sich mit Sonderschauen
und „LebendenWerkstätten“ präsen-
tieren - eine Garantie für großes Publikums-
interesse.Wie auch die Schau „Handwerk und
Design“ oder die Beteiligungen von mehr als
20 Ländern aus West- und Osteuropa, Afrika
und Asien.
Großen Raum nimmt das Thema „Handwerk
und Hightech“ ein.
Informationen zur Messe am Rhein bei der
HwKKoblenz, Tel.: 0261/398-131, Fax: -997.
Ohne EDV und digitale Kommunikation geht heute nur noch wenig. Fachleute, die sich auf die
modernen Informationstechnologien verstehen, sind gefragt. Die HwK Koblenz bietet ab 2001
eine modulare Qualifikation zum IT-Manager an. Leitgedanke des Konzeptes ist, den Teilneh-
mern individuellen Gestaltungsraum für die zeitliche und inhaltliche Abfolge der einzelnen
Bausteine zu eröffnen. Der „IT-Manager“ setzt sich zusammen aus den Modulen: EDV-System-
koordinator, Kaufmännische Grundlagen, Betriebswirt des Handwerks, Internet-Manager und
Betriebspraktika. Er vermittelt Grundlagen der Hard- und Software, der Netzwerk- und internen
Kommunikationstechnik, der Internetprogrammierung, -gestaltung und -nutzung. Die Qualifi-
kation dauert je nach Kursform 12 bis 24 Monate. Informationen bei der HwK-Weiterbildung,
Tel.: 0261/398-112, Fax: -990, email:
IT-Manager bietet Top-Perspektiven
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